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690 Sprenger, Aber den Urspr. u. die Bed. des arab. W. Nämüs, tjlarin des Verstorbenen giebt man dem Adsandsebi , der Pur die Rabe seiner Seele beten mnss. Am Begräbnisstage oimmt man weder .Speise noch

Traoli zu sich uod trägt drei Tage hindurch Trauer Am vierten

ladet man den Mulla, alle Verwandle und Bekannte des Verstorbenen zu einem Miltagsmable ein, welches am siebenten und am vierzigsleo Tage so wie nach einem Jahre am Todeslage wiederbolt wird.

Die Vertheilung der Almosen daoert sechs Wocheo hiodnrch. Der Mulla begiebt sieh wäbreud dieser Zeit täglich zu dem OirMbügel der Reichen und liest über demselben die dafür verordneten Suren,

Die reicben Tataren setzen nm deo Grabhügel (^_^) des Verstorbenen einige Quadersteine und pflanzeu im Innern dieser Umzäunung einige Birkeu.

Gewöbniicb stellen sie nocb am Kopfende des Todlen einen Grabstein mit einer in sebönen arabischen Zügen eingegrabenen InsebriftDie weniger Begüterten bauea um den Grabhügel eine aus Gebälk bestehende viereckige Einzäunung obne Dach. Die Grabschriften enihalten ausser dem Namen und dem oach der Hedschrab , zuweilen auch der cbrisllicben Zeilrechoong he¬

stimmten Todestage des Verslorbeiien die bekannteo aus dem Ijiuräo genom¬

menen Sprüche.

Leber den Ursprung und die Bedeutang des arabischen

Wortes Mmüs.

Von Dr. A. Sprenser»

Herr Professor Fleischer bal über diesen Gegensland einige Bemerkungen veröffenllichl (Ztsebr. d. D. M. G. XII, S. 701), an die ich mir Folgendes aozuschliesseo erlaube.

In der syrischen uod io der von Ibn Isbiq aogeführteo alteo arabischen Ueberselzung des Verses Evang. Job. Ii, 25, wird vo/tot „Gesetz" mit Namüs wiedergegeben. Wir dürfen also annehmen , dass, weoo daa griechi¬

sche Wort Nomos in dieser veränderten Aussprache nicbt schoo früber unter den orientalischen Christen in der technischen Bedeulung „das Gesetz" gäng uod gäbe war, es dureh diese Evaogelienühersetzungen üblich wurde, ood zwar laoge vor Mohammad.

In der erwähoteo Slelle des Evangeliums verheisst Jesus der Menschheit eineo Tröster, der nacb ihm kommen soll.

1) Diese besteht übrigens nichl in veränderter Kleidung, wie dies im Orient stattfindet, sondero io Zorückgezogeobeit und Wehklage.

2) Wie sie sicb auch io Bnlghnr vorfanden. Vgl. Nouveau Journal Asiatique. T. 8, S. 433 ff. ; Aufsätze von mir: Traoswolgaiscbe Ameise (russ.) Kasan 1832; III, S. 1219 ff. 1342 ff. Bulghar an der Wolga (rosa.) S. 29 ff.

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Sprenger, über den Urspr, u. die Bed, des arab. IV. Ndmüs. 691 Dieses Wort ging von den arabiscben Christen zu den Moslimen über, und zwar urspriinglicb in derselben Bedeutung die es unter den Christen hatte: „Gesetz", später aber wurde die Bedeutung missverslanden und ver¬

dreht. Der Gebrauch des Wortes unter den Moslimen beschränkt sich

anfangs auf eine einzige Stelle. Chady^a, die Frau des Mohammad, halte eiuen Vetler IVamens Waraqa, welcher zum Chrislenthum übergetreten war.

Als die epileptischen Zufälle, die Hallucinationen und eine an Wahnsinn gränzende Aufregung ibres Mannes dem Einflüsse böser Geisler zugeschrie¬

ben wurden, fragte sie ibren Vetter um Rath, und er soll gesagt hahen:

„Sei getrost, es steigt der Nämus auf ihn herab". Wir werden sehen, dass diese erst in der zweiten Hälfte des erslen Jahrbunderls der Flucbt dem Waraqa in den Mund gelegte Rede ursprünglich eine Anspielung auf die er¬

wähnte Slelle des Evangeliums und die Bebauptung enthielt, dass Mohammad der Paraclet sei.

Wir wollen nun die verschiedenen Fassungen dieser Rede untersuchen in der Absicht, ihre Ausbildung und Tendenz zu veranscbaulichen.

Die einfachste und eine der ältesten Versionen derselben finden wir in einer Tradition des Ihn Scbaddäd, st. 81 , welche von Tahary B. 4. S. 88

und Ibn Aby Schayba S. 12 aufbewahrt worden ist Nach dem Texle der

ersteren lauten die Worte des Waraqa: ^1 K_i(OLo c>^_Ä.r qU

juj (jr*}^ a.Ä^3^.3l »lAÄ &_Ä_.*I Q., (^äIaJ^ ^ßfii „Wenn du die Wahrheit sprichst, so isl dein Mann ein Prophet und es wird ihm Harles von seinen Religionsgenossen widerfahren. Wenn icb noch lebe wann er auflrill, werde ich an ihn glauben."

Wir werden sehen, dass die Worle ,, wenn ich noch lebe" mit ver¬

schiedenen Nachsätzen in allen Versionen beibehalten »erden. Wenn wir glaubten , dass Waraqa inspirirt war nnd dass er das Auftreten des Mob. und seinen eigenen Tod voraussah , wUrdiin wir sie sehr natürlich finden. Aber in unserem {.'nglauben betonen wir das ,,ich werde glauben"- und finden darin eine Erklärung, warum Waraqa, der doch die Schrift kannte, nicbl in der Liste der ersten Anhänger des Muhammad erscheint: er erkannle in ihm den künAigen Propheten, lebte aber nicbl lange genug ihn als solcheo anzuerkennen. I'm allen Zweifel üher den Glauben des Waraqa zu besei¬

tigen, wird eine Tradilion irzäblt, der zufolge Mob. „den Pfaffen in einem weissen (nach einer andern Version in einem grünen) Kleide im Paradies sah". L'nd Bocbary erzähll, dass der schon vor Aller blinde Mann unmiltel¬

bar nacb seiner Weissagung slarb. Dagegen gehl aus anderen Nacbricbten hervor, dass er noch am Leben war als Biläl seines Glaubens wegen ge¬

foltert wurde, und Ibn 'Abbäs bebauplet, dass Waraqa ersl nucbdem die Worte ,,0 Eingewickelter" geoffenbart worden waren, nach welchen Moh.

allen Zeugen zufolge sogleich sein Amt antrat, in diesem den Prophelen erkannte.

Dem Ibn Scbaddäd war also darum zu Ihun, einen Grund anzugeben, warum Waraqa ( und Genossen ) nicht zum Islam ühertrateu. Abu .Maysara, sl. 63,. oder sein Scbüler, welcber die Tradition überlieferte, hal die Worle des Waraqu geistreich ausgearbeitet. Er lässt auf dus „ wenn ich

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692 Sprenger, über den Urspr. u. die Bed. des arab. W. Ndmüs.

lebe" einen Nachsatz folgen, welcher anzeigt dass damals alles Bedenken über die Nichtbekehrung des Waraqa verstummt war nnd die Erinnerung daran nur durcb die Läugnung derselben — durch das zähe .,wenn ich noch lebe" — erhallen wurde. Ausserdem legt er ihm eine Anspielung auf den verheissenen Paraclet in den Mund, um zu zeigen wie es kam, dass Waraqa sogleich den Propheten erkannte. Von der Tradition des khi Maysara baben wir zwei Texle welche einander ergänzen. Einen bat uns Ibn Ishäq aufbe¬

wahrt. Die Tradilion befindet sich aber nieht in der Ausgabe des Ibn Hischäm, sondern io der des Yünos bei Ibn Sayyid alnäs S. 4: ».i JUü

JJ;« .J.e. \.d>.)\j ffjjA *—^ (^<Äil A-jl bX^^^t Iiis ijiji

<i^*yi o'-f^L; r*y*^ u^lj ^-^j* L$>' tt^-i'j \S"y* u^'*'^

«i^s/* ^vX?l»^l 3 „Waraqa sagte zu ibm : Freue dich,

denn ich bezeuge dass du derjenige bist, den der Sohn der Maria verheissen bat, dass die Gewähr, worauf du dich stützest, dem IVämüs des Moses entspricht, dass du bestimmt bisl als Prophet gesandt zu werden und dass dir späler aufge¬

tragen werden wird gegen die (.'ngläubigen zu kämpfen. Wenn ich dann noch lebe , werde ich mit dir kämpfen", — Der andere 1'exl steht bei Ibn Aby Schayba, S. 12, von 'Obayd Allah, von Isräyl, voo Abü Ishäq, von Abü

Maysara: i3j,«.jJI uiLil iX^.il ^li ^~jI ^ ,,3 ^Äj! i^i^, »J JUi

'

iXjil L3L.S lAr' »f-i er* (.s^** r~- c5^'

«i^Äy^Jj äUI 4.,*.^ «iii Li'j u5ij? A^il Lj< j lXTI tiUI

li^« j^ljLi'lS ^=>- Ljl. JLXftJLj Oj«l jLiiüLj ^^jj' „Wara'qa sprach

zu ihm: Freue dich! freue dich! freue d:ch! denn ich bezeuge dass

du der Bote bist, den Jesus verheissen bat in den Worlen: Ein Bote wird nacb mir kommeo , dessen Name Ahmad ist. Ich bezeuge dass du der [ver¬

beissene] Ahmad bisl; ich bezeug^ dass du der [verheissene] Mohammad bisl; ich bezeuge dass du der Gotlgesandle bist. Die Zeit isl nahe, wo du den Befehl erhallen wirst zu kämpfen. Wenn dn dieseo Befehl erhältst nod ich hin ooch am Lebeo, so kämpfe ich mit dir".

Es war sehr oatürlicb vorauszusetzen, dass der gelehrte Waraqa, wel¬

cher sogar Theile des Evangeliums abgeschrieben halte , den Prophelen io Folge einer früheren OCfenbarung erkennen würde, und so wurde ihm diese Anspielung anf den Paraclet in den Mund gelegt. Der Erfinder dieser Rede aber folgle nicht dem Evangelium, sondern dem Qorän, wo dieser Beweis für die Mission des Moh. zuersl vorkommt. Qorän 61,6: „Jesus der Sohn der Maria sagle: 0 Kinder Israels, ich hin ein Bote Gotles an euch , zu besl'äligen das was von dem Gesetz vor mir geoffenbart wordeo isl ood ZD verküodeo eioeo Boteo der nach mir kommen wird , dessen Name Abmad ist,"

Qoran 48, 28. 29: „Allah ist es der [mich als] seioeo Boteo gesandt bat mit der Leilung und der walreo Religioo, auf dass er sie siegreich

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Sprenger, iiber den Urspr. u. die Bed. des arab- W. Ndmds. 693 macbe über alle anderen Religionen. Der Bote ist der [verheissene] Mo¬

hammad und seine Anhänger sind voll Heftigkeit gegen die l'ngläubigen."

Diese zwei Verse, wovon der erste deutlicb auf den Paraclet anspielt,

entbalten den ganzen Sinn der Worle welche Abü Maysara dem Waraqa in

den Mund legt, sogar auch den Kampf .eegen die l'ngläubigen. Nur steht, um die Anspielung auf das Evangelium deutlich zu macben, in der Tradition Nämüs , »ährend im Qorän Tpra steht.

Dass der Propbet den Paraclet mit dem Namen Ahmad bezeichnete, ist Thatsache, die auch durcb Traditionen bestätiget wird, und es isl Grund vorhanden anzunehmen, dass er diese Benennung von den Christen gebört batte. Aus l^alahy fol. geht ferner hervor dass die arabischen Juden dem erwarteten Messias das Epithet Mohammad gaben , und wenn aucb die Aulorilät des |;|ulahy sehr sch»aeh ist, so erbält sie docb einige Bestäti¬

gung durcb die erstere Thalsache, nämlich dass Ahmad gleich Paraclet ist.

I'm dieseo z«ei Benennungen einen Sinn zu geben, müssen wir die gemein¬

same Wurzel derselben nicht in ihrer arabischen, sondern in der hebräi¬

scben und chaldäischen Bedeutung auffassen. Denn die arabiscben Chrislen spracben einen von dem Arabischen des (ii^äz verscbiedenen, sich dem He¬

bräischen und Chaldäischen nähernden Dialekt (Renan Hisl. des lang. sem.

I. S. 326). Ahmad hiesse demnach maxime desideralus und Mohammad hiesse desideratus. Dieses wären nun allerdings passende Epitheta für den Paraclet und den Messias.

Im Vorbeigehen sei bier bemerkt, dass Gründe vorhanden sind zu ver¬

muthen (meine jetzigen Materialien setzen mich nicht in den Sland es zu beweisen) dass der ursprüngliche Name des arabiscben Propheten Qotham l^is war. Die Araber ändern gerne ibren Namen. Aucb er that es. Nach¬

dem er als Religionsslifter aufgetrelen wnr, nabm er zuerst den Namen 'Abd Allah, und in .Madyna endlicb den Namen Mohammad ao.

. Ao diese zwei Versiogeo schliesst sich folgeode un: ^aST.

^*jsr JLs^L*c j,l ^) jUc Lil i;,U ojIt Lit ^JL-.- ,^jUc^ oUc

JLä i5>iJl qI ltLc ju^s>.| ik»l« JLä .>L.c ^.yl

OJ^ cj' Lf"^^' 'j''-' '•-»'^ «-5.»'5 t***' ^' l-rf

üäjj yi>öl ^ äUI -Xac j^}L> »t5Üi J.«iJ iDt .i>*Jläj

JJt« u<-^«Lj 'J^.^.i LijL*9 uiO Jläi liVJj «.3 Oj£=iÄi J^^j ^jI

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Cr^'j »j*ajlj B^j-tL-ki |_^=» Lil^ >i*«*J i;jLi ^"-y* wy*^

Ibn Sa'd fol. 37. von Yahyä h. 'Abbäd und 'AEfän b. Moslim, beide von

^ammäd b. Salama, voo 'Ammär b. Aby 'Ammär — dem Yuhyä bH^Abbud

zufolge hielt (lammäd b. Salama diess für eine Tradition des Ibn 'Abbäs — : der Prophet sprach zu Chady^a: Ich höre eine Slimme und sebe ein Licht (d. h. ich leide an Hallucinationen); ich rürchte dass ieh besessen'bin. Sie antwortete: Allah meint es nicbt so böse mit dir, o Sohn des 'Abd Allah, dnss

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694 Sprenger, über den Urspr, u die Bed. des arab, IV. Ndmüs.

er dir so etwas widerfaliren liesse. Darauf begab sie sich zu Waraqa und erzählte es ihm. Er sprach: Wenn er die Wabrlieit sagl, so ist dies isl ein Nämüs wie der Näinüs des Moses ; wenn er gesandt wird und ich bin noch am Lehen, so will icb ihn unlerslülzen und ibm helFcu und an ihn gluuben".

Dass diese Antwort eine kurze Fassung der arideren früheren Versionen isl, siebl man klar; aber was der Redacteur unler Näinüs verstand, ist schwer zu sagen. Vielleicht dachle er an den brennenden Dornbusch des Moses, der auch in dem Qorän eine wicblige Rolle spielt.

Schon zu Ende des ersten Jahrhunderts Iritl die Behauptung, dass Mo¬

hammad der von Christus verheissene Paraclet sei, in den Hinlergrund. Le¬

genden halten sich zweckdienlicher erwiesen als verdrehte Bibellexte. Sie

kommt zwar noch späler hei Ibn Ishäq vor, doch die Legende hat sie

nichl ausgebeutet, und sie wäre wabrscbeinlicb aus der Waraqa-Geschichte verschwunden, wenn sie nicht das ungewöhnliche Worl Nämüs enthielte. Die Traditionen wurden zwar schon zu Ende des ersten Jahrbunderls zum Tbeil schrifl lieb aufbewahrt, aber bis ins dritte Jahrhunderl grösstentheils

mündlich fortgepflanzt. Was die Ueberlieferer verslanden, gaben sie

häufig mit ihren eigenen Worlen wieder; aber ein seltener Ausdruck, der ihnen unverdaulich war, wurde um so gewissenhafter beibehalten, je weniger er verslanden wurde. So blieb auch der „Nämüs des Moses" in der Waraqa- Geschicbte und ihm zu Liehe die Worte des Waraqa, selbst nachdem sie ihre Bedeutsamkeit verloren hallen.

Diese Rede des Waraqa wurde auch von der Zobayr-Familie aufbewahrt.

Aueh von ihrer Version haben wir zwei Texte. Den genaueren Text hal

'Orwa, St. 94, dem Zobry, st. 125, erzählt. 'Orwa soll sie von der 'AVscha gehört haben. Diess ist aber erweisslicb unrichtig, während es zweifelhaft ist, ob Zobry diesen Theil der Geschichle von 'Orwa erhallen hal. Diese Tradition kommt in sehr vielen Sammlungen vor, so z. B. dreimal in Bochäry S. 2 u. 739 u. 1033 und ebenso oft in Moslim B, 1. S. 112 ff., eucb in Tabary S. 88, Kitäb alaghäny B. 1, S. 1.^8 If. Die verscbiedenen Texle mit Ausnahme der Texle des Tabary bie>ten nur wenige und unbedeutende Va¬

rianten , nnd wir können versichert sein dass die Lesart des Zohry mit grosser Genauigkeit festgehalten worden isl. Nach meinem Text tauten die

Worte dea Waraqa : iß^y» J'C sü\ i^giÄJI jj»^UJl \\X}' Xij, «J JUü

JLäs-(4>./._y> iS^y<^ ö\ Ls». ^j_^J'! J^J Lj LcÄ» L^aJ jjiJ L»

^ L- OL* |J 1^ JLä ? If^-jJ^i^ »IJI J^-j

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u$yajt iS^y^. ^y'j Lg-^^* ^' andere Lesart isl

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4** ^j-^y* Jj-j' t^'^' u(y«UJI liAJi jt_äjj ftj JLftj

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Las». el«,J J^j,Xi '5)1 CJ**»» L. oL) ^

^))y* ii^j*ail „Waraqa sagle zu ihm: Dieses ist der Nämüs welchen

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Sprenger, über den Or$pr. u. die Bed. det arab. WftifdmAi. 605 Gott auf deo Moses herabgesaodt (dem Moses geoffeobart) hat. 0 dass ich jung wäre, o dass ich noch am Lehen wäre waoo — hier erwähnte Waraqa einiges von dem was ihm widerfahren würde. — Wie? fiel ihm der Prophet ins Wort, sie werdeo mich sogar verlreibeo ! Ja, erwiederte Waraqa, oie hat eio Maoo etwas gebracht wie das was da briogst, dass mao ihm. oiebt weh getbao hätte. Wenn ich noch lebe wann einmal dein Tag gekommeo seio wird, werde ieh dir nächtigeo Beistand leisten." Dem Sinne narh enthalten diese Worte des Waraqa die Reden welche ihm von Ihn Scbaddäd nod von

Abu Maysara in deo Muod gelegt worden siod, — das zähe „weoo ieb

lebe" ond das ooeh zähere „Nämiis des Moses" oder die Versicberong dass er der Paraclet sei. Nur ist die Anspielung auf diese Versicberuog so dnokel , dass mao sieht dass sie der Ueberlieferer nicht der arsprooglieben Teodeoz, sooderr dem Worle Nämds zn Liehe beibehalten hal.

Die aoda^ Version, welche weoiger geoau ist, wird voo Ibo Ishäq S. 152 aufbewahrt. Er bat sie von Wabb b. Kaysäa, st. 127, eioem Clieo- teo der Zobayr-Familie, erhalten. Weno Wahb sagt dass er sie deo mak- kaolscben Geschichtenerzähler 'Obayd , slarb vor 73, dem 'Abd Allab b.

Zobayr, st. 73, erzähleo hörte, so macht es die Chronologie uowahrsebein- licb dass er sich genau an seioe Worte erionero koonte ; die Redaetion - ist also dem Wahb oder gar erst dem Ibo Ishäq zuzuschreibeo. Der Text lautet

bei fabary S. 92, welcher der Ausgabe des Salama folgt: yj^j^ J^ös

JUU ii^iX» Ij ^/Jä\\to «aUS' ^Ä;^ Öpj t^^l? U^>^

^".y 'i^ o"^ ^}*^ UTJ-l-JU yÄ^I *U-

iC/i'^l isiXf («yü mI j „Waraqa spraeh: Heilig! heilig! Weoo du die Wahr¬

heit sprichst, 0 Cbady^a , so kam zo ihm, icb sebwöre es bei Gott in

dessen Haod meio Lebeo stebt, der grösste Nämas — er meiote damit

den Bogel Gabriel — welcher zu Moses zu kommeo pflegte, uod er ist der Prophet dieser Naiioo." Hier ndn tritt eio was Fleischer sagt: „Zwei gruodversehiedeoe Wörter siqd in (j»i^U laMmmeogefloigeo : eio acht art- hisofaes and ein griechisches a. a. w." -In der Aasgabe des Ibn H!seb4m geht Ibo Isbäq ooch nicht so weit , za erklären dass NAnos deh Engel Gabriel bedeute. Diese Bestimmong hat aieh erst später geltend gemaeht.

Die -icbt arabische Bedentung wird im Ma^ma' (Bibl. Spreog. 965) dnreb folgeode Slelle erläutert: „Mao sagte: Bring deo Nimusl Da zog er eine grosse Rolle hervor and SCfoete sie (and es waren dario die Nameo der Verschworeoeo eothalteo)." Den Wörterbüchern zofolge , deoeo mao aach nicht Immer traueo kano, soll 'Ntmfis besooders-'„der Vertraute eioes Fnr- g)eo" ond „der Eogel Gabriel" bedeateo. Naehdem also der arspröngliebe Sioo der dem Waraqa in den Mand gelegteo Worte verloren war, macble man, Gabriel aus Nämds. Es gab aber eina Perlode wSbrend welcher man niehl woasta wag maa «og Mimds machen gellte.

Wie wir voo der Traditioo der Zobtyr-Familie - eine ältere aad eine aeoere Redaclioo babea, go igt neben der obigen aueh eiae aeaere Redaelioa der Traditioo deg Ibn 'Abbis vorfatodcB. Anelfndiege bat nas Iba Sa'd ar-

4 .'i

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696 Sprenger, über den Urspr. u. die Bed. des arab. W. Nämüs.

halten. i***=- ^1 ^ji r^^ji' ^Ji ljj*i>'

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t^.*>^i fc^^ü j^ Jui.sr'i'ej' "^J** u-vl^^' '^t^''-^!^ "'s M

„Von Wäqiily, von Ibrahym b. Ismä'yl b. Aby Hnbyha, von Däüd b. al-

l^o^ayn , von 'Ikrima, von Ibn'Abbäs. Während Moh. in diesem Zustand war und sirh zu A^yad befand, sah er einen Engel mit gekreuzten Beinen am Horizonte des Himmels. Er rief: 0 Moh., ieh bin Gabriel! 0 Moh., ich bin Gabriel! Der Prophet war voll Schrecken üher diese Erscheinung, denn so oft er das Haupt gegen den Himmel erhob, sah er ihn. Er eilte zu Chady^a zurück, erzählte ihr den Vorfall und sprach: 0 Chady^a , icb hasse nichts so sehr wie diese Götzen und die Wahrsager. L'nd doch furchte ich , aus mir selbst wird ein Wahrsager. Sie antwortete : Keineswegs, 0 Sohn meines Onkels.

Sage doch nicht so etwas ! Allah wird dir so etwas nimmer widerfahren lassen; denn du hältst zu deinen Verwandten, sprichst die Wahrheit, gibst das anvertraute Gut zurück und bist von edlem Cbarakter. Darauf ging sie zu Waraqa, und diess war das ersle .Mal dass sie zu ibm ging [es ist also nicbt richtig, wenn man behauptet dass sie naeh der Vision auf Ilira sich an ihn gewendet habe] und sie erzählte ibm was sie von .Mob. gehört hatte.

Er spraeh: Dein .Mann sagt die Wahrheit; diess ist der Anfang eines Pro-

phelenthums. Es wird wabrlich der grösste Nämüs zu ibm kommen. Sage

ihm daher, er solle gutes Muthes sein." Diese Redaclion der Tradition erweist sicb in allen Details als neu , denn sie ist voll von Ungenauigkeiten. Was sich der Hedaclenr unter dem grüsslen Nämüs dachte, ist schwer zu sagen, denn Gabriel war dem Moh. schon erschienen. Er scheint sich darunter etwas recht Mysteriöses vorgestellt zu haben.

Dass die Muslimen, ehe sie den Engel Gabriel INämüs lauften, einige Zeit gar nicht wussten was sie aus diesem Wort muchen sollen, geht aus folgender Traditioo bervor. Kitäb alaghäny B. i. S. 138: von Zuhayr b.

Bakkär, von seinem Onkel, von Hahhäk, von Ibn AbyZinäd, von Hischäm,

von seinem Valer 'Orwa: „Wenn was du sagst wabr ist, so kommt der

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Sprenger , über den Urspr. u, die Bed. des arab. W. Ndmüs, 697 grnssle Nimüs zu ihm — der Näinijs Christi , Uber weichen die Sehrift-

besilzer nur um Gold AusIrnnTl geben. Wenn ich am Leben bin wann er

auDrilt, werde ich Golt zu Liebe grosse MUhseligkeilen auf mich nehmen."

Der gule TradilionisI wusste nicht was er aus Nämüs machen sollte, und so sagle er seinen Schülern dass man nur gegen Bezahlung eine richtige Kr¬

klärung davon erhalten könne. Wenn auch diese Tradition durcb Hischäm von 'Orwa abstammt, so gehört die Redaclion docb einer viel späleren Zeit an.

Weil einmal der mysteriöse Ausdruck „der Nämüs des Moses" vorhan¬

den war, so wolllen ihn die Schy'ahs aurh benutzen. Sie la.«sen daher einen Juden zu 'Aly sagen (io Nihäyat al-Gazary): „Ich bezeuge dass dn der Näinüs des Moses bist."

Um Missverständnissen vorzubengen, mu^s ich schliesslich noch bemerken

dass icb meioe Behauftung, dass die Worte welche dem Waraqa zuerst

in den Mund gelegt wnrden den Zweck hatten zu erklären warum er nicht ein Anhänger des Prophelen wurde , nichl etwa auf die Ausdrucksweise ,,icb werde glauben, wenn ich noch lebe" sicb stützt, sondern auf That¬

sachen. Aueb wenn die ursprüngliche Tradition lautete: „Sollte ich noch am Leben sein wann du aurtrittst, so werde ieb glauben", so ist diess immer noch ein bedingtes Glaubensbekenntniss, und es ist Thatsache dass ihm ein solches in alleo Traditionen zugeschrieben wird, in welcbea Worlen es aucb sein möge, und dass diess nicht aus Zurall geschab. Auch in der poetischen Geschichte des .Moh. welche ins erste Jahrbuadert hioaurreicht wird sein Glaube ausgedrückt:

^ ^ i_A*iÜt LaJ I^j'^'J» i5-i3Lj KjeiiAs.^^»

i' i}^.f^>- i-A.-'iUt >%i sX*»^ ^yl—J

Da kommt Chady^a zu mir, aaf dass ich ihr verkünde — ohne elwas von den Geheimnissen der übersinnlichen Welt za wissen — dass Ga¬

briel zu Ahmad kummt uod ihm kund thut: ,,du bist znr Sendung an die Menscben bestimmt".

Ihn 'AVd in seiner Prophelengesehieble, eil. io der Ifäha, von 'Othmän b. 'Atä Choräsäny, von seinem Valer, von 'Ikrima, von Ihn lAhbäs: „Weon er eio¬

mal auririlt und den Mensehen seine Religion predigt, und ich bin noch am Lehen, so will ich mich dem Boten Gotles unlerwerren und sein Wazir seio. Waraqa slarb aber als Christ." — Die Allgemeiobeit mil der dem Waraqa solche Gefühle zugeschrieben werden, berechtiget uns auf das hohe Alter zu sehliessen. Dass es aher mil der erwäbnlen Absieht geschab, gebt auch aus folgender Tradition hervur. I(äba , von Mo'äwiya, von Hischäm, voo 'Orwa, von '.ÄVseha : Ein Bruder des Waraqa sebimplte einen Maoo;

dieser, um sich zu rächen, schimpne auf Waraqa (ob seines Unglaubens).

Als der Prophet es hörte, sagte er: Weisst du dass ich geseheo hahe, dass Waraqa eio oder zwei Paradiese besitzt ? Und er verbot deo Leuten auf Waraqa zu schimpfen."

.Man siehl dass die Moslimen , vielleieht .Mohammad selbst , durehan«

wollteo , dass Waraqa zu den Ihrigen gehöre. Dass er Moh.'s Kraokfaeil

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698 Sprenger, über den Urspr. u. die Bed. des arah. W. Ndmüs.

bimmlischem CiDflass zugeschrieben , aber seine Lebre uiclit angenommen ha¬

ben sollte, schien ihnen unmöglich und unzulässig.

Ich habe meiae Bemerkungen über Nämus absichtlieh auf den Gehrauch in der Tradition beschränkt. Und nun nocb einige Worte über seine An¬

wendung in der Pbilosophie der Araber, in der es — wenigslens in der Ethik — eine grosse Rolle spielt. Jedermann weiss dass die arabische Pbi¬

losopbie aus Uebersetzungen der Werke griechischer Philosophen , ganz he¬

sonders des Arisloteles , hervorging. Wenn nun Nämüs in der Philosophie vorkommt, sollte man glauben dass es dieselbe Bedeutung baben müsse wie hei griechischen Proran-Schrirtstellern, z. B. bei Aristoteles. Dem ist aber nicht so. Es wird im bibliscben Sinne gefasst. Tüsy, Achläqi Nä(iry S. 12 sagt:

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„Man muss wissen, dass die Grundlagen der [Lehre von der] Verbesserung der Handlungen und Veredlung des Thuns des Menschengeschlechtes, deren Folge geregelte Verhältnisse und Ordnung ist, entweder Natur oder Satzung sind.

Die Principien deren Grundlage die Natur ist, sind diejenigen deren Einzeln¬

heiten durch den Verstand philosophischer Köpfe und durcb die Erfahrung iiiftierksamer Beobachter festgestellt worden, die [unveränderlich sind und]

dnrch den Wechsel der Perioden und durcb die Wandelungen des Geschichts- verlaufes nicbt verändert werden. Diese Priozipien bilden die so ehen ge¬

nannlen Tbeile der praktischen Philosophie.

(10)

Sprenger, über den Urspr. u. die Bed. des arah. W. Ndmüs. 699 Die l'riacipien aber, deren Grundlage Satzung ist, werden, wenn die Satzung von der Uebereinstimmung einer Gesammtheit ausgebt, Sitten und Gesetze genannt; wenn aber die Salzungen von einem geistlichen Führer ausgehn der durrb göttlichen Beistand unterstützl wird, wie zum Beispiel einem Propheten oder einem Imäm '), so heissea sie göttliche vo/ioi. Diese Principien zerrallen (wie die der praktischen Pilosopbie) ebenFalls in drei Arten : erstens solche weicbe sich auf jedes Individuum einzeln genom¬

men beziehen , wie die gottesdienstlichen und andern gesetzlichen Vor- scbrirten; zweitens solcbe welche sich auf die Mitglieder einer Familie in ihren Verhältnissen zu , einander beziehen, wie die Gesetze über Ehe and andere reciproke Pflichten ; drittens diejenigen weicbe sicb auf die Bewoh¬

ner gaozer Slädte und Länder beziehen, wie die Criminal- und Polizei¬

gesetze. Diese (die positive) Wisseoschaft oeoot mao Fiqh, uod da die Grundlage dieser Art von Handlungen Satzung ist, so sind sie Verände¬

rungen unterworfen durcb die Umwandlung der Verhältnisse, die Gewalt der Machthaber, die Läoge der Zeit, die Verschiedeobeit der Periodeo und den Wechsel der Religionen und Dynastien ( Regierangsformen),

und hinsichtlich des Details liegen sie ausserhalb der Grenzen der

Pbilosophie."

Wenn der Verfasser ilä by (göttlich) zu vofioi setzt, so ist es oor eiu erklärender Beisalz und man muss oicbt deokeo, dass es oacb seioer Ansicht auch Äjy^ U"^!^^ „menschliche vo/ift"- gebe. Obwohl die Moslimen keinen sehr klaren Begrifl' mit IVämüs verhinden, so zweifle, ich docb, ob der Ausdruck ,, menschliche ro/tot" je vorkommt. Die Verfasser des Buches l«<aJf ^j'_y5»l , welehe intuitive d. h. göttliche Erkenoloiss auch anderen Menschen als Propheten uod Imämeo zuschreiben , belitelo ihre Ab¬

haudlungen über Etbik XA«._^<«Li J>dU«j und die sechste davon bat die Auf¬

schrift: ^_^^t (jM^UJl X^9l« ^. Ich rühre bier ooch eioe Slelle aos

Dawwäoy ao, in der ^A<>l^i ohne das Beiwort göttlich vorkommt und doch c

dieselbe Bedeutung bat: ^^«Ai LÄj ^^L^' » OjjiJ

C

v_Ä.^Llaij |.^L^« '^^-LAd'i (j-^j' '^jy'^ '^i t'j*^'.* E''^^'

(jMA^I^j i^*^*" /-jI"*« V'»^' '-^ i^»^ vii*«»l ^Lib«of

»Jb (_>otir> vaAdl^c «iljL^« jl 1^ o^ijU* äUL«»/o ^yfiXÄjiU»« ^ji'isj

k_ai> iL*_» ^ijSihsü^i _«5^U, jJit'.Xü JUT Jji«

iXJLo^ JIä> J^) JofÄ' iu oLw^l {^'^^ ^^S^ s^ Das Ver¬

ständnis^ der Slelle isl dnreb Anwendung rhetorischer Konstmiltel etwas er-

1) Er meint die Schy'itiscben ImAme, welche dieser Sekte lufolge

^ytOMiA „oorehlbar" siod.

4 5 *

(11)

700 Sprenger , über den Urspr. und die Bed. des arab. W. Ndmüs.

Schwert. Ich übersetze sie daher: „Segnungen Jenem Vollkommnen (dem Mohammad) welcber in Rücksicbt auf seinen himmlischen 'j l'rsprung das erste Hauplslück des Buches der SchöpFuDg durch Goltes Allmacht, wegen seiner menschlichen Gestalt aber die Einleilung zur edeln Sittlichkeit und humanen Wohlthätigkeit genannt werden kann. Segnungen jenem Veredler welcher dureb das Schulzgeleit der Vorscheinen über religiöse Gebräucbe und der Mysterien positiver Gesetze diejenigen, weicbe nacb einem Führer auf den Wegen des Recbigehens verlangen, aus den Labyrinthen des Irrlbums gerettet und Zli dem Rastorte der Vollkoiniuenheit geHihrt bat, wie er nuch die in den Steppen des W allens \ erirrtrn und die in den V\ ästen des Strebens Dur¬

stenden auf den Saumthiereu rechter Leitung der Tränke zugeführt hal, wo sie den paradiesischen Labetrunk der Vereinigung mit liolt (d. h. Erkennt¬

niss Golles) geniessen."

Wie kommt es aber dass die Moslimen, obwohl sie ibre Philosophie von Arisloteles bekommen baben, in dieser Wissenschaft dem Wort vo/iot eine biblische Bedeutung geben? Die Antwort auf diese Frage bestätiget was ich am Eingange dieses Aufsatzes gesagt habe. Die l'ebersetzer philosophi¬

scher Werke waren meistens Christen ; das Wort Näinüs halten ^ie von

ibren .Müttern im biblischen Sinn gebrauchen gelernt und in diesem Sinne behielten sie es bei, Sie bezeichneten übrigens auch menschliche positive Gesetze mit einem grieehiscben Wort und 'biessen sie i^^^yi Canones, und bis auf deo heutigen Tag heissen im ganzen Islam die menschlicbtn und

göttlichen Gesetze Ka^J'^I ».fj,\Sa.i^\ ^il^iül .

Im modernen Arabischen (z. B. bei de Sacy, Chrest. B. 3. S. Wo) und im Persischen (z. B. im Gulistän) beisst Nämüs auch Heiligtbum, Ebre und Frau. Weil das Wort fremd und die Anwendung gewöhnlich etwas mysteriös ist, so ging allmählich der Begrilf von Gesetz iu dem von Göttlichem auf, und es wurde Tür Heiligtbum und dann, weil die Khre das grösste Heiliglhum des Menscheo ist, fiir Ehre gehraucht. Wenn die Orientalen die weiblicben Mit¬

glieder der Familie Nämüs nennen, so geschieht dies nicht etwa in Hinblick auf die Scbiller'scben Ideen in „Ehret die Frauen", noch - da Nämüs auch Geheimniss bedeutet — auf die des praktischem |^äti^ :

liy^J J^y=> (i^»^ y'!? is**"^

„ Mit einem Liebchen , so scbön wie ein Bild , silze gemütblich an einem einsamen Ort,"

I) ^«.As heissl himmlisch oder gölllich, und nicbt beilig; so u:>,|JL=kI iCAM>,Xi Traditionen in denen Gott spricbt, und die also, wenn ächt, so viel Autorität buben als der (jorän. Die Leichtgläubigen sprechen zwar von den ÄAoAÜ i^lsjl „göttlichen Hauchen" heiliger .Männer, und Schmeichler von den &jk.uij^s OÜiaÄ^j „göttlichen Entscheidungen" von Königen, ^her nur in sofern sie voraussetzen dass ein gntilicber Geist in ihnen wohne; denn die Grundbedeutung dieses Wortes hndel der Moslim immer in dem Ausdruck

^Aöil welchen, dem Qorän 40, 15 zufolge, Gott nur dem von seioeo

Dienero giebt, dem er ihn geben will.

(12)

Wolff, ein Gedicht Ndbiga i. 701

tondem weil die Fran die <)j_^c Aehiilesverse der Ehre det Hauses ist und heilig und unangetastet hleihen soll. So bedeulet auch ursprüoglich das Geheiligte, Unantastbare, dann Ebre und Fran.

Ein Gedicht Mbiga's,

(Aus Sacy's Chrestomathie II. S. 143 ff.) Uebersetzt von

Philipp wolir.

1. 0 MaJJa, deine Wohnstält', einsl so scbön, stellt jetzt vereinsamt sieh und öde dar.

2. Jüngst sland ich dort uod fragte mancherlei ; doeh keine Antwort kam, wo Niemand war.

3. Kaum könnt' ich noch die Anbindpralile finden, kaum noch den Graben, der dein heimisch Zelt 4. Umzog, nnd den im Stande zu erhalten

die Maid mit ihrer Schaufel war bestellt, 5. Den sie so gut auch stets gereinigt bat,

dass nie der Strom dem Zelte Scbadeo Ihat.

6. Oed' ist die Stalte nun und menschenleer;

das kommt vom Sobn Lobad's ■) dem Mörder her.

7. Wend ab dich vom Geschehenen, denn oie kebrt es zurück; vielmehr beeile dich, 8. Zu sattele ein Kameel leicbtfüssig und

von festem Fleisch, dess Zähneknirschen sich Dem Ton vergleicht, deo eine Spulroll' bringt

bervor, weon man ao eioem Seil sie schwingt.

9. So bracb ich auf, als schon der Tag sich neigte , ' ood kam oach Qui ^elil, auf eioem 7'bier, to. Das einem Hirsch aus We^ra's Wüste glieb,

Dem scbön gezeicbnet sind die Füsse vier, Von schlankem Leib'), mit feinem Haar geziert,

hellhlinkend wie ein Degen frisch polirt ; 11. Ganz einem Hirsch, der von Orions Regen

durchoästt ist ond von Nordwiods Hagelschlägeo,

1) D. h. so viel als: von der Zeit. Nach der Sage erbat sich Lokmin so lange lehen zu dürfen, als sieben auf eioaoder folgeode Geier. Oer letzte dieser Geier hiess Lobad.

2) Eigentlich: voo leerem Darm.

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