• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Erster HMG-CoA-Reduktase-Hemmer zugelassen: Bis vierzig Prozent weniger LDL-Cholesterin durch Lovastatin" (08.06.1989)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Erster HMG-CoA-Reduktase-Hemmer zugelassen: Bis vierzig Prozent weniger LDL-Cholesterin durch Lovastatin" (08.06.1989)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

82(29R Callback'

Der Anrufbeantworter

Für Ihre Praxis!

„Made in W.-Germany"

Nurbeantworter

mit 3 variablen Ansagetexten und Ferntextwechsel

Anrufbeantworter mit Gesprächsaufzeichnung

Fernabfrage und Rufweiterleitung auf Tel.-Nr.-Eurosignal-Cityruf Beratung - Verkauf - Service: beim führenden Fachhandel Eben Elektronik GmbH, Industrie-Ring 4 • 8067 Petershausen Tel. (0 81 37) 5 32-0

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

E

in Durchbruch in der Bekämpfung der Arte- riosklerose bei Patien- ten mit stark erhöhtem LDL- Cholesterin — dem Risikofak- tor Nummer eins — wird von den HMG-CoA-Reduktase- Hemmern erhofft, einer neu- en Klasse von Lipidsenkern, deren erster Vertreter inzwi- schen vom Bundesgesund- heitsamt zugelassen worden ist: Lovastatin (Mevinacor®), entwickelt von MSD Sharp &

Dohme.

Bei patientengerechter abendlicher Einmalgabe läßt sich mit Lovastatin eine Re- duktion des LDL-Choleste- rins um bis zu vierzig Prozent erzielen; das protektive HDL- Cholesterin steigt unter der Therapie leicht an.

Das Sicherheitsprofil von Lovastatin

Bei der Einführungs-Pres- sekonferenz Mitte April in München wurde vor allem das Sicherheitsprofil von Lo- vastatin abgeklopft, an das wie bei jedem „lebensläng- lich" anzuwendenden Medi- kament besonders hohe An- forderungen zu stellen sind.

Unter einer Therapie mit dem HMG-CoA-Reduktase- Hemmer kann es zu — meist leichten und passageren — Anstiegen von Muskel- und Leberenzymen im Blut kom- men. Lovastatin darf deshalb

nicht angewendet werden bei Erkrankungen der Skelett- muskulatur sowie bei aku- ten Leberkrankheiten. Doch auch bei Beachtung dieser Kontraindikationen sind Myopathien (Gesamtinzidenz 0,5 Prozent) sowie ausgepräg- te, während der Behandlung persistierende — bislang im- mer asymptomatische — An- stiege der Transaminasen (Gesamtinzidenz 1,9 Prozent) nicht auszuschließen, so daß vor allem die Leberenzyme im ersten Behandlungsjahr regelmäßig kontrolliert wer- den müssen. Nach Absetzen des Präparates bilden sich Myopathien und Transamina- se-Anstiege laut Dr. Kurt Be- stehorn, MSD Sharp & Doh- me, wieder zurück.

Die Kombination von Lo- vastatin mit Fibraten und Ni- kotinsäure-Derivaten scheint das Risiko von Myopathien zu erhöhen. Abgeraten wurde von einer Therapie mit Lova- statin bei gleichzeitiger im- munsuppressiver Medikation, da bei Herztransplantierten einige Fälle schwerer Rhab- domyolysen mit nachfolgend plötzlichem Nierenversagen aufgetreten sind. Schließlich

sollen vor und regelmäßig während der Lovastatin- Therapie augenärztliche Un- tersuchungen erfolgen, da un- ter dem HMG-CoA-Reduk- tase-Hemmer sowohl beim Tier als auch beim Menschen Linsentrübung beschrieben wurden.

In den USA, wo Lovasta- tin seit 1987 zugelassen ist, sind inzwischen rund eine Million Patienten mit dem neuen Lipidsenker behandelt worden — laut Bestehorn oh- ne gravierende Zwischenfäl- le. Dennoch sprach sich Prof.

Dr. med. Peter Schwandt, München, bei der Einfüh- rungs-Pressekonferenz dafür aus — dies sei allerdings seine ganz persönliche Meinung —, den HMG-CoA-Reduktase- Hemmer zunächst trotz er- wiesener Vorzüge als Mittel der zweiten Wahl einzuset- zen.

Das Wirkprinzip der HMG-CoA-Reduktase-Hem- mer ist bestechend: Sie hem- men den geschwindigkeitsbe- stimmenden Schritt der Cho- lesterin-Biosynthese. Um das entstehende Defizit zu kom- pensieren, regulieren die Le- berzellen die Dichte ihrer LDL-Rezeptoren herauf, so daß vermehrt LDL-Choleste- rin aus dem Blut abgezogen wird.

Die therapeutische Wirk- samkeit von Lovastatin ist bei verschiedenen Typen der Hypercholesterinämie doku- mentiert, deren grundlegende Defekte in den vergangenen Jahren mehr und mehr ent- schlüsselt werden konnten.

Der LDL-Rezeptor selbst ist bei verschiedenen genetisch veranlagten Störungen des Cholesterin-Stoffwechsels in unterschiedlicher Weise strukturell beziehungsweise funktionell verändert. Das klassische Beispiel ist die so- genannte familiäre Hyper- cholesterinämie (FH) mit im

homozygoten Zustand exzes- siv erhöhten LDL-Spiegeln und in der Folge einer massi- ven, frühen Koronarsterblich- keit. Während heterozygote FH-Patienten gut auf HMG- CoA-Reduktase-Hemmer an- sprechen, ist die Wirksamkeit von Lovastatin bei homozygo- ten Patienten herabgesetzt — wahrscheinlich, weil bei die- sen Patienten keine funk- tionstüchtigen LDL-Rezepto- ren vorhanden sind.

Koronarsklerose zu verzögern?

Die therapeutische Inter- vention bei Fettstoffwechsel- Störungen zielt darauf ab, ar- teriosklerotische Gefäßschä- den zu verhindern, wobei — wie gesagt — die jetzt mit den HMG-CoA-Reduktase-Hem- mern mögliche drastische Senkung des atherogenen LDL-Cholesterins sowohl die Primär- wie die Sekundärprä- vention entscheidend verbes- sern könnte. Wie Prof. Dr.

med. Helmut Roskamm, Bad Krozingen, in München er- klärte, liegt bislang erst eine große, angiographisch kon- trollierte Studie vor, in der der Nachweis erbracht wurde, daß eine lipidsenkende The- rapie — in diesem Fall mit Cholestipol und Niacin — die Progression der Koronarskle- rose verzögern und sogar eine Regression bewirken kann.

Diese Studie wurde mit Pa- tienten nach aortokoronarer Bypass-Operation durchge- führt.

Inzwischen sind drei Stu- dien an verschiedenen Pa- tientenkollektiven angelaufen

— so teilte Roskamm weiter mit — in denen per quantitati- ver Angiographie verifiziert werden soll, inwieweit eine bestehende Koronarsklerose durch HMG-CoA-Redukta- se-Hemmer zu beeinflussen ist. Eingeschlossen in diese großen multizentrischen Stu- dien wurden Patienten mit Gesamtcholesterin-Werten zwischen 200 und 310 mg/dl;

die Ergebnisse der Studien sind in etwa drei Jahren zu erwarten. Ulrike Viegener Erster HMG-CoA-Reduktase-Hemmer zugelassen

Bis vierzig Prozent weniger

LDL-Cholesterin durch Lovastatin

A-1794 (86) Dt. Ärztebl. 86, Heft 23, 8. Juni 1989

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Das Risiko von Myo- pathien unter HMG-CoA- Reductase-Hemmern — dar- auf wurde in Den Haag noch einmal an anderer Stelle hin- gewiesen — steigt wahrschein- lich bei gleichzeitiger Gabe

Auch eine Desinformation durch die Medien sollte nicht unterschätzt werden, zum Beispiel in „Mein Kind“ (10/96): Homöopathie hilft bei Übelkeit auf Reisen, Appetitlosig-

scheinen. Vor diesem Hinter- grund, erklärte Assmann in Sonthofen, sei es nicht legi- tim, die Effizienz lipidsen- kender Pharmaka allein an — durch definierte monogene

Daß sich durch eine konsequen- te Behandlung der Hypercholeste- rinämie eine effektive Primärprä- vention der koronaren Herzkrank- heit und damit des Myokardinfarkts betreiben

Die Häufigkeit postoperativer thromboembolischer Kompli- kationen kann, so Encke, durch das niedermolekulare Heparin Fraxiparin® gegen- über unfraktioniertem Hepa- rin noch weiter

Das Herzversagen oder „Trok- kenlaufen" kann auch anzeigen, daß eine diastolische Dehnung mangels Blutzufuhr nicht mehr erfolgt.. Das kann bei Schock mit dem Absacken

Es zeichnet sich ab, daß auch andere Tumorentitäten mit Irinotecan erfolgreich bekämpft werden

Als An- lass für den Arztbesuch gaben 25 Prozent der meist älteren Patienten Hypertonie, elf Pro- zent Diabetes an.. Deutlich höhere Prävalenzen erbrach- te die anschließende