DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
AUS DER INDUSTRIE
Risikofaktoren-Management bei Hypertonie
Erfahrungen mit Doxazosin
B
ei der Behandlung des erhöhten Blutdrucks dürfen andere koronare Risikofaktoren nicht vernach- lässigt werden. Das verlangte Professor Siegfried Heyden, Duke University, Durham, North Carolina, auf einem vom Pharmaunternehmen Pfizer, Karlsruhe, unterstütz- ten Symposium Ende März in Berlin. Mit dem neueren Al- pharRezeptorenblocker Do- xazosin (Cardular®) werden, so erklärte Professor Heyden, zwei KHK-Risikofaktoren gleichzeitig bekämpft: Doxa- zosin senke nicht nur den er- höhten Blutdruck, sondern habe zusätzlich noch einengünstigen Einfluß auf das Cholesterinprofil.
Professor Karl 0. Stumpe, Universitäts-Poliklinik Bonn, reihte Doxazosin in die Reihe der Substanzen ein, die als Mittel der ersten Wahl bei Hypertonie eingesetzt wer- den: ACE-Inhibitoren, Kalzi- um-Antagonisten und Al- pha,-Rezeptorenblocker.
Diese drei Substanzgruppen stellen in Zukunft die medi- kamentöse Initialtherapie bei Hypertonie dar, so Stumpe.
Dr. Herbert Mauersber- ger, Villingen, erwartet auf- grund seiner Erfahrungen im niedergelassenen Bereich ei- ne Erweiterung der Indikatio- nen für Doxazosin. Eine Rei- he von Zusatzindikationen seien bereits experimentell belegt, jedoch vom Bundesge- sundheitsamt noch nicht zu- gelassen: Herzinsuffizienz, Hemmung der Thrombozy- tenaggregation, Morbus Ray- naud, erhöhte Harnsäure, be- nignes Prostata-Adenom.
Professor Karl Hayduk, Marien-Hospital Düsseldorf, sieht im Alpha rRezeptoren- blocker Doxazosin eine we- sentliche Erweiterung der therapeutischen Möglichkei- ten bei Hypertonie. Viele Forderungen, die man an ein wirksames Antihypertensi- vum heute stellen müsse, wer- den von Doxazosin erfüllt.
Die Abbruchquote in der Langzeiteinnahme liege bei 15 Prozent. Es gebe nicht die für Beta-Blocker und Diureti- ka bekannten Kontraindika- tionen. Deshalb könne Doxa- zosin als Mittel der Wahl in der Hochdrucktherapie ange- sehen werden. HS
E
gal, wie hoch der Cho- lesterin-Wert ist, an er- ster Stelle des thera- peutischen Stufenplans bei einer Hypercholesterinämie steht immer der Versuch, das Serum-Cholesterin durch ei- ne entsprechende Diät zu re- duzieren. Dies betonte Pro- fessor Gerd Assmann, Mün- ster, bei einem Fachpresse- Seminar, welches das Phar- maunternehmen Squibb an- läßlich der geplanten Einfüh- rung des HMG-CoA-Reduk- tase-Hemmers Pravastatin in Sonthofen veranstaltet hat.Der Diätversuch, so Assmann weiter, müsse mindestens über sechs Wochen konse- quent durchgeführt werden, bei leichterer Hypercholeste- rinämie sogar über mehrere Monate. Auf jeden Fall sei es erforderlich, den Patienten
eingehend zu informieren und zu motivieren.
Ähnlich wie es salzsensiti- ve und nicht salzsensitive Hy- pertoniker gebe, erklärte Ass- mann, gebe es unter den Pa- tienten mit einer Hyperchole- sterinämie solche, die auf ei- ne fettreduzierte Diät anspre- chen, und solche, die nicht ansprechen. Diese Prädispo- sition ist ebenso wie die Salz- sensitivität genetisch determi- niert und im individuellen Fall nur durch den langfristi- gen Diätversuch zu ermitteln.
Genauer gesagt: Genetisch determiniert ist das Ausmaß,
in dem die Dichte der LDL-Rezeptoren auf den Le- berzellen durch mit der Nah- rung zugeführtes Cholesterin beeinflußt wird.
Wie bei den meisten Massenerkrankungen spielen auch bei der „gemeinen" Hy- percholesterinämie zahlrei- che Faktoren zusammen, ge- netische Faktoren und ver- haltensbedingte Einflüsse.
Wie Prof. Assmann berichte- te, konnten inzwischen diver- se Gene charakterisiert wer- den, die bei der polygenen Veranlagung der Hyperchole- sterinämie involviert zu sein
scheinen. Vor diesem Hinter- grund, erklärte Assmann in Sonthofen, sei es nicht legi- tim, die Effizienz lipidsen- kender Pharmaka allein an — durch definierte monogene Defekte verursachten — Ex- zess- und Spezialformen der Hypercholesterinämie wie der familiären Hyperchole- sterinämie festzumachen.
Ist durch eine konsequen- te Diät keine zufriedenstel- lende Senkung des Serum- Cholesterins zu erzielen, setzt Professor Assmann ebenso wie Professor Peter Schwandt, München, in der zweiten Stufe Ionenaustau- scher-Harze ein. Ionenaus- tauscher-Harze seien für ihn nach wie vor — trotz umständ- lichem Applikationsmodus — Medikamente der ersten Wahl, sagte Schwandt. Die Ansprechen auf fettreduzierte Diät: genetisch
IIMG-CoA-Reduktase-Hemmer und Ionenaustauscher ideale Kombination
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Dt. Ärztebl. 87, Heft 25/26, 25. Juni 1990 (109) A-2109
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Gründe: Ionenaustauscher- Harze werden nicht syste- misch resorbiert, und es sei an großen Patientenzahlen dokumentiert, daß es sich um effektive und sichere Pharma- ka handelt. Der Therapiever- such mit Ionenaustauscher- Harzen sollte laut Assmann mindestens über acht Wo- chen erfolgen.
Bei mangelhafter Respon- se empfahlen die beiden Ex- perten den Einsatz von HMG-CoA-Reduktase-Hem- mern, wobei sich die Kombi- nation dieser hochpotenten Pharmaka mit einem Ionen- austauscher-Harz anbiete.
Diese Kombination sei einer- seits wegen der synergisti- schen Wirkmechanismen sehr sinnvoll, andererseits können die Monosubstanzen niedrig dosiert werden. Abgesehen von der geringeren Substanz- belastung führt dies im Fall des Ionenaustauscher-Harzes zu einer deutlich vereinfach-
Kurz informiert
--Ir•OMMI■
Paracodin® N - Das Anti- tussivum Paracodin® (Trop- fen, Sirup und Tabletten) mit dem Wirkstoff Dihydroco- dein stellt das Unternehmen Knoll AG, Ludwigshafen, nunmehr nur noch als Mono- präparate zur Verfügung: Pa- racodin® N. Auf Parabene, Pflanzenextrakte und Alko- hol, so heißt es in einer Fach- information, wurde bei Trop- fen und Sirup verzichtet, zu- gleich wurden die galenischen Eigenschaften optimiert: Die Tropfen sind jetzt zuckerfrei;
der Sirup hat neuen Kirschge- schmack; die bruchfester ge- wordenen Tabletten haben eine Bruchkerbe bekommen.
Paracodin® retard, Kapseln und Saft, bleiben unverän- dert.
Crataezyma® N — Das Pharmaunternehmen Zyma, München, stellt zur Zeit sein Kardiakum Crataezyma® um auf Crataezyma® N. Das neue Präparat enthält nicht mehr die beiden Substanzen Dipro- phyllin und O-(ß-Hydroxy-
ten Einnahme, nämlich einer Reduktion von sechs auf zwei Beutel täglich.
HMG-CoA-Reduktase- Hemmer könnten laut einhel- ligem Expertenurteil in der Therapie der Hypercholeste- rinämie und damit bei der Bekämpfung der Arterioskle- rose einen Durchbruch brin- gen. Diese Pharmaka besit- zen — unabhängig von der Ge- nese der Fettstoffwechsel- Störung — eine hohe thera- peutische Effizienz: Mit der Monotherapie läßt sich das atherogene LDL-Cholesterin um bis zu 45 Prozent reduzie- ren. Das Dosierregime ist für die erforderliche Langzeit- Therapie ideal: HMG-CoA- Reduktase-Hemmer brau- chen nur einmal täglich appli- ziert zu werden. Und auch die Verträglichkeit dieser Medi- kamente scheint — bei Einhal- ten gewisser Sicherheitsmaß- nahmen — sehr gut zu sein.
Ulrike Viegener
ethyl)-rutoside, jedoch wie bisher die Pflanzenauszüge von Weißdorn (Crataegus) und Herzgespannkraut. Vor- übergehend, so teilt Zyma mit, seien sowohl Crataezy- ma® als auch Crataezyma® N verfügbar.
Coloplast Multiplus mit neuem Hautschutz — Für Sto- ma-Träger gibt es nunmehr von der Hamburger Firma Coloplast ein neues Beutel- programm: Coloplast Multi- plus mit Hautschutz Balance.
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