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BUCHBESPRECHUNGEN
führte und andere dazu,
dem Autor für den Roman
„Commedia" 1979 den Al- fred-Döblin-Preis zu verlei- hen, halten Dritte für Ge- schwätzigkeit.
Den Unentschlossenen wird es „Sindbandland"
leichter machen, einen Weg zu Gerold Späths Wortrausch zu finden. Ein
„Ich" macht sich in sieben Reisen auf den Weg, die Welt kennenzulernen.
Oder besser: die Men- schen. Die Entdeckungs- fahrt durch alle Kontinente dieser Erde ist in kleinen Episoden geschildert, in grausamen, rätselhaften, blutigen, frivolen — so viel- gestaltig, wie es die Men- schen selbst sind.
Durch die Kürze der Ein- zelerzählungen wird es dieses Mal ein Vergnügen, sich auf die Unmenge der Bilder einzulassen. Und sich dem Tempo der vor- wärtsdrängenden Späth- schen Sätze anzupassen, die stets durch Kommas angetrieben und nur selten durch Punkte gestoppt werden.
Sabine Dauth
Treibhauswelt
Thomas Bernhard: Holz- fällen, Eine Erregung, Suhrkamp Verlag, Frank- furt/M., 1984, 321 Seiten, gebunden, 32 DM
Bernhard hat einige der hier beschriebenen Perso- nen aus der Wiener Kunst- Schickeria so treffend ge- schildert, daß ein Getroffe- ner in Österreich ein Ver- bot des Buches erwirken konnte. Der deutsche Le- ser wird, sofern er nicht ebenfalls in Wien zu Hause ist, niemanden identifizie- ren können, aber die Be- obachtungen des unbarm- herzigen Thomas Bern- hard, der das, was er sieht, dann auch noch boshaft zu schildern versteht, werden ihn doch amüsieren.
Der Inhalt des Buches ist schlicht: Der Beobachter, wohl der Autor selbst, nimmt an einem soge- nannten künstlerischen Abendessen teil. Er ver- bringt die Zeit vorwiegend in einem Ohrensessel, be- obachtet all die Figuren der Kulturszene und räso-
Ein Klassiker, in dem der Reichtum un- serer romani- schen und go- tischen Archi- tektur ausge- breitet wird, wurde völlig neu gefaßt:
Hans Erich Ku- bach: Deut- sche Dome des Mittelal- ters, 27. Aufla- ge des Blauen Buches von Wilhelm Pin- der, Langewie- sche, König- stein, 1984, 21 x 27 cm, 144 Seiten, 152 Ab- bildungen, da- von 42 farbig, 55 Grundrisse, 39 DM
niert vor sich hin. Die Künstler, Möchtegern- Künstler und die Gastge- ber, die sich mit Künstlern dekorieren, kommen dabei wirklich nicht gut weg.
Wien und das Wienerische werden gnadenlos geschil- dert und trotzdem endet Bernhard mit einer verknif-
fenen Liebeserklärung an diese Stadt. Denn letzten Endes gehört auch Bern- hard in diese künstlerische Treibhauswelt, die sich im- mer noch selbst genug ist, und so schön zu räsonie- ren versteht nur ein von Wien infizierter Österrei- cher.
Norbert Jachertz
Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 49 vom 5. Dezember 1984 (101) 3691