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Archiv "„Auf ein Wunder brauchen wir nicht zu hoffen“" (07.02.2003)

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ist jedoch zu erwarten, dass die konse- quente Nutzung der neuen Förderinstru- mente ein weiteres Beurteilungs- und so- mit Erfolgskriterium sein wird (9).

Die von deutschen Arbeitsgruppen maßgeblich geprägten Vorarbeiten na- tionaler und internationaler Forschungs- verbünde und Kooperationen sind für die deutschen Gruppen vorteilhaft.Viele schon bestehende Kollaborationen ha- ben die Chance, sich in den europäischen Förderraum mittels der neuen Instru- mente IP und NoE zu integrieren.

Hier sind vor allem die BMBF-geför- derten medizinischen Kompetenznetz- werke (KN) zu nennen. Darüber hin- aus bestehen auch in den von der Deut- schen Forschungsgemeinschaft geförder- ten Sonderforschungsbereichen Trans- regio (SFB-TR) gute Voraussetzungen (10). Das erworbene Know-how inhaltli- cher und organisatorisch-struktureller Art lässt sich gut in internationale Ko- operationen einbringen. Ebenso von Be- deutung sind die Erfahrungen zum The- ma Datenschutz und Datensicherheit in medizinischen Kompetenznetzen (16).

Vorhandene Erfahrungen

Das illustrieren zwei Projekte, die eu- ropaweit gefördert werden und netz- werkbasierte Forschung ermöglichen:

Das BrainNet Europe (www.brainnet- europe.org), an dem sich zehn EU- Partnerstaaten beteiligen, überträgt den Vernetzungsgedanken des BMBF- Projekts BrainNet (www.brain-net.net) in den europäischen Forschungsraum.

Das übergeordnete Ziel beider Projek- te ist, eine gemeinsame Hirngewebe- bank zu Forschungszwecken aufzubau- en. Das Projekt EuroPa (www.europar kinson.net) ist aus dem deutschen Kompetenznetz Parkinson hervorge- gangen. Es bietet – auch in Kooperati- on mit der pharmazeutischen Industrie – eine Plattform für klinische Studien, die Arbeitsgruppen aus elf EU-Part- nerstaaten beziehungsweise EU-asso- ziierten Staaten zur Verfügung steht.

Viele der in den etablierten KN und SFB-TR engagierten Arbeitsgruppen waren auch an der Einreichung von EoI beteiligt.

Zusätzlich zu den indikationsbezoge- nen klinischen Forschungsnetzen sind in

T H E M E N D E R Z E I T

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 67. Februar 2003 AA311

KOMMENTAR

as 6. Europäische Forschungsrah- menprogramm bringt gegenüber seinen Vorgängern eine Reihe von Veränderungen mit sich. Die Stei- gerung der Fördergelder um 17 Pro- zent im Vergleich zum 5. Rahmenpro- gramm verdeutlicht den Stellenwert, den die Forschung als „Motor für wirt- schaftliche und gesellschaftliche Inno- vation in Europa“ (Bundesforschungs-

ministerin Edelgard Bulmahn) hat.

Wichtiger noch ist die konzeptionelle Trendwende. So sollen künftig wenige, vorrangige Forschungsbereiche geför- dert und die wahllose Verteilung von Fördergeldern nach dem „Gießkan- nenprinzip“ beendet werden. Darüber hinaus soll ein „europäischer For- schungsraum“ entstehen, indem die Zusammenarbeit der Wissenschaftler durch neue Förderinstrumente wie

„Integrierte Projekte“ und „Exzellenz- netzwerke“ verbessert wird. Gleichzei- tig sollen die Durchführungsbestim- mungen durch neue Förderformen und dezentralisierte Verwaltungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden (siehe auch http://europa.eu.int/comm/

research/news-centre/index_de.html).

Das Ziel ist mehr wissenschaftliche Ex- zellenz, Wettbewerbsfähigkeit und In- novation in Europa durch Förderung einer besseren Kooperation und Koor- dination.

Das sind die guten Nachrichten. Die schlechten: Europa liegt im Vergleich mit den USA und Japan immer noch zurück, wenn man den Aufwand für die Forschung am Anteil des Bruttoin- landsproduktes betrachtet. Die USA wenden 2,7 Prozent und Japan sogar 3,1 Prozent ihres BIP für Forschung auf, die europäischen Mitgliedsstaaten durchschnittlich nur 1,8 Prozent. Von den bis 2010 angestrebten jeweils drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes

für Forschung und Entwicklung ist man in der EU somit noch weit ent- fernt, und es sieht nicht so aus, als wür- de sich dies in absehbarer Zeit ändern.

In Deutschland werden die von Bund und Ländern beschlossenen Haus- haltssteigerungen von drei Prozent für das Jahr 2003 im Rahmen der Spar- maßnahmen der Bundesregierung für die großen Forschungsorganisationen,

darunter die Max-Planck-Gesellschaft und die Deutsche Forschungsgemein- schaft, voraussichtlich wieder zurück- genommen. Dazu der Kommentar von Hans-Olaf Henkel, dem Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft: „Wie dieses Ziel ohne jährliche Ausgabensteige- rungen im Forschungshaushalt erreicht werden soll, ist mir schleierhaft.Auf ein Wunder im letzten Jahr brauchen wir nicht zu hoffen.“

Hinzu kommen in Deutschland möglicherweise noch andere Hinder- nisse für eine international erfolgrei- che Forschung: So fehlten im Unter- schied zu den USA aufgrund der hier vorherrschenden „Stallkultur“ die starke Förderung des kollaborativen Arbeitens und die Erfahrung, wie man in vernetzten Gruppen zusammenar- beitet, meint Prof. Dr. med. Otto Rien- hoff, Universität Göttingen. Nach An- sicht des Experten müssen kommerzi- ell ausgerichtete „Servicecenter“ für die Nachhaltigkeit der Forschungsnet- ze sorgen. Ohnehin würden die mei- sten Netze – in Deutschland gibt es rund 50 Verbünde – in den nächsten zwei Jahren verschwinden, weil ihre Fi- nanzierung nicht gesichert ist. Auch wenn man diese pessimistische Ein- schätzung nicht teilt, sind die Signale für die deutsche Forschung nicht ge- rade ermutigend, im internationalen Vergleich droht Deutschland zurück- zufallen. Heike Krüger-Brand

„Auf ein Wunder brauchen wir nicht zu hoffen“

D

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