Die Information:
Bericht und Meinung
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
Frauenärzte. Insgesamt wurden knapp 30 000 einschlägige Lei- stungen abgerechnet.
Individuelle Informationen der Kassenärzte auch bei der Verord- nung von Arbeitsunfähigkeit. Al- len Kassenärzten, deren Verord- nungshäufigkeit „auffällig" ist, wird ein Informationsschreiben zugesandt, in dem die Ärzte ihr eigenes Verordnungsverhalten mit dem ihrer Arztgruppe vergleichen können. In einer zweiten Phase sind darüber hinaus, kündigte Oe- singmann an, kollegiale Gesprä- che vorgesehen, in denen die Ärz- te individuell über die AU-Verord- nungen beraten werden. Zusätz- lich sollen Fortbildungsseminare eingerichtet werden, in denen die wirtschaftlichen und sozialrechtli- chen Aspekte dieses Themas be- handelt werden.
Dr. Rusche lehnte zwar das simple Diktum, die Kassenärzte besäßen den Schlüssel zu den Tresoren der Krankenkassen, als böswillig ab, aber er erkannte: „Wir haben in- zwischen gelernt, daß der einzelne Arzt früher nicht den Informations- stand hatte, den er hätte haben müssen." Das Vakuum wird, so das Fazit des Presseseminars der KVWL, mit Hochdruck gefüllt. NJ
BADEN-WÜRTTEMBERG
Landesbeirat für Gesundheitserziehung
Der „Landesbeirat Gesundheitser- ziehung und Gesundheitsbildung"
hat sich in Stuttgart konstituiert (DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Heft 6/1982, „Spektrum der Woche").
Vorsitzender des Gremiums, dem die Kammern der Heilberufe sowie Verbände der Sozialpartner und der Sozialversicherungsträger an- gehören, ist Gesundheitsminister Dietmar Schlee. Die Landesärzte- kammer hat bereits die Vorsitzen- den der Kreisärzteschaften gebe- ten, auf regionaler Ebene den Vor- sitz der jeweiligen „Arbeitsge- meinschaften Gesundheitserzie- hung" zu übernehmen. dr
BAYERN
Erfolgreich: Impfungen in der Kassenpraxis
Als einen großen Erfolg bezeich- net der Vorsitzende der Kassen- ärztlichen Vereinigung Bayerns, Professor Dr. Hans Joachim Sewe- ring, die Übernahme der Schutz- impfungen in die kassenärztliche Versorgung in Bayern. Sewering erinnert daran, daß der bayerische Innenminister den Vorschlag für diese Maßnahme nicht etwa des- wegen gemacht habe, weil die Ärz- te im Öffentlichen Gesundheits- dienst ihre Aufgaben schlecht er- füllt hätten. Es sei vielmehr die ge- meinsame Überzeugung aller Be- teiligten gewesen, daß der Impf- schutz der Jugend und damit der Gesamtbevölkerung verbessert werden kann, wenn die Familien das ganze Jahr über zu ihrem Haus- oder Kinderarzt gehen kön- nen. Das Ganze sei „ein typischer Fall praktizierter Subsidiarität:
Wenn gesellschaftliche Gruppen eine Aufgabe besser erfüllen kön- nen, soll sie der Staat abgeben".
Daß diese Aufgabe so gut erfüllt werden konnte, sei dem Mitma- chen aller Beteiligten zu verdan- ken: den Verantwortlichen der RVO-Kassen in Bayern (denen die finanziellen Auswirkungen des neuen Vertrages durchaus bewußt waren); dem Freistaat Bayern, der im Haushalt des Innenministe- riums für Impfungen vorgesehene Mittel für eine Übergangszeit den Kassen zur Verfügung stellte; den Apothekern; und nicht zuletzt den teilnehmenden Kassenärzten. An- fängliche Schwierigkeiten, die aus vertragsrechtlichen Gründen bei den Ersatzkassen auftraten, konn- ten überwunden werden.
Wie Sewering weiter mitteilt, hat sich die Zahl der durchgeführten Schutzimpfungen im ersten Jahr der neuen Regelung (vom vierten Quartal 1980 bis zum dritten Quar- tal 1981) fast verdoppelt. Beson- ders bedeutungsvoll erscheine die Steigerung der Kinderlähmungs-
schutzimpfungen von 20 700 auf 36 300.
Dieser Anfangserfolg dürfte für al- le Beteiligten ein Ansporn sein, in Bayern einen optimalen Impf- schutz zu erreichen. KV-B
BREMEN
Kammern sichern Mitspracherecht
Als „Organ der überbetrieblichen Mitbestimmung durch die Arbeit- nehmer" bezeichnete der Präsi- dent der Bremischen Bürger- schaft, Dr. Dieter Klink, anläßlich der Amtseinführung ihres neuen Präsidenten die Bremische Ange- stelltenkammer. Dr. Klink erinner- te daran, daß die Gründung der Angestelltenkammer auf eine In- itiative des damaligen sozialdemo- kratischen Abgeordneten und späteren Reichspräsidenten Fried- rich Ebert zurückgehe: Er habe in Analogie zu anderen Kammern in der Wirtschaft mit diesen Organen den arbeitenden Menschen ein ih- rer Rolle im Wirtschaftsleben an- gemessenes Mitspracherecht ge- ben wollen. Es sei zu hoffen, daß die Bremische Kammer durch eine entsprechende Politik auch in an- deren Bundesländern Interesse an der Kammerarbeit wachhalten oder erwecken werde. (Außer der Bremischen Angestelltenkammer gibt es zur Zeit nur in Bremen und im Saarland auch eine Arbeiter- kammer.) Der neugewählte Präsi- dent, der Krankenkassenreferent Friedhelm Hüneke, unterstrich, daß die Kammer nicht nur die Ge- werkschaftsmitglieder, sondern alle Angestellten im Lande Bre- men vertritt. Ihre Hauptaufgabe sei im Interesse der Mitglieder eine intensive Zusammenarbeit mit al- len politisch und gesellschaftlich tätigen Institutionen und Verbän- den. Die Angestelltenkammer wol- le daher noch mehr als in der Ver- gangenheit von ihrem gesetzlich verbrieften Recht Gebrauch ma- chen, aus ihrem Sachverstand heraus Gesetzesinitiativen an das Parlament heranzutragen. EB 24 Heft 12 vom 26. März 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZ 1EBLATT Ausgabe KB