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Archiv "Impfungen: Weniger Masernerkrankungen in Bayern" (03.10.2014)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 40

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3. Oktober 2014 A 1669

RANDNOTIZ

Michael Schmedt

US-Forscher haben 2011 in den Annals of Otology, Rhinology, and Laryngology (2011; 120[11]: 732–6.) beschrieben, wie ein lebensbedrohli- ches Nasenbluten bei einem vierjäh- rigen Kind, das an einer erblichen Thrombozytopathie leidet, mit Hilfe einer Tamponade aus gepökelten Wurststreifen vom Schwein gestillt werden konnte. Außergewöhnliche Umstände machten dies notwendig.

Nicht unbedingt eine appetitliche Vorstellung, gerade in Zeiten, in de- nen man eher vegane oder zumin-

dest vegetarische Hilfsmittel erwar- tet hätte, aber es hat geholfen. Es gab keine Folgeschäden, das Kind konnte 72 Stunden nach dem „Ein- griff“ entlassen werden.

Den Forschern, die diese Studie publiziert haben, hat es jetzt den Medizinnobelpreis eingebracht.

Nein, nicht den „richtigen“ Nobel- preis, der erst in der kommenden Woche verliehen wird, aber immer- hin den IG-Nobelpreis. IG steht hier für „ignoble“ („unwürdig“). Der Preis wird seit 1991 alljährlich im Sanders Theatre der Harvard University ver- liehen und soll wissenschaftliche Leistungen ehren, die die „Menschen zuerst zum Lachen, dann zum Nach- denken bringen“.

Echte Nobelpreisträger überge- ben inzwischen sogar die Preise in den verschiedenen Kategorien. Wer wissen möchte, warum manche Menschen Jesus auf einer Toast- scheibe sehen, oder wie sich das Halten von Katzen auf die geistige Gesundheit auswirkt, dem sei www.

improbable.com/ig empfohlen. Un- sinn, der Wissenschaft nicht würdig, sagen Sie? Die Veranstalter wollen

„die Kreativität der Forscher anregen und die Vorstellungskraft erweitern“

und uns eben zum Lachen bringen.

Nicht die schlechteste Absicht, denn Lachen ist bekanntlich gesund.

Der unwürdige Nobelpreis

Mehr Impfungen, weniger Erkran- kungen – so lautet derzeit für Ma- sern die Bilanz in Bayern. Der Kas- senärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) zufolge wurden bis Mitte September lediglich rund 100 Ma-

sernerkrankungen gemeldet. Im Vor- jahr lag die entsprechende Zahl bei mehr als 700. „Der Rückgang ist auch dem hohen Engagement der niedergelassenen Haus- und Fach- ärzte beim Thema Impfen zu ver- danken“, lobten die KVB-Vorstän- de Drs. med. Wolfgang Kromb holz, Pedro Schmelz und Ilka Enger. So IMPFUNGEN

Weniger Masernerkrankungen in Bayern

sei die Zahl der Masernimpfungen zwischen 2010 und 2013 um 25 Prozent gestiegen, von 186 000 auf rund 234 000.

Den Kinder- und Jugendärzten bereitet hingegen bundesweit eine gewisse Impfmüdigkeit der Bevöl- kerung Sorgen. „Es wird zu wenig geimpft. Seit 2007 ist der Verbrauch an Impfstoffen rückläufig“, kriti- sierte der Berufsverband der Kin- der- und Jugendärzte (bvkj). „Die Politik bekennt sich nicht zum Impfgedanken. Sie hat weder ein Impfkonzept noch eine Impfstrate- gie“, sagte Dr. med. Wolfram Hart- mann, Präsident des bvkj. Der bvkj setzt sich zudem dafür ein, dass die Krankenkassen den nasalen Impf- stoff gegen Influenza bezahlen. Die Ständige Impfkommission und der G-BA hätten diesen für Kinder zwi- schen zwei und sechs Jahren emp- fohlen. Doch derzeit kommen die Kranken kassen nach Hartmanns Darstellung vielerorts nur für einen zu spritzenden Impfstoff auf. Rie Die Mehrheit der Mitglieder des

Deutschen Ethikrats plädiert da- für, das strafrechtlich verankerte In zestverbot im Fall von erwachse- nen Geschwistern zu lockern, so- fern es sich um eine einvernehmli- che Beziehung handelt. Das Grund- recht erwachsener Geschwister auf sexuelle Selbstbestimmung sei stär- ker zu gewichten als das abstrakte Schutzgut der Familie.

„Geschwisterinzest scheint nach allen verfügbaren Daten in den westlichen Gesellschaften sehr sel- ten zu sein. Betroffene schildern aber, wie schwierig ihre Situation angesichts der Strafandrohung sei“, heißt es. Dem Rat sind ausschließ- lich Fälle bekannt geworden, in denen Halbgeschwister nicht ge- meinsam aufgewachsen sind und sich erst als Erwachsene kennen- lernten. Das Gremium hat gleich- zeitig auf die Grenzen seines Vor- DEUTSCHER ETHIKRAT

Votum zur Lockerung des Inzestverbots

schlags hingewiesen. Insbesondere der sexuelle Missbrauch von Kin- dern und Jugendlichen, die Ausnut- zung von Abhängigkeitsverhältnis- sen, von Zwangslagen oder fehlen- der sexueller Selbstbestimmung so- wie die sexuelle Nötigung und Ver- gewaltigung seien weiter strafbar.

Das gelte auch für sexuelle Hand- lungen zwischen Blutsverwandten.

Inzest unter Geschwistern in Fällen, in denen der Familienverbund noch existiert und einer der Partner noch nicht 18 Jahre alt ist, solle ebenfalls anders beurteilt werden: Hier über- wiege das Schutzgut Familie.

Eine Minderheit lehnt straf- rechtseinschränkende Änderungen ab. Ihr sind vor allem die Ausfüh- rungen zum Familienverbund im Mehrheitsvotum zu sehr lebens- praktisch angelegt und reflektieren zu wenig die Schutzfunktion der

Familie. Rie

Lediglich rund 100 Maserner- krankungen hat

es dieses Jahr bisher in Bayern gegeben.

Foto: dpa

A K T U E L L

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