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Archiv "Kuren rückläufig" (24.06.1983)

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Die Information:

Bericht und Meinung AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Krankenhausärzte wurden in diese Informationen einbezogen.

Die Ausgaben für die Kranken- hausbehandlung sind 1982 in Hes- sen stärker gestiegen, als es der achtprozentigen Erhöhung der Pflegesätze entsprochen hätte. Al- le Beteiligten forderten eine ge- nauere Untersuchung der Gründe dafür. Langfristig haben zwar die hessischen Allgemeinärzte ihre Einweisungsfrequenz je hundert ihrer Behandlungsfälle gesenkt;

laut LdO-Geschäftsführer Hunger werden aber seit langem etwa 55 Prozent aller stationären Patien- ten durch niedergelassene, weite- re sechs Prozent durch beteiligte oder ermächtigte Ärzte eingewie- sen. Bei den Ausgabensteigerun- gen können also mehr Notfall- oder „Selbst"-Einweisungen eine Rolle spielen oder auch — wie KV- Geschäftsführer Dr. Hans-Peter Höhle herausstellte — Strukturver- schiebungen im Krankenhausbe- reich: Wenn mehr Patienten als früher in größere, teurere Kran- kenhäuser gehen, erhöht dies die Ausgaben, ohne die Statistik zu ändern. gb

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Kuren rückläufig

Mit Anträgen auf Heilbehand- lung haben sich die Versicherten der Landesversicherungsanstalt Schleswig-Holstein im vergange- nen Jahr erheblich zurückgehal- ten. Wie der LVA-Direktor mitteil- te, wurden im Rehabilitationsbe- reich über 25 Prozent weniger An- träge als 1981 gestellt. Während 1981 noch über 15 000 Anträge auf Kuren gestellt worden waren, sank diese Zahl im vergangenen Jahr auf rund 11 000. Auch die Heilbe- handlungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund 21 Prozent auf 11 300 ab. Mit der Sorge um den Arbeitsplatz allein sei die Trendwende nicht zu erklären, meinte Bluhm. Vielmehr kämen andere Faktoren hinzu, etwa das offenbar bessere Kostenbewußt- sein der Versicherten. yn

KURZBERICHT

Arzneimittel: Die „Ausgabenlast"

der Rentner-Krankenversicherung

Sonderanalyse des „GKV-Indexes"

durch das Institut der Ortskrankenkassen

Die Krankenversicherung der den Rezeptblättern der gesetzli- Rentner (KVdR) wird durch die chen Krankenversicherung mit ei- Arzneimittelausgaben je Mitglied nem durchschnittlichen Auswahl- mehr als 2,6mal so stark belastet satz von 1,0 Promille.

als die allgemeine Krankenversi-

cherung (AKV) durch den Arznei- Die zutage geförderten Ergebnis- mittelbedarf der Aktivversicherten se und Rückschlüsse korrespon- (und deren Familienmitglieder). dieren weitgehend mit einer unab- Konkret: 260 DM je Mitglied der hängig davon vom Bundesver- allgemeinen Krankenversicherung band der Pharmazeutischen Indu- standen im Jahr 1981 rund 680 DM strie e. V. (BPI), Frankfurt, zum je Mitglied in der Krankenversi- Auftakt der Beratungen der Kon- cherung der Rentner gegenüber. zertierten Aktion im Gesundheits- Rechnet man die Ausgaben in den wesen im März vorgelegten empi- beiden genannten Teilbereichen rischen Studie über den Arznei- nicht auf die Zahl der Mitglieder mittelverbrauch älterer Menschen.

um, sondern auf die Zahl der An-

spruchsberechtigten, so erhöht Die WIdO-Untersuchung kommt sich die Differenz erheblich. zu folgenden Ergebnissen: Mit

7,03 Milliarden DM stellen die Arz- Die Struktur, Entwicklung und die neimittelausgaben nach den Aus- möglichen Ursachenkomplexe der gaben für stationäre Behandlung Arzneimittelausgaben der KVdR (12,87 Milliarden DM) und noch im Vergleich zur allgemeinen vor denen der ambulanten Be- Krankenversicherung zeigt ein handlung (5,70 Milliarden DM) den sechs Bände umfassendes Gut- zweitgrößten Ausgabenposten in achten mit dem Titel „Analyse von der KVdR dar. Der Ausgabenbe- Struktur und Entwicklung der Arz- trag entspricht einem Anteil von neimittelausgaben der Kranken- 51,6 Prozent an den gesamten Arz- versicherung der Rentner" auf, neimittelausgaben der gesetzli- das vom Wissenschaftlichen Insti- chen Krankenversicherung (GKV) tut der Ortskrankenkassen (WId0), und einem Anteil von 21,5 Prozent Bonn-Bad Godesberg, vorgelegt an den gesamten Leistungsausga- worden ist. Dabei wurden zusätz- ben der KVdR. Berücksichtigt man lich zur Routineauswertung von die unterschiedliche Zahl der mit- Rezeptdaten im Rahmen des ge- versicherten Familienangehörigen meinsam von Krankenkassen, von AKV und KVdR — auf 1000 Kassenärzten und Apothekern er- AKV-Mitglieder kommen rund 850 hobenen „GKV-Arzneimittelinde- Familienangehörige, auf 1000 xes" die Ausgaben speziell aufbe- KVdR-Mitglieder dagegen nur 250 reitet nach Alter des Anspruchsbe- —, so ergibt sich folgendes Verhält- rechtigten, nach lndikationsgrup- nis zwischen den potentiellen In- pen sowie nach den Stärken, Dar- anspruchnehmern und realisier- reichungsformen und Packungs- ten Ausgabenanteilen: Auf 21,6 größen der verordneten Arzneimit- Prozent von der GKV betreuter tel. Die Ergebnisse sind hochge- Personen entfallen 51,6 Prozent rechnete Werte auf der Basis nach aller Arzneimittelausgaben. Die Großregionen der Bundesrepublik Belastungsunterschiede zwischen geschichteter Stichproben aus allgemeiner und Rentnerkranken- Ausgabe A DEUTSCHES ARZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 25 vom 24. Juni 1983 19

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Die Information:

Bericht und Meinung

Arzneimittelausgaben für Rentner

versicherungzeigen folgende Teil- kompontenen auf:

Alter und Geschlecht sind ausgabenbestimmend

I> Ein Arzneimittel, das zu Lasten

der Rentnerkrankenversicherung verordnet wird, ist im Durchschnitt um 31 Prozent teurer als ein zu Lasten der AKV verordnetes Arz- neimittel.

I> Auf den Rezepten, die zu La-

sten der KVdR abgerechnet wer- den, stehen durchschnittlich 21 Prozent mehr Einzelverordnungen als in der allgemeinen Krankenver- sicherung.

I> Je ambulanten Behandlungs-

fall werden in der KVdR 85 Prozent mehr Rezepte ausgestellt als in der AKV. Je Anspruchsberechtig- ten errechnen sich in der Rentner- krankenversicherung 31 Prozent mehr Fälle als in der allgemeinen Krankenversicherung.

Die Ausgaben in der Rentnerkran- kenversicherung sind sehr vom Al- ter und Geschlecht des Versicher- ten abhängig:

Der Umsatzwert je Einzelverord- nung wächst kontinuierlich von 10,28 DM bei den 0- bis 15jährigen auf maxi mal 21,1 0 DM bei den 70- bis 75jährigen.

Der Umsatzwert je Rezept liegt in der jüngsten Altersgruppe bei 18 DM, bei der Gruppe der "Senio-

ren" zwischen 70 und 85 Jahren

liegt der Wert bei über 45 DM. Die Ortskrankenkassen-Gutachter haben ermittelt, daß Versicherte der Rentnerkrankenversicherung bei vergleichbarer Therapie und bei Rezeptierung identischer Arz- neimittel meist Packungen in einer teureren Stärke, Darreichungs- form und Packungsgröße bean- spruchen. Der überwiegende Teil des Kostenunterschiedes zwi- schen Allgemein- und Rentner- krankenversicherung dürfte je- doch dadurch zu erklären sein,

daß der KVdR-Versicherte in aller Regel ein anderes, teureres Arz- neimittel erhält. ln einer rück- schauenden Betrachtung der Arz- neimittelausgaben wurde festge- stellt, daß zu Beginn der siebziger Jahre die Ausgabenentwicklung in der AKV und in der KVdR weitge- hend parallel mit zweistelligen Zu- wachsraten verlief, ein Trend, der sich im Vorfeld der Kostendämp- fungsgesetze auf hohem Niveau leicht abschwächte. 1977, als das

Krankenversicherungs-Kasten- dämpfungsgesetz (KVKG) in Kraft

trat, lag die Steigerungsrate in der

AKV mit + 2,9 Prozent unter der des Grundlohnes(+ 6,5 Prozent je Beitragszahler).

ln der KVdR sind die Ausgaben sogar um 0,8 Prozent gefallen. Ab 1977 verliefen die Ausgabenent- wicklungen von AKV und KVdR unterschiedlich. Während für die AKV deutlich gebremste Zuwäch- se zu registrieren waren, wurden in der KVdR 1980 mit+ 12,5 Pro- zent und 1981 mit + 11 Prozent wieder zweistellige Zuwachsraten erreicht.

ln der ersten Phase- von 1970 bis einschließlich 1979 - wirkte sich die Wanderung der Alterspyrami- de tendenziell ausgabensteigernd aus. Der Anteil der über 65jährigen Mitglieder der Rentnerkrankenver- sicherung stieg von 65,7 Prozent im Jahr 1970 auf 74 Prozent im Jahr 1979. Von 1979 bis 1981 kehr- te sich der Alterstrend um. Einer- seits haben die Versicherten we- gen der sich verschlechternden Arbeitsmarktlage mehr vom Ange- bot der flexiblen beziehungsweise von der vorgezogenen Altersgren- ze Gebrauch gemacht, so daß rela- tiv mehr jüngere Mitglieder der Rentnerkrankenversicherung bei- traten.

Andererseits nimmt die Zahl der Altersruhegeldempfänger wegen Vollendung des 65. Lebensjahres ab, da die Verrentung der durch den kriegsbad i ngten Geburten- ausfall betroffenen Jahrgänge 1914 bis 1918 ab 1979 begonnen hat.

lnfolge der von Kassenart zu Kas- senart abweichenden Rentneran- teile schlagen diese Entwicklungs- trends unterschiedlich durch.

Durch die Arzneimittelausgaben besonders belastet wurden die Bundesknappschaft (Rentneran- teil: 68 Prozent), die landwirt- schaftlichen Krankenkassen (42 Prozent Rentner) und die Orts- krankenkassen (34,4 Prozent Rentner). Relativ begünstigt durch den Mitgliederanteil an Rentnern sind die Innungskrankenkassen (mit 16,8 Prozent), die Angestell- ten-Ersatz- und Arbeiter-Ersatz- kassen mit 17,5 beziehungsweise 18,1 Prozent.

Vergleicht man die Zahl der je Re- zept verordneten Medikamente, so liegt die KVdR um 21 Prozent über der AKV. Die Kosten je Rezept lie- gen in der Rentenkrankenversi- cherung um gut 59 Prozent über dem entsprechenden Wert in der allgemeinen Versicherung.

I> Ein weiteres Schlüsselergeb-

nis: Auf einen Versicherten in der KVdR kommen im Vergleich zur AKV durchschnittlich 31 Prozent mehr ambulante Behandlungsfäl- le, von denen jeder einzelne wie- derum rechnerisch 85 Prozent mehr Rezepte auslöst.

Zwar differieren der Arzneimittel- verbrauch und das -volumen in den einzelnen Altersgruppen und je nach Geschlecht, bei einer Be- trachtung über alle Altersklassen hingegen kompensieren sich je- doch diese Belastungsunter-

schiede:

..,.. Der Umsatz je Verordnung liegt bei den Männern bis hin zur Al- tersklasse der 80- bis 85jährigen über den entsprechenden Werten der Frauen. Die Unterschiede in der Zahl der Verordnungen je Re- zept zwischen Männern und Frau- en sind relativ gering, so daß die höheren Medikationskosten der Männer auf den Umsatz je Rezept durchschlagen können. Bis zur Al- tersgruppe der 70- bis 75jährigen liegt der Umsatz je Rezept bei den Männern bis zu 2,80 DM über dem

der Frauen. EB

20 Heft 25 vom 24. Juni 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe A

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