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Archiv "Krankenkassen: Zusatzbeiträge vertreiben die Versicherten" (08.05.2009)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 19⏐⏐8. Mai 2009 [91]

B E R U F

S

eit Anfang des Jahres zahlen alle gesetzlich Krankenversi- cherten den gleichen Beitragssatz.

Krankenkassen können einen Zu- satzbeitrag erheben, wenn ihre Zu- weisungen aus dem Gesundheits- fonds nicht ausreichen. Doch wie hoch ist eigentlich die Wechselbe- reitschaft der Krankenversicherten, wenn sie zusätzlich acht Euro mo- natlich zahlen müssten? Und was bewegt Versicherte zum Verbleib in ihrer Krankenkasse? Um auf diese Fragen Antworten zu erhalten, inter- viewte das Marktforschungsinstitut Mindline-Media im März 2009 rund 1 000 Personen ab 14 Jahren. Auf- traggeber war die Unternehmensbe- ratung Korehnke-Kommunikation.

Der Umfrage zufolge würden 42 Prozent der gesetzlich Krankenversi- cherten bei der Erhebung eines Zu- satzbeitrags von acht Euro die Kran- kenkasse wechseln wollen, zwölf Prozent ganz sicher, und 30 Prozent würden dies vielleicht tun. Lediglich für 25 Prozent der Befragten käme ein Wechsel auf keinen Fall infrage, für 20 Prozent eher nicht, 13 Prozent zeigen sich unentschlossen.

Während jüngere GKV-Versicher- te wechselbereiter sind, bleiben Älte- re ihrer Krankenkasse eher treu. So würden 40 Prozent der über 60-Jähri- gen auf keinen Fall bei Erhebung ei- nes Zusatzbeitrags die Krankenkas- se wechseln, in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen sind es hingegen

nur 26 Prozent und bei den unter 50- Jährigen nur noch 17 Prozent.

Für 84 Prozent der Befragten ist der wichtigste Grund, in ihrer Kran- kenkasse zu bleiben, ein guter Ser- vice, wie zum Beispiel eine nahe gelegene Geschäftsstelle oder eine gute telefonische Beratung. Nahezu ebenso wichtig werden Leistungen einer Krankenkasse im Bereich Vor- sorge und gesunde Lebensführung eingeschätzt (80 Prozent), gefolgt von angebotenen Behandlungspro- grammen für Menschen mit chroni- schen Erkrankungen wie Diabetes, Herzkrankheiten oder Asthma (68 Prozent). Das breite Spektrum der eigenen Krankenkasse von Zusatz- und Wahltarifen ist für 59 Prozent der Befragten Grund für den Ver- bleib in der Krankenkasse.

Weniger als die Hälfte der nicht wechselwilligen Versicherten nennt die ausreichende Einkommenssitua- tion als Bleibegrund. Den Aufwand für einen Wechsel und mögliche ne- gative Auswirkungen auf ihre medi- zinische Versorgung sehen lediglich 39 Prozent beziehungsweise 38 Pro- zent als Grund für den Verbleib in ihrer derzeitigen Krankenkasse. Vor allem Frauen befürchten bei einem Krankenkassenwechsel negative Auswirkungen auf ihre medizini- sche Versorgung und scheuen den Aufwand, die Krankenkasse zu wechseln.

Katja Korehnke, Geschäftsführe- rin von Korehnke-Kommunikation, kommentiert die Ergebnisse der Um- frage: „Es zeigen sich zwar gut zwei Fünftel der gesetzlich Krankenver- sicherten im Fall eines Zusatzbei- trags wechselbereit. Für viele Versi- cherte sind qualitative Versorgungs- inhalte dennoch weiterhin wichtiger als die Beitragshöhe.“ Krankenkas- sen, die ihre Versicherten weiter an sich binden wollten, müssten also mehr denn je mit einem differenzier- ten Service- und Leistungsangebot am Markt ein klares Profil zeigen und dies auch deutlich und nachvoll- ziehbar kommunizieren.

Die Langfassung der Studie kann kostenfrei im Internet abgerufen werden unter: www.korehnke-kom munikation.de/download/kassenbin

dung.pdf. I

Jens Flintrop

KRANKENKASSEN

Zusatzbeiträge vertreiben die Versicherten

42 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten würden bei Erhebung eines Zusatzbeitrags die Krankenkasse wechseln.

Räumliche Nähe, Beratungsqualität, Vorsorgeangebote und Chronikerprogramme erhöhen die Kundenbindung.

Frage: [. . .] Wie wäre das bei Ihnen, wenn Ihre Krankenkasse einen solchen Zusatzbeitrag [von 8 Euro] verlangt, würden Sie dann Ihre Krankenkasse wechseln: ja, ganz sicher; ja, vielleicht; nein, eher nicht oder nein, auf keinen Fall?

GRAFIK

Wechselbereitschaft der GKV-Versicherten bei Erhebung eines Zusatzbeitrags nach Alter

Basis: n = 898 Befragte, die nicht privat krankenversichert sind/Angaben in Prozent

Grafik:DÄ,Quelle:mindline media

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