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Archiv "Charta für Schwerstkranke: Zum Umgang mit Sterben und Tod" (06.02.2009)

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A220 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 6⏐⏐6. Februar 2009

A K T U E L L

CARITAS-JAHRESTHEMA 2009

Hilfe für Menschen am Rande der Gesellschaft

Menschen, die in Armut leben, brauchen Hilfe bei der Wahrung ihrer Menschen- und Bürgerrechte.

Unter dem Titel „Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft“ hat deshalb die Caritas die Probleme von Menschen am Rande der Ge- sellschaft zu ihrem Jahresthema 2009 erklärt. Das gab die Organi- sation Ende Januar in Köln be- kannt. „Jeder muss darauf bauen können, in Lebenskrisen Unterstüt- zung und Solidarität anderer zu fin- den“, erklärte der Diözesan-Caritas- direktor, Dr. med. Frank Hensel.

Mit ihrer Kampagne will die Ca- ritas auf Menschen in schwierigen

Verhältnissen aufmerksam machen und sie mit gesellschaftlicher und politischer Anwaltschaft unterstüt- zen. „Wir wollen uns dafür stark machen, dass alle Menschen in schwierigen Lebenslagen die Hilfe finden können, die sie für ein selbst- bestimmtes Leben und für die Teil- habe an der Gemeinschaft brau- chen“, so Hensel. Ohne Hilfe seien die Betroffenen chancenlos mit ihren persönlichen und sozialen Schwierigkeiten, wie zum Beispiel Obdachlosigkeit oder Arbeitslosig- keit. Hier setze die differenzierte und zielgerichtete Hilfe der Caritas an. In Abstimmung mit Kommunen und Landschaftsverbänden bietet sie Beratung, Therapie und berufli- che Wiedereingliederung an.

„Viele Menschen wissen kaum, wie sie den alltäglichen Grundbe- darf des Lebens sichern sollen“, betonte Hensel. Dies bestätigten auch ehemals betroffene Männer, die selbst schon am Rande der Ge- sellschaft gelebt haben und von der Hilfe der Organisation profitierten.

Ihre Geschichten spiegeln die von Caritas genannten Probleme wider.

„Man ist schneller unten, als man oben ist“, sagte ein Betroffener. Die Unterstützung der Caritas und dem Katholischen Verband für soziale Dienste habe ihm sehr geholfen. cs

CHARTA FÜR SCHWERSTKRANKE

Zum Umgang

mit Sterben und Tod

Immer noch werden viele schwerst- kranke und sterbende Menschen von entsprechenden ambulanten und stationären Angeboten nicht erreicht.

Darauf wiesen die Deutsche Gesell- schaft für Palliativmedizin, der Deut- sche Hospiz- und Palliativverband sowie die Bundesärztekammer hin.

Sie beabsichtigen bis Juni 2010 die Erarbeitung einer „Charta zur Be- treuung schwerstkranker und ster- bender Menschen“.

Zur konstituierenden Sitzung des Runden Tisches kamen Vertreter von rund 40 Verbänden, Organisa- tionen und Fachgesellschaften in Berlin zusammen. Aufgaben der Ar- beitsgruppen sind unter anderem die Themen rechtliche und ethi- sche Fragen am Lebensende sowie die Aus-, Weiter- und Fortbildung.

„Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft mit einem zunehmen- den Anteil chronisch unheilbarer Erkrankungen müssen wir uns in- tensiv mit der Frage auseinanderset- zen, wie wir mit Sterben und Tod umgehen“, sagte der Hauptgeschäfts- führer der Bundesärztekammer, Prof.

Dr. med. Christoph Fuchs, bei der Auftaktveranstaltung. Kli

INTENSIVIERTE INSULINTHERAPIE IST NICHT ÜBERLEGEN

Seit Veröffentlichung der Diabetes Control and Complications Trial (DCCT-Studie) im Jahr 1993 – der größten randomisierten kontrol- lierten Studie zur Therapie des Typ-I-Diabetes- mellitus mit 1 440 Teilnehmern – galt die ge- trennte variable Substitution des Basal- und des Mahlzeiten-Insulins mit vier bis fünf Injek- tionen täglich (intensivierte Insulintherapie) der konventionellen Insulintherapie mit ein bis zwei Injektionen von Misch- oder Verzögerungsinsu- lin als überlegen bei der Prävention diabeti- scher Folgeschäden. In Leitlinien wurde die intensivierte Insulintherapie (auch Basal-Bolus- Therapie genannt) seither zum Standard bei Diabetes mellitus Typ I erhoben.

Nun hat eine Überprüfung der Studienaus- wertung gezeigt, dass diese Auffassung auf ei- nem statistischen Irrtum beruht (Diabetes 2008;

57: 995–1001 DOI: 10.2337/db07–1618).

Tatsächlich zeigen die Verläufe der 729 kon- ventionell und 711 intensiviert therapierten Patienten, dass die Therapieform irrelevant war. Es kam allein auf den durchschnittlichen HbA1c-Wert während der 6,5 Jahre dauernden Studie an.

Nur elf Prozent der Folgeschäden durch glykämische Exposition

Bei einem durchschnittlichen HbA1c-Wert von 6,5 bis 7,49 Prozent betrug die kumulative In- zidenz der Retinopathie-Progression circa fünf Prozent. Bei HbA1c-Werten von 7,5 bis 8,49 Prozent betrug die Inzidenz etwa sieben Pro- zent, und bei HbA1c-Werten von 8,5 bis 9,49 Prozent circa 22 Prozent.

Die nunmehr vorgelegte korrigierte Statistik ergab außerdem, dass nur elf Prozent des Risi- kos für diabetische Folgeschäden (Retinopa-

thie, Neuropathie, Nephropathie) auf die ge- samte glykämische Exposition (Diabetesdauer multipliziert mit HbA1c-Werten) während der DCCT-Studie zurückzuführen ist. 89 Pro- zent des Risikos ist auf andere, vom HbA1c- Wertunabhängige Faktoren zurückzuführen, wie genetische Faktoren, Lebensstil oder Blutdruck.

Die Autoren um Studienleiter John M. La- chin (George Washington University, Rockville, USA) widerrufen ihre frühere Behauptung, kon- ventionell behandelte Patienten hätten ein höheres Risiko für diabetische Folgeschäden als intensiviert behandelte. Ihre damalige Emp- fehlung, Typ-I-Diabetiker sollten sich so früh wie möglich so normal einstellen, wie sie es ohne Gefährdung ihrer Sicherheit (durch Hypo- glykämien) schaffen können, halten sie hinge- gen aufrecht. Prof. Dr. med. Ernst Chantelau Menschen in

Krisen nicht allein lassen:

Die Caritas bie- tet zielgerichte- te Unterstützung für Arme und Obdachlose an.

Foto:ddp

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