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UMGANG MIT DEM STERBEN

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Academic year: 2022

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UMGANG MIT DEM STERBEN

Monique Engelhardt

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EINLEITUNG ... 1

„C. STUDENT“ HAT SICH MIT DIESEM THEMA BEFASST UND „VIER DIMENSIONEN“ ERSTELLT: ... 4

DIE SOZIALE DIMENSION ... 4

DIE KÖRPERLICHE DIMENSION ... 4

DIE PSYCHISCHE DIMENSION ... 4

DIE SPIRITUELLE DIMENSION ... 5

WAS BEDEUTET ES, WENN EIN MENSCH SICH MIT DEM STERBEN BESCHÄFTIGT? ... 5

WAS GESCHIEHT IN DIESEN PHASEN MIT DEN ANGEHÖRIGEN? ALLE AUGEN BLICKEN AUF DEN STERBENDEN, ABER WER SCHAUT AUF ANGEHÖRIGEN!?! ... 6

INNERHALB DER TRAUERSPIRALE DURCHLAUFEN SIE VIELE STADIEN: ... 8

STADIUM I:DAS EINGANGSSTADIUM:KOGNITIV, FREMDGESTEUERT ... 8

STADIUM II:DAS DURCHGANGSSTADIUM: EMOTIONAL, UNGESTEUERTE DIMENSION ... 8

STADIUM III:DAS ZIELSTADIUM: AKTIONAL, SELBSTGESTEUERTE DIMENSION ... 9

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DER UMGANG MIT DEM STERBEN

EINLEITUNG

Der Umgang mit dem Sterben stellt uns in der alltäglichen Arbeit immer wieder vor eine große Herausforderung. Wie geht ein jeder selber mit diesem Thema um? Welche Erfahrungen hat ein jeder bereits in seinem Leben mit dem Tod machen müssen? Wie ist einem der Tod, das Sterben eines Menschen begegnet? War es ein friedliches gehen, oder war es ein plötzliches gehen?

Wie ging man innerhalb der Familie, oder des Freundeskreises mit diesem Thema um?

All diese Fragen sollte man sich stellen, wenn man sich auf dieses Thema einlassen möchte und sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchte.

Es wird Menschen geben, die mit dem Thema Tod und Sterben recht offen und gelassen umgehen, es wird aber auch Menschen geben, die mit Angst und Scheu diesem Thema begegnen.

In der Praxis hören wir recht häufig sogar, dass es Menschen gibt, die sich für den Bereich der Betreuungsarbeit entscheiden, mit der Begründung, dass man in diesem Bereich nicht mit dem Tod und dem Sterben in Berührung kommt.

Dieses Thema kann Ihre Arbeit immer ein Stück weit begleiten, vielleicht sogar durchkreuzen.

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Wir werden hier verschiedene Fragestellungen und auch Bereiche thematisieren, um Ihnen zu zeigen, wie wichtig es ist, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, und wie wichtig es ist, auch im Team darüber zu sprechen.

„Sterben ist ein Teil des Lebens und der Umgang mit Sterbenden und Trauernden ist ein Zeichen für die Menschlichkeit in unserer Gesellschaft.“

(Hamburger Gesundheitshilfe, Beratungsstelle Charon, www.hamburg- care.de)

Nicht jeder Mensch, der stirbt ist alt. Nicht jeder Mensch, der stirbt, ist krank.

Könnte man diesen Prozess einfach schildern, würde man sich vielleicht vorstellen,

„…es war ein alter, kranker Mensch, für den es eine Erlösung war, dass er nun gehen durfte. Er hat so lange leiden müssen…“

Aber es ist nicht immer so einfach, diesen Prozess zu erklären. Auch kleine Kinder sterben, auch bisher gesunde Menschen sterben. Auch das Alter ist nicht die beste Erklärung dafür, wieso ein Mensch sterben muss. Es gibt unzählige „alte“ Menschen, die gesund sind und dennoch „plötzlich und unerwartet“ sterben, weil einfach niemand damit gerechnet hat, dass dieser Mensch stirbt.

Um alles zu hinterfragen, werden wir nicht nur aus der Sicht des Betreuungsassistenten auf dieses Thema blicken, sondern auch die Sicht der Angehörigen hinterfragen.

Menschen, die sich selber mit dem Tod beschäftigen, bemerken eine zunehmende Veränderung ihres eigenen Körpers, ihres eigenen Lebens. Sie berichten oft selber über den zunehmenden Verlust der eigenen Fähigkeiten, der Selbstbestimmung, der Sicherheiten, das schwinden der Lebenskraft.

Ein kranker Mensch erlebt diese Bereiche in seiner Wahrnehmung meist zusätzlich noch als Belastung. Diese Veränderungen verändern nicht nur ihn, sondern auch sein gesamtes Umfeld. Unsicherheit nimmt zu, eine Belastung durch ein gewisses Maß an Spannung im direkten Umfeld nimmt zu.

Ein kranker Mensch reagiert oft gereizt, vielleicht unruhig. Ob es direkt mit einer Überforderung zu tun hat, da er nicht mehr aktiv an der Gestaltung seines Umfeldes mitwirken kann, oder vielleicht auch, wegen der noch häufigen Therapien und Interventionen, die einen kranken Menschen sehr belasten

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können. Denn während dieser Therapien und Interventionen ist die Erreichbarkeit der vertrauten Menschen, des vertrauten Umfeldes oftmals schwierig.

Gerade in diesem Bereich hört man häufig die Frage

„…wieso gerade ich…?“

Bei dieser Fragestellung kommt hinzu, dass man sich Gedanken machen muss, was ist diesem Menschen jetzt besonders wichtig? Wie können wir ihm hier positiv entgegenkommen und ihm etwas Positives signalisieren?

Ein Mensch, der sich mit dem Tod und dem Sterben auseinandersetzt, der zunehmend auf Hilfe und Unterstützung angewiesen ist, der sich fragen stellt und nach Antworten sucht, wird sein Leben nicht neugestalten wollen, es aber vielleicht nach „Wichtigkeit“ und „Bedürfnissen“ neu sortieren.

Beispielsweise wird diesen Menschen jetzt wichtiger werden:

Liebe / Trost

Anerkennung

Respekt / Gefühle ausleben dürfen und äußern

Nähe / Geborgenheit / Zuwendung

Selbstbestimmung

Gespräche, gehört werden

Spiritualität

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„C. STUDENT“ HAT SICH MIT DIESEM THEMA BEFASST UND „VIER DIMENSIONEN“ ERSTELLT:

DIE SOZIALE DIMENSION

Menschen äußern angesichts ihres Lebensendes häufig das Bedürfnis, zu Hause sterben zu wollen und im Sterben nicht alleine gelassen zu werden. Ihnen ist es wichtig, von nahestehenden Menschen umgeben zu sein und solchen, zu denen eine liebevolle Beziehung besteht. Auch gibt es den Wunsch nach Helfern, die stark genug sind, den Sterbeprozess auszuhalten.

DIE KÖRPERLICHE DIMENSION

Menschen möchten ohne Schmerzen, möglichst ohne körperliche Entstellungen und geistige Beeinträchtigungen sterben können.

DIE PSYCHISCHE DIMENSION

Die betroffenen Menschen hoffen darauf, Fähigkeiten zu entwickeln, den eigenen Tod schließlich hin- oder annehmen zu können –

„loszulassen“, auch losgelassen zu werden. Es soll aber auch möglich sein, die Hoffnung auf Heilung und Gesundung jederzeit äußern zu dürfen oder bis zuletzt mit Krankheit und Sterben nicht einverstanden zu sein.

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DIE SPIRITUELLE DIMENSION

In den Äußerungen sterbender Menschen wird diese Dimension auf unterschiedliche Art und Weise angesprochen. Häufig gibt es den Wunsch, auf das gelebte Leben zurückzublicken, Sinn zu finden und zu spüren, zu bilanzieren und den Wusch, sich den Glauben zu erhalten, der größer sind als man selbst.

(Auszug aus www.hamburg-care.de, Seite. 8, Letzter Zugriff 04.03.2019)

WAS BEDEUTET ES, WENN EIN MENSCH SICH MIT DEM STERBEN BESCHÄFTIGT?

Selbstverständlichkeit aufgeben (Pläne aufgeben)

Die „Normalität“ verändert sich plötzlich

Die Überlegung und die Gedanken gehen oft in den Bereich „was ist jetzt (!) wichtig?“

Das Loslassen muss, das „lösen“ von den nächsten Angehörigen

Über Sorgen, Gedanken, Kummer und Schmerz zu sprechen, benötigt man viel Mut und Einfühlungsvermögen

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WAS GESCHIEHT IN DIESEN PHASEN MIT DEN ANGEHÖRIGEN? ALLE AUGEN BLICKEN AUF DEN STERBENDEN, ABER WER SCHAUT AUF ANGEHÖRIGEN!?!

Angehörige leiden ebenfalls

Angehörige machen sich auch Gedanken

Auch sie neigen dazu, überfordert zu sein

Auch sie müssen „loslassen können“

Sie wollen Stärke zeigen und stark sein

Der aktuelle „wichtige“ Moment verändert sich, Schwerpunkte werden neu gesetzt

Hier kann man die sogenannte Trauerspirale sehr gut zur Erklärung einsetzen, um zu demonstrieren, was hier mit den Menschen, mit den direkten Angehörigen geschieht.

Ein jeder, der bereits einen Menschen verloren hat und sich mit dieser Trauerspirale beschäftigt, wird erkennen, dass er im Unterbewusstsein diese einzelnen Bereiche durchlaufen hat. Was man allerdings nicht sagen kann, wie lange jeder einzelne Schritt bei einem Menschen bleibt. Auch, ob vielleicht der ein oder andere Schritt übersprungen wird, liegt einzig und alleine an der Art des Umgangs mit der Situation innerhalb der Trauerzeit.

Raum lassen, Raum gestalten, Trauer zulassen, Schmerz zulassen, und auch weinen dürfen. Dies gehört zu der Bewältigung des Sterbens dazu und ist so wichtig. Nur, wer trauern kann und darf, wird sich mit dem loslassen beschäftigen und wird lernen, mit dieser Situation umgehen zu lernen.

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Merke:

Man lernt nicht, durch das trauern zu beenden. Der Mensch, der von uns gegangen ist, wird nicht vergessen. Man lernt einzig und alleine, mit dem Schmerz und der Situation umzugehen und bildet sich einen neuen Weg, durch eine neue Situation.

Abb.: 12, Trauerspirale von E. Schuchardt, Letzter Zugriff am 04.03.2019, www.pschologielehrer.de

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INNERHALB DER TRAUERSPIRALE DURCHLAUFEN SIE VIELE STADIEN:

STADIUM I: DAS EINGANGSSTADIUM:

KOGNITIV, FREMDGESTEUERT

In diesem Stadium stellt man sich häufig die Fragen:

Ungewissheit Was ist eigentlich los...?

Gewissheit Ja, aber das kann doch nicht sein…?

Aggression Warum gerade ich…?

STADIUM II: DAS DURCHGANGSSTADIUM:

EMOTIONAL, UNGESTEUERTE DIMENSION

In diesem Stadium stellt man sich häufig die Fragen:

Verhandlung Wenn, dann muss aber…!

Depression Wozu… alles ist sinnlos…!

Annahme Ich erkenne jetzt erst…!

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STADIUM III: DAS ZIELSTADIUM: AKTIONAL, SELBSTGESTEUERTE DIMENSION

In diesem Stadium stellt man sich häufig die Fragen:

Aktivität Ich tue das…!

Solidarität Wir handeln…!

Menschen, die sich in einem der gerade angesprochenen Stadien befinden, benötigen sicherlich eine andere Aufmerksamkeit, als andere. Die Themen, die hier angesprochen werden, die Gesprächsinhalte, die Ängste und Bedenken werden hier zu einem wichtigen Punkt.

Diese Menschen müssen das Loslassen lernen.

Auf die Frage:

„…was wird aus…!“ müssen Sie ebenso antworten können, wie auf „…was geschieht mit mir…!“ In diesem Abschied nehmen reagiert jeder Mensch anders und ein jeder geht anders mit diesem Thema um.

Fallbeispiel:

Ich wurde zu einem Hausbesuch zu einem Herrn gebeten, von dem ich bisher nur wusste, dass er an Krebs erkrankt und austherapiert ist. Im Erstgespräch am Telefon erschien er mir sehr freundlich, zugewandt und in seinem Handeln sehr geradlinig.

An dem besagten Termin öffnete mir seine Ehefrau die Türe und begrüßte mich sehr freundlich.

Wir sprachen über Möglichkeiten der Pflegebedürftigkeit und deren Antragstellung durch, über seine Erkrankung, über Hilfsmittel und gingen wirklich alle wichtigen Dinge durch. Das Gespräch wurde so geführt, als würde man sich bereits ewig kennen.

Zum Ende des Gesprächs, gab er mir die Hand und sagte, er hätte jetzt noch einen wichtigen Termin mit seiner Frau, sein Blick ging zu seiner Frau, die mich mit Tränen in den Augen ansah. Die Stimmung wurde sofort gedrückt im Raum und es wurde sogar ein wenig „kalt“ um mich herum!!

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Er winkte ab und sagte, sie spricht nicht gerne darüber, aber sie muss, sonst wird es noch schlimmer für sie. Fragen Sie sie mal, wo wir jetzt hinfahren.

Ich brauchte nicht fragen, denn seine Frau antwortete im Handumdrehen

„…mein Mann möchte sich seinen Grabstein aussuchen, ja ich bin noch nicht so weit, wieso auch, wir haben eigentlich noch viel zu viel vor, als das es jetzt vorbei sein könnte…!“

Merke:

Selbst hier, in diesem Fall, könnten Sie anhand der Trauerspirale erkennen, in welchem Stadium sich die Personen aus der Fallarbeit befinden und das jeder Mensch mit einer solchen Verarbeitung anders umgeht.

Sprechen Sie im Team über Sorgen und Ängste. Machen Sie dieses Thema nicht zu einem Tabu – Thema.

Einrichtungen bieten für diese Themen Fort- und Weiterbildungen an, sowie Gespräche und Supervisionen. Nutzen Sie diese Angebote, denn es ist wichtig, über das Sterben sprechen zu können.

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