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Archiv "Klinikalltag: Zweifelhaft" (09.04.2010)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 14

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9. April 2010 A 659 te Bezahlung und Behandlung führt

zur Bewerbung minderqualifizierter und demotivierter Angestellter.

Wissen wird nicht überprüft. Pfle- gepersonal wehrt sich gegen die Übernahme von angeblich ärztli- chen Tätigkeiten, in Nachbarlän- dern Teil der Pflegeroutine . . . Es gäbe Abhilfen: externe Quali- tätssicherung, unangemeldete Kon- trollen durch qualifizierte Kommis- sionen. Entrümpelung der Weiter- bildungskataloge. Bessere Bezah- lung qualifizierter, langjähriger Mit- arbeiter, um sie zu halten. Rotatio- nen der Mitarbeiter zwischen ver- schiedenen Kliniken. Regelmäßige Prüfung aller Fachärzte etc.

Ich wurde ab den 80er Jahren aus- gebildet und habe hervorragende Kliniker und erfahrene Pflegekräfte kennengelernt, denen ich viel klini- sches Wissen und viele Kniffe zu verdanken habe. Leider werden die- se Spezies immer weniger. Auch deswegen, weil viele den Weg in das Ausland finden.

Dr. med. Andreas Eichler, F-57350 Schoeneck

Auf Augenhöhe?

Die Cappuccinogeschichten von Frau Dumitrescu haben mich sehr nachdenklich gemacht, denn sie hat mit allem recht, was sie schreibt.

Ich musste zwar nie nachts um drei Cappuccino servieren, aber als jun- ge Assistenten waren wir alle ab- hängig von erfahrenen Pflegekräf- ten. Denn schon damals – in den Achtzigerjahren des vorigen Jahr- hunderts – war nach schlechtem und praxisfernem Studium die Weiter- bildung eher autodidaktisches Lear- ning by Doing denn strukturierte Annäherung an eine der anspruchs- vollsten Tätigkeiten, die unsere Be- rufswelt zu bieten hat. Und auch heute sehe ich immer noch Berufs- anfänger, die sich nach wenigen Wochen klinischer Tätigkeit in Not- aufnahmen tummeln und Angst ha- ben, die Hintergrunddienste – welch ein Wort! – in Anspruch zu nehmen.

Heute glaube ich, gut mit der Pflege zusammenzuarbeiten, aber auf Au- genhöhe? Gibt es noch einen ande- ren Bereich in unserem Leben, wo die einen die anderen mit „Herr Doktor“ und die anderen die einen

mit dem Vornamen ansprechen?

Auch die Ausführungen zur Klinik- hierarchie und unserem Status als langjährige Fachärzte kann ich nur voll unterstreichen. Wer in den letz- ten 20 Jahren – warum auch immer – nicht Oberarzt geworden ist, der sieht sich in der Klinik heute im Niemandsland der „Nachgeordne- ten“, ohne klare Stellenbeschreibung und Tätigkeitsbereich. Ich werde diesen Artikel meinem Sohn (cand.

med. siebtes Semester) geben, damit er sich frühzeitig überlegt, ob er das alles auch mitmachen will.

Dr. Tamino Trübenbach, 77815 Bühl

Zweifelhaft

. . . Es ist die interessante Geschich- te ihres ganz speziellen Facharzt- werdens, zudem noch – wie mir scheint – unter Ausnahmebedingun- gen, die uns die jetzt in Oxford als Kinderärztin arbeitende Kollegin mitgeteilt hat. Abgesehen von der manchmal etwas zu saloppen Dikti- on ihres Beitrags, sind mir zwei Dinge aufgefallen, deretwegen es sich lohnen würde, genauer nachzu- fragen. Das wären zum einen die Nötigungen, denen Frau Dumitres- cu sich ausgesetzt fand, und die ihr widerfahrene himmelschreiende Handhabung von Vertragsgestaltun- gen mit unanständig kurz befriste- ten Arbeitsverträgen. Andererseits erschien mir die, in der Summe ab- schätzige Beurteilung der derzeiti- gen Weiterbildungssituation – so- wohl der der Pflegekräfte als auch der Ärzteschaft in Deutschland – so nicht zutreffend.

Ich selbst bin – nach Lektüre des Aufsatzes von Kollegin Dumitrescu und in der Rückschau auf mein ärzt- liches Berufsleben – nachgerade dankbar, dass mir das „Cappuccino- kochen um drei Uhr“ und andere im Beitrag geschilderten Unsäglichkei- ten erspart geblieben sind. Eigene Erfahrungen – das Fachgebiet Frau- enheilkunde und Geburtshilfe und beispielhaft die Situation im Land Brandenburg betreffend – stehen da- für, dass hier die durch die Ärzte- kammer bestellten Mitglieder der Fachkommissionen kompetente und individuelle Gespräche als Ab- schluss der Facharzt-Weiterbildung

und für das Anerkennen einer Sub- spezialisierung verantwortungsbe- wusst gegenüber den Kollegen und den Patienten durchführten. Insofern erscheinen mir, bei aller Berechti- gung, Kritikwürdiges zu monieren und dabei „den Finger in die Wun- de“ legen zu dürfen, manche Passa- gen des Artikels etwas zweifelhaft.

Dr. med. Dr. phil. Siegbert Rummler, 22527 Hamburg

CHARCOT-FUSS

Das Endstadium traumatischer Ske- lettverletzungen bei Diabetikern mit Po- lyneuropathie und fehlender Schmerz- reaktion lässt sich vermeiden (DÄ 7/2010: „Auf die frühe Diagnose kommt es an“ von Ludger Wil- helm Poll und Ernst Chantelau).

Aufklärend

Im selektionierten Patientengut un- seres diabetischen Fußzentrums liegt die Inzidenz der Charcot’schen Überlastungspodopathie inzwischen bei 8,3 Prozent (versus normal bis ein Prozent bei PNP). Die Zunahme an (früherer) Diagnostik ist um- fangreichen Fortbildungsaktivitäten und steter Hotline-Präsenz, aber auch aufklärenden Artikeln, wie dem der Kollegen Poll und Chante- lau, zu verdanken. Langfristig bes- sere Ergebnisse sehen wir intern- evaluiert entweder bei Gehstützen-/

Rollstuhlentlastung (Voraussetzun- gen: adäquate Wohnung, intensive Schulung), bei jüngeren Berufstäti- gen mittels komplett entlastenden und engmaschig kontrollierten 2-Schalen-Orthesen (pedale Hyper- keratosen?), die aber eine entspre- chende Compliance aller (Patient, Partner, Ärzte, Orthopädietechni- ker) erfordern! Der Unterschenkel- geh(verhinderungs)gips birgt nach unseren Zahlen bei jedem Zehnten die Gefahr von zu spät bemerkten Druckulcera und konsekutiver Pro- gredienz der DNOAP, wenn die me- chanische Überlastung nicht ausrei- chend eingeschränkt ist.

Dr. Gerhard Herzog, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg, 93049 Regensburg

C CO U

D t l D l f r vermeiden (DÄ 7/201

B R I E F E

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