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Archiv "Rhinochirurgie abrechnen – wie geht das? (I)" (07.01.2010)

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Academic year: 2022

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A 54 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 1–2

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7. Januar 2010 darstellung durch Mitglieder des Ju-

gendrotkreuzes entscheidend für die realitätsnahe Simulation. Die Studie- renden können ihre Kenntnisse aus Vorlesung und Praktikum demonstrie- ren. Grundlage für die Gestaltung der Notfallsituationen waren die Empfeh- lungen der Fachgesellschaften zur Versorgung von Traumapatienten.

Neben der Behandlung von poly- traumatisierten Patienten sollen die Studenten auch mit der Rettung von eingeklemmten Personen bei einem Verkehrsunfall vertraut gemacht werden. Die Sichtung und Triage bei einem Massenanfall von Verletzten sind ebenfalls wichtige Punkte. Bei der Akutbehandlung von Brandver- letzungen kommt ein Kleinkind-Pa- tientensimulator zum Einsatz. Dieser bietet den Studierenden auch die Möglichkeit, invasive Techniken zu trainieren, wie etwa einen intraossä- ren Zugang oder die Intubation. Mit dem Elzacher Notfalltag ist es ge-

lungen, eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu bauen. Die Studierenden bewerten ihn als hilf- reiches Angebot, auch wegen des klar strukturierten Tagesablaufs, der guten Betreuung und der realisti- schen Bedingungen. Aus Sicht der Feuerwehr Elzach bietet die Veran- staltung die Möglichkeit, an einem

Tag mehrere Notfallszenarien mit dem Rettungsdienst zu üben.

Die Behandlung lebensbedrohli- cher Polytraumata ist ein seltenes Er- eignis. Ein bodengebundener Notarzt wird im Durchschnitt nur alle 14 Mo- nate mit der Versorgung eines poly- traumatisierten Patienten konfrontiert.

Das sollte allerdings kein Grund dafür sein, diese Thematik im Curriculum zu vernachlässigen. Denn eine man- gelhafte Behandlung der Betroffenen ist Ursache für eine erheblich erhöhte Mortalität und Morbidität. Realitäts- nahe Übungen in einer kontrollierten Umgebung verbessern das Verständ-

nis für die Pathophysiologie eines komplexen Verletzungsmusters und die Anforderungen an die Versorgung.

Seit kurzem liegt den medizini- schen Fakultäten ein Curriculum „Ka- tastrophenmedizin“ vor. Ziel ist es, ei- ne katastrophenmedizinische Basis- ausbildung von Ärzten schon wäh- rend des Studiums zu etablieren. Ent- wickelt wurde es unter anderem von der Schutzkommission beim Bundes- minister des Innern und der Deut- schen Gesellschaft für Katastrophen- medizin. Beim Notfalltag konnten be- reits einige der in diesem Curriculum aufgeführten Themen behandelt wer- den. Denkbar wären weitere Szena- rien mit katastrophenmedizinischem Schwerpunkt, zum Beispiel eine Ex- plosion mit einer Vielzahl von mecha- nisch und thermisch Geschädigten.

Das Konzept des Elzacher Notfalltages kann in jedem Fall schon heute als Vor- bild für andere praxisnahe studenti- sche Lehrveranstaltungen dienen. ■ Dr. med. Christiane Freising, Dr. med. Ulrich Goebel, Dr. med. Axel Schmutz, Dr. med. Daniel Steinmann, Anästhesiologische Universitätsklinik Freiburg

Die Rhinochirurgie ist, wie viele der operativen Fachgebiete, eines der Sorgenkinder der GOÄ- Auslegung. So ist zum Beispiel die Frage, wel- che operativen Maßnahmen neben einer Ope- ration am Nasenseptum nach Nr. 1447 GOÄ

„Plastische Korrektur am Nasenseptum und an den Weichteilen zur funktionellen Wiederher- stellung der Nasenatmung …“ beziehungs- weise Nr. 1448 GOÄ „… und am knöchernen Nasengerüst …“ zusätzlich berechnungsfähig sind, immer wieder Anlass zu Auseinanderset- zungen.

Im Jahr 2004 veröffentlichte der Zentrale Konsultationsausschuss für Gebührenord- nungsfragen bei der Bundesärztekammer, in dem als stimmberechtigte Mitglieder neben der Bundesärztekammer das Bundesministeri- um für Gesundheit, das Bundesministerium des Innern (Beihilfe) und der Verband der pri- vaten Krankenversicherung e.V. vertreten sind, Abrechnungsempfehlungen für die Rhinochirur- gie (DÄ, Heft 25 vom 18. Juni 2004). Dem- nach ist die Kappung oder Resektion von Poly-

pen, die aus einer oder mehrerer Nasenneben- höhle(n) an der Seite in die Nasenhaupthöhle vorwuchern, dem Eingriff nach Nr. 1441 GOÄ

„Operative Entfernung mehrerer Nasenpolypen oder schwieriger zu operierender Neubildun- gen einer Nasenseite, auch in mehreren Sit- zungen“ (296 Punkte) zuzuordnen. Die Leis- tung nach Nr. 1441 GOÄ ist ein eigenständiger Eingriff und bei entsprechender Leistungser- bringung neben den Nasenscheidewandopera- tionen nach den Nrn. 1447 GOÄ oder 1448 GOÄ je operierter Nasenseite einmal berech- nungsfähig. Die Entfernung von Nasenseptum- polypen oder anderen hyperplastischen Verän- derungen der Nasenscheidewand ist hingegen mit dem Ansatz der Nrn. 1447 beziehungswei- se 1448 GOÄ abgegolten.

Der plastische Wiederaufbau des Nasenrü- ckens mit Knochen/Knorpel im Rahmen von Revisionsoperationen (bei Sattelbildung) oder zur Korrektur von Dysplasien der knöchernen Nase oder im Rahmen der Durchführung einer Septumaustauschplastik ist analog nach Nr.

2253 GOÄ „Knochenspanentnahme“ (647 Punkte) zu bewerten und als zusätzliche Maß- nahme neben den Septumoperationen nach den Nrn. 1447 beziehungsweise 1448 GOÄ berechnungsfähig.

Eindeutig wurde festgestellt, dass die routi- nemäßige Reimplantation von gecrashtem Re- sektionsmaterial im Rahmen einer Septum- korrektur außerhalb der oben genannten Indi- kation mit dem Ansatz der Nrn. 1447 bezie- hungsweise 1448 GOÄ abgegolten ist. Der An- satz der Nr. 1447 GOÄ oder 1448 GOÄ bein- haltet auch die Abtragung der Lamina perpen- dicularis des knöchernen Septums als eine un- selbstständige Teilleistung.

Die Empfehlungen zur Abrechnung der endo- nasalen Eingriffe an einer oder mehreren Nasen- nebenhöhlen und die Stellungnahme des Zen- tralen Konsultationsausschusses zu der Frage der gesonderten Inrechnungstellung der intra- operativen Blutstillung mit den Nrn. 1429 bzw.

1435, die das Gremium verneint hat, können im GOÄ-Ratgeber „Empfehlungen zu HNO-Leistun- gen“ (DÄ, Heft 25 vom 18. Juni 2004) nachgele- sen werden. Dr. med. Tina Wiesener

GOÄ-RATGEBER

Rhinochirurgie abrechnen – wie geht das? (I)

Die Medizinstudierenden können ihre Kenntnisse und Fertigkeiten aus Vorlesung und Praktikum demonstrieren.

S T A T U S

Referenzen

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