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Einsatz der Realtime PCR zum Nachweis von Salmonellen

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Einsatz der Realtime PCR zum Nachweis von Salmonellen

in Bioaerosolen

K. Fallschissel, U. Jäckel, P. Kämpfer

(2)

Seite 2/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Bioaerosole in landwirtschaftlichen Tierställen

Aerosole in Tierställen bestehen aus komplexen Stäuben von Futter, Einstreu, Fäkalbestandteilen und Haut- bzw.

Federpartikeln

Daher sind auch biologische Arbeitsstoffe in hohen Konzentrationen zu finden

In Abhängigkeit von Tierart, Stallaufbau und Klima kann die Mikroorganismen Konzentration sowie ihre Arten-

Zusammensetzung stark schwanken

Dabei wurden Konzentrationen von bis zu 10

10

Zellen pro

m

3

Luft gefunden

(Radon et al., 2002)

(3)

Seite 3/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Bioaerosole in landwirtschaftlichen Tierställen

Vorherrschende Gruppen sind Staphylokokken und Streptokokken

(Hartung, 1994)

Aber auch weitere für den Menschen pathogene und allergieauslösende Mikroorganismen wurden gefunden

z. B. Listeria monocytogenes, Aktinomyzeten, Pantoea agglomerans, Salmonella typhimurium, Aspergillus flavus, Aspergillus fumigatus

Solche Organismen können zu Infektionen der Atemwege,

Allergien oder toxischen Effekten (Endotoxine!) gerade an hoch belasteten Arbeitsplätzen führen

(4)

Seite 4/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Bioaerosole in landwirtschaftlichen Tierställen

Vorherrschende Arten sind Staphylokokken und Streptokokken

(Hartung, 1994)

Aber auch für den Menschen pathogene und allergieauslösende Mikroorganismen wurden gefunden

z. B. Listeria monocytogenes, Aktinomyzeten, Pantoea agglomerans, Salmonella typhimurium, Aspergillus flavus, Aspergillus fumigatus

Solche Organismen können zu Infektionen der Atemwege,

Allergien oder toxischen Effekten (Endotoxine!) gerade an hoch belasteten Arbeitsplätzen führen

Zur Gefährdungsbeurteilung ist nicht nur die

Mikroorganismen Gesamtkonzentration, sondern

auch die Bestimmung der vorkommenden Arten

von Bedeutung!

(5)

Seite 5/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Untersuchung von Bioaerosolen

Klassische Methoden

Die Untersuchung von Mikroorganismen aus

Bioaerosolen wird meist anhand kultivierungsbasierter Ansätze durchgeführt

Diese erfassen nur die zu den gewählten Bedingungen kultivierbaren Organismen

Durch die Sammelmethodik kann es zu einer Beeinflussung der Kultivierbarkeit kommen

Tote Organismen mit allergenem Potential werden nicht erfasst

Entsprechend ist das Erfassungsspektrum durch diese Methoden begrenzt

Zudem ist der Labor- und Zeitaufwand relativ hoch

(6)

Seite 6/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

• Neuere, kultivierungsunabhängige Methoden wurden ebenfalls an Bioaerosolen erprobt:

• Fluoreszenzfärbungen (DAPI, Acridinorange)

• FISH (Fluoreszenz in-situ Hybrisierung)

• Immuno-Assays

• PCR

• Eine Erprobung dieser Methoden erfolgte bislang nur zur Beantwortung wissenschaftlicher

Fragestellungen

• Bislang sind diese Methoden nicht standardisiert

Untersuchung von Bioaerosolen

Molekularbiologische Methoden

(7)

Seite 7/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Ausgangsbasis der Untersuchungen ist die DNA

Detektion unabhängig vom Lebenszustand der Zellen!

Grundlegende Methode zur Untersuchung ist die PCR

(„polymerase chain reaction“)

Die Untersuchung ist prinzipiell in folgende Schritte eingeteilt:

• Gewinnung der Bioaerosol-Probe

• DNA-Extraktion

PCR/Realtime PCR

• (Gelelektrophorese)

• Auswertung/Quantifizierung

Molekularbiologische Methoden

(8)

Seite 8/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Molekularbiologische Methoden - PCR

1. Denaturierung

~1 Minute bei 95°C

2. Annealing

~45 Sekunden bei 54°C

3. Elongation

~2 Minuten bei 72°C

Pol

Pol

1. Denaturierung

~1 Minute bei 95°C

2. Annealing

~45 Sekunden bei 54°C

3. Elongation

~2 Minuten bei 72°C

Pol

Pol

Primer

= „Starter“, kurze

Sequenzabschnitte, die als Anknüpfungspunkt für die Polymerase dienen

Polymerase

= Enzym zur Synthese eines neuen

komplementären DNS- Doppelstranges

Nach: Vierstraete A., 1999

(9)

Seite 9/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Molekularbiologische Methoden - PCR

Original

Nach: Vierstraete A., 1999

1. Zyklus 22

= 4 Kopien

2. Zyklus 23

= 8 Kopien

3. Zyklus 24

= 16 Kopien

35. Zyklus

236

= 6,8 x 1010 Kopien

…… Zyklus

PCR-Produkt-Menge

Interessierendes Gen

(10)

Seite 10/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Realtime PCR

- Ablauf ist analog zur „normalen“ PCR

- Zugabe eines dsDNS-sensitiven Fluoreszenzfarbstoffes zum PCR- Ansatz (Sybr®Green)

- Bei Bindung an dsDNS wird die Fluoreszenz um das 1000fache erhöht

- Die Messung der Zunahme der Fluoreszenzintensität erfolgt während der Amplifikation („Realtime“)

- Die Fluoreszenzzunahme ist proportional zur Produktzunahme - Dadurch ist die Quantifizierung der Ausgangskonzentration

rechnerisch möglich

(11)

Seite 11/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Molekularbiologische Methoden - PCR

Interessierendes Gen

Original

1. Zyklus 2. Zyklus 3. Zyklus

22 23 24 …… 236

= 4 Kopien = 8 Kopien = 16 Kopien = 6,8 x 1010 Kopien

35. Zyklus

Nach: Vierstraete A., 1999

SybrGreen ungebunden SybrGreen gebunden

Zyklus

PCR-Produkt-Menge

(12)

Seite 12/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Zielorganismengruppe Salmonella

Spezifischer Abschnitt auf dem Genom (invA-Gen) = 248 bp

Dies Gen ist weit verbreitet und spezifisch für die

Gattung Salmonella

(Galan et al., 1991)

In der stationären Phase ist nur eine Kopie des invA-Gens vorhanden

(Fey und Eichler, 2004)

Ein target = eine Zelle

Aus: Mirold et al. (2001)

Aus: Fey und Eichler (2004)

(13)

Seite 13/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Untersuchung potentieller Hemmstoffe

Bioaerosole sind in ihrer Zusammensetzung sehr variabel

Verschiedenartigste Bestandteile können zu Hemmungen der darauf folgenden molekularbiologischen Analyse

führen

Pollen, Huminsäuren, Nicht-Ziel-DNS, Cellulose, Schwermetalle, Proteine …

Untersuchungen zur Abschätzung dieser Einflüsse:

1. Mischen definierter Salmonellen-Zellzahlen mit konstanter Zellzahl eines Nicht-Ziel Organismus (Escherichia coli)

2. Zugabe definierter Salmonella DNS-Mengen zu DNS-Extrakten extrahiert aus Kuhstall-Bioaerosolproben

3. Zugabe definierter Salmonellen-Zellzahlen zu Bioaerosolproben eines Putenstalles

Anschließende Aufarbeitung und

Konzentrationsbestimmung der Salmonellen anhand

des entwickelten Realtime PCR Protokolls

(14)

Seite 14/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Untersuchung potentieller Hemmstoffe

Mischen definierter Salmonellen-Zellzahlen mit konstanter Zellzahl eines Nicht-Ziel Organismus (Escherichia coli)

r2 = 0,99

0 5 10 15 20 25 30 35

1,00E+04 1,00E+05 1,00E+06 1,00E+07 1,00E+08 1,00E+09

Eingesetzte Zellzahl Salmonellen [Zellen*Ansatz-1] Anteil der erfassten targets (%) an der Gesamtzellzahl

1,00E+01 1,00E+02 1,00E+03 1,00E+04 1,00E+05 1,00E+06 1,00E+07 1,00E+08 1,00E+09

Ermittelte Salmonellen Konzentration [targets*Ansatz-1 ]

Effizienz (%) mit E. coli InvA-Gene absolut mit E. coli Linear (InvA-Gene absolut mit E. coli)

109 108 107 106 105 104 103 102

101

104 105 106 107 108 109

Wiederfindung im Mittel 22,3% ±4,8% SA, entspricht der DNA-Extraktionseffizienz

(15)

Seite 15/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Untersuchung potentieller Hemmstoffe

Zugabe definierter Salmonella DNS-Mengen zu DNS-Extrakten aus Kuhstall Bioaerosolproben

Darstellung der Korrelation von Salmonella Quantifizierungsstandards amplifiziert anhand der Realtime PCR unter (y-Achse) und ohne Zugabe (x-Achse) von DNS extrahiert aus Kuhstall-Bioaerosolen. Dargestellt sind Mittelwerte aus n=4 ±SA.

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Seite 16/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Erprobung des entwickelten Protokolls

Methodik:

Sammlungen mittels Impingement (30 min) und Filtration auf Polycarbonatfilter (20 min)

Lösen der Zellen vom Filter mittels Labormixer (Stomacher)

Kultivierung auf CASO und Wismut- Sulfit-Agar

DNA-Extraktion nach Pitcher et al., 1989

Masthähnchenstall:

Je ~ 26.000 Tiere in zwei Ställen

Zum Probenahmezeitpunkt Tiere 29 Tage alt

Ein Stall laut Schlachthofvoruntersuchung Salmonella positiv, der andere nicht

Benebelungsanlage in einem Stallabteil installiert, die in 15minütigem Abstand bakterizide ätherische Öle versprüht

(17)

Seite 17/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Erprobung des entwickelten Protokolls

Die GZZ lag je nach Sammelmethode bei 105 bis 107 Zellen m-3 Luft

Sowohl mittels Kultivierung auf Wismut-Sulfit-Agar als auch mittels Realtime PCR wurden Salmonellen nachgewiesen

3,3E+02 8,5E+06

1,6E+05

1,00E+01 1,00E+02 1,00E+03 1,00E+04 1,00E+05 1,00E+06 1,00E+07 1,00E+08

Stall2 Zellzahl*m-3 Luft dargestellt als GZZ, Zielgene bzw. KBE

GZZ PC-Filter Salmo Realtime PC-Filter Salmo KBE PC-Filter

108 107 106 105 104 103 102 101

8,5 x 106

1,6 x 105

3,3 x 102

(18)

Seite 18/20 Hessischer Biostofftag - Giessen, 2008

Zusammenfassung

Verwendung des Realtime PCR Kits bietet Zeitersparnis bei guter Reproduzierbarkeit

Untersuchungen zu Hemmeffekten zeigten einen geringen Einfluss

Solche Einflüsse können aber von Stall zu Stall unterschiedlich sein und sind bei der Auswertung entsprechend zu beachten

Die Spezifität des Systems konnte anhand der

Klonierungsergebnisse auch für komplexe Proben nachgewiesen werden

Nach Etablierung der Methodik können Ergebnisse in kurzer Zeit erhalten werden (im Idealfall nach einem Tag)

Generell zeigen die Ergebnisse die Eignung des Verfahrens zur Detektion von Salmonellen in Bioaerosolen

Damit bietet die Realtime PCR prinzipiell das Potential zur Analyse von Mikroorganismen in Bioaerosolen

(19)

Danksagung!

Das Projekt wird gefördert durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA), Berlin

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