• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Endoskopisches Operieren" (08.07.1976)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Endoskopisches Operieren" (08.07.1976)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Biogene Amine aus Mikroorganismen

Die sogenannten Enterotoxine so- wie Neurotoxine bei unspezifischer Lebensmittelvergiftung sind zum Teil nichts anderes als biogene Amine. Sie können in fast allen Mi- kroben gebildet werden, wenn die- se in geeignet großen Mengen wachsen (verschiedene Arten ha- ben da sehr unterschiedliche Grenzwerte) und wenn sie dann wirksame Stoffwechselprodukte abgeben (Obermedizinaldirektor Dr. F. Legier, Bakteriologische Untersuchungsanstalt Erlangen- Bruck). Zu „großen Mengen"

kommt es nicht nur durch Kontami- nation, sondern vor allem durch günstige Wachstumsbedingungen (Lagerung; Restverwertung). Wich- tigste Toxinbildner sind unter an- derem: Enterokokken, Escherichia coli (nicht alle Arten), Proteus, Enterobakteriaceen). WP

(6. Arbeitstagung der Vereinigung der Ärzte der Med izi nal untersuchungsämter, März 1976, Düsseldorf)

Suppressive Therapie bei aggressiver

Hepatitis

Neben der Basistherapie (Bettruhe und vorsichtig trainierende Mobili- sation, Vitamine, Herdsanierung) sind Prednisolon und Azathioprin bei chronisch-aggressiver Hepatitis durchaus angezeigt und wirksam.

Das gilt indes nur mit bestimmten Ausnahmen: Die Kombination von Prednisolon und Azathioprin ist am wirksamsten. Die Behandlung soll- te im allgemeinen stationär einge- leitet werden. Vor allem bei flori- den Leberzellnekrosen Azathioprin nicht allein geben. Bei Patienten mit positivem HBs-Antigen-N-Nach- weis ist diese Kombination eben- falls nicht indiziert. Dasselbe gilt für Zirrhosen beziehungsweise bei bereits deutlicher portaler Hyper- tension.

Gelegentlich können unter Kombi- nationstherapie auch Verschlechte-

KONGRESS-NACHRICHTEN

rungen auftreten: Dann liegt es in der Regel an gleichzeitiger alkoho- lischer chronischer Pankreatitis.

Der Zusammenhang ist noch nicht klar. Dennoch: Auch bei chroni- scher Pankreatitis nicht immun- beziehungsweise mesenchymsup- pressiv behandeln. (J. Murray- Lyow, M. D., London) WP

(4. Internationales Kissinger Kolloquium, April 1976, Bad Kissingen)

Endoskopisches Operieren

Abgesehen von der endoskopi- schen Polypektomie kann man auch in großen Körperhöhlen en- doskopisch operieren (Dr. R. Witt- moser, Institut für Neurovegetative Chirurgie und Endoskopie, Düssel- dorf). Geschnitten wird dabei mit Galvanokaustik (10 bis 20 A bei 3 bis 6 V, Schnittstemperatur 700 bis 900 ° C bei 20 bis 30 Watt Leistung).

— Zur Blutstillung muß allerdings stets Hochfrequenzstrom aufge- schaltet sein (unipolare Zangen- koagulation stoppt auch Blutung größerer Gefäße, das heißt Blutver- luste von 100 bis 200 ml/Minute).

Bipolare thermostabile Hochfre- quenzkoagulation schneidet und stillt Blut zugleich („primäre Ver- schweißung"). Bei starker Blutung braucht man jedoch dennoch die unipolare Zange. WP

(IX. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie, März 1976, München)

Das Leberkoma riechen

Kranke mit Leberinsuffizienz haben einen charakteristischen Geruch.

Man nimmt zuerst aromatische Substanzen wahr, die von den He- patozyten nicht mehr metabolisiert werden. Eine gute, geübte Nase reagiert dabei empfindlicher als Laborparameter (Professor Dr. D.

Müting, Heinz-Kalk-Klinik für inne- re Medizin — Gastroenterologie, Bad Kissingen). Bei beginnendem Leberversagen riecht der Patient Herzkompression

stoff verbessert die Gewebeversor- gung und sollte daher so bald wie möglich erfolgen.

Lagerung von Kranken

und Verletzten auf dem Transport Die Lagerung wird häufig nicht ausreichend qualifiziertem Hilfs- personal überlassen, obwohl sie für die Sicherheit (zum Beispiel Aspirationsgefahr), die Atmung, den Kreislauf und das Grundleiden sehr entscheidend sein kann.

Das Wissen um die richtige Lage- rung ist hier das Wichtigste. Die wenigen dazu notwendigen Hilfs- mittel sind in Form von Decken oder Kleidungsstücken meist vor- handen.

Die Skizze (Abbildung 10), be- schreibt die jeweils zu wählende Lagerung besser, als Worte das können. Die vorausgehenden Aus- führungen sind eine konzentrierte Übersicht über die Aufgaben des Arztes am Notfallort. Die dazu notwendigen Kenntnisse dürfen bei jedem Arzt als selbstverständ- lich vorausgesetzt werden. Viel- leicht wird man in Zukunft auch ei- nen Laien nicht mehr als gebildet ansehen, der die lebensretten- den Sofortmaßnahmen nicht be- herrscht.

Es ist eine allgemein anerkannte Erfahrung, daß auf diesem Gebiet die theoretischen Kenntnisse durch praktische Übungen ergänzt wer- den müssen, damit in der Ernstsi- tuation ohne Zeitverlust wirkungs- volle Hilfe geleistet werden kann, durch Erhaltung von Leben und durch Vermeidung von weiteren Schäden.

Literatur bei den Verfassern Anschrift der Verfasser:

Professor Dr. med. Rudolf Frey Dr. med. Gholam Sehhati Klinikum der

Johannes Gutenberg Universität Institut für Anästhesiologie Langenbeckstraße 1 Postfach 3960 6500 Mainz

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 28 vom 8. Juli 1976 1877

(2)

Zur Fortbildnng Aktuelle Medizin

KONGRESS-NACHRICHTEN

also aromatisch-erdig oder ein biß- chen schweflig, erst bei stärkerem Zerfall ammoniakalisch. - Mit Hil- fe der Nase kann man also in der Praxis den Verdacht auf ein ent- stehendes Leberkoma so frühzeitg erheben, daß der Patient rechtzei- tig in die Klinik kommt. ln der Frühphase eines Leberkomas kann der Kliniker nämlich am erfolg- reichsten therapieren. WP

(4. Internationales Kissinger Kolloquium, April 1976, Bad Kissingen)

Depot-Vasopressin bei

Diabetes insipidus

Viele Kranke mit Diabetes mslpl- dus gibt es nicht. Deshalb spre- chen sich therapeutische Fort- schritte nur langsam herum. Aber auch die Patienten, die nach thera- peutischer Hypophysektomie we- gen Adiuretinmangels an Diabetes insipidus leiden, dürfen dabei nicht vergessen werden. Die bisherige Substitutionstherapie wirkte nur kurzfristig und war nicht frei von Nebenwirkungen. - Diese Situa- tion wurde durch die Einführung ei- nes synthetischen Depot-Vasopres- sins entscheidend verbessert (Pro- fessor Dr. K. lrmscher, 2. Medizini- sche Universitätsklinik Düsseldorf;

Dr. D. Schrader, 2. Medizinische Universitätsklinik Hamburg). Mit 1-

Desamino-8-D-Arginin-Vasopres- sin (Handelsname Minirin®) erzielt man bei zentralem Diabetes insipi- dus einen Depot-Effekt und braucht nur ein- bis zweimal am Tage eine kleine Dosis intranasal zu applizieren. Der Effekt ist bei idiopathischem und familiärem Dia- betes insipidus ebenso gut wie bei geschädigtem Hypothalamus-Hypo- physensystem (Tumoren, Entzün- dungen, posttraumatisch und nach Hypophysektomie). Keine Wirkung entfaltet Minirin bei der seltenen renalen Form des Diabetes insipi- dus und natürlich auch nicht bei psychogener Polydipsie. Nebenwir- kungen treten nicht auf, vor allem keine Blutdrucksteigerungen. WP

(82. Tagung der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, April 1976, Wiesbaden)

Makropartikel-Biopsie

Je größer das Substratstück bei einer Biopsie, desto leichter tut sich der Histologe. Die Schleim- hautstücke, die mit endoskopi- schen Biopsieverfahren faßbar sind, sind sehr verschieden groß (Dr. E.

Frimberger, München, Städtisches Krankenhaus Neu Perlach):

.,.. Elektroschlinge: 1320 mg .,.. Makrozange: 40 mg .,.. Mikrozange: 4 mg

Bei Schlingenbiospie besteht leicht die Gefahr, daß das entnommene Stück verlorengeht Das ist bei der Makrozange nicht der Fall. Die Zange reicht aber nicht immer aus.

Die Schlingenbiopsie ist indes ge- nauso risikoarm wie die Makro- zange. Nekrosen nach Makrobiop- sie heilen innerhalb von zwei bis

drei Wochen ab. WP

(IX. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie, März 1976, München)

Die Angst beim Sterben

Die Angst beim Sterben ist offen- bar geringer, als von gesunden Menschen allgemein angenommen wird; denn diese haben selbst - vor allem in jüngeren Jahren - viel mehr Angst vor dem Tode (Dr. med. L. Witzel, Medizinische Universitätsklinik, CH-3008 Bern).

Tage und Wochen vor dem Tode wird die Angst freilich noch deut- lich von den meist an Stärke zu- nehmenden Beschwerden geprägt, besonders bei Kranken mit respira- torischer Insuffizienz. Dabei waren Patienten mit festem oder gar kei- nem Glauben weniger ängstlich, jüngere ängstlicher als ältere Kran- ke. Die Festigkeit des religiösen Glaubens nahm mit Verschlechte- rung der Krankheit zu. - Auch Wit- zel beobachtete die jedem alten Arzt, der noch am Sterbebett zu verweilen pflegte, geläufige Tatsa- che, daß viele Patienten kurz vor

1878 Heft 28 vom 8. Juli 1976 DEUTSCHES ARZTEBLATr

dem Tode noch einmal ein Aufflak- kern von Lebensimpulsen erken- nen lassen. Das ist gerade wegen der inneren Gelöstheit, die ein Un- erfahrener gelegentlich mit einer wundersamen Befundverbesserung verwechselt, eine letzte Chance für ein intimes Abschiedsgespräch mit den nächsten Angehörigen - oder mit dem ausharrenden Arzt. WP

(82. Tagung der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, April 1976, Wiesbaden)

Energiestoffwechsel nach Herzinfarkt

Der Herzmuskelanteil, der bei ei- nem akuten Infarkt nicht betroffen ist, wird sofort mechanisch stärker belastet. Die Energie für diese Mehrarbeit muß durch vermehrte Aktivität der Mitochondrien ge- deckt werden, deren Sauerstoffbe- darf erheblich ansteigt (Dr. D. W.

Sack, I. Medizinische Klinik der Technischen Universität München).

Offenbar ist die kompensatorische Funktion des Restmyokards des- halb besonders anfällig .für eventu- ellen eigenen SauerstoffmangeL WP

(42. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung, April 1976, Bad Nau- heim)

Rezidivprophylaxe bei Morbus Crohn

Die postoperative Gabe von Azulfi- dine senkt offenbar die Rezidivquo- te deutlich (Prof. Dr. med. K. Ewe, I. Medizinische Universitätsklinik Mainz). Soviel ist zumindest aus dem vorläufigen Zwischenergebnis einer in Mainz laufenden Doppel- blindstudie zu entnehmen. Das Krankengut ist für eine endgültige Aussage allerdings noch zu klein:

Bei 34 Patienten, 6 Rezidive in der Placebo - und nur 1 Rezidiv in der Azulfidinegruppe. WP

(82. Tagung der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, April 1976, Wiesbaden)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Of- fensichtlich haben viele Le- ser den didaktischen Wert einerseits und die einfache Herstellung dieser Dias an- dererseits noch nicht voll ausgeschöpft.. In den ver-

Strengste An- forderungen müssen an den Arzt selbst, an sein Zeitbewußtsein, an die Or- ganisation seiner eigenen Arbeit wie auch an die Zeit- planung der dafür zustän-

Schwartz PJ, Billman GE, Stone HL: Auto- nomic mechanisms in ventricular fibrilla- tion induced by mycardial ischemia during exercise in dogs with a healed myocardial infarction:

ur operativen Behandlung ei- ner Vielzahl von Krankheitszu- ständen hat sich im Laufe der letzten Jahre das endoskopische Ver- fahren gegenüber dem offenen Ver- fahren schon

Die Fotos aus dem Urlaub sind fertig, sonnige heitere Tage im Süden oder Norden, am Strand, in Wäldern oder auf Bergen eingefangen für den nahenden Winter, für die Freun-

In jüngster Zeit konnte das verant- wortliche Gen nicht nur für diese Er- krankung, sondern auch für die tu- beröse Sklerose, den nephrogenen Dia- betes insipidus, die Zystinurie

Die Autoren führten bei 178 Pa- tienten mit einem Plattenepithelkar- zinom im Kopfbereich, bei denen ei- ne kurative Therapie möglich gewe- sen war, endoskopische Untersu-

Nun ist in dieser Berechnung des Zentralinstituts für die kas- senärztliche Versorgung, Köln, in keiner Weise diffe- renziert, um welche Erkran- kungen es sich handelt; am-