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Archiv "Hypokomplementämische Glomerulonephritis" (22.01.1976)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESS-NACHRICHTEN

Hypokomplementämische Glomerulonephritis

Membranöse Glomerulonephritiden haben nicht immer immunologi- sche Pathogenese. Sie können auch durch langfristige systemati- sche Nebenschlußaktivierung des C-Systems durch „Nephritisfaktor"

im Serum entstehen (Privatdozent Dr. H. P. Seelig, Institut für Immu- nologie und Serologie der Univer- sität Heidelberg). Die Aktivierung verbraucht vor allem C3 (bis 09) im Serum und fördert die Bildung zy- tologisch aktiver Komplementfakto- ren (aus C5 bis C9). — Elektronen- optische Unterschiede: Bei immu- nologischer Glomerulonephritis fin- det man subendotheliale Ablage- rungen, bei hypokomplementämi- scher Glomerulonephritis findet man elektronendichte Partikel in- tramembranös. — Herkunft und Primum movens des „Nephritisfak- tors" sind noch nicht bekannt. Die eigentliche Krankheitsursache liegt offenbar außerhalb der Niere. WP

(Tagung der Deutschen Gesellschaft für All- ergie und Immunitätsforschung, September 1975, München)

Arbeitsaufnahme nach Herzinfarkt

Koronarkranke Amerikaner begin- nen im Durchschnitt schon zwei Monate nach einem Herzinfarkt wieder mit der Arbeit. Längere Pausen werden dort offenbar ar- beitsrechtlich nicht toleriert, und schon gar nicht in Rezessionszei- ten. Dennoch sinkt die Herzinfarkt- mortalität in den USA seit eini- ger Zeit Punkt um Punkt. Hierzu- lande hängt die frühzeitige Wieder- aufnahme der Arbeit weitgehend vom Ausmaß der individuellen so- zialmedizinischen Betreuung ab.

Wiederholte Diätschulung zu Hau- se durch geeignete Diätassistentin- nen hat dabei den nachhaltigsten Effekt (Dr. med. Dr. phil. U. Stocks- meier, Bernried-Höhenried). Die re- gelmäßig von den Diätassistentin- nen besuchten ehemaligen Infarkt- patienten fangen im Durchschnitt etwa drei Monate früher wieder zu

arbeiten an als die anderen (ob- wohl der Stoffwechselbefund sich bei beiden Gruppe nicht signifikant voneinander unterscheidet). Ris- kant ist frühzeitige Arbeitsaufnah- me nach komplikationslos abge- heilten Infarkten nur dann, wenn die Arbeitsbelastung zu hoch ist, d. h. wenn die Koronarreserve trotz klinischer und rehabilitativer Heil- erfolge eingeschränkt bleibt. Re- konvaleszenten

mit Infarktkompli- kationen

(Herzinsuffizienz, Arrhyth- mie, persistierende Angina usw.) sind mit diesen Rehabilitationszie- len natürlich nicht gemeint. WP

(Podiumsdiskussion der Bernrieder Arbeits- gruppe für kardiologische Langzeitstudien, Dezember 1975, München)

Langzeitbeobachtung von

Vorsorgeuntersuchungen

Über Kosten und Ergebnisse von Krebs-Vorsorgeuntersuchungen des weiblichen Genitaltraktes (Rundtischgespräch unter der Lei- tung von 0. A. N. Husain mit Ver- tretern aus den USA, aus Großbri- tannien, Schweden, der Schweiz und der DDR) liegen bis heute nur sehr wenige exakte Langzeitbeob- achtungen vor, so von Christopher- sen, Louisville; Kovacic, Laibach;

Riotton, Genf; Stormby, Malmö; und Neuser, Berlin. Immer wieder zeigt sich, daß zur Überprüfung von Vor- sorgeuntersuchungen ein Krebsre- gister notwendig ist, daß alle Karzi- nomfälle erfaßt. Allgemein wurde die Notwendigkeit der engen Zu- sammenarbeit zwischen Hausarzt, Frauenarzt, Laboratorium für Zyto- logie und Pathologie und schließ- lich der statistischen Erfassungs- stelle hervorgehoben. Weiter wur- de darauf hingewiesen, daß sich an Vorsorgeuntersuchungen auf der ganzen Welt junge Menschen eher beteiligen als alte und daß es be- sonders wichtig ist, im Rahmen der Gesundheitserziehung eine positi- ve Einstellung zu vermitteln. MSt

(5. Europäischer Kongreß für Zytologie, Oktober 1975, Mailand)

Perkutane transhepatische Cholangiographie

Nur wenn man mit endoskopischer retrograder Cholangiographie nichts erreicht und ein Gallen- wegsverschluß unbedingt geklärt werden muß (Dr. N. Hummer, Medi- zinische Universitätsklinik, Würz- burg) perkutane transhepatische Cholangiographie ausführen. Mit einigermaßen Übung trifft man die gestauten intrahepatischen Gallen- wege immer, normale Gallenwege dagegen oft nicht. Oder umge- kehrt: Wenn man sie nicht trifft, sind sie nicht gestaut. — Risiken (Komplikationsrate ein bis fünf Pro- zent): Galleperitonitis; Blutungen.

Kontraindikationen: Blutungsnei- gung, Leberabszesse, schlechter Allgemeinzustand. — Die transhe- patische Cholangiographie ist an- dererseits oft einzige Möglichkeit, postoperativ Gallenwegsverletzun- gen (beziehungsweise Narben)

oder maligne Tumoren aufzufin- den. WP

(15. Bayerische Internistentagung, Novem- ber 1975, München)

Pille schützt nicht vor Verklemmung

Viele Leute — beileibe nicht nur die betroffenen Frauen — meinen, durch die Verordnung hormoneller Kontrazeptiva ließen sich Sexual- neurosen beeinflussen. Das ist ganz und gar nicht der Fall (Prof. Dr. Ch.

Lauritzen, Universitätsfrauenklinik Ulm). Wenn diese Erwartungen dann enttäuscht werden, beschwe- ren sich die Frauen über das Kon- trazeptivum, zumal sie ihre Schuld- komplexe sowieso meistens ir- gendwelchen Umständen oder Partnern überantworten. Eine einzi- ge neurotische Entwicklung wird durch hormonelle Kontrazeptiva entscheidend günstig beeinflußt:

Das ist die „Schwängerungsangst", die durchaus Neurosen verursa- chen oder verstärken kann. WP

(26. Nürnberger Fortbildungskongreß der bayerischen Landesärztekammer, Dezem- ber 1975)

182 Heft 4 vom 22. Januar 1976 DEUTSCHES .ÄRZTEBLATT

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