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Archiv "Vor- und Nachteile von Leasing in der Arztpraxis" (03.10.1991)

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Jahr Leasing Kauf

Jährliche Kumulierte Jährliche Kumulierte Kapital- Kapital- Kapital- Kapital- freisetzung bindung ( — ) freisetzung bindung ( — ) in DM oder -frei- in DM oder -frei-

setzung ( + ) setzung ( + )

in DM in DM

0 — 200 000

1 16 250 16 250 52 104 —147 896 2 16 250 32 500 54 186 — 93 710 3 16 250 48 750 56 266 — 37 444 4 16 250 65 000 58 347 + 20 903 5 8 125 73 125 49 939 + 70 842 Aus H.J. Spittler, Leasing für die Praxis, Deutscher Wirtschafts- dienst, Köln 1990, S. 40

LESERDIENST

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Vor- und Nachteile von Leasing in der Arztpraxis

F

ür die Ärzte stellt sich oft die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Anla- gegegenstand zu leasen oder selbst anzuschaffen. Zur Be- antwortung dieser Frage kommt es vor allem auf die Konditionen an.

Es gibt verschiedene Mög- lichkeiten, Leasingverträge abzuschließen. Der Leasing- nehmer (Arzt) kann das von ihm gewünschte Anlagegut beim Arztelieferanten aussu- chen und sich dann an die Leasinggesellschaft wenden, die dieses Wirtschaftsgut kauft und an ihn vermietet.

Er kann sich aber auch gleich an die Leasinggesellschaft wenden und diese einschließ- lich der Beratung und der Be- schaffung des Wirtschaftsgu- tes in Anspruch nehmen. Ei- ne weitere Möglichkeit be- steht darin, bereits gekaufte Anlagegegenstände an die Leasinggesellschaft wieder zu verkaufen, die sie ihrerseits an den Arzt zurückvermietet.

Grundsätzlich können alle Wirtschaftsgüter geleast wer- den, die so beschaffen sind, daß der Leasinggeber sie nach Ablauf der vereinbarten Mietzeit weiter verwerten kann, sei es durch Weiterver- mietung oder durch Verkauf.

Damit ist das Spektrum lea- singfähiger Güter sehr groß.

Die Leasingbranche hat verschiedene Vertragstypen entwickelt, deren Gemein- samkeit darin liegt, daß der Arzt den Leasinggegenstand nicht erfassen muß. Damit sind alle Zahlungen für den Leasinggegenstand Betriebs- ausgaben. Deshalb wurde das Leasing häufig für den Lea- singnehmer angepriesen. In- zwischen hat sich jedoch die Auffassung durchgesetzt, daß die (eventuellen) steuerlichen Vorteile nur sehr gering sind.

Auf keinen Fall sind sie ent- scheidend für die Frage, ob geleast werden soll oder nicht. Wichtiger ist die Frage, ob bei einer Anschaffung Ei- gen- und Fremdmittel oder nur Fremdmittel wie beim Leasing verwendet werden.

Wird ein größeres Gerät angeschafft und aus eigenen Mitteln bestritten, führt dies

schlagartig zu einer starken finanziellen Belastung. Für Ärzte, die über die entspre- chende Liquidität nicht ver- fügen, ermöglicht Leasing Kapazitätsausweitungen, die sonst nur schwer oder gar nicht durchgeführt werden könnten. Werden zum Kauf Fremdmittel verwendet, so ist im Regelfall eine schnellere Tilgung dieser Fremdmittel erforderlich, als es die Nut- zung des Wirtschaftsgutes er-

möglicht. Folge ist, daß ent- weder Eigenkapital zur Til- gung verwendet werden muß oder aber der Praxisinhaber sich neu verschulden muß.

Durch den Leasingvertrag ist die Möglichkeit einer indivi- duellen Gestaltung gegeben.

So können zum Beispiel de- gressive Leasingraten verein- bart werden, so daß die Til- gung dann beendet ist, wenn die Nutzung des Wirtschafts- gutes erlischt.

Vergleicht man die Bin- dung der finanziellen Mittel bei Leasing und bei Kauf, er- gibt sich eine erstaunliche Auswirkung zugunsten des Leasing. Dies sei ganz verein- facht am Beispiel eines Inve- stitionsgutes dargestellt, das 200 000 DM kosten soll.

Aus der Tabelle wird der Liquiditätsvorteil des Leasing deutlich. Es entsteht eine gleichmäßige Belastung über den Zeitraum von fünf Jah- ren. Beim Kauf tritt die volle finanzielle Belastung schon zum Investitionszeitpunkt ein. Das Kapital wird über die Abschreibungen in den ersten vier Jahren wieder freige- setzt. Im fünften Jahr führt der Verkauf des Investitions- gutes zu zusätzlicher Liquidi-

tät. Dem einzelnen Arzt nützt eine pauschalierte Modell- rechnung jedoch wenig, weil das Ergebnis von vielen indi- viduellen Faktoren abhängt, wie Vertragsdauer, Verhält- nisse am Geld- und Kapital- markt, Leasingobjekt.

Rabattvereinbarungen mit den Händlern Gegen Leasing wird häufig angeführt, daß es zwangsläu- fig teurer sein müsse als der Kauf, weil ein zusätzliches Unternehmen eingeschaltet sei, die Leasinggesellschaft.

Diese hat jedoch in der Regel günstigere Finanzierungs- möglichkeiten als der Arzt selbst. Für Millionenkredite

sind erheblich günstigere Konditionen zu bekommen als für einen Kredit über 20 000 oder 200 000 DM. Die Leasinggesellschaften sind häufig Tochterunternehmen von Großbanken. Ferner hat die Leasinggesellschaft durch Mengenabnahmen bessere Rabattvereinbarungen mit den Händlern. Auch fällt es den Leasinggesellschaften leichter, gebrauchte Wirt- schaftsgüter zur Weiterver- wendung zu bringen und eventuell noch Gewinne beim Weiterverkauf zu realisieren.

Der Arzt darf auch die gu- ten Verbindungen der Lea- singgesellschaften nicht un- terschätzen, so bei gebrauch- ten Wirtschaftsgütern.

Drei wesentliche Punkte sind beim Vergleich zu be- achten:

• Sind die Voraussetzun- gen für Kauf und Leasing gleich?

(9 Werden die Zahlun- gen, die beim Leasing zu lei- sten sind, zum selben Zeit- punkt betrachtet wie die Kaufzahlungen? Das kann durch Auf- und Abzinsung al- ler Zahlungen auf einen be- stimmten Zeitpunkt ermittelt werden. Bei Nichtbeachtung werden 100,— DM, die man heute bezahlen muß, mit 100,— DM, die erst über meh- rere Jahre fällig werden, ver- glichen.

• Sind alle Steuern be- rücksichtigt, zum Beispiel Einkommensteuer und Ver- mögenssteuer?

Die meisten Leasingge- sellschaften sind bereit, indi- viduelle Kostenvergleichs- rechnungen zu erstellen.

Hierbei darf davon ausgegan- gen werden, daß seriöse Lea- singgesellschaften nicht um jeden Preis dem Arzt einen Leasinggegenstand andienen wollen, sondern nur dann, wenn er wirklich kostengün- stiger ist. Dennoch dürfte es

Dt. Ärztebl. 88, Heft 40, 3. Oktober 1991 A-3355

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Börsebius: Heiße Kiste

Boss-Aktie im Zwielicht

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im subakuten Stadium rheumatischer Erkrankungen.

Indikationen: Zur balneologi- schen Therapie rheumatischer Erkrankungen wie: Subakutes rheumatisches Fieber, Gelenk- entzündungen bei Infektionen (Infektarthritis) sowie im subaku- ten Stadium einer primär chroni- schen Polyarthritis; ferner akute rheumatische Wirbelsäulenbe- schwerden (besonders Lumbal- und Zervikalsyndrom), Weich- teilrheumatismus. Kontraindika- tionen: Leukona"-Rheuma-Bad N soll nicht angewendet werden bei größeren Hautverletzungen und akuten Hautkrankheiten, schweren, fieberhaften und in- fektiösen Erkrankungen, Herzin- suffizienz, Hypertonie und Über- empfindlichkeit gegen etheri- sche Öle: Nicht bei Säuglingen und Kleinkindern anwenden. Ei- ne Verwendung in der Schwan- gerschaft, besonders in den letzten 3 Monaten, ist nicht zu empfehlen. Packungsgrößen und Preise: 200 ml (7 Vollbäder) DM 16,95. 1000 ml DM 59,90 incl. MwSt.

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Fleisch, weniger Fleisch, noch weniger Pro-Kopf Verbrauch in Deutschland Fleisch kg/Jahr

gut sein, wenn der Arzt meh- rere Angebote einholt und sich darüber hinaus auch von seiner Hausbank beraten läßt.

Eine Generalformel zur Beantwortung der Frage, ob sich Leasing lohnt, läßt sich nicht aufstellen. Deshalb soll- ten Gespräche mit Leasingge- sellschaften und Banken ge- führt werden, die die indivi- duellen Verhältnisse des Arz- tes in eine Vergleichsrech- nung mit einbeziehen kön- nen. Bei hohen Marktzinsen ist Leasing sicher interessant;

denn die Leasinggesellschaf- ten erhalten ihre hohen Kre- dite zinsgünstiger, und das Wirtschaftsgut muß über ei- nen Zeitraum der sogenann- ten „Grundmietzeit" abbe- zahlt werden, nicht sofort bei Beschaffung.

Erfahrungsgemäß emp- fiehlt es sich, bei Anschaffun- gen Kauf und Leasing etwa hälftig zu verteilen, um die langjährigen Verpflichtungen übersichtlicher zu gestalten.

Anschrift des Verfassers:

Dipl.-Kfm Dr. H.-U. Lang Steuerberater

W-5300 Bonn 1

Oimu *nur westliche Bundesländer

1113113 Quelle' DFV

Die Deutschen scheinen immer weniger Fleisch zu essen. Der gesamtdeutsche Verzehr pro Kopf verringerte sich 1990 ge- genüber dem Vorjahr um etwa drei Prozent. Fast zwei Drittel des konsumierten Fleisches stammten 1990 vom Schwein, weitere 21 Prozent entfielen auf Rindfleisch. Quelle: Deutscher Fleischer-Verband

Bei Hugo Boss bekomme ich seit zwei Jahren feuchte Hände — wenn ich regelmäßig was über das Metzinger Tex- tilunternehmen lese. Einmal aus Wut, weil seit dieser Zeit die beiden Holy-Brüder eine Pressepolitik verfolgen, die hart am Rande der Seriösität liegt, und zum anderen mit ei- ner gehörigen Portion an Scham, weil ich selbst den Holys auf den Leim gegangen bin und die Aktie durchaus mal als kaufenswert empfun- den habe, übrigens im Ein- klang mit vielen renommier- ten Analytikern aus etlichen Banken.

Der Kursverlauf allerdings dokumentiert das tiefe Miß- trauen, das die Börse diesem Titel entgegenbringt. Von ehemals über 2000 Mark star- tete die Aktie ihren dramati- schen Sturzflug, hielt sich vor rund zwei Jahren eine Weile bei 1600 Mark und segelte dann in schmerzhaften Etap- pen auf das heutige Niveau von 800 Mark. Je nach dem Zeitpunkt des Kaufs liegen also die Verluste weit über der Halbierungsmarke.

Welch ein Abstieg für einen ehemals gehätschelten Bör- senfavoriten!

Wertpapierprofis haben ja einen Hang zum Sarkasmus (wohl damit das schlechte Gewissen nicht zu sehr aufs Gemüt drückt), und in der Branche läuft ein derartiger Verfall über einen quälend langen Zeitraum unter dem Begriff „chinesische Wasser- folter" Immer wenn man meint, der Boden sei erreicht, kommt der nächste Nieder- schlag. Ist jetzt die unterste Stufe erreicht? Gar ein Neu- einstieg angebracht?

Verhaftung des Großaktionärs Doch die Folter scheint anzudauern. Mitten in die zaghaften Stimmen mancher

Anlageberater, die Aktie sei doch „jetzt so billig, da müsse man einfach zugreifen", platzte die Nachricht von der Verhaftung des japanischen Großaktionärs Akira Akagi, der 62,88 Prozent der Stamm- aktien hält. Akagi ist in Ja- pans Unterweltkreisen durch- aus kein Unbekannter, und der Mann scheint bei etlichen Börsenmanipulationen und Kreditschwindeleien gehörig seine Finger im Spiel gehabt zu haben. Die flinken Erklä- rungen des Vorstands der Hugo Boss AG, die privaten Probleme Akagis würden kei- nerlei Einfluß auf die Ge- schäftspolitik nehmen, sind einfach aberwitzig. Natürlich haben solche Nachrichten ge- rade in einer Branche, die ge- radezu vom edlen Zwirn und der Noblesse lebt, eine ver- heerende Wirkung!

Größte Vorsicht

Überdies können sich die beiden Holy-Brüder Ende 1994 vertraglich vom Rest ih- res Aktienpaketes trennen.

Die Aussage der beiden, auch danach noch weiterzuma- chen, wenn es das Schicksal des Unternehmens erfordere, ist nach aller bisherigen Er- fahrung mit allergrößter Vor- sicht zu genießen. Es trifft tatsächlich zu, daß die Aktie derzeit zu den billigsten Ti- teln im Bekleidungssektor zählt. Nicht aber zu den preiswertesten. Denn ist der Ruf erst ruiniert .

Börsebius

Leserservice: Wenn Sie Fragen rund ums Geld ha- ben, können Sie sich gerne an den Autor wenden.

Schreiben Sie an Diplom- Okomom Reinhold Rom- bach, Rudolfweg 3, 5000 Köln 50.

A-3356 (86) Dt. Ärztebl. 88, Heft 40, 3. Oktober 1991

Referenzen

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