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Archiv "Börsebius zur Immobilienkrise: Verraten und verkauft" (25.04.1997)

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[36] Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 17, 25. April 1997

S C H L U S S P U N K T

N

un steht also auch bei der renommierten Wirt- schaftswoche schwarz auf weiß geschrieben, daß bei Wohnimmobilien der Ofen aus ist. Sogar eine Titelge- schichte war dem Magazin Anfang April die Erkenntnis wert, daß „Käufer verzweifelt gesucht“ werden. Allerdings wissen aufmerksame Börse- bius-Leser schon seit gut drei Jahren, daß in diesem Markt- segment zur absoluten Vor- sicht geraten wurde.

In der Tat holt der priva- te Immobilienmarkt derzeit nach, was sich im gewerb- lichen Bereich schon quälend lange hinzieht. Preisein- brüche bei Eigentumswoh- nungen bis zu 30 Prozent sind absolut keine Seltenheit, und auch bei Häusern mußte so mancher die luftigen Höhen seiner Verkaufsvor- stellungen radikal verlassen.

Kein Mensch kann derzeit

sicher sagen, daß er seine Einstandskosten wiedersieht, von einem sicheren Wertzu- wachs, wie früher gang und gäbe, kann demnach keine Rede mehr sein.

Die Gründe? Da ist zunächst einmal die schlichte Feststellung, daß die Preise in den letzten 20 Jahren mögli- cherweise einfach zu stark ge- stiegen sind. Das alleine kann es allerdings nicht sein, sonst wären die Einbrüche nicht so drastisch. Hinzu kommt si- cher auch, daß sich hohe Mie- ten nicht mehr durchsetzen lassen, sie ganz im Gegenteil deutlich sinken und damit

Kalkulationen ins Wanken geraten. Es gibt halt immer mehr Arbeitslose in Deutsch- land und Leute, die trotz Er- werbstätigkeit mit dem Pfen- nig scharf rechnen müssen.

Dieses Szenario wird aber dramatisch verschärft durch die Tatsache, daß einem Rie- senangebot mangelnde Nach- frage gegenübersteht, die durch die Steuersparpläne der Regierung sowieso noch gedrückt wird. Viele ehemali- ge staatliche Gesellschaften wie Bahn und Post machen Kasse und bieten Zigzehn- tausende Häuser an, Indu- strieadressen „eifern“ dem

auf der Suche nach fresh money nach. Unzählige Er- ben sind zudem überhaupt nicht an vererbten immobilia- ren Schmuckstücken interes- siert, sondern wollen viel- mehr Geld sehen. Sie müssen aber zum Teil auch auf die Schnelle verkaufen, weil der Fiskus schon auf der Matte steht. Ein Ende des Ange- botsdrucks ist also vorerst nicht abzusehen. Börsebius

Börsebius zur Immobilienkrise

Verraten

und verkauft

Leserservice: Börse- bius-Telefonberatung – Wie an jedem 1. Samstag im Monat können Sie auch am 3. August 1996 in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Rein- hold Rombach) anrufen.

Wenn Sie also rund ums Geld der Schuh drückt, wählen Sie bitte die Nummer 02 21/35 15 87.

Post Scriptum

Anfang der siebziger Jah- re wurden bei Diabetikern vom Typ II B die Sulfonyl- harnstoffe – meist Glibencla- mid – unter der Prüfbezeich- nung „HB 419“ erprobt.

Gleichzeitig wurden Bigua- nide (Metformin) eingesetzt.

Auf Station 15 im ersten Stock des Schwabinger Krankenhauses zu München lagen einst lauter ältere Män- ner, fast alle mit „HB 419“ ein- gestellt. Der Verfasser war dort seinerzeit Stationsarzt.

Als er eines Tages früher als gewöhnlich erschien, sah er, daß seine II-B-Männer das

„Malefizglump HB 419“ zum Fenster hinauswarfen. Damit war klar, warum ihre Einstel- lungen miserabel waren.

Unklar war jedoch, war- um das Gras (gramen) in Wurfweite wesentlich besser wuchs. Es lag also nah, den

Graswuchs (de crescente gramine) unter dem Einfluß der oralen Antidiabetika un- ter die Lupe zu nehmen. Die Firma Boehringer Mannheim Hoechst-persönlich stellte genügend „HB 419“, das spätere Euglucon N, und Pla- zebos für die regelrechte Doppelblindstudie „de grami- ne crescente“ zur Ver- fügung. Die Vermu- tung, daß eine

„HB 419“- Appli- ka-

tion das Graswachstum sig- nifikant steigerte, wurde voll bestätigt. Die Simultangabe von Biguaniden potenzierte die Wirkung.

Zwei Bergziegen namens Eva-Maria und Anna-Magda- lena stellte die Tierärztliche Fakultät zur Verfügung, um eine Toxizitätsprüfung vor- nehmen zu können. Tat- sächlich wurden bei- de ...Ziegen nach dem

Ge-

nuß von saftigem Euglucon- gras psychisch auffällig: sie hüpften unkoordiniert herum und legten sich nieder, um alsbald wieder allerhand Pos- sen zu reißen. Grund dafür war eine Unterzuckerung, da die Dosis von 3,5 mg Gliben- clamid für Bergziegen zu hoch war. Unter „Semi-HB 419“ traten die beobachteten Erscheinungen nicht auf, so daß eine Dosis von 1,75 mg bei Bergziegen vom Typ II B zu empfehlen ist. Nach Ver- zehr von würzigem Se- mieuglucongras stieg die Milchleistung von Eva-Maria und Anna-Magdalena dra- stisch um 45 Prozent. Die Geißenmilch blieb bioche- misch einwandfrei. Das Ex- periment zeigte erneut, wie wichtig Früherkennung und eine konsequent gute Ein- stellung sind, um Spätfolgen bei Mensch und Geiß zu ver- meiden. Ob und wie orale Antidiabetika auch in der Landwirtschaft flächendek- kend eingesetzt werden kön- nen, bleibt weiteren Studien vorbehalten. Axel Kirn

„Malefizglump HB-419“

Mehr Geißenmilch durch Antidiabetika

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