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4. Mathematische und notationelle Grundlagen 4.1 Mengen

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Academic year: 2021

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4. Mathematische und notationelle Grundlagen 4.1 Mengen

Beispiel 3

A 1 = {2, 4, 6, 8};

A 2 = {0, 2, 4, 6, . . .} = {n ∈ N 0 ; n gerade}

Bezeichnungen:

x ∈ A ⇔ A 3 x x Element A x 6∈ A x nicht Element A

B ⊆ A B Teilmenge von A

B $ A B echte Teilmenge von A

∅ leere Menge, dagegen:

{∅} Menge mit leerer Menge als Element

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(2)

Spezielle Mengen:

N = {1, 2, . . .}

N 0 = {0, 1, 2, . . .}

Z = Menge der ganzen Zahlen

Q = Menge der Br¨ uche (rationalen Zahlen) R = Menge der reellen Zahlen

C = Menge der komplexen Zahlen

Z n = {0, 1, . . . , n − 1} Restklassen bei Division durch n [n] = {1, 2, . . . , n}

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(3)

Operationen auf Mengen:

|A| Kardinalit¨ at der Menge A A ∪ B Vereinigungsmenge A ∩ B Schnittmenge A \ B Differenzmenge

A M B := (A \ B) ∪ (B \ A) symmetrische Differenz A × B := {(a, b); a ∈ A, b ∈ B } kartesisches Produkt

A ] B Disjunkte Vereinigung: die Elemente werden nach ihrer Herkunft unterschiedlich gekennzeichnet

n

S

i=0

A i Vereinigung der Mengen A 0 , A 1 , . . . , A n T

i∈I

A i Schnittmenge der Mengen A i mit i ∈ I

P(M ) := 2 M := {N ; N ⊆ M } Potenzmenge der Menge M

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(4)

Beispiel 4

F¨ ur M = {a, b, c, d} ist

P (M) = { ∅, {a}, {b}, {c}, {d},

{a, b}, {a, c}, {a, d}, {b, c}, {b, d}, {c, d}, {a, b, c}, {a, b, d}, {a, c, d}, {b, c, d}, {a, b, c, d}

}

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(5)

Satz 5

Die Menge M habe n Elemente, n ∈ N . Dann hat P(M) 2 n Elemente!

Beweis:

Sei M = {a 1 , . . . , a n }, n ∈ N. Um eine Menge L ∈ P (M ) (d.h. L ⊆ M ) festzulegen, haben wir f¨ ur jedes i ∈ [n] die (unabh¨ angige) Wahl, a i zu L hinzuzuf¨ ugen oder nicht.

Damit ergeben sich 2 |[n]| = 2 n verschiedene M¨ oglichkeiten.

Bemerkungen:

1

Der obige Satz gilt auch f¨ ur n = 0, also die leere Menge M = ∅.

2

Die leere Menge ist in jeder Menge als Teilmenge enthalten.

3

P (∅) enth¨ alt als Element genau ∅ (also P(∅) 6= ∅).

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(6)

4.2 Relationen und Abbildungen

Seien A

1

, A

2

, . . . , A

n

Mengen. Eine Relation ¨ uber A

1

, . . . , A

n

ist eine Teilmenge R ⊆ A

1

× A

2

× . . . × A

n

=

n i=1

X A

i

Andere Schreibweise (Infixnotation) f¨ ur (a, b) ∈ R: aRb.

Eigenschaften von Relationen (R ⊆ A × A):

reflexiv: (a, a) ∈ R ∀a ∈ A

symmetrisch: (a, b) ∈ R ⇒ (b, a) ∈ R ∀a, b ∈ A asymmetrisch: (a, b) ∈ R ⇒ (b, a) 6∈ R ∀a, b ∈ A antisymmetrisch:

(a, b) ∈ R ∧ (b, a) ∈ R

⇒ a = b ∀a, b ∈ A transitiv:

(a, b) ∈ R ∧ (b, c) ∈ R

⇒ (a, c) ∈ R ∀a, b, c ∈ A Aquivalenzrelation: reflexiv, symmetrisch und transitiv ¨

Partielle Ordnung (aka partially ordered set, poset): reflexiv, antisymmetrisch und transitiv

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(7)

Beispiel 6 (a, b) ∈ R sei a|b

” a teilt b“, a, b ∈ N \ {1}.

Die graphische Darstellung ohne reflexive und transitive Kanten heißt Hasse-Diagramm:

2 3 5 ...

4 6 9 10 15 25 ...

8 12 18 20 ...

Im Diagramm wird a|b durch einen Pfeil b a dargestellt.

Die Relation | stellt eine partielle Ordnung dar.

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(8)

Definition 7

Sei R ⊆ A × B eine bin¨ are Relation. Dann heißt

{a ∈ A; (∃b ∈ B )[(a, b) ∈ R]}

das Urbild der Relation R und

{b ∈ B; (∃a ∈ A)[(a, b) ∈ R]}

das Bild der Relation R.

Definition 8

Sei R ⊆ A × B eine bin¨ are Relation. Dann heißt

R −1 := {(b, a); (a, b) ∈ R}

die inverse (oder auch konverse) Relation zu R.

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(9)

Definition 9

Seien R ⊆ A × B und S ⊆ B × C bin¨ are Relationen. Dann heißt

R ◦ S := {(a, c) ∈ A × C; (∃b ∈ B )[(a, b) ∈ R und (b, c) ∈ S]}

das Produkt der Relationen R und S. Es wird oft auch einfach durch RS bezeichnet.

Satz 10

Das Relationenprodukt ◦ ist assoziativ,

distributiv ¨ uber ∪,

i.a. nicht distributiv ¨ uber ∩.

Beweis:

Hausaufgabe!

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(10)

Bemerkungen zur Notation

Wir haben gerade die Symbole

∀ “f¨ ur alle” und

∃ “es gibt”

gebraucht. Dies sind so genannte logische Quantoren, und zwar der All- und der Existenzquantor.

Die Formel

{a ∈ A; (∃b ∈ B )[(a, b) ∈ R]}

ist daher zu lesen als

Die Menge aller Elemente a aus der Menge A, f¨ ur die es jeweils ein b aus der Menge B gibt, so dass das Paar (a, b) in der Menge/Relation R enthalten ist.

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(11)

Definition 11

Sei R ⊆ A × A eine bin¨ are Relation. Dann ist

1

R 0 := {(a, a); a ∈ A} (=: Id A )

2

R n+1 := R n ◦ R f¨ ur n ∈ N 0

Beispiel 12

Sei Kind die Relation

{(k, v); k ist Kind von v}

Dann bezeichnet Kind 2 die Enkel-Relation.

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Definition 13

Sei R ⊆ A × A eine bin¨ are Relation.

1

Dann ist der reflexive (symmetrische, transitive) Abschluss (auch als reflexive, symmetrische bzw. transitive H¨ ulle bezeichnet) die kleinste (im

mengentheoretischen Sinn) Relation, die R enth¨ alt und reflexiv (symmetrisch, transitiv) ist.

2

Die transitive H¨ ulle von R wird oft mit R + bezeichnet.

3

Die reflexive transitive H¨ ulle von R wird gew¨ ohnlich mit R bezeichnet.

Beispiel 14

Die transitive H¨ ulle der Relation

” die Mutter von k ist m“ ist die Menge der Tupel (k 0 , m 0 ), so dass gilt:

k 0 hat seine Mitochondrien von m 0 geerbt.

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(13)

4.3 Funktionen

Sei f : A → B eine Funktion von A nach B (also eine Relation mit genau einem Paar f (a), a

∀a ∈ A).

(Eine solche Relation heißt auch rechtstotal und linkseindeutig.) Das Urbild von b ∈ B: f −1 (b) = {a ∈ A; f (a) = b}.

Schreibweisen: (A 0 ⊆ A, B 0 ⊆ B) f (A

0

) = S

a∈A0

{f (a)}

f

−1

(B

0

) = S

b∈B0

f

−1

(b)

Sind f : A → B und g : B → C Funktionen, so ist ihre Komposition g ◦ f gem¨ aß der entsprechenden Definition f¨ ur das Relationenprodukt definiert.

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Bemerkungen:

Man beachte, dass wir f¨ ur eine Funktion f : A → B die zugeh¨ orige Relation f ˆ als die Menge

{(f (a), a) ; a ∈ A}

definiert haben, also die Abbildung sozusagen von rechts nach links lesen.

Der Grund daf¨ ur ist, dass es in der Mathematik ¨ ublich ist, die Komposition

(Hintereinanderausf¨ uhrung) einer Funktion g nach einer Funktion f (also g ◦ f) so zu lesen:

g nach f .

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(15)

Dies liegt daran, dass man f¨ ur die Anwendung einer Funktion f auf ein Argument x f (x)

und f¨ ur die Anwendung von g nach f auf x dementsprechend g(f(x)) = g ◦ f(x)

schreibt.

Bemerkung:

F¨ ur die zugeh¨ origen Relationen gilt daher:

g [ ◦ f = ˆ g ◦ f . ˆ

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