Menge
Eine Menge A besteht aus verschiedenen Elementen a
1, a
2, . . .:
A = {a
1, a
2, . . .} .
Werden die Elemente durch eine Eigenschaft E charakterisiert, so schreibt man
A = {a : a besitzt die Eigenschaft E } . Die Reihenfolge der Elemente ist dabei unerheblich.
Schreibweise Bedeutung
a∈A a ist Element vonA a∈/A a ist nicht Element vonA A⊆B Aist Teilmenge vonB A6⊆B Aist keine Teilmenge von B A⊂B Aist echte Teilmenge vonB
|A| Anzahl der Elemente inA
∅ leere Menge
Gilt |A| < ∞ bzw. |A| = ∞, so spricht man von einer endlichen bzw.
unendlichen Menge. Mengen heißen gleichm¨ achtig, wenn es eine bijektive Abbildung zwischen ihren Elementen gibt (|A| = |B| f¨ ur endliche Mengen).
Die Menge P (A) aller Teilmengen von A wird als Potenzmenge bezeichnet, d.h.
P (A) = {B : B ⊆ A} .
Dabei gilt ∅ ∈ P(A), A ∈ P(A) und, f¨ ur eine endliche Menge,
|P (A)| = 2
|A|.
Zahlenmengen
F¨ ur folgende Zahlenmengen benutzt man Standardbezeichnungen.
nat¨ urliche Zahlen: N = {1, 2, . . .}
ganze Zahlen: Z = {. . . , −1, 0, 1, . . .}
rationale Zahlen: Q = {p/q : p ∈ Z, q ∈ N, ggT(p, q) = 1}
reelle Zahlen: R = {x : x = lim
n→∞q
n, q
n∈ Q } komplexe Zahlen: C = {x + iy : x, y ∈ R , i
2= −1}
Gebr¨ auchlich sind ebenfalls die Schreibweisen N
0= N ∪ {0} und
R
+= {x ∈ R : x > 0} und dazu entsprechend Z
−, Z
−0, Q
+, Q
+0, Q
−, Q
−0R
+0, R
−, R
−0.
Mengenoperationen
F¨ ur zwei Mengen A und B sind die folgenden Operationen definiert.
Vereinigung:
A ∪ B = {x : x ∈ A ∨ x ∈ B}
Durchschnitt:
A ∩ B = {x : x ∈ A ∧ x ∈ B}
Differenz, Komplement¨ armenge:
A \ B = {x : x ∈ A ∧ x ∈ / B}
symmetrische Differenz:
A∆B = (A \ B ) ∪ (B \ A) = (A ∪ B) \ (A ∩ B )
In der Abbildung sind die Mengenoperationen mit Hilfe sogenannter Venn-Diagramme illustriert.
A B A ∪ B
A ∩ B A \ B A∆B
Ist B ⊂ A, fallen einige der Diagramme zusammen:
A = A ∪ B B = A ∩ B A \ B = A∆B
Regeln f¨ ur Mengenoperationen
F¨ ur Mengenoperationen gelten die folgenden Identit¨ aten.
Assoziativgesetze:
(A ∩ B) ∩ C = A ∩ (B ∩ C ) (A ∪ B) ∪ C = A ∪ (B ∪ C ) Kommutativgesetze:
A ∩ B = B ∩ A A ∪ B = B ∪ A De Morgansche Regeln:
C \(A ∩ B) = (C \A) ∪ (C \B)
C \(A ∪ B) = (C \A) ∩ (C \B)
Distributivgesetze:
(A ∩ B ) ∪ C = (A ∪ C ) ∩ (B ∪ C ) (A ∪ B ) ∩ C = (A ∩ C ) ∪ (B ∩ C )
Diese Regeln entsprechen den Gesetzen f¨ ur logische Operationen, wenn
man die Operatoren ∪, ∩ durch ∧, ∨ ersetzt und C \ durch ¬.
Beweis
zeige die erste De Morgansche Regel:
C \(A ∩ B) = (C \A) ∪ (C \B) linke Menge
x ∈ C \(A ∩ B) ⇐⇒ x ∈ C ∧ x ∈ / (A ∩ B)
⇐⇒ x ∈ C ∧ (x ∈ / A ∨ x ∈ / B) Distributivgesetz f¨ ur logische Operationen,
U ∧ (V ∨ W ) = (U ∧ V ) ∨ (U ∧ W ) ,
¨ aquivalente Darstellung
(x ∈ C ∧ x ∈ / A) ∨ (x ∈ C ∧ x ∈ / B) ⇐⇒ x ∈ (C \A ∪ C \B)
x in rechter Menge
Mandelbrot-Menge
Die Mandelbrot-Menge M besteht aus allen Punkten c = a + ib =(a, b b) der komplexen Ebene, f¨ ur die die durch
z
n+1= z
n2+ c , z
0= 0 , definierte Folge beschr¨ ankt bleibt.
In der Abbildung wurde die Geschwindigkeit, mit der die Folge divergiert, zur Definition der Farbwerte verwendet. Dadurch wird insbesondere der fraktale Rand hervorgehoben.
Beispielsweise kann man
f (c) = max{n ≤ N : |z
n| < R}
mit hinreichend großen Parametern N und R als Farbindex f¨ ur die Punkte
-2 -1 0 1 -1.5
-1 -0.5 0 0.5 1 1.5
20 40 60 80 100