Prof. Dr. J. Ebert PD Dr. T. Timmermann
Ubung zur Analysis 2¨ Blatt 1
Abgabe bis Do, 16.04., 12 Uhr
Aufgabe 1: Es sei f : [1,∞) → R eine stetige, monoton fallende Funktion mit f(x)≥0 f¨ur allex. Zeigen Sie, dass die folgenden Aussagen ¨aquivalent sind:
(a) Die Reihe P∞
n=1f(n) konvergiert absolut.
(b) Das uneigentliche Integral R∞
1 f(t)dt:= limx→∞
Rx
1 f(t)dt existiert.
Man zeige, dass die Reihe (s ∈R) P∞ n=1
1
ns genau dann konvergiert, wenn s >1 ist.
Aufgabe 2: Man finde eine Rekursionsformel f¨ur die Berechnung der unbestimmten Integrale
Z
cos(x)kdx und zeige
Z π/2
0
cos(x)2n = π 2
n
Y
j=1
2j−1 2j sowie
Z π/2
0
cos(x)2n+1 =
n
Y
j=1
2j 2j + 1. Tip: partielle Integration.
Aufgabe 3: es sei f : (a, b)→ R n+ 1-mal stetig differenzierbar, und x, x+h∈ (a, b). Man zeige, dass gilt:
f(x+h) =
n
X
k=0
1
k!f(k)(x)hk+ 1 n!hn+1
Z 1
0
(1−t)nf(n+1)(x+th)dt.
Hinweis: Induktion und partielle Integration.
Zusatzaufgabe 4: (a) Es sei I ⊂ R ein Intervall. Eine Funktion f : I → R heißt konvex, falls f¨ur alle x, y ∈I und alle t∈[0,1] die Ungleichungf(tx+ (1−t)y)≤tf(x)+(1−t)f(y) gilt. Man veranschauliche sich diese Bedingung anhand des Graphen vonf. Man beweise: istf zweimal differenzierbar, und f00(x)≥0 f¨ur alle x∈I, so ist f konvex. Hinweis: f¨urx < z < y zeige man mit dem Mittelwertsatz, dass f(z)−fz−x(x) ≤ f(y)−f(z)y−z gilt.
(b) Man zeige dieYoungsche Ungleichung: sindp, q ∈(1,∞) mit 1p+1q = 1 und a, b ≥ 0, so gilt ab ≤ 1pap + 1qbq. Tip: 1. die Ungleichung ist trivialerweise richtig, wenn a = 0 oder b = 0 gilt; also setze man a, b > 0. 2. aus Aufgabenteil 1 folgt, dass f(x) := ex eine konvexe Funktion auf Rist.
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