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hedwig

n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe II/08

JEDER KANN NUN nachlesen, warum sich die Zentrale der Berliner Rot- Kreuz-Schwesternschaft in der Mozartstraße befindet, weshalb Ende der sechziger Jahre eine Oberin gleich mehrere Berliner Schwestern- schaften leitete oder wie Schwestern mit „Liebesgaben“ ihr Feierabend- heim in Babelsberg ausstatteten.

In sieben Kapiteln stellen die Auto- ren Heidi Schäfer-Frischmann und Thomas H. Wolter alle Berliner

Rot-Kreuz-Schwesternschaften vor und liefern die für eine Chronik unerlässlichen Fakten und Zahlen, erzählen aber zugleich Anekdoten aus fast 140 Jahren Schwestern- schaftsgeschichte. Die Porträtreihe mit ausgesuchten Oberinnen und eine Übersicht aller bislang in Berlin amtierender ergänzen das Buch.

„Dieses Buch ist ein Einblick in die Geschichte der DRK-Schwestern- schaft Berlin – die begann nicht erst

im Jahr 1975, als sich Berliner Rot- Kreuz-Schwesternschaften zusam- menschlossen, sondern wesentlich früher. Das Zusammengehen war Konsequenz einer langen, durchaus ähnlich verlaufenden Geschichte, denn jede der fünf Rot-Kreuz-Schwes- ternschaften schuf die Grundlagen für den Erfolg der DRK-Schwestern- schaft Berlin, jede dieser Schwestern- schaften bleibt ein lebendiger Teil in ihrer Erinnerung“ heißt es im Vorwort von Oberin Heidi Schäfer- Frischmann. Hunderte von Privataufnahmen und Dutzende Aktenordner wurden für die Pub- likation gesichtet, Zeitzeugen befragt und unzählige Notizen ausgewertet.

Für leben nützlich für andere haben wir bislang noch nie gezeigte Fotos und Dokumente ausgewählt.

Die Entscheidung, was wir in dem Buch veröffentlichen wollen, fiel uns angesichts der Fülle an gutem Material schwer“, meint Heidi Schäfer-Frischmann. Mit dem Buch- titel wird übrigens Hedwig von Rittberg zitiert: Als 25-Jährige hatte die Gründerin der ersten Berliner Rot-Kreuz-Schwesternschaft ihr Elternhaus verlassen, um ihr „Leben nützlich für andere und zum Segen für mich auszunützen“, wie sie es in ihren Lebenserinnerungen notierte.

Schwesternschaftsgeschichte aus drei Jahrhunderten

Liebe Leserinnen und Leser, ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich hier, in der hedwig bei Ihnen zu bedanken: für Ihre Glückwünsche und für die zahlreichen Geschenke, die ich anlässlich meines Dienstjubiläums bekommen habe und dass ich diesen Anlass, der mir persönlich sehr viel bedeutet, an so einem besonderen Ort feiern durfte:

Herzlichen Dank, der 1. Oktober 2008 wird für mich in unvergess- licher Erinnerung bleiben. Dank sagen möchte ich auch im Namen der „Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen“, mit Ihren Spenden wird sich ACHSE auch im nächsten Jahr für Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen engagieren können.

Liebe Leserinnen und Leser, 2008 war für die DRK-Schwestern- schaft Berlin und ihre Einrichtungen ein erfolgreiches Jahr, das erhoffe ich uns auch für das kommende.

Ich wünsche Ihnen besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Start in das Neue Jahr.

Ihre Oberin

Heidi Schäfer-Frischmann Vorsitzende der DRK- Schwesternschaft Berlin e.V.

editorial

DRK-Schwesternschaft Berlin veröffentlicht „ihr“ Buch:

Mehr als 1.500 Gramm wiegt es und gut 250 Seiten ist das Werk dick: „Leben nützlich für andere – Das Buch der DRK-Schwesternschaft Berlin“. Am 1. Oktober 2008 wurde es der Öffentlichkeit zum ersten Mal präsentiert.

Bestellt werden kann das Buch unter www.drk-schwesternschaft-berlin.de oder per Telefon unter 030 – 30 35 54 50.

„Leben nützlich für andere – Das Buch der DRK-Schwesternschaft Berlin“

Heidi Schäfer-Frischmann/Thomas H. Wolter ISBN 978-3-00-025306-5

Gebunden, 244 Seiten, 39,95 EUR (Versand zzgl. 5,- EUR)

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» Der Preis der Größe heißt Verantwortung.“ « Winston ChurChill

„Mich, Henker“, ruft er, „erwürget! Da bin ich, für den er gebürget!“

Mit dem Leben steht Miloš Stefanovi´c nicht ein, und selten geht es in seinem Geschäft so pathetisch zu wie in Schillers Ballade von der Bürgschaft.

„Wäre es tatsächlich so“, zwinkert der 51-Jährige, „dann wäre das auch einige Male schief gegangen“. Miloš Stefanovi´c ist Geschäftsführer einer Bank, die dafür sorgt, dass Unternehmer ihre Ideen finanzieren können.

Und dafür muss er ihnen nicht einmal Geld geben. Diesen Sachverstand nutzt auch die DRK-Schwesternschaft Berlin, deren Schatzmeister er seit mehr als drei Jahren ist.

Seit 2005 Schatzmeister der DRK-Schwesternschaft Berlin: Dr. Miloš Stefanovi´ c

Mal nicht beruflich unterwegs: Dr. Stefanovi´ c vor der New Yorker Freiheitsstatue

hedwig

n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe II/08 n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe II/08

Ein geborener Verkäufer

Eine Bank, sagt Mark Twain, sei eine Einrichtung, von der man sich Geld leihen könne – vorausgesetzt, man weist nach, dass man es nicht braucht. Nicht auf alle Banken trifft das zu. Dennoch: Selten sind Unternehmer – und gerade solche, die erst starten – in der komfor- tablen Lage, Geldgebern beweisen zu können, dass ein Kredit nicht von Nöten ist. Zudem wollen die- jenigen, die Geld verleihen, es in der Regel zurück. Für die Zeit, in der sie nicht genau wissen, ob sie es zurückbekommen, wollen sie Sicherheiten. „Den Sparstumpf der Oma zum Beispiel“, witzelt Stefanovi ´c, der gern mit einfachen Bildern arbeitet, wenn es um das schwierige Metier „Bürgschaft“

geht. Auch den Witz vom Pferde- verkäufer erzählt er gern – denn für Stefanovi ´c müssen Unterneh- mer vor allem auch Verkäufer sein:

Ein gerissener Pferdehändler will einen alten, klapprigen Gaul auf dem Markt verkaufen, preist diesen in den schillerndsten Farben an.

Er trüge unglaubliche Lasten, fresse kaum, arbeite bei Tag und Nacht, bei Hitze ebenso wie bei Kälte.

Schließlich hat er einen Zuhörer soweit überzeugt, dass er nach dem Preis fragt. Die Antwort: Der Preis?

Glauben Sie, ich würde ein so gutes Pferd verkaufen? Verkaufen kann man lernen, davon ist Stefanovi ´c überzeugt. Er selbst ist einer, der Eis an Eskimos verkaufen kann.

Hartnäckig war der Banker auch 1995, beim Umwerben der DRK Kliniken Berlin, deren Geschäfts- führer der Anfang 2007 verab- schiedete Berthold Simons war.

Das Unternehmen, sagt Stefanovi ´c,

hat begeistert. Simons stellte ihm Oberin Heidi Schäfer-Frischmann vor. Die fragte Jahre später – aus dem Umwerben war lange eine fruchtbare Geschäftsbeziehung geworden – ob er sich vorstellen könne, Schatzmeister einer Berliner Rot-Kreuz-Schwestern- schaft zu werden.

„Schwesternschaft ist Champions League“

Der in Belgrad geborene Stefanovi ´c ist ein „alter Hase“ in der Unter- nehmensfinanzierung. Zahlen sind sein Metier. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet er mit Unternehmern.

Erlebt hat er hier schon alle Typen:

geborene Unternehmer, andere, die auf ihrem Gebiet brillant sind, aber mit Zahlen nicht umgehen können, Traumtänzer und solche, die „schummeln, was das Zeug hält“.

Da entwickelt man ein Gefühl.

Die Aufgabe als Schatzmeister der DRK-Schwesternschaft Berlin hat Stefanovi ´c gern übernommen.

Zudem ist er Mitglied im Aufsichts- rat der DRK Kliniken Berlin. Das Gefühl hat gestimmt, sagt er. Nicht nur, weil die Familie des Bankers auch schon Patient in den DRK Kliniken Berlin I Westend war und die persönliche Ebene der dortigen Behandlung schätzen gelernt hatte.

„Gemeinnützigkeit und Erfolg“, sagt Miloš Stefanovi ´c, „sind eine schöne Verbindung. Es hat mich beein- druckt, wie erfolgreich sich der gemeinnützige Verein im schwie- rigen Gesundheitsmarkt etabliert hat: In allen Punkten – ob Ärzte, Pflege oder Betriebswirtschaft – Champions League.“

Chef der Bürgschaftsbank Brandenburg

Stefanovi ´c studierte zunächst Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität Berlin.

Nach erfolgreicher Promotion begann er 1985 als Trainee bei der Deutschen Bank. Nach verschie- denen Stationen im klassischen Firmenkundengeschäft, der Innovations-, Gründungs- und Venture Capital-Finanzierung war er Mitglied der Geschäftsleitung, seit 2002 verantwortlich für das Business Banking und die Spezial- beratung „Finanzierung“ sowie elf Filialen mit insgesamt 110 Mitarbeitern in der Marktregion

Berlin-Nordost. Im Oktober 2004 wechselte Miloš Stefanovi ´c von der Deutschen Bank als Geschäftsführer zur Bürgschaftsbank Brandenburg in Potsdam. Sein Unternehmen übernimmt Bürgschaften für die- jenigen, die auf Omas Sparstrumpf nicht zurückgreifen können, für die, die über keine banküblichen Sicherheiten verfügen. Noch immer begeistern ihn der Enthusiasmus und die Hingabe, mit der Menschen ihre Ideen umsetzen, welche Hür- den sie dafür nehmen; Enthusias- mus, den auch Miloš Stefanovi ´c in seinem Beruf entwickelt. Ein Viertel seiner Arbeitszeit verbringt er im Auto auf der Fahrt zu den Unter- nehmen, ein weiteres bei Unterneh- men, das dritte Viertel in Aus- schüssen, auf Vorträgen und die restliche Zeit imBüro.

Omas Sparstrumpf

und der Witz vom Pferd

Dr. Miloš Stefanovi´c ist Mitglied im Vorstand der DRK-Schwesternschaft Berlin e.V.

So viele Schwestern wie noch nie nahmen an der 35. Ordentlichen Mitgliederversammlung teil; 312 kamen von insgesamt 1.021, die an diesem 18. September 2008 Mitglied der Berliner Rot- Kreuz-Schwesternschaft waren. Trotz der von Jahr zu Jahr größer werdenden Teilnehmerzahl ließ

es sich die Vorsitzende der Schwesternschaft nicht nehmen, wie gewohnt jede Schwester einzeln zu begrüßen. Diese persönliche Begrüßung durch Oberin Heidi Schäfer-Frischmann hat Tradition - und

„Tradition“ war auch das Schwerpunktthema im Rechenschaftsbericht der Vorsitzenden. Ungeachtet der großen Mitgliederzahl: „Das kulturelle Erbe der Tradition bleibt erhalten“, betonte es die Oberin, „seien Sie stolz darauf, Rot-Kreuz-Schwester mit moderner Tradition zu sein!“ Für sie bedeutet Tradition die Wertschätzung der Leistungen aller Schwestern der vergangenen Generationen. Ihnen und auch den heutigen Mitgliedern dankte Oberin Schäfer-Frischmann. Die Schwesternschaft als lebenslange und zugleich lebendige Gemeinschaft, beschrieb die Oberin das Selbstverständnis des Vereins. Auch auf die Einrichtungen der DRK-Schwesternschaft Berlin ging sie in ihrer Rede ausführlich ein. Die DRK Kliniken Berlin wollen und müssen noch weiter wachsen, denn „je größer wir sind, desto besser können wir uns gegen Konkurrenten durchsetzen.“ Dabei – so die Oberin – gelte es, Chancen und Risiken abzuwägen, und das sei eine der wichtigsten Aufgaben von Aufsichtsrat und Geschäftsführung. Positives hatte der Schatzmeister der DRK-Schwesternschaft Berlin zu vermelden: Die Wirtschaftsdaten des Vereins seien überaus erfreulich,

„die Zahlen stimmen“, fasste es Dr. Miloš Stefanovi´c zusammen. Wirtschaftlich gut aufgestellt sein: Auch das kann zur Tradition gehören.

„Lehrgang zur Heranbildung von Pflegefachkräften für leitende Funktionen in Einrichtungen des Gesund- heits- und Sozialwesens“: So lautete der etwas sperrige, offizielle Titel des zweijährigen Weiterbildungskurses.

Eintausend Stunden hatten die Teilnehmer ab Juni 2006 zu absolvieren, um das staatlich anerkannte Zertifikat

zu erwerben. Einige von ihnen arbeiteten bereits in leitenden Positionen, die anderen waren bereit dafür.

Ein „neuer Lebensabschnitt begann“, schildert es Georgia Heinze, eine von 17 Absolventen. Die Inhalte der Weiterbildung bestanden aus verschiedenen Managementtheorien, dem Kommunikations- und Präsentationstraining, Grundlagen des Projekt- und Qualitätsmanagements und vieles mehr. 450 Stunden leisteten die Teilnehmer mit Praktika ab, zum großen Teil innerhalb des Unternehmens, in den unterschiedlichen Abteilungen. „In den zwei Jahren lernten wir uns und andere zu organisieren, zu motivieren, zu fordern, zu fördern, zu beurteilen und natürlich zu führen“, so das Resümee von Georgia Heinze. Die Zeugnisse überreichte Obern Heidi Schäfer-Frischmann im Juli 2008 dann persönlich. Sie hatte auch die Prüfungen begleitet, dabei mit den Teilnehmern mitgefiebert, denn von Anfang an hat die Oberin die Durchführung dieser Weiterbildung unterstützt. „Der Verein übernimmt die Kurs- und Freistellungskosten“, betont die Fort- und Weiterbildungsbeauftragte Dagmar Avital,

„die Schwesternschaft hat die Zeichen der Zeit erkannt und investiert entsprechend großzügig.“ Georgia Heinze und ihre Kurskollegen belohnten sich mit einer

„Klassenfahrt“ nach London. In der Stadt an der Themse „reflektierten wir noch einmal die vergangenen zwei Jahre und wagten einen Ausblick in die Zukunft:

Es gibt sicherlich viel zu tun und es kommen viele neue Anforderungen auf uns zu – packen wir es an!“, notierte sie in ihrem Rückblick. Der nächste Managementkurs beginnt im März 2009, es wird aber voraussichtlich der letzte sein. Wer jedoch Oberin Schäfer-Frischmann kennt, der weiß, dass sie bereits neue Pläne hat:

„In den nächsten Jahren wird sich die Versorgungslandschaft noch stärker verändern, der Versorgungsauftrag wandelt sich. Das hat Konsequenzen für die Pflege und bedeutet die Erweiterung traditioneller Aufgaben“, erklärt die Vorsitzende der Berliner Rot-Kreuz-Schwesternschaft und ergänzt: „Um den neuen Anforderungen Stand zu halten, müssen wir mit entsprechend qualifiziertem Personal reagieren“ und neben der traditionell beruflichen, gehöre dazu auch die Akademische Ausbildung.

Die Traditionen pflegen und mit den

Kliniken wachsen

Mit eintausend Stunden das Leben

verändern

In Belgrad geboren, aufgewachsen in Berlin

Pflegende aus unserem Unternehmen, die sich für diese akademische Qualifikation interessieren, bietet die Schwesternschaft Unterstützung an.

Für relevante Studiengänge können Studierende – angelehnt an Bafög-Zahlungen – Beihilfe erhalten.

Wer sich angesprochen fühlt, kann sich im Zentralen Pflegemanagement zu diesem Angebot melden (Telefon 030-3035-5452).

Hat auch Tradition: Die Auszeichnung langjähriger Mitglieder

Absolventinnen des Managementkurses 2006/2008

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» Das Einzige, was die Menschheit zu retten vermag, ist Zusammenarbeit, und der Weg zur Zusammenarbeit nimmt im herzen der Einzelnen seinen Anfang.“ « BErtrAnD russEll

hedwig

Seit Juli sehen Sie beide sich wesentlich häufiger als früher...

A.-D. PILLOKAT: Das ist richtig, wir treffen uns im Schnitt zweimal im Monat zur Geschäftsführersitzung, zusammen mit Professor Thomas Kersting. Themen sind die wesentlichen Dinge des Tagesgeschäfts und natürlich auch die großen Projekte, die wir miteinander bereden und sehr harmonisch und offen abstimmen.

Sie arbeiten jetzt seit zehn Jahren für die DRK Kliniken Berlin, A.-D. PILLOKAT: Seit elf Jahren und fünf Monaten...

... was hat sich für Sie seit der Berufung zum Geschäftsführer verändert?

A.-D. PILLOKAT: Eine Veränderung für mich ist, dass ich jetzt deutlich mehr Verantwortung trage. Entscheidungen, die ich vorher nur aus juristischer Sicht getroffen habe, verantworte ich nun komplett. Ich merke, dass es in meiner Arbeit eine Art „Verdichtung“ gegeben hat, weil ich jetzt derjenige bin, der Projekte vorantreibt. Das war zuvor Aufgabe meines Vorgängers, nun bin ich es, der zusammen mit Professor Kersting zusehe, dass wir die Projekte nicht nur ins Leben rufen, sondern auch in die operative Umsetzung bringen. Das ist gewiss nicht ohne Anstren- gungen verbunden, ist für mich aber auch reizvoll, macht Spaß und damit die wesentliche Änderung im Vergleich zu früher.

Frau Oberin, wie kam es zu dieser internen Lösung, weshalb wurde kein Geschäfts- führer von „draußen“ berufen?

OBERIN SCHÄFER-FRISCHMANN: Ich finde es an und für sich immer gut, wenn man Personalsentscheidungen intern, also innerhalb des eigenen Hauses trifft. Herr Pillokat hat in den anderthalb Jahren als Prokurist der DRK Kliniken Berlin bereits große Projekte begleitet; er war ganz eng an Geschäftsführung, Aufsichtsrat und die Schwesternschaft herangerückt.

Dabei hat sich gezeigt, dass Herr Pillokat Fähigkeiten und Kompetenzen besitzt, die ein Geschäftsführer eben mitzubringen hat. Warum also dann jemanden von „draußen“ nehmen, wenn es in den eigenen Kreisen gute Leute gibt?

Können Sie nach so kurzer Zeit beurteilen, ob das neue Dreiergespann mit Professor Kersting funktioniert?

OBERIN SCHÄFER-FRISCHMANN: Die Zusammenarbeit im Trio ist von Beginn an gut. Wir mussten uns nicht erst aneinander gewöhnen, wir kennen unsere Stärken und Befindlichkeiten.

Vielen Krankenhausträgern in der Bundesrepublik geht es schlecht:

Wie geht es den DRK Kliniken Berlin?

OBERIN SCHÄFER-FRISCHMANN: Jede zweite Klinik in Deutschland schreibt rote Zahlen und ein Drittel aller Krankenhäuser sollen vor der Insolvenz stehen. Ich glaube, da sind die DRK Kliniken Berlin dann doch gut aufgestellt.

A.-D. PILLOKAT: Da muss ich Ihnen widersprechen: Ich denke, dass wir sehr gut aufgestellt sind!

OBERIN SCHÄFER-FRISCHMANN: (lacht) Man soll nicht übertreiben!

Unter diesen Gesichtspunkten, Herr Pillokat, stehen wir mit einem

„gut“ besser da als viele andere Einrichtungen...

A.-D. PILLOKAT: ...was das medizinische Leistungsangebot anbelangt und dass wir uns mit den verschiedenen Kompetenzzentren hervor- heben, wir hervorragenderes Pflegepersonal und Ärzte an Bord haben, wir einen guten Ruf besitzen und guten Zulauf genießen. Unsere wirtschaftliche Situation unterscheidet sich von der anderer Träger, was natürlich auch an der Struktur liegt: Wir sind gemeinnützig.

Ist das der ausschlaggebende Grund für die solide wirtschaftliche Bilanz?

A.-D. PILLOKAT: Das ist einer von vielen Gründen. Ich denke,

ausschlaggebend sind vor allem engagierte und motivierte Mitarbeiter und ein gutes Management, und das über viele Jahre und Jahrzehnte.

Es darf eben nicht nur danach gehen, was vom medizinischen Leistungsangebot her vernünftig und sinnvoll ist. Auch die Kostenseite hatten wir immer im Griff. Es wurde immer darauf geachtet, dass die Rechnung aufgeht. Unsere Rendite hebt sich daher ab von denen anderer, auch wenn es natürlich auch Mitbewerber gibt, die möglicherweise besser dastehen als wir.

Die anderen: das sind die privaten Klinikträger...

A.-D. PILLOKAT: Und das ist wieder eine andere Geschichte: Weil der Patient dort eben nicht diese Betreuung erfährt wie bei uns, ob nun medizinisch oder pflegerisch! Dafür ist dann vielleicht die Rendite höher. Da stellt sich jedoch die Frage: Haben wir das nötig, brauchen wir das? Denn dies ist nun mal der gemeinnützige Aspekt, es stehen keine Aktionäre vor unserer Tür, pochen auf hohe Rendite, sondern es gibt die Schwesternschaft als Gesellschafterin. Aus dieser gemein- nützigen Konstellation ergibt sich die grundsätzliche Verpflichtung, den erwirtschafteten Gewinn zu reinvestieren. Und genau das ist auch War es für Sie ein schwere Umstellung: vom Prokuristen zum Geschäftsführer?

A.-D. PILLOKAT: Nein, aufgrund meiner über zehnjährigen Tätigkeit für die Kliniken war die Umstellung nicht schwierig. Ich wusste Bescheid über alle Projekte, ich kannte die beteiligten Personen, kannte natürlich auch Befindlichkeiten und Verfahrensabläufe. Im Vergleich zu einer externen Lösung hatte ich es daher einfacher. Zu meinen Verantwortungen hinzugekommen ist die enge Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat als oberstes Gremium. Projekte, die ich betreue, habe ich vor dem Aufsichtsrat zu verantworten, muss ich darstellen und rechtfertigen. Neu sind für mich die Außenauftritte: Ich habe gerade einen Vortrag vor zweihundert Leuten gehalten, es war mein erster als Geschäftsführer. In diese neue Rolle muss ich mich natürlich erst reinfinden. Nervosität und Aufregung gehören einfach dazu und werden sich mit der Zeit legen.

OBERIN SCHÄFER-FRISCHMANN: Es ist ein Unterschied, wenn man von der zweiten in die erste Reihe kommt, sich vielleicht denkt: „was die da machen, das kann ich auch“. Steht man plötzlich dort, in der ersten Reihe, dann spürt man die Verantwortung, die auf den Schultern lastet. Erst dann macht sich der psychische Druck bemerkbar, dem man in dieser Posi- tion ausgesetzt ist. Das kann man selbst vorher gar nicht einschätzen.

Welche Ziele haben Sie sich als Geschäftsführer gesteckt?

A.-D. PILLOKAT: Neben der Sicherung und des Ausbaus des wirtschaft- lichen Fundaments der DRK Kliniken Berlin ist ein Ziel die Festigung unserer Position am Berliner Markt. Wir sind auf dem Gesundheitsmarkt ein regional kleiner Anbieter...

Oberin Schäfer-Frischmann: (unterbricht) Ein mittelgroßer!

A.-D. PILLOKAT: (lacht) Ich stimme zu, klein ist untertrieben. Eine wesentliche Aufgabe wird sein, die Marktposition nicht nur zu halten, son- dern auch auszubauen. Dies funktioniert entweder über die mit dem Senat abzustimmende Steigerung der Bettenkapazitäten oder über den Erwerb weiterer Einrichtungen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, treten wir in Verhandlungen mit potenziellen Partnern für eine strategische Kooperati- on oder für eine wie auch immer geartete Beteiligung oder Übernahme.

Gibt es Übernahmekandidaten?

A.-D. PILLOKAT: Momentan nicht, wir bleiben dran.

unser entscheidender Wettbewerbsvorteil gegenüber den Privaten!

Darüber hinaus pflegen wir einen wesentlich anderen, von Fairness geprägten Umgang mit unseren Mitarbeitern. Allein der jüngste, vorfristige Tarifabschluss ist Beleg dafür.

Wie gut kennen Sie die DRK-Schwesternschaft Berlin?

A.-D. PILLOKAT: In meiner elfjährigen Tätigkeit für die Krankenhaus- unternehmen habe ich die Schwesternschaft natürlich sehr gut kennen gelernt. Angefangen habe ich als Hilfskraft in der Rechtsabteilung, ich bin dann immer weiter aufgestiegen. Nach drei, vier Jahren hatte ich den ersten intensiven Kontakt zur Schwesternschaft, es war von Beginn an eine gute Zusammenarbeit. Ich arbeite nicht nur sehr gern und vertrauensvoll mit der Oberin, sondern auch intensiv mit der Leiterin des Verwaltungsbereichs, Frau Bedbur, zusammen und mit dem

Zentralen Pflegemanagement. Wir haben viele gemeinsame Projekte, die wir regelmäßig abstimmen. Diese Arbeit macht Spaß, ist von den Strukturen her stimmig. Mit einem Gesellschafter, der nur monetäre Interessen von Anteilseignern zu bedienen hat, wäre es eine komplett andere Konstellation.

Man kennt sich gut

Im Juli 2008 wurde Alexander-David Pillokat neuer Geschäftsführer der DRK Kliniken Berlin. hedwig sprach mit ihm und Oberin Heidi Schäfer- Frischmann über persönliche Veränderungen und Erwartungen wie auch über die Schwesternschaft und ihre Einrichtungen.

Alexander-David Pillokat (links, mit Oberin Heidi Schäfer-Frischmann und Prof. Dr. Thomas Kersting) ist seit dem 1. Juli 2008 Geschäftsführer der DRK Kliniken Berlin, er arbeitet bereits seit elf Jahren für die DRK Kliniken Berlin: Seit 1997 war Alexander-David Pillokat Mitarbeiter in der Rechtsabteilung, ab 2000 deren Leiter. Von 2005 bis 2007 leitete er die Stabstelle der Geschäftsführung, war ab Januar 2007 Prokurist. Alexander-David Pillokat wurde 1969 in Berlin geboren.

Nach der Lehre zum Bankkaufmann studierte er Jura an der Freien Universität Berlin. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.

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» nur der Mensch, der sich verstanden fühlt, ist bereit, sich verstehen und führen zu lassen « Emil oesch

hedwig

n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe II/08 n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe II/08

Hedwig Gräfin Rittberg (1839-1896) Oberin der Rittberg-Schwesternschaft

UNERSCHÜTTERLICHE Willenkraft, eine gehörige Portion Phantasie beim Aufspüren dringend benötigter Geldquellen und ein nie nachlassen- des Engagement zeichneten Hedwig Gräfin Rittberg aus, die 1875 einen

„Hilfs-Schwestern-Verein“ gründete, aus dem 23 Jahre später die erste Berliner Rot-Kreuz-Schwesternschaft wurde.

Mit sorgenvollem Seufzen begrüßt

Hedwig Leopoldine Gräfin Rittberg wurde am 30. Dezember 1839 gebo- ren. Ihre körperliche Verfassung war und blieb alles andere als stabil, in ihren Lebenserinnerungen schrieb sie als ersten Satz: „Wer wird wohl daran zweifeln, daß mein Eintritt in die

Welt mit sorgenvollem Seufzen begrüßt wurde, wenn ich berichte, daß ich das elfte Kind meiner Eltern war“. Im schlesischen Liegnitz wuchs Hedwig von Rittberg in eher bescheidenen Verhältnissen auf. Als Berufswunsch gab sie früh

„Diakonissin“ an, der Vater war jedoch dagegen, denn der königlich-preußische Major befürch- tete, „daß die junge Komtesse für diesen harten Beruf nicht nur körperlich zu schwach sei, sondern auch eine eventuell nur exaltierte jugendliche Stimmungslage für die schwere

Aufgabe einer Diako- nisse nicht ausreichen könnte“.* Während des preußisch-öster- reichischen Krieges meldete sich die 27-jährige zum Kriegs- pflegedienst. Sie sorgte sich um die Patienten, ohne Rücksicht auf ihre eigene angeschlagene körperliche Verfassung:

„Als ich dem Arzt Krankenrapport abstatten wollte, sah mich dieser ganz entsetzt an und sagte: Schwester, Sie müssen sofort in‘s Cholera- Lazareth, meine Entgegnung war ganz ruhig:

Herr Doktor, heute Nacht hatte ich die Cholera, jetzt bin ich ganz wohl!“

Oberin Heidi Schäfer-Frischmann feierte ihr Dienstjubiläum

NEBEN DEM BERÜHMTEN Schloss Sanssouci befinden sich die weniger bekannten Neuen Kammern. Friedrich der Große nutzte dieses kleine Palais als Veranstaltungsort und Gästeunterkunft. 250 Jahre später müssen sich Schlossgäste zwar eine andere Übernachtungs- möglichkeit suchen, feiern selbst ist in den Neuen Kammern immer noch erlaubt – jedoch unter strengen Auflagen, will man doch das Weltkulturerbe schützen. So durften zum Beispiel die Damen an diesem 1. Oktober keine Pfennigabsätze tragen. Wer die Anweisung nicht befolgte, musste den Abend mit Filz- pantoffeln an den Füßen verbringen. Nur eine Dame hatte sich die überdimensionalen Puschen anzuziehen, alle anderen bestanden die strengen Kontrollen des Aufsichtspersonals.

Nach Potsdam, in die Neuen Kammern, kamen mehr als einhundert Gäste – um Heidi

Schäfer-Frischmann zu ehren: konnte, dafür die Laudatio auf die Oberin hielt.

Nach ihr sprachen Elga Stockmann und Renate Lawrenz; zwei Rot-Kreuz-Schwestern, mit denen die Oberin schon vor gut vierzig Jahren zusammengearbeitet hatte. Als Erinnerung aus dieser Zeit schenkte Renate Lawrenz ihr eine Trommel, ein Metallbehälter, in dem „Erbsen“

und „Präpel“ aufbewahrt wurden – Präparier- tupfer für den OP-Betrieb. Keine vier, aber immerhin fast zwei Jahrzehnte kennen sich die Oberin und Professor Thomas Kersting. Auch der Ärztliche Geschäftsführer sprach über gemeinsam Erlebtes und stellvertretend für die Mitarbeiter der DRK Kliniken Berlin gratulierte er Heidi Schäfer-Frischmann. Ein ungewöhn- liches Präsent überreichten Hannelore Rebien und Isabella Trendel: Sie enthüllten eine Büste mit dem Porträt der Oberin, ein Geschenk der Schwesternschaft an ihre Vorsitzende. Anschlie- ßend stellte Diane Bedbur eine Publikation vor, an deren Verwirklichung Heidi Schäfer-Frisch- mann einen großen Anteil hat: „Leben nützlich für andere – Das Buch der DRK-Schwestern- schaft Berlin“. Tiefbewegt dankte die Jubilarin allen und bekam am Ende ihrer emotionalen und sozial ambitionierten Rede stehenden Applaus. Es wurde nicht nur für Oberin Schäfer-Frischmann ein besonderer, ein unvergesslicher Abend.

Nach ihrer Heimkehr ließ sich die passionierte Krankenpflegerin überreden, Stiftsdame des Frauenstifts Tschirnau zu werden. Bald wurde Königin Augusta auf Hedwig von Rittberg aufmerksam und bot ihr die Stelle der Oberin im neuen Augusta-Hospital in Berlin an. Nach einigem Zögern – „Ich würde es für ein Unrecht halten, bei meiner Unkenntnis das Amt zu übernehmen, weil ich dem Hospital mehr Schaden als Nutzen bringen könnte“ – willigte sie schließlich im April 1870 ein. Drei Jahre später kam es jedoch zu Unstimmigkeiten zwischen der (nun) Kaiserin Augusta und ihrer Oberin, die sie auf eine Studienreise zu Dia- konissen- und Ordensanstalten im Deutschen Reich schickte. Dabei kam Hedwig von Rittberg auch nach Kiel, dort hatte der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz ein Mutterhaus zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen gegründet. Gräfin Rittberg übernahm – wieder auf Drängen der Kaiserin – die Leitung, bis eine Oberin gefunden werden sollte. Anschließend wollte sie zurück nach Berlin, an das Augusta- Hospital, nur hatte die Kaiserin die Stelle bereits neu vergeben. Bitter enttäuscht reiste Hedwig von Rittberg im Juli 1873 Richtung Liegnitz ab.

Die unfreiwillige Auszeit nutzte sie für eine Weiterbildung, die sie mit dem Examen für Hausapotheken ablegte. Danach war Hedwig von Rittberg Pflegedienstleiterin am Köthener Kreiskrankenhaus.

Trommel, Büste und ein Buch

Einer von 110 Gratulanten: Prof. Dr. Thomas Kersting

Ein Wiedersehen mit langjährigen Wegbegleitern

„Erinnerungen aus drei Jahr- zehnten meines Berufslebens“:

Exemplare befin- den sich im Archiv in der Mozart- straße und können ausgeliehen werden.

„Erinnerungen aus drei Jahr- zehnten meines Berufslebens“:

Exemplare befin- den sich im Archiv in der Mozart- straße und können ausgeliehen werden.

Die Erste

Die Kinderschuhe der Gräfi n

Der Gedenkstein für Hedwig von Rittberg auf dem Alten Friedhof in Klein-Glienicke

Nach dieser Zeit versuchte sie, in ihrer Heimatstadt eine Kranken- anstalt aufzubauen, aber dieses Vorhaben scheiterte.

Vom „Hilfsschwestern-Verein“

zur ersten Berliner Rot-Kreuz- Schwesternschaft

Am 1. Oktober 1875 gründete Hedwig von Rittberg in Berlin einen

„Hilfsschwestern-Verein“, dem die Gräfin selbst und zwei Schwestern angehörten. „Mich veranlaßte die Erfahrung, die ich vom Augusta- Hospital gemacht hatte, daß nach dieser Richtung keinerlei geordnete Krankenpflege existiere, doch jeden- falls sehr notwendig und erwünscht sei.“ 1882 erhielt er von Kaiser Wil- helm I. seine offizielle Anerkennung als öffentliche Wohlfahrtsanstalt, neun Jahre später schloss sich die Gemeinschaft als

„Gräfin Rittberg Hilfs-Schwestern-Verein“ den Krankenpflege-Anstalten des Deutschen Roten Kreuzes direkt an. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte die Oberin

im Feierabendheim in Potsdam-Neu- babelsberg, dort starb Hedwig von Rittberg nach langer, schwerer Krankheit am 4. März 1896.

(Die Zitate stammen aus Hedwig Gräfi n Rittbergs „Erinnerungen aus drei Jahrzehnten meines Berufslebens“ Der mit *) markierte Satz ist aus dem Buch „Who was who in nursing history?” von Hans-Peter Wolff.)

In der Reihe „Oberinnen im Porträt“ sind bereits erschienen:

hedwig 01.2007 „Und so wurde alles anders: Elsbeth von Keudell (1857-1953), Oberin der Rittberg-Schwesternschaft“

hedwig 02.2007 „Rot-Kreuz-Schwester

und Unternehmerin: Anne Maria Luise Scheld (1914-2003), Oberin der Rittberg-Schwesternschaft und erste Geschäftsführerin der Krankenhaus GmbH“

hedwig 01.2008 „Kindergärtnerin, Sozialarbeiterin, Oberin: Rose Zirngibl (1893-1990), Oberin der Luisen- Cecilienschwesternschaft“.

Auf den Tag genau vor vierzig Jahren trat sie ihren Dienst im Krankenhaus Jungfernheide an, das bis 1991 von der DRK-Schwesternschaft Berlin betrieben wurde. Damals Schülerin, ist sie heute Vorsitzende der Schwesternschaft

und des Aufsichtsrats der Kliniken.

Zur Festveranstaltung in die Neuen Kammern hatte die DRK-Schwestern- schaft Berlin ein- geladen. Freunde und Kollegen wollten gemeinsam mit Oberin Heidi Schäfer- Frischmann dieses

Jubiläum feiern.

So wie auch Ber- lins Senatorin

Heidi Knake- Werner, die wegen eines späteren

Termins zwar nicht mitfeiern

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hedwig

» Es gibt nichts Wichtigeres auf der Welt, als die Menschen zum nachdenken zu bringen.“ « siGMunD GrAff

Ehrenamtliche kümmern sich um Pflegeheim-Bewohner

Gemeinsam kochen und nähen, Ausflüge planen, Sport treiben oder einfach nur vorlesen: All das wäre vielleicht in vollem Umfang nicht möglich, gäbe es nicht die vielen freiwilligen Helfer, die sich in den DRK Kliniken Berlin I Pflege

& Wohnen Mariendorf engagieren.

18 sind es zurzeit, die sich um die etwa 150 Bewohner kümmern, gut dreiviertel davon Frauen.

Die „Ehrenamtlichen“ sind selbst Rentner, viele von ihnen hatten Angehörige, die im Mariendorfer Pflegeheim lebten. „Unsere Ehren- amtlichen haben Spaß am Helfen, sie freuen sich, Gutes zu tun“, erklärt Elke Haughton, die die Einsätze der Helfer koordiniert. Ein Mal im Monat trifft sie sich mit den Ehrenamtlichen, dann werden Projekte besprochen und auch neue Ideen gesammelt. Eine wurde kürzlich realisiert: Seit Mitte Oktober gibt es die „Handarbeitsgruppe“.

Zwei Helferinnen organisieren und leiten die Treffen, für sie und die anderen sechzehn sei das Engagement „Herzenssache“, meint Elke Haughton und betont: „Unsere Ehrenamtlichen haben einen guten Zugang zu den Bewohnern, das ist wichtig, wir brauchen ihre Unterstützung“.

DRK-Schwesternschaft Berlin für „Ort des Erinnerns“

Totgeburten unter 1.000 Gramm unterliegen nicht der Bestattungspflicht, sie sind – so schreibt es der Gesetzgeber vor – „sittlich und hygienisch angemessen zu beseitigen“. Aber Eltern haben ein Anrecht auf würdevollen Abschied von ihren Kindern, fand das Team der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der DRK Kliniken Berlin I West- end. Seit zehn Jahren werden daher Kinder, die vor der Geburt gestorben sind, auf dem Luisenfriedhof in einer Sammelurne beigesetzt.

Die DRK Kliniken Berlin boten als erste Einrichtung der Stadt diese Bestattung an. Mehr als sechshun- dert dieser Stillgeborenen fanden hier ihre letzte Ruhestätte, zwei Mal im Jahr werden Beisetzungen durchgeführt. Doch viele Mütter und Väter empfanden die Anonymität als störend, da auf der Luisenlichtung bislang jeglicher Hinweis auf eine

Spaß am Helfen

Eine Lichtung für still geborene Kinder

Grabstelle fehlte. Daher ließen die zuständige Kirchengemeinde und die DRK Kliniken Berlin mit Unterstützung der Schwesternschaft auf einem Wiesenstück einen Gedenkstein aufstellen.

Eingemeißelt ist ein Zitat aus „Der kleine Prinz“

von Antoine de Saint-Exupéry: „Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben“.

Schenken

Schenke groß oder klein, Aber immer gediegen.

Wenn die Bedachten Die Gaben wiegen, Sei dein Gewissen rein.

Schenke herzlich und frei.

Schenke dabei Was in dir wohnt

An Meinung, Geschmack und Humor, So dass die eigene Freude zuvor Dich reichlich belohnt.

Schenke mit Geist ohne List.

Sei eingedenk, Dass dein Geschenk Du selber bist.

JOACHIM RINGELNATZ

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Vor 125 Jahren, am 7. August 1883, wurde Joachim Ringelnatz im sächsischen Wurzen geboren. Er starb am 17. November 1934 in Berlin.

Sein eigentlicher Name lautete Hans Gustav Bötticher: Der Name„Ringelnatz“

bezeichnet in der Seemannssprache ein glücksbringendes Seepferdchen.

Der Schriftsteller, Kabarettist und Maler ist vor allem für humoristische Gedichte rund um die Kunstfigur „Kuttel Daddeldu“ bekannt. Ringelnatz war in den zwanziger Jahren Patient im Charlottenburger „Paulinenhaus“, dort wurde er von Rot-Kreuz- Schwestern gepflegt: Die Paulinenhaus- Schwesternschaft ist eine der Vorgänger- organisationen der DRK-Schwestern- schaft Berlin.

Referenzen

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bedenkt man jedoch, in welch schwieriger wirtschaftlicher Situation sich das Gesundheitssystem befi ndet und dass die DRK Kliniken Berlin als Arbeitgeber bereits Zugeständnisse

es sollte eigentlich ein fröhliches werden: 135 Jahre Schwesternschaft wollten wir angemessen feiern. Was nun bleibt, ist auch eine gewisse Anspannung vor dem Ungewissen. Aber

Die neuen Kollegen aus Köpenick brachten eigene Erfah- rungen und Mentalitäten ein; auch wenn es – auf beiden Seiten – Vor- behalte gab und Unterschiede noch immer gibt: Die DRK

reine Routine, da kann uns nichts mehr überraschen – könnte man meinen. Aber das war es überhaupt nicht, die Zertifi- zierung war alles andere als „normal“: Die Anspannung war

„der normale Betrieb muss doch weiter laufen“. Sein Terminkalender ist voll. Und dennoch hatte er damals mit seiner Zusage nicht gezögert, für die DRK-Schwesternschaft Berlin im

„Bildung“ wieder zum Gesprächs- und Diskussionsthema. Auch standen viele Veranstaltungen unter dem Eindruck des DRK -Jubiläums. Vor allem für die Berline- rinnen sollte

Wohnen Mariendorf. Der Unterschied zur Arbeit davor ist für die neue PDL immens, „man steht in der ersten Reihe – man steht für alles gerade“. Ihre Aufgaben als Stellvertretung

In der letzten Ausgabe der hedwig schrieb ich über Veränderungen, die uns dieses Jahr erwarten werden, ohne darauf näher einzugehen. Nun, eine – und die damit wohl wichtigste