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hedwig

n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe I/09

Weiter Weg bis zur Zertifizierung

„bis zur erfolgreichen rezertifi- zierung war es diesmal ein etwas längerer Weg“, meint rückblickend Schwester dominique ruckgaber, Qualitätskoordinatorin am Stand- ort Westend. im mai 2008, nach einer aufregenden sechstägigen Surveywoche, in der fünf Prüfer alle drK Kliniken berlin gründlich begutachteten, stand das ergebnis fest: die drK Kliniken berlin dürfen ihr Zertifikat behalten, jedoch müssen die Surveyer der Jci auf-

kommen, „auch weil sie das Gefühl hatten, aus Zeitmangel nicht alle für die bewertung relevanten bereiche ausführlich genug gesehen zu haben“, erklärt dominique ruckgaber. anfang Oktober prüf- ten marlis daerr und John duffy drei Tage lang erneut alle drK Kliniken berlin. nach der begutach- tung stand schnell fest: die harte arbeit hatte sich gelohnt. „examen bestanden!“, verkündeten dann auch die beiden Surveyer. besonders beeindruckt waren sie diesmal

fortschritten im Park-Sanatorium dahlem, einer Klinik, die erst seit april 2007 zum Verbund der drK Kliniken berlin gehört. Somit haben nun alle Kliniken die Vorgaben der Joint commission

Patient hat höchsten Nutzen

den hohen Wert und das beson- dere an dieser auszeichnung für das Unternehmen stellten Oberin Heidi Schäfer-frischmann und der ärztliche Geschäftsführer der Kliniken, Professor Thomas Kersting, bei der Zertifikatsüber- gabe nochmals heraus: „Wir sind stolz, denn wir haben gemeinsam bewiesen, dass sich unsere inten- siven bemühungen um die Ver- besserung der Sicherheit und Qualität gelohnt haben. Letztlich Am 5. November 2008 war es endlich soweit.

Die Executive Direktorin der „Joint Commission International Accreditation“, Ann Jacobsen,

überreichte Oberin Heidi Schäfer-Frischmann die begehrte Urkunde für die nun zweite erfolgreiche Rezertifi zierung. Damit bleiben die DRK Kliniken Berlin der einzige Unternehmensverbund in Deutschland, der diese internationale Auszeichnung tragen darf.

Akkreditierung, die Dritte

Wieder stellten sich die DRK Kliniken Berlin der Zertifi zierung – und wieder mit Erfolg

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»sei du selbst die veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ « MahaTMa GanDhi

hedwig

n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe I/09 2 n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe I/09 3 ist es der Patient, der davon den

höchsten nutzen hat. dieser kann nun auf den ersten blick feststellen, dass wir mit dieser internationalen Zertifizierung den nachweislich höchsten Standard in der medizini- schen Versorgung innerhalb berlins und als Klinikgruppe sogar deutsch- landweit vorweisen können.“

die Oberin bedankte sich bei den mitgliedern der drK-Schwestern- schaft und den mitarbeitern der drK Kliniken berlin, besonders für das gemeinsame engagement in den letzten monaten. Professor Kersting beschrieb mit einer metapher die bedeutung dieser auszeichnung: „es ist so ähnlich wie mit einem tollen Sportwagen, der – wenn auch hochglänzend

und mit allen extras ausgestattet – dem besitzer erst dann wahre freude bereitet, wenn der TÜV-Stempel die fahrtüchtigkeit und Leistungs- fähigkeit des Vehikels offiziell beurkundet.“

Glossar:

die Joint commission international (Jci) ist eine private, gemeinnützige Organisation, die mit Gesundheits- experten Standards für die Patienten- sicherheit und Pflegequalität erarbeitet. Zahlreiche Kranken- häuser, medizinische Versorgungs- zentren, Labore und andere ein- richtungen des Gesundheitswesens haben sich bereits freiwillig den hohen anforderungen gestellt, um die begehrte akkreditierung durch die Joint commission zu bekommen.

Seit 1994 hat die Jci mehr als 200 institutionen aus 33 Ländern akkreditiert. die experten der Kommission machen auf mängel aufmerksam, geben innovative Lösungen und praktische Tipps zur Steigerung der Patientensicherheit – und legen den Grundstein für eine kontinuierliche Verbesserung, denn die akkreditierung gilt jeweils für drei Jahre. mit internationalen institutionen des Gesundheitswesen und Gesundheitsministerien arbeitet die Jci eng zusammen: Seit 2005 kooperiert sie mit der World Health Organization (WHO) im WHO collaborating centre for Patient Safety Solutions als gleichberech- tigter Partner.

„Aufgrund der Ergebnisse des dreijährigen

Krankenhausakkreditierungsgutachtens und den Entscheidungsregeln der Joint Commission International aus dem Jahr 2008

wurde den DRK Kliniken Berlin der Status „akkreditiert“ zugesprochen.“

Liebe Leserinnen und Leser, die medizinische Versorgungs- landschaft wird sich in den nächsten Jahren noch stärker verändern, der Versorgungsauftrag wandelt sich – mit Konsequenzen für die Pfl ege. Um neuen Anforderungen Stand zu halten und im Wettbewerb zu bestehen, müssen wir – die DRK-Schwestern- schaft Berlin und die DRK Kliniken Berlin – mit entsprechendem, quali- fi ziertem Personal reagieren. Dies betrifft nicht nur einen bestimmten Mitarbeiterkreis, es verpfl ichtetet jeden Einzelnen von uns zur ständigen Wissenserweiterung, zum „lebens- langen Lernen“. Denn davon profi - tieren wir schließlich alle. Die Rezer- tifi zierung durch die Joint Commission International im vergangenen Herbst ist dafür das beste Beispiel: Nur mit motivierten, gut ausgebildeten Mitarbeitern ist es uns gelungen, zum dritten Mal die begehrte Akkreditierung für unsere Einrich- tungen zu bekommen. Und dafür möchte ich Ihnen an dieser Stelle nochmals danken.

Vier-acht-zwölf: Sie haben es längst

„gefühlt“, die hedwig hat zugelegt.

Mit dieser Ausgabe hat unser News- letter erstmals zwölf Seiten; Ausgabe eins, die vor genau zwei Jahren erschien, umfasste lediglich vier.

Es gibt nun mal einiges zu berichten.

Die DRK-Schwesternschaft Berlin wächst und wächst, mit ihr auch der Bedarf an Informationen und Neuigkeiten – viel Spaß beim Lesen!

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle für Ihre Wünsche und die vielen Präsente anlässlich meines Geburts- tags, über die ich mich sehr gefreut habe - nochmals herzlichen Dank.

Mit den besten Wünschen für ein erholsames und fröhliches Osterfest Ihre Oberin Heidi Schäfer-Frischmann

editorial

habe - nochmals herzlichen Dank.

habe - nochmals herzlichen Dank.

Mit den besten Wünschen für ein

(aus dem akkreditierungsgutachten der Jci)

Schwesternschaft auf Buchmesse

Einer von mehr als 2.300 Ausstellern auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse

war die DRK-Schwesternschaft Berlin: Vom 12. bis 15. März präsentierte sie in der sächsischen Bücher- metropole ihre Chronik „Leben nützlich für andere – Das Buch der DRK-Schwesternschaft Berlin“.

Etwa 130.000 Besucher kamen zur zweitgrößten Buchmesse Deutschlands und versuchten, sich einen kleinen Überblick über die unzähligen Buchtitel zu verschaffen. So auch in der Halle 4, am Gemeinschaftsstand des „Arbeitsverein kleiner unabhängiger Verlage“. Dort zeigte

die Berliner Rot-Kreuz-Schwesternschaft ihre Publikation; im Eigenverlag hatte sie diese im vergangenen Herbst herausgegeben.

Führungswechsel bei „ACHSE“

Zum Mittagessen im Amtssitz des Bundespräsidenten lud Eva Luise Köhler am 27. November vergangenen Jahres ein: Anlass für die Veranstaltung im Schloss Bellevue war der Wechsel an der Spitze der „Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen“; die Gattin des Bundespräsidenten ist Schirmherrin dieses gemeinnützigen Vereins. Anne Kreiling, Mitbegründerin von ACHSE e.V. und langjährige Vorsitzende, hatte auf der letzten Mitgliederversammlung nicht wieder kandidiert, neu an die Spitze des Vereins gewählt wurde Christoph Nachtigäller. Seit 2006 wird ACHSE von der DRK-Schwesternschaft Berlin unterstützt, die dem Netzwerk kostenlos Räume in den DRK Kliniken Berlin | Westend zur Verfügung stellt.

Geschichte sichtbar machen

Schwesternschaft plant Ausstellung: Nur einen kleinen Ausschnitt aus anderthalb Jahrhunderten Berliner Schwesternschaftsgeschichte vermag das Buch „Leben nützlich für andere“ zu zeigen;

im Archiv der DRK-Schwesternschaft Berlin in der Mozartstraße befinden sich unzählige kostbare Zeit- zeugnisse aus dem Schwesternschaftsalltag wie die vielen Privataufnahmen, einige Originalzeitungen aus der Kaiserzeit, aufwändig gestaltete Dokumente, aber auch Alltagsgegenstände wie Bestecksamm- lungen und Geschirr, Mobiliar und Kleidungsstücke. Ein Teil davon muss der Öffentlichkeit gezeigt werden, befand der Vorstand der DRK-Schwesternschaft Berlin – und zwar in einer Dauerausstellung.

Wenn alles klappt, dann soll sie im nächsten Jahr öffnen, pünktlich zum 135. „Geburtstag“ der DRK- Schwesternschaft Berlin. Wo genau, steht bislang nur ungefähr fest: In den DRK Kliniken Berlin | Westend wird nach geeigneten Räumen gesucht. Zurzeit entwickelt die Schwesternschaft in Zusammenarbeit mit Dr. Anne Marie Freybourg und Prof. Dr. Ernst Kraas ein Konzept; die Kunstwissenschaftlerin und der Mediziner engagieren sich im Verein „Kunst im Westend“ und haben bereits eine Reihe erfolgreicher Ausstellungen organisiert. Teil des Ausstellungskonzepts wird es sein, die Mitglieder der DRK-Schwesternschaft Berlin von Beginn an einzubinden. Persönliche Erinnerungstücke sollen als Leihgaben in der Ausstellung gezeigt werden; Fotos, Schwesterntracht, Broschen, Mitschriften – jedes Andenken ist es wert, ausgestellt zu werden.

Mitglieder, die die Ausstellung der Schwesternschaft unterstützen möchten, können sich an Schwester

Isabella Trendel (i.trendel@drk- schwesternschaft-berlin.de) wenden.

Telefon 030-3035-5450

Fortsetzung von Seite 1 >

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» Die Umgebung, in der der Mensch sich den größten Teil des Tages aufhält, bestimmt seinen Charakter.“ « ThoMas von aqUin

hedwig

Frau Oberin, welche Anforderungen stellen Sie an Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie können Ausbildung, wie Fort- und Weiterbildung diese Ansprüche erfüllen?

Oberin Heidi ScHäfer-friScHmann: dass unsere rot-Kreuz- Schwestern eine hohe Qualifikation besitzen, ist für mich als anforderung selbstverständlich. auf die ausbildung selbst können wir jedoch nicht groß einwirken, da uns mit der ausbildungs- und Prüfungsordnung sowie durch das Kranken- pflegegesetz Vorgaben gesetzt werden. Uns ist es jedoch wichtig, dass schon in der ausbildung die Philosophie unserer Schwestern- schaft vermittelt wird, wir Schwerpunkte selbst definieren können. Was wir später, im beruf, von einer Krankenschwester erwarten, das wird am bildungszentrum vermittelt. Und auch vorgelebt, denn die Unterrichtsschwestern – sie sind übrigens mehrheitlich drK-Schwestern – üben eine Vorbildfunktion aus.

Und darauf lege ich großen Wert.

Was ist mit der Fort- und Weiterbildung?

Oberin Heidi ScHäfer-friScHmann: Sie ist immens wichtig!

Schauen Sie: die mitglieder in unseren Kliniken sind hoch- qualifiziert, fast 98 Prozent des Pflegepersonals sind examiniert.

auf diesem fundament baut die fort- und Weiterbildung auf.

beispielhaft sei das Pflegepersonal genannt, das seit märz am managementkurs teilnimmt – es ist bereits der dritte Kurs, den die Schwesternschaft anbietet.

Das Bildungszentrum mit Frau Lock, Frau Avital mit der Abteilung Fort- und Weiterbildung, Sie mit dem Team vom Pflegemanagement:

Wie funktioniert die Zusammenarbeit?

Oberin Heidi ScHäfer-friScHmann: ansprechpartnerin für Schwester claudia Lock ist Schwester doreen fuhr vom Zentralen Pflegemanagement, Schwester Gunhild Leppin für Schwester dagmar avital. ich arbeite als Oberin in übergeordneter funktion, bin jederzeit ansprechbar. Wir haben feste gemeinsame Termine, dann setzen wir uns zusammen und besprechen die wesentlichen dinge.

Frau Lock, welchen Einfluss kann die Schwesternschaft auf Bildungsziele und Lerninhalte nehmen?

ScHWeSTer cLaUdia LOcK: das Krankenpflegegesetz und die ausbildungs- und Prüfungsordnung geben den groben rahmen vor. frau Oberin hat es bereits gesagt: Wir haben dennoch die möglichkeit, Schwesternschaftsphilosophie und ethische Grund- sätze in der ausbildung zu verankern. Uns als bildungsträger bieten sich genügend Handlungsspielräume, die wir natürlich auch nutzen. das bildungsziel orientiert sich immer an der gesellschafts- und gesundheitspolitischen Situation, bildung ist und bleibt das große Thema. Wir müssen dabei aufmerksam beobachten: Wohin entwickelt sich die Pflege, was werden zukünftige anforderungen an Krankenschwestern sein. dazu kommen die akademisierung der ausbildung wie auch die frage nach der förderung von Schwächeren: Was für Konzepte kann ich installieren, damit ich auch schwächere Schulabgänger in die ausbildung übernehme und qualifiziere, denn auch sie bringen Potenzial für den Pflegeberuf mit.

Und in der Fort- und Weiterbildung, Frau Avital, wie autonom kann die Schwesternschaft dort agieren?

ScHWeSTer daGmar aViTaL: die Oberin gibt viele impulse, zum einen aus ihrer Zusammenarbeit mit den Geschäftsführern unserer einrichtungen, dann durch ihre Position als aufsichts- ratsvorsitzende, als Vorsitzende der Schwesternschaft und zum anderen, ganz wesentlich, als Verantwortliche für den gesamten Pflegedienst in unseren Häusern. bei unseren Treffen höre ich immer wieder heraus, wie sehr sich die Oberin von den Kranken- schwestern – vor allem in leitenden funktionen – wünscht, dass sie „beweglich“ sind, insbesondere wenn es darum geht, Veränderungen vorzunehmen. Und das schnell, denn wir sind im Wettbewerb: Langsam mahlende mühlen können wir uns nicht leisten! Gerade der neue Strategieleitfaden enthält anfor- derungen, die sich mit den impulsen der Oberin decken. Sie geht auch regelmäßig in die Häuser, trifft sich zu besprechungen mit den abteilungsleitungen, und wenn die Oberin dann nach ganz bestimmten Leistungen fragt, finde ich es wichtig, dass eine abteilungsschwester sich auch darstellen kann, sofort reagiert und sagt: „Ja, das haben wir gemacht, da sehe ich noch Handlungsbedarf, hier waren wir erfolgreich“ und so weiter.

die Oberin muss einen konkreten eindruck vermittelt

bekommen! deshalb bilden wir nicht nur fachlich aus, sondern geben unseren Schwestern auch das rüstzeug mit, damit sie sich in ihrer Position darstellen können...

Oberin Heidi ScHäfer-friScHmann: ...und das eben nicht nur in der eigenen, sondern auch anderen berufsgruppen gegenüber!

in dem moment, in dem ich selbstbewusster auftrete, wächst mein durchsetzungsvermögen nicht nur bei Kollegen meiner berufs- gruppe. in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen ärzten, Pflegern, Verwaltung ist dies unumgänglich. die Schwes- ternschaft ist Träger des Unternehmens, jede drK-Schwester auf ihrem Platz übernimmt daher ein Stück Verantwortung für die einrichtung, in der sie arbeitet. ich wünsche mir selbst-

„Mitdenkende

Mitarbeiter wissen, was Sache ist“

Ein Gespräch mit Oberin Heidi Schäfer-Frischmann,

Schwester Dagmar Avital (Abteilung Fort- und Weiterbildung) und Schwester Claudia Lock (Bildungszentrum).

„Wir liegen mit dem Bildungszentrum weit vorn im Vergleich zu anderen Schulen.“

„Ich wünsche mir

selbstbewusste Schwestern, die ihre Meinung offen vertreten.“

ScHWeSTer cLaUdia LOcK

„Langsam mahlende Mühlen können wir uns nicht leisten!“

ScHWeSTer daGmar aViTaL

Oberin Heidi ScHäfer-friScHmann

bewusste Schwestern, die ihre meinung offen vertreten, fachlich versiert be- gründen – auch das lässt sich erlernen und auch das ist durchaus ein beitrag zur Positionierung am markt.

Gib es Bestrebungen,

die Ausbildung zu akademisieren?

ScHWeSTer cLaUdia LOcK: Wir sind eine Kooperation mit der Hamburger fern-Hochschule eingegangen: ab dem 1. Oktober 2009 wird es die möglichkeit geben für Krankenpflegeschülerinnen und -schüler, den „bachelor in nursing“

zu erlangen.

...und die Fort- und Weiterbildung?

ScHWeSTer daGmar aViTaL: Ja, hier hatten die Oberin und ich gerade ein Gespräch: das Level in der Weiterbildung der abteilungsschwestern ist bereits sehr hoch, denn sie haben einen wesent- lich höheren Status als Stationsleitungen, da sie eine abteilung mit mehreren Stationen und zum Teil auch eine funk- tionsabteilung zu verantworten haben.

es handelt sich also um eine sehr kom- plexe aufgabe, die einer entsprechenden Qualifikation bedarf. der aktuelle Weiter- bildungslehrgang mit eintausend Stunden sollte in ein Studium umgewandelt werden und mit einem akademischen Titel abschließen, dem bachelor.

Wir werden deshalb mit mehreren Hochschulen das Gespräch suchen und eine Kooperation anstreben. in der bundesrepublik gibt es derzeit verschie- dene modelle, welche für den mittleren Leitungsbereich Weiterbildung und akademisches niveau zusammenbringen.

Hierbei würde es sich auch um einen bachelor handeln, jedoch im Gegensatz zur erstausbildung um einen bachelor für die Weiterbildung. beide abschlüsse bieten die Voraussetzung, einen master anzufügen. der master wäre für die- jenigen unserer Schwestern bedingung, die später Pflegedienstleiterinnen werden möchten.

Oberin Heidi ScHäfer-friScHmann:

ich denke, dass das mittlere führungs- management in der Krankenpflege akademisiert werden muss: die anfor-

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» Der Charakter offenbart sich nicht an großen Taten; an Kleinigkeiten zeigt sich die natur des Menschen. « Jean-JaCqUes RoUsseaU

hedwig

derungen an diese führungsebene werden deutlich zunehmen.

das wird nicht von heute auf morgen passieren, sondern sich in den nächsten zehn Jahren vollziehen.

es wird schwierig sein, Pflegepersonal zu rekrutieren, das mit seiner akademischen ausbildung dort an der basis arbeitet, da die bezahlung nicht dementsprechend tarifrechtlich abge- sichert ist. aber ich bin zuversichtlich, dass die akademisierung der Krankenpflege voranschreitet und sich – wie in den angel- sächsischen Ländern – durchsetzt.

Gibt es Unterschiede zu anderen,

zu konkurrierenden Bildungseinrichtungen?

ScHWeSTer cLaUdia LOcK: die identifikation unserer Schüle- rinnen und Schüler mit dem Träger, der drK-Schwesternschaft, ist sehr hoch. ich kenne andere bildungseinrichtungen

und kann immer wieder feststellen, dass die Schüler unseres bildungszentrums eine erstklassige ausbildung genießen.

Sie erkennen das selbst, sind motiviert und zeigen großes interesse, übernommen zu werden. im Vergleich zu anderen einrichtungen ist das nicht selbstverständlich.

Lässt sich die Qualität der Ausbildung objektiv bewerten?

ScHWeSTer cLaUdia LOcK: abschlüsse und noten können verglichen werden, das ist eine möglichkeit, auch die durchfall- quote lässt sich hinzuziehen. natürlich lässt sich darüber streiten, ob noten wirklich die wesentlichen und einzigen faktoren sind, um Leistungen zu objektivieren. aber es wird verwendet und wir liegen mit dem bildungszentrum weit vorn im Vergleich zu anderen Schulen.

Wie viele Schulabgänger interessieren

sich pro Jahr für eine Ausbildung am Bildungszentrum?

ScHWeSTer cLaUdia LOcK: etwa zweitausend.

Und zur Ausbildung zugelassen...

ScHWeSTer cLaUdia LOcK: ...werden pro Jahr zwischen neunzig und 120.

Wie viele Absolventen übernimmt die DRK-Schwesternschaft nach der Ausbildung?

Oberin Heidi ScHäfer-friScHmann: ein Viertel bis ein drittel der absolventen, mehr aber auch nicht. das bedeutet wiederum, dass wir auch für andere Krankenhäuser ausbilden. Keinesfalls möchte ich, dass wir die Schülerzahlen senken! Wir haben einen sozialen auftrag zu erfüllen: die ausbildung junger menschen ist eine wichtige aufgabe, möglichst vielen möchten wir eine ausbildung ermöglichen. dennoch können und werden wir nur die besten nehmen und einsetzen.

Wird in den Bildungseinrichtungen aktiv

für eine Mitgliedschaft in der Schwesternschaft geworben?

ScHWeSTer cLaUdia LOcK: die Schülerinnen sind bereits im ausbildungsverhältnis außerordentliche mitglieder der drK-Schwesternschaft, das ist ein wesentlicher Grund für die hohe identifikation mit dem Verein. alles Weitere ergibt sich aus der arbeit in den Kliniken, dem „Vor-Ort-erleben“.

das interesse wächst, in dem Unternehmen zu bleiben und ordentliches mitglied der drK-Schwesternschaft berlin zu werden.

Oberin Heidi ScHäfer-friScHmann: Zwei Schülerinnen sind auch im beirat der Schwesternschaft, können also mitbestimmen und werden von allen rot-Kreuz-Schwestern ernst genommen.

Die Fort- und Weiterbildung, Frau Avital, unterscheidet sie sich von der in anderen Gesundheitsunternehmen?

ScHWeSTer daGmar aViTaL: Wir unterscheiden uns ganz wesentlich. die Schwesternschaft investiert in bildung,

andere einrichtungen kürzen ihre budgets. auch ist unser Konzept anders. die innerbetriebliche fortbildung wird größten- teils von der Pflegedienstleitung gesteuert und organisiert, was aus meiner Sicht auch richtig ist: Sie kennt ihren aktuellen bedarf am besten. die abteilung fort- und Weiterbildung hat als Stabsstelle die enge Verbindung zum Zentralen Pflege- management, so ist auch der direkte draht zur Vorsitzenden der Schwesternschaft vorhanden. bei uns wird vor allen dingen nach bedarf qualifiziert: Spielt eine bestimmte anforderung eine zunehmende rolle, dann wird hierauf entweder durch zeitnahe einzelfortbildungen reagiert oder bekommt einen Schwerpunkt in der aktuellen Weiterbildung. noch etwas halte ich für sehr wichtig: die Kursteilnehmerinnen kommen aus unseren fünf Standorten. Wir fördern den hausüber-

greifenden Kontakt. die Weiterbildungsteilnehmerinnen bilden mit der Zeit eine einheit – genau das möchte die Schwestern- schaft! So schaffen wir es, einen gemeinsamen Standard in allen Häusern zu erreichen. ein letzter Punkt, in dem wir uns von anderen unterscheiden: Wir haben aktuell den Schwerpunkt bei den Leitungsweiterbildungen auf die nutzung von „experten“

durch die Leitungen gelegt. Unseren leitenden Schwestern stehen diverse multiplikatoren und Praxisanleiter zur Seite.

Hierbei handelt es sich um Krankenschwestern, experten, die eine spezielle fachkompetenz besitzen. dieser Schnittstelle zwischen der vertikalen ebene der Leitungen und der horizon- talen ebene, auf der die multiplikatoren oder Praxisanleiter tätig sind, widmen wir uns intensiv, denn wir sind darauf angewiesen, dass diese beiden ebenen zu effizienten ergebnissen kommen.

Frau Oberin, Sie fordern „mehr Intelligenz am Krankenbett“, ist das nicht zu provokant?

Oberin Heidi ScHäfer-friScHmann: die soziale Kompetenz ist mir vor allem wichtig. Hierzu gehört auch, dass eine Schwester Grundregeln des anstands beherrscht und einen stilvollen

Umgang mit Patienten hat. ich setze voraus, dass die Schwester anklopft, bevor sie ein Krankenzimmer betritt und die Patienten respektvoll mit frau, Herr und nachnamen anspricht.

des Weiteren erwarte ich, dass sich unsere Schwestern mündlich gut ausdrücken und sich auf fachlich hohem niveau auseinandersetzen können.

Kann man das schulen, darauf Einfluss nehmen?

ScHWeSTer cLaUdia LOcK: Ja, auf fachlich hohem niveau zu kommunizieren, dazu kann der bachelor-abschluss in der Pflegeausbildung beitragen: er ist eine basisqualifikation, nicht für den management-bereich oder die mittlere Leitungs- ebene. Ziel ist, dass möglichst hoch qualifizierte Kranken- schwestern dann tatsächlich am bett arbeiten.

Oberin Heidi ScHäfer-friScHmann: Und wir müssen weiter schauen: Was wird heute alles von einer Schwester erwartet?

bald werden wir zum beispiel die „papierlose akte“ haben. eine Schwester muss daher mit dem notebook und zugleich mit medikamenten umgehen können: immer mehr kommt auf die Krankenschwester zu. nicht umsonst durchlaufen in angelsächsischen Ländern Krankenschwestern eine vierjährige ausbildungszeit. davor können wir die augen nicht verschließen.

mitdenkende mitarbeiter wissen genau, was Sache ist – und allein schon das ist für mich die kostengünstigere Variante.

„Die Identifikation unserer Schülerinnen und Schüler mit dem Träger, der DRK-Schwesternschaft, ist sehr hoch.“

„Die Ausbildung

junger Menschen ist eine wichtige Aufgabe.“

n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe I/09 6 n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe I/09 7

Claudia Lock wurde im Januar 2006 zur Leiterin des Bildungszentrums der

DRK-Schwesternschaft Berlin berufen, an dem sie seit 1995 als Lehrerin für Krankenpflege arbeitet. 1987 zur Krankenschwester ausgebildet, absolvierte Claudia Lock im Jahr 1994 eine Weiterbildung zur Lehrkraft für Krankenpflege und zur Pflegedienstleitung.

Vor zwei Jahren schloss die 42-jährige ihr Fernstudium zur Diplom-Pflegepädagogin an der Humboldt-Universität ab. Die Berlinerin ist seit elf Jahren Rot-Kreuz-Schwester.

Seit April 2005 arbeitet Dagmar Avital in der Abteilung Fort- und Weiterbildung;

bereits zwischen 1983 und 1987 war sie als Unterrichtsschwester und Pflegedienstleitung für die DRK-Schwesternschaft Berlin tätig. Die gebürtige Kölnerin hat ihre Kranken- schwesterausbildung in Bonn absolviert und sich Anfang der achtziger Jahre in Berlin zur Pflegedienstleitung und Unterrichtsschwester weitergebildet. Von 1993 bis 1994 qualifizierte sie sich an der Werner-Schule in Göttingen zur „Supervisorin“.

Dagmar Avital hat für verschiedene Rot-Kreuz-Schwesternschaften in leitender Position gewirkt. Derzeit studiert die 56-jährige berufsbegleitend Betriebswirtschaft

an der Steinbeis-Hochschule.

(5)

» Drei Dinge sind im leben eines Menschen wichtig. erstens: Menschlichkeit. zweitens: Menschlichkeit. Und drittens: Menschlichkeit. « henRY JaMes

hedwig

Mitglieder und Mitarbeiter feierten im Palais am Funkturm die Zertifizierung ihrer Kliniken.

bis früh in den morgen wurde gefeiert und verdient hatten sie es sich, die mitglieder der Schwesternschaft und die mitarbeiter der drK Kliniken berlin. denn ihnen ist es schließlich zu verdanken, dass die einrichtungen der drK- Schwesternschaft berlin zum dritten mal das Zertifikat der Joint commission international verliehen bekamen. auch aus dem Grund fand ende februar das betriebsfest der drK Kliniken berlin statt.

Geschäftsführer als Moderatoren

„feste arbeiten, feste feiern“ hatten die Orga- nisatoren als motto der Veranstaltung aus- gegeben. Ob Schwester, arzt oder Verwaltungs- angestellte: fast zweitausend Gäste wollten im Palais am funkturm „feste feiern“. das ausgelegte Programmheft versprach einen abwechslungs- reichen abend, durch den führten Professor Thomas Kersting und alexander-david Pillokat – als Geschäftsführer, Gastgeber und moderatoren in Personalunion. Sie bedankten sich bei all ihren Kolleginnen und Kollegen, die mit ihrer täglichen arbeit den erfolg der rezertifizierung erst möglich gemacht hatten. ihr besonderer dank galt Oberin Heidi Schäfer-frischmann, die beiden überreichten ihr einen großen blumenstrauß und eröffneten anschließend das büfett. mittel- meergarnelen auf Safranzucchini, Spreewälder Gurken, Zander und Krustenbraten, Lasagne und Osso bucco: an fünf Standorten auf-

gebaut, lockte das büfett mit seinen Köstlichkeiten, als nachtisch hatten die Gäste die Wahl zwischen Tiramisu, roter Grütze mit Vanillesauce und kleinen mandelkuchen. für die Getränke gab es Gutscheine. mit einem Wiener Walzer begann der musikalische Teil des abends. das Orchester dirk Jecht spielte im Wechsel mit der band

„ageless“, die coverversionen bekannter Hits darbot, in der benachbarten ehrenhalle legte dJ Stefan Simon auf. dort konnten die Gäste auch die vielen neuerungen und erfolge seit dem letzten fest vor drei Jahren verfolgen, die auf fast hundert folien zusammengefasst und auf einer Leinwand gezeigt wurden.

„Show-acts“ sorgten für zusätzliche Unter- haltung. So jonglierten zwei junge frauen mit bällen und Keulen, ließen Hoola-Hoop-reifen um Taillen, arme und ihre Hälse kreisen.

Später kamen zwei professionelle Tänzer, die mit argentinischem Tango das Publikum begeisterten.

Fünf singende Überraschungen

Unter „23.30 Uhr“ waren im Programm-flyer lediglich drei fragezeichen abgedruckt, jeder ahnte, dass die Satzzeichen für eine besondere Überraschung standen – „die Prinzen“ traten auf.

a capella gaben die fünf Sachsen ihre größten Hits zum besten. Vor allem die jüngeren damen sangen, klatschten, tanzten und jubelten während des halbstündigen auftritts. bei der anschließenden Tombola freuten sich die drei Gewinner – übrigens alle drei Schwestern aus den Kliniken – über großzügige Preise,

Hauptgewinn war ein reisegutschein über ein- tausend euro. Zum Schluss des „offiziellen“

Teils überreichten Professor Thomas Kersting und alexander-david Pillokat noch blumen- sträuße und Wein an die Geburtstagskinder des 20. und 21. februar, auch bekamen die Organi- satoren blumen für ihr engagement. bis drei Uhr tanzten die Gäste, trotz eines für die meisten langen arbeitstages: im Palais unterhielt abermals das Orchester dirk Jecht, in der ehrenhalle gab es vom dJ zwar „nur“ musik aus der Konserve, dafür tanzten zu späterer Stunde noch sechs professionelle breakdancer. alles in allem war der abend ein großer erfolg und auch der war letztendlich eine Team-Leistung.

Betriebsfest

mit einer königlichen Überraschung

GebOren WUrde Hertha Theresia regina Janke in Köln, am 2. november 1891 „und im evan- gelischen Glauben meiner eltern getauft und erzogen“, schrieb die Tochter eines malers in ihren erinnerungen. Von 1898 bis 1908 besuchte sie die Höhere Töchterschule in Köln und bad Godesberg.

für ein Jahr ging Hertha Janke zur ausbildung nach Wiesbaden, kehrte 1909 zurück in ihr elternhaus. mit ausbruch des ersten Weltkriegs trat sie am 1. august 1914 in das rote Kreuz ein:

die 23-Jährige wurde als Helferin dem reserve- Lazarett bad Godesberg, abteilung Viktoria- Hospital, zugeteilt. mit dem Prädikat „sehr gut“

bestand sie am 12. november 1915 die Kranken- pflegeausbildung. nach Kriegsende „übernahm ich auf Wunsch des chefarztes des Lazaretts die Leitung seiner Klinik für schwer erziehbare Kinder in bad Godesberg/rh, bis zu deren auflösung im november 1922.“

Von der Krankenpflege in die Finanzwirtschaft

anschließend war Hertha Janke für vier monate Volontärin bei der deutschen bank in Köln, dort eignete sie sich erste – für die führung einer Schwesternschaft unerlässliche – Kenntnisse in betriebswirtschaftlichen abläufen und Zusammenhängen an. im april 1924 trat Hertha Janke in den rot-Kreuz-Schwestern- schaftsverband des Vaterländischen frauenver- eins Wiesbaden ein – Leiterin war übrigens die spätere Oberin der berliner rittberg-Schwestern- schaft, alexandrine Gräfin Üxküll-Gyllenband.

bis zum 1. februar 1927 war sie zuständig für das Haus für Tuberkulose-gefährdete Kinder, einer abteilung innerhalb des 1.400 betten umfassenden Kindersanatoriums in Wiesbaden.

auf anordnung des Landeshauptmanns ging die rot-Kreuz-Schwester nach Kronberg/Taunus.

dort, in der Kinderheilstätte mammolshöhe, übernahm sie die wirtschaftliche und kranken- pflegerische Leitung. bis zum 31. august 1933 organisierte Hertha Janke die betreuung der kleinen Tuberkulose-Patienten. das von den nationalsozialisten durchgesetzte „Gesetz zur Wiederherstellung des berufsbeamtentums“

hatte auch für sie folgen: ihre mutter hatte jüdische Vorfahren, Hertha Janke wurde

daher aus dem behördendienst entlassen;

„ich wurde vom mütterlichen Wiesbaden in die Schwesternschaft märkische Haus für Krankenpflege nach berlin versetzt.“ Sie arbeitete zuerst im augusta-Hospital, später in der Krankenhaus- und mutterhausverwaltung.

Nachfolgerin von Cläre Port

nach dem ende des Zweiten Weltkrieges, am 1. Oktober 1945, „wurde ich dazu bestimmt, die führung der Schwesternschaft märkisches Haus für Krankenpflege berlin als kommis-

sarische Oberin zu übernehmen“, notierte sie am 14. august 1948. Sie folgte Oberin cläre Port, die sie in der nS-Zeit vor repressalien wegen ihrer jüdischen abstammung beschützt hatte.

fast zwanzig Jahre lang, bis zum august 1957, leitete Hertha Janke die rot-Kreuz-Schwestern- schaft. ihren Lebensabend verbrachte sie bei der familie in bad Godesberg. im november 1969 schrieb sie in einem rundbrief an ihre märkischen Schwestern: „Und nun geht es mir gut, wie es einem alten menschen gehen kann.

ich lebe in freundlicher Umgebung bei freundlichen menschen und habe es alles,

was ich zum behaglichen Leben gebrauche.

ich muss keine Sorge um die Zukunft haben, denn ich weiß, dass helfende Hände da sein werden, wenn ich sie benötigen sollte.“

nach einer schweren erkrankung starb Hertha Janke am 28. august 1970 im alter von 79 Jahren.

„ich habe den Wunsch, auf der begräbnisstätte der Schwestern des märkischen Hauses auf dem St. Lukas friedhof in berlin zur letzten ruhe gebracht zu werden“, diese bitte wurde ihr von den märkischen Schwestern erfüllt.

In der Reihe „Oberinnen im Porträt“ sind bereits erschienen:

hedwig 01.2007 „Und so wurde alles anders: Elsbeth von Keudell (1857-1953), Oberin der Rittberg-Schwesternschaft“

hedwig 02.2007 „Rot-Kreuz-Schwester

und Unternehmerin: Anne Maria Luise Scheld (1914-2003), Oberin der Rittberg-Schwesternschaft und erste Geschäftsführerin der Krankenhaus GmbH“

hedwig 01.2008 „Kindergärtnerin, Sozialarbeiterin, Oberin: Rose Zirngibl (1893-1990), Oberin der Luisen- Cecilienschwesternschaft“.

hedwig 02.2008 „Die Erste: Hedwig von Rittberg (1839-1896), Oberin der Rittberg-Schwesternschaft“

„Und nun geht es mir gut“

„Und drinnen waltet Die Mutter der Schwestern Und herrscht weise Im großen Kreise Und reget ohn‘ End Die fleißigen Hände Und mehrt den Gewinn Mit ordnendem Sinn.“

sarische Oberin zu übernehmen“, notierte sie In der Reihe „Oberinnen im Porträt“ sind bereits erschienen:

Hertha Janke (1891-1970), Oberin des Märkischen Hauses für Krankenpflege

emilie seefeld

„zum osterfest 1948 für Frau oberin Janke“

Gutscheine. mit einem Wiener Walzer begann

der war letztendlich eine Team-Leistung.

(6)

» Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch arbeit und eigene leistung. « albeRT einsTein

hedwig

Kindheitswunsch: Rechtsanwältin

eines der drei mädchen war auf dem Gehweg stehen geblieben.

„es war wie eine Vorahnung, ich hatte großes Glück“, erinnert sich Heike ruge-mydlak mehr als dreißig Jahre später. ein wenig Glück hatten letztlich auch ihre freundinnen, sie überlebten den Unfall, jedoch wurden sie schwer verletzt. Was folgte, war ein lang- wieriger Gerichtsprozess, zu dem die Kleinen als Zeuginnen vor- geladen wurden. aus einem der drei mädchen wurde viele Jahre später eine anwältin. „das Verfahren damals hatte so einen bleibenden eindruck bei mir hinterlassen, dass ich von dem Tag an rechtsanwältin werden wollte“, erzählt die heute 43-Jährige. dabei war es doch nahe- liegend, dass sie einmal recht studieren würde, genau wie der

Vater und Großvater, beide pro- movierte Juristen und beide mit- glieder im Vorstand berliner rot- Kreuz-Schwesternschaften. Helmut ruge, der Opa, war viele Jahre lang rechtsbeistand der Schwesternschaft märkisches Haus für Krankenpflege vom deutschen roten Kreuz e.V.

dessen Oberin christa rohr bat auch den Sohn, dietrich ruge, für den Verein zu arbeiten. damit war Heike ruge-mydlak schon als Kind der Schwesternschaft eng verbun- den, „ich kann mich an die vielen schönen und besinnlichen Stunden gut erinnern, wenn Oberin rohr uns besuchen kam.“ Unvergesslich geblieben sind ihr auch die stim- mungsvollen adventsfeiern, „mit der Weihnachtsgeschichte und der leckeren Pastete“. 1975 war dietrich ruges ganzer Sachverstand gefragt:

die Gründung der drK-Schwestern-

schaft berlin e.V. wie auch die der drK-Schwesternschaft berlin Krankenhaus GmbH wurden von ihm als Jurist im Vorstand der Schwesternschaft und als Justizi- ar der GmbH in deren

aufsichtsrat juristisch begleitet.

diese aufgaben nimmt – ange- passt an die heutigen Struk- turen – seine Tochter wahr.

Vater als Mentor

als dietrich ruge nach 25 Jahren sein Vorstandsamt niederlegte, wird Heike ruge-mydlak von Oberin Heidi Schäfer-frischmann gefragt, ob sie sich vorstellen könne, den Posten vom Vater zu übernehmen. da hat sie längst das zweite juristische Staatsexamen in der Tasche, arbeitet schon seit sechs Jahren in berlin als zugelassene

rechtsanwältin. als sie die Oberin das erste mal in der mozartstraße besucht, ist sie aufgeregt wie vor einem bewerbungsgespräch. im mai 2000 nimmt sie zum ersten mal an einer Vorstandssitzung teil, „die hat mich enorm beeindruckt, ich werde nie vergessen, wie hier mit einem unglaublichen Tempo mit namen, daten und fakten umgegangen wurde.“ fast alles ist neu und unbekannt, „aber aufgeben kam für mich nie in frage“. Sie arbeitet sich ein, studiert akten und holt sich ratschläge vom Vater, ihrem „amts- vorgänger“. auch wenn sich die anfängliche aufgeregtheit längst gelegt hat, dieses ehrenamt ist und bleibt für Heike ruge-mydlak etwas besonderes, die arbeit im Vorstand bedeutet ihr viel. 779 mitglieder zählte die Schwesternschaft, als sie in den Vorstand aufgenommen

wurde, heute sind es weit über eintausend und sie hofft, zum erfolg der drK-Schwesternschaft berlin ein klein wenig beigetragen zu haben.

im Vertrags-, arbeits- und mietrecht kennt sich die gebürtige berlinerin bestens aus, ihre juristische erfah- rung hilft bei der Vorstandsarbeit, wenn es zum beispiel um änderun- gen der Vereinssatzung geht.

regelmäßig ist sie im auftrag der drK-Schwesternschaft berlin un- terwegs, trifft dann auf den Justizi- artagungen Kollegen aus den unterschiedlichen Gliederungen des deutschen roten Kreuzes, man tauscht sich aus und informiert sich.

Malende Anwältin

Ob ben und florian, ihre Söhne, sich später in „familientradition“ für die Jurisprudenz entscheiden werden, ist noch unklar. der elfjährige

ben spielt Handball, sein zwei Jahre älterer bruder florian interessiert sich eher für das Kicken. die mutter kommt gern mit, wenn ihre Jungs die Spiele der füchse berlin und von Hertha bSc besuchen, von der

„alten dame“ Hertha ist Heike ruge-mydlak mittlerweile ein großer fan geworden. ihre beiden Söhne wollen nicht nur im Sport erfolg- reich sein, auch musikalisch sind sie ehrgeizig, spielen flöte und Geige.

das interesse für die klassische musik liegt in der familie, ruge-mydlaks besuchen oft Konzerte in der Philharmonie. ein anderer Ort, den sie gern aufsuchen, ist Usedom.

mindestens einmal im Jahr reist Heike ruge-mydlak mit ihrer familie auf die Ostseeinsel. das malen ist eine weitere Leidenschaft, in ihrer Kanzlei in der bismarckstraße zeigt sie eine auswahl ihrer Werke.

im malen findet sie entspannung, wie auch bei den langen Spaziergän- gen, die sie gemeinsam mit ihrem ehemann ralf mydlak unternimmt.

dass sie sich für die Hilfsorganisation

„Weißer ring“ engagiert, passt,

„menschen helfen menschen“:

Heike ruge-mydlak hat sie verin- nerlicht, die Philosophie der berliner rot-Kreuz-Schwestern.

In dritter Generation

Krankenhaus GmbH wurden von ihm als Jurist im Vorstand der Schwesternschaft und als Justizi-

aufsichtsrat juristisch begleitet.

diese aufgaben nimmt – ange-

gefragt, ob sie sich vorstellen Berlin, Anfang der 70er Jahre. Drei kleine Mädchen wollen eine

Straße überqueren, warten an einer Ampel. Das Signal springt auf „grün“, sie rennen los. Plötzlich kommt ein Krankenwagen angerast,

die Mädchen befinden sich noch mitten auf der Straße, der Fahrer

reagiert zu spät; das Unfassbare geschieht. Reisen: Eines von vielen Hobbys von Heike Ruge-Mydlak

„Ich werde nie vergessen, wie hier mit einem unglaub- lichen Tempo mit Namen, Daten und Fakten umgegangen wurde.“

Heike Ruge-Mydlak ist Mitglied im Vorstand der DRK-Schwesternschaft Berlin

n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe I/09 10 n e w s l e t t e r d e r d r K - s c h w e s t e r n s c h a f t B e r l i n e . V . aUsGaBe I/09 11

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hedwig

» Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt, geht nicht verloren. « albeRT sChWeizeR

Zwölf Monate bis zum Ziel

„die miTGLiedScHafT zur berufsausübung beginnt mit einer einführungszeit. diese beträgt ein Jahr.

der erfolgreiche abschluss der einführungszeit wird dem mitglied durch die Vorsitzende mitgeteilt.“ – So ist es unter Paragraf 6 der Satzung nachzulesen. Zwanzig mitglieder der drK-Schwes- ternschaft berlin absolvieren zur Zeit ihre ein- führungszeit: die – noch außerordentlichen – rot-Kreuz-Schwestern informierten sich vorab über ihren Verein, dazu hatte sie der beirat in die mozartstraße, die Zentrale der berliner Schwestern- schaft, eingeladen. damit die Schwestern die

einführungszeit problemlos absolvieren können, steht ihnen in den zwölf monaten der beirat der drK-Schwesternschaft berlin zur Seite: margitta Konzack, seine Sprecherin, hat darauf in ihrem Vortrag ausdrücklich hingewiesen. Und auch in der Zeit danach bleibt für sie dieses Gremium die wichtigste interne anlaufstelle, wenn es um fragen und Probleme rund um die arbeit als berliner rot-Kreuz-Schwester geht.

Vorstandsmitglied führt Wirtschafts-Presse-Forum

dr. miloš Stefanovi ´c, Vorstands- mitglied und Schatzmeister der drK-Schwesternschaft berlin, ist seit august 2008 Präsident des

„Wirtschafts-Presse-forum“, das als eines der wichtigsten netzwerke im Land brandenburg

gilt. dr. Stefanovi ´c, im Hauptberuf Geschäftsführer der bürg- schaftsbank brandenburg, bezeichnet es als „Herausforderung, dieser breitesten Plattform von Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Presse vorzustehen“. auf dem 81. Wirtschafts-Presse-forum am 1. dezember referierte brandenburgs Sozialministerin dagmar Ziegler zu „chancen und Herausforderungen – Gesund- heitswirtschaft in brandenburg“; ein Thema, das auch die Vorsitzende der drK-Schwesternschaft berlin interessierte, die auf einladung von Stefanovi ´c nach Potsdam kam.

Alles zu zweit und im Laufschritt

VOr meHr aLS einem JaHr wurden mercy und Goodness operativ getrennt: als Siamesische Zwil- linge kamen die mädchen zur Welt. die drK- Schwesternschaft Krefeld organisierte damals den eingriff, unterstützt wurde sie auch von der berliner rot-Kreuz-Schwesternschaft, die sich an den Kosten beteiligte. die komplizierte Operation haben die beiden Zweijährigen bestens überstanden.

die bewohner von nkpologwu in nigeria sehen die mädchen nur gemeinsam, nie ist eines allein unterwegs. im Laufschritt erkunden mercy und Goodness ihr dorf, für viele ist das noch immer ein Wunder.

Frühling auf Vorschuss

Im Grünen ist‘s noch gar nicht grün.

Das Gras steht ungekämmt im Wald, als sei es tausend Jahre alt.

Hier also, denkt man, sollen bald die Glockenblumen blüh´n?

Die Blätter sind im Dienst ergraut und rascheln dort und rascheln hier, als raschle Butterbrotpapier.

Der Wind spielt über´m Wald Klavier, mal leise und mal laut.

Doch wer das Leben kennt, der kennt´s.

Und sicher wird´s in diesem Jahr so, wie‘s in andern Jahren war.

Im Walde sitzt ein Ehepaar und wartet auf den Lenz.

Man soll die beiden drum nicht schelten, sie lieben die Natur

und sitzen gern in Wald und Flur.

Man kann‘s ganz gut verstehen, nur:

Sie werden sich erkälten!

Herausgeberin:

DRK-Schwesternschaft Berlin e.V.

Mozartstraße 37, 12247 Berlin Telefon 030-3035-5450 Telefax 030-3035-5473

www.drk-schwesternschaft-berlin.de hedwig@drk-schwesternschaft-berlin.de Verantwortlich: Doreen Fuhr, Sprecherin der DRK-Schwesternschaft Berlin e.V.

Redaktion und Gestaltung:

Brille und Bauch Agentur für Kommunikation KG Bildnachweis:

Doreen Fuhr Thomas Wolter Angela Kijewski DRK-Schwesternschaft Berlin DRK Kliniken Berlin Leipziger Messe pixelio.de Erich Kästner

Der Schriftsteller, Drehbuchautor und Kabarettist wurde vor 110 Jahren, am 23. Februar 1899, in Dresden geboren. Bekannt geworden ist Kästner durch seine humorvollen, scharfsinnigen Kinderbücher („Emil und die Detektive“,

„Das fliegende Klassenzimmer“,

„Das doppelte Lottchen“) und seine zeitkritischen Gedichte.

Erich Kästner starb am 29. Juli 1974 im Alter von 75 Jahren.

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