das muss klar benannt werden – um eine Trendwende nachhaltig zu schaffen.
Dr. Peter Vogt, 48149 Münster
ziehung. Ärzte bauen hierzu eine Praxis als ihr Lebenswerk auf, die zu ihnen und ihren Patienten passt. In dieser Praxis ver- netzen sie sich langfristig mit ihnen und verschiedenen Kooperationspartnern. Da- her textet die KBV-Imagekampagne: „Ich lasse mich nieder, ich lege mich fest.“
Hierdurch kann in kleinen Arztpraxen hocheffizient mit Augenmaß gearbeitet werden. Es ist eine Illusion zu glauben, dass Klinik- und MVZ-Strukturen dies besser oder günstiger könnten.
Das hiermit verbundene Sinnerleben wur- de ausgehöhlt: Rasche Innovationsrunden beim Bürokratieausbau, gefühlte Nullrun- den bei Honorar und Wertschätzung, zu- nehmende Verrechtlichung, abnehmende wirtschaftliche Planbarkeit und das Aus- sterben der Generation Selbstausbeutung haben dazu beigetragen, dass sich junge Ärztinnen (und wenige Ärzte) nicht mehr in die Niederlassung trauen.
Die letzten Wiesen sind trockengelegt, das verbleibende Wasser soll jetzt per Verord- nung umgeleitet werden. Aber wie? Noch
Ende der 80er wurde der Studienbeginner in der Berufsberatung vor dem beliebten Medizinstudium gewarnt: „Das Hausarzt- prinzip ist bald verwirklicht: Jedes Haus hat einen Arzt . . .“, 1990 wurde aus Kos- tenbegrenzungsgründen der bestehende Versorgungsgrad als Vollversorgung defi- niert und willkürlich bis heute eingefroren.
Die protestierenden Ärzte haben nicht die angeblich klugen und sozial verträglichen Ausnahmeregelungen übersehen, mit de- nen die Soll-Bestimmung der Praxisstillle- gungen aufgrund einer absurden Bedarfs- planung abgefedert werden sollen; sie for- dern eine wirklichkeitsgemäße Bedarfsde- ckung zu ermöglichen und anzuerkennen, damit Ärzte und Patienten auch weiterhin gut miteinander auskommen können. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass ganz Baden-Württemberg mit Kinder- und Ju- gendärzten überversorgt ist, selbst in Re- gionen, in denen Eltern händeringend ei- nen solchen suchen.
Dr. med. Till Reckert, Kinder- und Jugendarzt, 72764 Reutlingen
PRAXISAUFKAUF
Die Bundesregierung will die Überversorgung abbauen und für eine bessere Verteilung von Ärzten und Psychotherapeuten in der Fläche sorgen (DÄ 48/2014: „Zwangsaufkauf von Arzt- praxen: Sorge wegen ,Rasenmäherverfahren‘
von Heike Korzilius und Sabine Rieser).
Wirklichkeitsgemäße Bedarfsdeckung
Gesundheitsversorgung ist in Deutschland Daseinsvorsorge wie Wasserversorgung, Elektrizität und Schulen. All dies darf und muss geplant werden.
Gesundheitsversorgung findet in Kassen- arztpraxen mit niedergelassenen, freibe- ruflichen Ärzten statt. Freiberuflichkeit hilft zu einer tragenden Arzt-Patienten-Be-