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Archiv "Zweimal lebenslang im Lainzer Prozeß" (18.04.1991)

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Academic year: 2022

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Warum arbeitsunfähig?

die häufigsten Erkrankungen von Arbeitnehmern

Erkrankungen der ...

alle Arbeitsunfähig- keitsfälle = 100

28

Atmungs organe

22

Muskeln, Skelett

13

Verletzungen, Vergiftungen

r—

13

Verdau ungs organe

©imu

Quelle: BKK

Die Betriebskrankenkassen re- gistrierten unter ihren Mitglie- dem 1989 mehr als drei Millio- nen Arbeitsunfähigkeitsfälle.

Dabei entfielen drei Viertel aller Fälle auf vier Krankheitsgrup- pen. Erkrankungen der At- mungsorgane kamen - wie in den Vorjahren - am häufigsten vor. Dagegen spielten Herz- Kreislauf-Krankheiten eine eher untergeordnete Rolle (rund fünf Prozent der Arbeitsunfähigkeits- fälle)

91 03 20

Aus Bund und Ländern

Finanzieller Anreiz für die Anstellung von Kollegen geplant

KÖLN. Anstellung von Dauerassistenten in Praxen niedergelassener Ärzte - so heißt eine der Antworten der Kassenärztlichen Bundesver- einigung (KBV) auf die Fra- ge, wie man größere Poliklini- ken in den fünf neuen Län- dern sinnvoll umstrukturieren kann. Das erbrachte eine Be- sprechung zwischen Vertre- tern der KBV, der Kranken- kassen, Kommunen und Wirt- schaftsberatern in Köln.

Günther Kollmann, Di- rektor der Apotheker- und Ärztebank in Berlin, sowie Detlev Walter von der Wibe- ra Wirtschaftsberatung in Düsseldorf waren sich einig:

Nach ihren Erkenntnissen aus Beratungen wollen sich die meisten Poliklinikärzte niederlassen. „Eine Poliklinik für weitere fünf Jahre - das möchte niemand mehr", be- richtete auch Medizinalrat Dr. Jürgen Handel, Ärztli- cher Direktor der Poliklinik Mickten in Dresden. Aller- dings gebe es Probleme mit jenen Arzten, die innerhalb der nächsten Jahre in den Ruhestand gehen, sowie mit Ärztinnen, die wegen ihrer Familie eine Teilzeitarbeit anstrebten. Handel betonte, dies habe nichts mit einer Furcht vor Konkurrenz und Leistung zu tun. Schließlich sei es auch für viele andere Ärzte schwierig genug, ange- sichts mangelnder Sicherhei- ten das Verhalten von Ban- ken und Kommunen einzu- schätzen. Im Fall der Polikli- nik Mickten beispielsweise bleibe das Gebäude im Besitz der Kommune und könne von den Poliklinikärzten bei Kre- ditverhandlungen nicht als Si- cherheit angeboten werden.

Vor diesem Hintergrund stellte Dr. Rainer Hess, Hauptgeschäftsführer der KBV, eine Art Rahmenmo- dell zur Umstrukturierung größerer Polikliniken vor.

Danach würde eine Träger-

organisation gegründet, etwa in Form einer gemeinnützi- gen GmbH. Sie könnte noch näher zu beschreibende Ver- waltungsleistungen für die unter ihrem Dach niederge- lassenen Kassenärzte erbrin- gen. Diesen wiederum solle die Möglichkeit gegeben wer- den, Kollegen und Kollegin- nen dauerhaft anzustellen.

Ihre Gehälter würden aus den Honoraren nach den Sät- zen des Einheitlichen Bewer- tungsmaßstabes finanziert.

Derzeit wird innerhalb der KBV überlegt, ob den Kas- senärzten für die Anstellung von Kollegen ein finanzieller Anreiz geboten wird. th

Anhaltszahlen:

Bund jetzt am Zuge

BONN/DÜSSELDORF.

Die Verhandlungen zwischen der Deutschen Krankenhaus- gesellschaft (DKG) und den Spitzenverbänden der gesetz- lichen Krankenversicherung über neue, aktualisierte An- haltszahlen für die Besetzung

der Planstellen im ärztlichen Dienst der Krankenhäuser sind nach Ablauf der im Krankenhausfinanzierungs- gesetz (§ 19 Abs. 1 KHG) vor- gegebenen Jahresfrist am 21.

März gescheitert. Wie bereits zuvor für den Bereich der An- haltszahlen im psychiatri- schen Bereich und im Pflege- bereich ist jetzt der Bund als Verordnungsgeber mit einer Ersatzvornahme gemäß § 19 Abs. 2 KHG am Zuge, um den Personalbedarf per Rechtsverordnung zu regeln.

Inzwischen hat sich der Marburger Bund (Verband der angestellten und beamte- ten Arzte Deutschlands) da- für ausgesprochen, die Bera- tungen über die Personal- schlüssel im ärztlichen Sektor der Kliniken nach Maßgabe des von der Deutschen Kran- kenhausgesellschaft vor Jah- resfrist entwickelten „analyti- schen Konzepts" voranzutrei- ben. Bei diesem Verfahren wird der Personalbedarf nach einem konkret am Kranken- haus erbrachten Leistungs- spektrum bemessen. Dabei wird unterschieden zwischen allgemeinen ärztlichen Lei- stungen und differenzierten fachspezifischen Verrichtun- gen.

Es ist zu erwarten, daß das federführende Bundesge- sundheitsministerium eine Ex- pertenkommission zur Vorbe- reitung der Bundesverord- nung einsetzen wird (ähnlich wie im Bereich der Psychiatrie und im Pflegesektor). EB

Kündipngen für junge Arzte wurden

zurückgenommen

HALLE. Zu einem ersten Erfolg hat nach eigenen An- gaben die Intervention des Marburger Bundes für junge Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung in den neuen Bundesländern geführt. Nach einem Gespräch des Vorsit- zenden des Marburger Bun- des in Sachsen-Anhalt, Dr.

Rainald Langer, mit dem Ge- sundheits- und Sozialdezer- nenten der Stadt Halle, Dr.

Klappenstück, hat dieser mehr als 100 Kündigungen für an Krankenhäusern tätige Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung wieder zurück- genommen, die eine Woche zuvor entlassen worden wa- ren. Weitere geplante Kündi- gungen wurden gestoppt.

Hintergrund für die Rück- nahme der Kündigungen ist die von den Krankenkassen erklärte Bereitschaft, den Krankenhäusern der ehema- ligen DDR die Kosten für As- sistenzärztinnen und -ärzte in Weiterbildung über den Pfle- gesatz zu erstatten. MB

Ausland

Zweimal lebenslang im Lainzer Prozeß

WIEN. Im Mordprozeß gegen vier Hilfsschwestern des Lainzer Krankenhauses in Wien (dazu Heft 14/1991) sind zwei lebenslange, eine 15jährige und eine 20jährige Haftstrafe verhängt worden.

Die Hauptangeklagte Wal- traud Wagner wurde des 15fachen Mordes und des 17fachen Mordversuchs an al- ten und hilflosen Patienten für schuldig befunden. Sie wurde ebenso wie Irene Lei- dolf, der fünf Morde und zwei Mordversuche nachgewiesen wurden, zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Mitangeklagte Stefania Mayer wurde in sie- ben, Maria Gruber in zwei Fällen des Mordversuchs für schuldig befunden. Sie wur- den zu 20 beziehungsweise 15 Jahren Haft verurteilt. Die Anklage hatte auf 41 Morde und drei Mordversuche ge- lautet; die Angeklagten hat- ten sich in insgesamt 13 Fäl- len der „humanen Sterbehil- fe" für schuldig bekannt. Mit der Urteilsverkündung wurde einer der aufsehenerregend- sten Strafprozesse in der Ge- schichte Osterreichs nach vierwöchiger Dauer beendet.

Die Urteile wurden von Be- obachtern als angemessen und nicht zu mild gewertet.

Die Staatsanwaltschaft hatte für alle vier Frauen lebens- lang gefordert. afp A-1330 (22) Dt. Ärztebl. 88, Heft 16, 18. April 1991

Referenzen

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