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Archiv "Neue Studien veröffentlicht: Appetitzügler und Herzschäden" (09.10.1998)

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A-2496

S P E K T R U M AKUT

(4) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 41, 9. Oktober 1998

Neue Studien veröffentlicht

Appetitzügler und Herzschäden

D

er Rückruf von drei Medikamenten zur Ge- wichtsabnahme war richtig. Zwei amerikani- sche Forschergruppen bestätigen nun, daß Übergewichtige häufiger Anomalien an ihren Herz- klappen aufweisen, wenn sie versucht haben, mit Hil- fe der Appetitzügler Phentermin und der beiden auch in Deutschland zugelassenen Medikamente Dexfenfluramin (Isomeride®) und Fenfluramin (Ponderax®) abzunehmen. Nach ersten Berichten über solche Schäden waren die drei Medikamente vor fast genau einem Jahr weltweit vorsorglich vom Markt genommen worden. Alleine in den USA hat- ten mehrere Millionen Übergewichtige die Mittel eingenommen. Allerdings liefern die jetzt im „New England Journal of Medicine“ abgedruckten Studien sehr unterschiedliche Zahlen über die Häufigkeit der Herzschäden (1998; 339: 713, 719).

Ä

rzte der Universität Minneapolis fanden sol- che Klappenanomalien mit sehr empfindli- chen Ultraschalluntersuchungen bei 23 Pro- zent von 233 Patienten, die die Medikamente bis zu mehreren Jahren eingenommen haben; meist waren die Veränderungen aber so klein, daß die Betroffenen sie nicht spürten. Von unbehandelten Kontrollperso- nen wiesen nur 1,3 Prozent solche Defekte auf. Weni- ger dramatisch sind die Ergebnisse einer Auswertung der Krankenakten von etwa 9 800 Adipösen, die in den letzten Jahren mit diesen Appetitzüglern behan- delt worden sind. Die Forscher fanden lediglich in elf Fällen Herzklappenfehler (0,12 Prozent). Demge- genüber fiel die Suche in den Akten von 9 200 unbe- handelten Übergewichtigen negativ aus.

M

it Sorge beobachten Experten nun, wie sich die Schäden zukünftig entwickeln. Richard Devereux vom New York Hospital hofft in einem Kommentar, daß sich leichte Veränderungen bei Einnahme unter vier Monaten nur selten zu spür- baren Herzklappenfehlern auswachsen. Diese Hoff- nung stützt eine dritte in der Zeitschrift abgedruckte Studie (siehe auch DÄ 37/1998), die bei Übergewich- tigen keine statistisch eindeutige Zunahme von Klap- penanomalien feststellen konnte, die nur etwa zwei- einhalb Monate Dexfenfluramin eingenommen hatten. Weil viele Dicke in den USA aber die Medi- kamente jahrelang geschluckt und zudem zwei Präpa- rate miteinander kombiniert haben, bereitet die American Heart Association die Kardiologen vor- sorglich auf eine Welle von Herzschäden vor. Auf ihrer Jahrestagung wird sie das Thema mit dem Titel „Die heranwachsende Epidemie“ behandeln. Klaus Koch

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