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Archiv "Hämatologie: Fusionsprotein regt Plättchenbildung an" (18.01.2008)

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A82 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 318. Januar 2008

M E D I Z I N R E P O R T

Die Innovation der Imaging- Technologie gegenüber der her- kömmlichen MALDI-TOF-MS be- steht darin, dass nun ganze Gewebs- verbände und nicht nur Zelllysate auf den Probenträger aufgetragen werden. Dieser besteht hier aus ei- nem elektrisch leitfähig beschichte- tem Glasobjektträger. Anschließend wird das intakte Gewebe mit Ma- trix beschichtet und kann im Mas- senspektrometer analysiert werden.

Hierzu wird ein Raster von Analyse- punkten über die Probe gelegt und an jedem dieser Punkte ein Massen- spektrum erzeugt.

Gewebe nach MALDI intakt So können kleinste Gewebsproben wie Biopsien und Feinnadelaspirate (2, 4), aber auch Ganzkörperschnitte kleiner Labortiere untersucht werden.

Verschiedene Zelltypen lassen sich gleichzeitig in situ untersuchen. Da- durch können Informationen der Proteinzusammensetzung oder ge- webstypische Pharmakonverteilung direkt ortsspezifisch abgebildet und mit der konventionellen Histologie sogar an demselben Schnittpräparat in H-&-E-Färbung verglichen wer- den (2) (siehe Abbildung).

Nach dem MALDI-Imaging kann die Matrix von diesem Präparat ent- fernt und eine Routine-Hämatoxylin- Eosin-Färbung durchgeführt werden.

Das mikroskopische Bild des gefärb- ten Schnittes kann dann mit dem Bild des MALDI-Imaging überlagert wer- den. Dies erlaubt eine eindeutige und unmittelbare Korrelation von histolo- gischen und molekularen Daten.

Mit komplexer Datenverarbeitung können die an jedem Messpunkt er- zeugten Peptid- und Protein-Spek- tren verarbeitet werden. Dies ermög- licht eine farbcodierte Darstellung der Spektren, die auf die analysierten Gewebe projiziert werden können.

So lassen sich gewebstypische Ab- schnitte erkennen, aber auch patho- logische Zellen von gesunden diffe- renzieren. Eine solche Studie wur- de am Institut für Pathologie der Rheinisch-Westfälischen Techni- schen Hochschule Aachen mit einem MALDI-TOF-MS (Bruker Daltonik, Bremen) durchgeführt, bei der es beispielhaft gelang, an Prostataprä- paraten Areale mit Karzinom von

nicht malignen Drüsenabschnitten im Parenchym zu differenzieren.

Zeitaufwendige und das Untersu- chungsmaterial modifizierende Iso- lierungstechniken, wie die komplexe Mikrodissektion als ein Verfahren, gleichartige Zellpopulationen zu ge- winnen, könnten durch diese Tech- nologie überflüssig werden. Auch lassen sich, anders als beispielsweise bei immunhistochemischen Verfah- ren, neue Proteine und Peptide auf- spüren. Im Gegensatz zur Immun- histochemie eignet sich das MALDI- Gewebe-Imaging weniger für die Routine als eher für wissenschaftli- che oder besondere differenzialdia- gnostische Fragestellungen.

Prof. Dr. Richard Caprioli (Van- derbilt-Universität in Nashville Ten- nessee, USA), Pionier des MALDI- Imagings, sieht weitere Anwen- dungsmöglichkeiten der Technik bei der Erforschung und Entwicklung von Pharmaka inklusive deren Ab- bauprodukten in histologischen Prä- paraten. Seiner Meinung nach „wird MALDI-Imaging Ärzten und Wis- senschaftlern auch ein sehr komple- xes molekulares Bild von Proteinen in Biopsiematerial von Patienten ver- schiedenster Erkrankungen liefern und Prognose und Therapie weiter

verfeinern“. n

Dr. med. Kristina Schwamborn Dr. rer. nat. Rene Krieg, Institut für Pathologie der RWTH Aachen Prof. Dr. med. Axel Wellmann

LITERATUR

1. Ernst Young Biotech-Report, 2006.

2. Caldwell RL,Caprioli RM: Tissue profiling by mass spectrometry. Mol Cell Proteomics 2005; 4(4): 394–401.

3. Schwamborn K, Krieg RC, Reska M, Jakse G, Knuechel R, Wellmann A: Identifying prostate carcinoma by MALDI-Imaging. Int J Mol Med 2007; 20(2):155–9.

4. Amann J, Chaurand P, Gonzalez A,Mobley JA, Massion PP, Carbone DP, Caprioli RM:

Selective Profiling of Proteins in Lung Can- cer Cells from Fine-Needle Aspirates by Matrix-Assisted Laser Desorption Ionization Time-of-Flight Mass Spectrometry. Clin Cancer Res 2006; 12(17): 5142–50.

Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Axel Wellmann

Pathologisches Institut Celle am Allgemeinen Krankenhaus

Siemensplatz 4, 29223 Celle E-Mail: axel_wellmann@yahoo.com Internet: www.pathologen.net

HÄMATOLOGIE

Fusionsprotein regt Plättchenbildung an

Das artifizielle Fusionsprotein Ro- miplostim (AMG531) – es wirkt als Thrombopoetinagonist – stimuliert anhaltend, mindestens 24 Wochen lang, die Produktion der Blutplätt- chen. Die Substanz besteht aus dem Fc-Teil eines Immunglobulins und einer Thrombopoetin-Rezeptor-Bin- deregion. Das Medikament könnte bei Thrombozytopenie, zum Bei- spiel aufgrund einer thrombozy- topenischen Purpura (ITP), nach Chemotherapie oder bei myelodys- plastischem Syndrom, angewendet werden, berichtete Prof. Dr. med.

Terry Gernsheimer von der Univer- sity of Washington Medical School in Seattle bei der Jahrestagung der American Society of Hematology in Atlanta.

In der doppelblinden, placebo- kontrollierten Phase-III-Untersu- chung sind 63 splenektomierte Pati- enten mit ITP im Verhältnis 2 : 1 in die Verum- beziehungsweise Place- bogruppe randomisiert worden. Die Plättchenzahl lag zu Beginn der Behandlung bei durchschnittlich 14 700/Mikroliter.

Die Probanden erhielten subku- tan entweder einmal pro Woche Placebo oder AMG531. In der Placebogruppe veränderte sich die Zahl der Thrombozyten über 24 Wochen kaum, sprachen in der Verumgruppe 79 Prozent der Pati- enten an: Sie erreichten eine Plätt- chenzahl von mindestens 50 000/

Mikroliter über mindestens vier der letzten sechs Wochen. Die Stu- die war auf sechs Monate ange- legt. Durch AMG531 reduzier- te sich die Zahl der Patienten, die eine Zusatzmedikation gegen die Erkrankung benötigten, im Ver- gleich zur Placebogruppe um die Hälfte. In einer ebenfalls beim ASH vorgestellten klinischen Pha- se-III-Studie mit 62 IPT-Patien- ten, die nicht splenektomiert wa- ren, betrug die Ansprechrate 87 Pro- zent.

AMG531 durchläuft derzeit bei der US-amerikanischen Arzneimit- telbehörde ein beschleunigtes Zu- lassungsverfahren. nsi

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