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Archiv "Ratgeber Impfschutz" (25.06.2004)

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Die intensivierte Insulinthera- pie (ICT) bietet Diabetikern zurzeit die besten Chancen, physiologische Blutzucker- spiegel zu erreichen und damit das Risiko von Folgeschäden zu senken. Dies bedeutet, dass sich der Patient nach dem Basis-Bolus-Prinzip zu jeder Mahlzeit ein kurz wirksames Insulin oder Insulin-Analogon spritzt, um die postprandialen Blutzuckerspitzen schnell zu senken. Zusätzlich injiziert er zur Deckung des basalen Insu- linbedarfs zwei- bis dreimal täglich ein lang wirksames Verzögerungsinsulin oder ein- bis zweimal täglich ein lang wirksames Insulin-Analogon.

Herkömmliche humane Verzögerungsinsuline, wie bei- spielsweise NPH- oder Lente- Insuline, sind bisher jedoch nicht optimal. Zum Beispiel ist die vor jeder Injektion er- forderliche Durchmischung der Suspension ein kritischer Faktor: Erfolgt diese nicht gründlich, kann die Insulin- konzentration schwanken.

Zudem tritt das Wirkmaxi- mum bei NPH-Insulin nach vier bis sechs Stunden auf.

Damit steigt das Risiko nächtlicher Hypoglykämien bei gleichzeitig hohen mor- gendlichen Blutzuckerwer- ten. Die Spitzen im Wirkprofil machen außerdem viele Zwi- schenmahlzeiten notwendig – mit gewichtigen Folgen: „Je- der unphysiologische Insulin- spiegel führt zur Gewichtszu- nahme“, erklärte Dr. Thomas Kunt (Abu Dhabi).

Reversible Bindung an Albumin

Diese Schwachpunkte sind mit dem neuen Analogon In- sulin Detemir offenbar beho- ben. Dank einer C-14-Fett- säure im Molekül setzt es ei- nen wirksamen Verzögerungs- mechanismus in Gang: Die

Fettsäuren-Seitenkette kann sowohl im subkutanen Gewe- be, im Blut als auch im Ziel- gewebe reversibel an Albumin binden. Aus dieser Bindung heraus wird das Insulin lang- sam und kontinuierlich frei- gesetzt. Verglichen mit her- kömmlichem NPH-Insulin hat Detemir ein flacheres Profil und wirkt etwa 20 Stunden.

Seltener Gewichtszunahme Das bedeutet stabilere und besser vorhersagbare Blut- zuckerspiegel sowie eine ge- ringere intra-individuelle Va- riabilität: Ein Vergleich der drei Basalinsuline NPH, Insu- lin Glargin und Insulin Dete- mir zeigte, dass Insulin Dete- mir die geringsten Schwan- kungen bei der Resorption und bei den Effekten auf den Blutzuckerspiegel aufwies.

Auch die Gefahr nächt- licher Hypoglykämien ist mit Insulin Detemir um etwa ein Drittel geringer als mit NPH- Insulin, ergab eine Studie mit 448 Typ-1-Diabetikern. Und zwei Studien mit mehr als 900 Patienten mit Typ-1-Diabetes zeigten, dass die Gewichts- zunahme signifikant niedri- ger war als mit NPH-Insulin.

„Hier haben wir ein Insulin, das nicht dick macht – und das ist in der Praxis ein wichti- ges Argument für Detemir“, betonte Prof. Andreas Pfeif- fer (Charité, Berlin). Ein wei- terer Pluspunkt: Eine Durch- mischung vor der Injektion ist nicht notwendig, weil Insulin Detemir löslich ist.

Die Studienergebnisse be- stätigen sich auch in der Pra- xis. Dr. Ludwig Merker (Dor- magen) berichtete von einer Patientin mit Typ-1-Diabetes, die trotz wiederholter Dosis- anpassung und Wechsel des Basisinsulins immer wieder schwere Hypoglykämien in den frühen Morgenstunden

hatte: „Unter Detemir konn- ten nächtliche Hypoglykämi- en drastisch reduziert und gleichzeitig gute Nüchtern- Blutzuckerwerte erreicht wer- den. Die Patientin kam damit sicher durch die Nacht.“ Auch die anderen Werte stimmten:

Der HbA1c-Wert lag konstant um sechs Prozent, und die Patientin nahm nicht an Gewicht zu.

Merker: „Wenn man schon mehrmals am Tag spritzen und den Blutzuckerspiegel messen muss, sollte das angst- frei und mit Komfort gesche- hen.“ Die Zulassung von In- sulin Detemir wird für die zweite Jahreshälfte 2004 er- wartet. Dorothee Hahne

Symposium „Insulin Detemir – das vor- hersagbare Basisinsulin“ in Düsseldorf, Veranstalter: Novo Nordisk

V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 2625. Juni 2004 AA1901

Diabetestherapie mit Detemir

Ein Insulinanalogon mit verzögerter Wirkung

Unternehmen

Kurz informiert

Erratum – In einer Meldung über die Behandlung der erektilen Dysfunktion in der Rubrik „Kurz informiert“ in Heft 23 am 4. Juni ist der Wirk- stoff Vardenafil irrtümlich der Herstellerfirma GlaxoSmith- Kline mit dem Handelsnamen Avodart®zugeordnet worden.

Bei Avodart handelt es sich jedoch um den Wirkstoff Dutasterid zur Behandlung des benignen Prostatasyn- droms. Vardenafil wird aus- schließlich von der Bayer AG als Levitra®vertrieben. Fehlerhafte Anwendung von Infectokrupp Inhal – Die Fir- ma Infectopharm Arzneimittel und Consilium GmbH (Hep- penheim) gibt bekannt, dass nach Rückmeldungen aus der Ärzte- und Apothekerschaft das Präparat Infectokrupp In- hal in Einzelfällen Allergiepa- tienten verordnet wird – und zwar in der Annahme, dass es sich hierbei um einen Mund- spray handelt. Infectokrupp Inhal ist jedoch eine Epi- nephrin-Inhalationslösung, die lediglich mit einer Tropfpum- pe ausgestattet ist. Für die sachgemäße Anwendung der Inhalationslösung ist ein Inhalationssystem (Vernebler

oder Zerstäuber) erforderlich.

Außerdem ist Infectokrupp Inhal nicht für die Anwendung bei allergisch bedingten Be- schwerden, sondern zur Be- handlung des Kruppsyndroms zugelassen.

Infectopharm bittet alle Ärzte, bei der Verordnung des Präparates auf die kor- rekte Anwendung hinzuwei- sen und Infectokrupp Inhal nur mittels eines geeigneten Inhalationssystems im zuge- lassenen Indikationsbereich einzusetzen. Weitere Infor- mationen erhalten Sie bei Infectopharm,Telefon: 0 62 52/

9 64-0.

Ratgeber Impfschutz – Impf- erfolg und Impfsicherheit:

zwischen diesen beiden Polen bewegen sich medizinischer Fortschritt und Skepsis. Eine wirksame Bekämpfung von Epidemien verlangt energi- sches Einschreiten. Jedoch, sind die Impfstoffe sicher?

Die Pocken sind durch Impf- programme erfolgreich aus- gelöscht worden, allerdings bestehen noch heute Impf- schadensfälle aus jener Zeit.

Rechtssicherheit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiches Impfen. Die- sen Bogen schlägt der Rat- geber „Impferfolg – Impfsi- cherheit“ vom Aktionskreis Impfschutz e.V., Verlag Peter Wiehl, ISBN 3-92 72 19-10-X, 14,80 Euro plus Versandkosten.

Metformin für Kinder zuge- lassen – Das orale Antidiabe- tikum Glucophage® (Merck) mit dem Wirkstoff Metformin hat die Zulassung zur Behand- lung von Kindern und Jugend- lichen mit Typ-2-Diabetes er- halten. Wie bei erwachsenen Typ-2-Diabetikern ist die me- dikamentöse Behandlung mit Glucophage® indiziert, wenn sich der Glukosestoffwechsel durch Allgemeinmaßnahmen nicht normalisiert. Die Zulas- sungserweiterung gilt für Pati- enten ab dem zehnten Le- bensjahr. Glucophage®wurde in der Zulassungsstudie von den Kindern gut vertragen.

Dabei wurde Metformin bis zu einer Zieldosis von 2 000 mg täglich titriert. EB

Referenzen

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