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A358 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 7½½½½16. Februar 2001
Datenbanken
Förderkatalog online
Informationen zu Forschungs- und Entwicklungsprojekten
D
er Förderkatalog des Bun- desministeriums für Bil- dung und Forschung (BMBF),Berlin, ist seit kurzem auch über die Homepage des Mi- nisteriums im Internet abruf- bar (www.bmbf.de). Mehr als 90 000 Vorhaben aus For- schung und Entwicklung, die Fördergelder erhalten oder erhalten haben, sind dort do- kumentiert.
Der Förderkatalog gliedert sich in einen interaktiven und einen Statistikteil. Im inter- aktiven Teil kann der An- wender über eine Suchmas- ke nach Vorhabenthema, Zu- wendungsempfän- ger, Bewilligungs- summe und -zeit- raum recherchie- ren. Der statistische Teil informiert in Übersichten über die Verwendung der BMBF-Mittel. Auf- geführt sind dar- über hinaus Hinwei- se auf Links zu In- formationsstellen mit weitergehenden Informationen.
Lebensmittelsicherheit
Wissen, was auf den Tisch kommt
Europäische Kampagne
„Talking Food“ mit virtueller Ausstellung
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ie EU-Kommission unter- stützt seit 1998 die euro- paweite Aufklärungskampa- gne zu Lebensmittelsicher- heit und Verbraucherschutz.In Deutschland läuft das Pro- jekt unter dem Titel „Talking Food – Wissen, was auf den Tisch kommt!“. Die Initiative richtet sich vor allem an Ju- gendliche und informiert un- ter anderem über Maßnah- men, die auf der Grundlage nationaler und europäischer Gesetze von Staat und Wirt- schaft ergriffen werden, um Qualität und Sicherheit der Lebensmittel zu gewährlei- sten. Verantwortlich für die Kampagne ist der „Arbeits- kreis öffentlich geförderter Ernährungsaufklärung“, dem auch die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände, die Bundeszentrale für gesund- heitliche Aufklärung und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung angehören.
Als weiterer Baustein ist die InternetFactory hinzuge- kommen (www.talkingfood.
de). Die Website dient als Lern-, Kommunikations-, Re- cherche- und Informations- zentrum. Integriert sind Dis- kussionsforen, Chatrooms, Hotline und Newsletter, In- fobereiche sowie eine inter- aktive Ausstellung. Die Gäste können sich in den virtuellen Räumen bewegen und die Aufgabenbeschreibung für den jeweiligen Raum aufrufen.
Die Ergebnisse können im Netz veröffentlicht werden.
M E D I E N
Verfechter der Euthanasie
Talkshow „Hart, aber fair – das Reizthema“, WDR Fernsehen, 31. 1. 2001, 20.15 Uhr
Töten von Menschen wird in westlichen Industrie- nationen als Kapitalverbrechen verfolgt. Auch „Tö- tung auf Verlangen“ ist strafbar. Unter dieser Vor- aussetzung ist es nicht hinzunehmen, wie ausge- rechnet ein Verfechter der Euthanasie, Pieter Ad- miraal aus den Niederlanden, in die Talkshow ein- geladen werden konnte – und ihm zudem über- proportional viel Rederecht eingeräumt wurde.
Die Tötung bezeichnete der Moderator Frank Plas- berg euphemistisch in der Terminologie der Nazis viermal binnen weniger Minuten als „Erlösung“.
Schwerer noch wiegt die Tatsache, dass er seine Moderatorenrolle verließ, indem er zum Beispiel mehrmals den Versuch unternahm, der Bundesju- stizministerin Herta Däubler-Gmelin das Wort ab- zuschneiden. Den Höhepunkt bildeten die sportli- chen Schiedsrichter, die zum Schluss ihr Votum für den Sympathieträger des Abends abgaben. Wer hätte es nach diesem Vorlauf anders sein können als Admiraal. Wenn sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen als Akzeptanzbeschaffer für eine Kultur des Todes versteht, könnte zur nächsten Talkshow ein Verfechter der Todesstrafe aus den USA einge-
laden werden. Richard Fuchs
TV-Kritik
Das Internet ist in Europa inzwischen weit verbreitet: So ist beispielsweise in der EU der Anteil der Nutzer mit privatem Zugang zwischen April und Oktober 2000 von rund 18 auf 28 Prozent ge- stiegen. In Deutsch- land gab es im glei- chen Zeitraum sogar eine Verdoppelung des Heim-Surfer-An- teils. Auffallend ist das starke Nord- Süd-Gefälle: Von Skandinavien bis ans Mittelmeer ver- liert das Internet erheblich an Bedeu- tung.