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Archiv "Endlich ein Grippemittel?" (21.01.1987)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Endlich ein Grippemittel?

In Australien sind Wissenschaft- ler dabei, ein Medikament zu ent- wickeln, das gegen alle Arten von Grippeviren wirksam ist. Es soll in drei Jahren für Klinikversuche zur Verfügung stehen. Die Forschungen gehen davon aus, daß ein entschei- dendes Segment der Proteinhülle von Influenzaviren allen gemeinsam ist. Bereits 1982 hatten zwei Mitar- beiter der Organisation für wissen- schaftliche und industrielle For- schung des Australischen Bundes (CSIRO), Dr. Peter Colman und Dr. Jose Varghese, mittels Röntgen- Kristallographie die komplexe Struktur des als Hülle für Viren die- nenden Proteins Neuraminidase ent- schlüsselt. Ihre im Jahr darauf in der Zeitschrift „Nature" veröffentlich- ten Forschungsergebnisse hatten in- ternational große Beachtung gefun- den.

Die mit der Entwicklung eines Grippemedikaments befaßten Wis- senschaftler interessierten sich be- sonders für die Struktur einer „akti- ven Stelle" dieses Eiweißkörpers, die allgemein dazu zu dienen schien, das Virus in dem befallenen Orga-

Patienten mit einer rheumato- iden Arthritis scheinen besonders zum peptischen Ulkus zu neigen, wobei unklar bleiben muß, ob die häufige Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika oder genetische Faktoren für diese Beobachtung ver- antwortlich zu machen sind.

In den gängigen Lehrbüchern wird jedenfalls vor der Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika bei einem floriden Ulcus gewarnt. Wie Czarnobilski und Mitarbeiter aus Krakau zeigen konnten, trifft dies offensichtlich für das Carprofen (Imadyl®) nicht zu, einer Substanz, von der gezeigt werden konnte, daß sie die Prostaglandinkonzentration in der Magenschleimhaut im Gegen- satz zu den übrigen Antirheumatika erhöht. Sie gaben 15 Patienten mit einem Magengeschwür und 60 Pa-

nismus zu verbreiten. Eine Gruppe am Pharmazie-College in Melbour- ne unter Leitung von Professor Pe- ter Andrews beschäftigt sich jetzt mit diesem Problem. Dabei werden mit modernster Computertechnik Molekülmodelle entworfen, die an der „aktiven Stelle" eingreifen kön- nen.

An diesen Stellen befindet sich eine große Zahl von stark geladenen Aminosäuren, die als Katalysator für den Prozeß der Loslösung der Virusteilchen und ihrer Infizierung anderer Zellen dienen. Die austra- lischen Forscher setzen nun dort an, indem sie sich bemühen, herauszu- finden, welche chemischen Gruppen und Molekülformen sich so fest an die Aminosäuren binden, daß die Katalysatorwirkung der aktiven Stellen behindert wird.

Die Schwierigkeit beim Kampf gegen das Influenzavirus war bisher, daß dieses Virus sich oft verändert, wenn auch meist nur geringfügig.

Alle 10 bis 15 Jahre erfährt die Ei- weißhülle allerdings eine so drasti- sche Veränderung, daß es zu schwe- ren Epidemien wie die der Russi-

tienten mit einem Ulcus duodeni 300 mg Carprofen bzw. ein Placeboprä- parat zusätzlich zu einer Standard- therapie mit 300 mg Ranitidin. Die Ulzera heilten gleich schnell ab, Ul- kuskomplikationen wurden nicht be- obachtet.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß bei Patienten mit rheu- matoider Arthritis und einem pepti- schen Geschwür Carprofen für die Gelenke und Ranitidin für das Ul- kus die Ulkusheilung nicht beein- trächtigen.

Czarobilski, Z., Bem, S., Czarnobilski, K., Konturek, J.: Carprofen and the ther- apy of gastroduodenal ulcerations by rani- tidine. Hepatogastroenterol. 32: 20-23, 1985

Physiologisches Institut, Medizinische Akademie, und Distriktkrankenhaus Kra- kau, Polen

schen Grippe 1950, der Asiatischen Grippe 1957 und der Hongkong- Grippe 1968 kommt. Beim Aus- bruch der Hongkong-Grippe hatte das Virus alle Gene wie bei der Asiatischen Grippe mit Ausnahme eines neuen Hämagglutininmole- küls , das dem eines bei Enten vor- kommenden Virus ähnlich ist. Bei einer Grippeepidemie 1977 in An- shan in China wurden als Erreger die gleichen Viren festgestellt, die 1950 die Russische Grippe ausgelöst hatten. Offensichtlich war dieser Er- reger 27 Jahre lang latent gewesen.

Wie einer der führenden au- stralischen Grippeforscher, Dr.

Graeme Laver von der John Curtin School of Medical Research in Can- berra, meint, ist im Grunde zu be- fürchten, daß jederzeit eine der töd- lichen Formen auftreten kann.

Im letzten Jahr verwandelte sich eine Virusinfektion bei Hühnern im amerikanischen Bundesstaat Penn- sylvania plötzlich in eine verheeren- de Seuche, zu deren Ausrottung über 60 Millionen Dollar aufgewen- det werden mußten. Nur eine einzi- ge Veränderung in der genetischen Struktur des Virus hatte dazu ge- führt, daß aus dem zunächst gutarti- gen Virus eine tödliche Abart wur- de. Erst vor wenigen Monaten wur- den an der nordamerikanischen Kü- ste Seehunde gefunden, die an einer Infektion durch die Art Viren, wie sie bei den Hühnern gefunden wor- den waren, verendet waren. Wenn die Viren auch Menschen befallen hätten, wäre eine Epidemie nicht zu verhindern gewesen.

Dr. Laver hat die von Dr. Cole- man in ihrer Struktur analysierten Neuraminidase-Moleküle als erster kristallisiert. Die Unterart des Vi- rus, die sich am besten dazu eignete, fand er bei einer Seeschwalbe an der Küste von Queensland. Daß sich die Viren auch bei Wildvögeln finden, ist als weiteres Zeichen dafür zu deuten, daß sich die Viren an die verschiedensten Wirte anpassen können. Ish

Australian Information Service, G.P.O.

Box 12, Canberra A.C.T. 2601, Austra- lien. Freundlicherweise auf Anforderung zur Verfügung gestellt von der Presse- und Informationsabteilung der Australischen Botschaft in Bonn.

Ulkustherapie und NSA

A-146 (44) Dt. Ärztebl. 84, Heft 4, 21. Januar 1987

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