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Academic year: 2022

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(1)

Maria Rabadjieva & Judith Terstriep

Ergebnisbericht

21|01

Wertschöpfung neu denken nachhaltig. regional. digital.

Umfrageergebnisse

(2)

Hinweis

Dieser Bericht ist innerhalb des Arbeitsschritts 1 des Projekts »Wertschöpfungsketten neu denken: nachhaltig. regional. digital.« entstanden. Das Projekt widmet sich folgen- der Frage: Inwieweit können Nachhaltigkeitsaspekte – ökonomisch, ökologisch und so- zial – durch die Kooperation zwischen »Handwerk« und »Design« im gesamten Wert- schöpfungsprozess einschließlich der lokalen Produktion stärkere Berücksichtigung fin- den? Das Projekt wird unter der Leitung des Forschungsschwerpunktes »Innovation, Raum & Kultur« des Instituts Arbeit und Technik der Westfälische Hochschule Gelsen- kirchen in Kooperation mit CREATIVE.NRW, Heimatdesign Dortmund und der Folkwang Universität der Künste Essen durchgeführt.

Rabadjieva, Maria & Terstriep, Judith (2021): Wertschöpfung neu denken: nachhaltig. regional. - Umfrageergebnisse. Ergebnisbericht des Projekts »Wertschöpfung neu denken: nachhaltig. regional. digital«.

21/01. Gelsenkirchen: Institut Arbeit und Technik.

© IAT 2020

(3)

Inhalt

1 HINTERGRUND 1

2 MERKMALE 2

3 PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN &

MATERIALIEN 5

4 KOOPERATIONEN 6

5 NACHHALTIGKEIT 9

6 RESÜMEE 11

(4)

1 Hintergrund

Sowohl das produzierende Handwerk als auch das Design haben in NRW eine lange Tradition.

Nachdem sich die Zusammenarbeit beider Be- reiche infolge von Industrialisierung und die Globalisierung immer mehr voneinander ent- fernt hat, ist seit einigen Jahren wieder eine größere Annäherung zu verzeichnen. Die Digi- talisierung bietet viele neue Möglichkeiten mit innovativen Produkten und Dienstleistungen auf veränderte Kundenanforderungen an Hochwertigkeit und Nachhaltigkeit zu reagie- ren und sich wettbewerbsfähig im Markt zu po- sitionieren.

Die Ausschöpfung dieser Potenziale ist jedoch nicht nur risikoreich, sondern für viele kleine und mittlere Unternehmen beider Branchen mangels finanzieller, personeller und/oder zeitlicher Ressourcen gänzlich unmöglich.

Hinzu kommt, dass u. U. das erforderliche Wis- sen oder die erforderlichen Kompetenzen etwa hinsichtlich geeigneter Kooperationspart- ner/-formen, neuer Geschäftsmodelle fehlen.

Nachhaltigkeitsaspekte – ökonomisch, ökolo- gisch und sozial – finden vor diesem Hinter- grund nur selten im gesamten Wertschöp- fungsprozess, einschließlich der lokalen Pro- duktion, Berücksichtigung.

Mit dem Projekt »Wertschöpfung neu denken:

nachhaltig. regional. digital.« zielt der For- schungsschwerpunkt »Innovation, Raum &

Kultur« unter der Leitung des Instituts Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule in Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste Essen, Heimatdesign und Crea- tive.NRW darauf ab, Bedarfe und Potenziale der regionalen nachhaltigen Produktion zu er- mitteln, interessierte Akteure zu vernetzen

und in einem Forschungsvorhaben zur pilot- haften Erprobung zu verbinden.

Die Vernetzung soll Designer:innen, Handwer- ker:innen und Materialproduzent:innen aus NRW zusammenbringen, um ein regionales, nachhaltiges und transparentes Wertschöp- fungssystem zu initiieren, das es ermöglicht, Produkte/Dienstleistungen gemeinsam zu ent- wickeln und zu vermarkten.

Die »Bedarfs- und Potenzialanalyse« des Vor- habens zielt darauf ab, interessierte Unterneh- men zu identifizieren und ihre konkreten Be- darfe und Vorstellungen zur nachhaltigen Wertschöpfung zu ermitteln. In einem ersten Schritt wurde vom 29.06.2020 bis 31.08.2020 eine Online-Kurzumfrage mit ca. 10 Fragen durchgeführt. Diese Pilotstudie stellte nicht auf Repräsentativität ab, sondern diente dazu, in- teressierte Akteure für das Thema zu sensibili- sieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich im Projekt zu beteiligen.

Die Umfrage adressierte Handwerksbetriebe, Designunternehmen und Materialhersteller.

Jedoch haben ausschließlich Designunterneh- men und Handwerksbetriebe daran teilgenom- men. Von den 63 eingegangenen Fragebögen waren 25 vollständig ausgefüllt und flossen in die Auswertung ein.

Der Datensatz setzt sich aus einem ausgewoge- nen Mix aus den Branchen »Handwerk« (12) und »Design« (13) zusammen.

(5)

2

2 MERKMALE

Tischlereien/Schreinereien ma- chen rund der Hälfte der Hand- werksbetriebe (5) aus. Es folgen Damen-/Herrenschneiderei (3).

Daneben beteiligten sich je eine Glasbläserei, Kürschnerei/Leder- schneiderei, ein Raumausstatter und ein Parkettleger an der Befra- gung.

Im Bereich »Design« handelt es sich bei annähernd der Hälfte der Respondenten um Industrie- /Produktdesigner (6), gefolgt von Interior-Design/Raumgestaltung und Modedesign mit je 2 Unter- nehmen sowie jeweils ein Unter- nehmen aus den Bereichen Wer- bung, Herstellung und Gestaltung von Accessoires sowie Grafik- und Kommunikationsdesign.

Bei der Mehrzahl der Responden- ten handelt es sich um Soloselb- ständige (17), gefolgt von Klein- stunternehmen (4).

(6)

TISCHLEREIEN/SCHREINEREI (5)

DAMEN-/HERRENSCHNEIDEREI (3)

GLASBLÄSEREI (1)

PARKETTLEGER (1)

KÜRSCHNEREI/LEDERSCHNEIDEREI (1)

RAUMAUSSTATTUNG (1)

INDUSTRIE-/PRODUKTDESIGN (6)

INTERIORDESIGN/RAUMGESTALTUNG (2)

MODEDESIGN (2)

WERBUNG (1)

HERSTELL./GESTALTUNG ACCESOIRES (1)

GRAFIK-/KOMMUNIKATIONSDESIGN (1) Handwerk

(n = 12) Desging

(n = 13)

UNTERNEHMENS- GRÖSSE

SOLOSELBSTÄNDIGE

1-9 BESCHÄFTIGTE

10-49 BESCHÄFTIGTE

50-249 BESCHÄFTIGTE

>249 BESCHÄFTIGTE PRIMÄRE TÄTIGKEITS-

BREICHE

8

2

1

1

2

2

9

(7)

4

Aachen Hennef (Sieg)

DO = Dortmund W = Wupperal

Attendorn DO

Bochum

Bönen

W Essen

Düsseldorf Anröchte

Köln

Handwerk Design

13 12

Hauptsitz des Unternehmens

(8)

3 PRODUKTE, DIENSTLEIS- TUNGEN & MATERIALIEN

Die überwiegende Mehrheit der Handwerksbetriebe bietet Ihr Produkte und Dienstleistungen lokal (72%) und/oder regional (17%) an. Demgegenüber bieten die Designer: innen ihre Dienstleistungen gleichermaßen lokal, lan- des-, europaweit und international (je 31% der Nennungen) sowie bundes- weit (41%) an. Handwerker:innen und Designer:innen bieten ihre Produkte und Dienstleistungen zu annähernd gleichen Anteilen über Internet an.

31%

92%

23%

17%

31%

46%

25%

31%

8%

31%

8%

23%

25%

kommunal/lokal

regional

NRW-weit bundesweit

europaweit

international

Online

Wo bieten Sie Ihre Produkte/

DL primär an?

Mehrfachauswahl möglich

23%

25%

23%

58%

23%

33%

15%

39%

25%

31%

17%

kommunal/lokal

regional

NRW-weit bundesweit

europaweit

international

Woher beziehen Sie Ihre Mater- ialien/Vorprod- dukte primär?

Mehrfachauswahl möglich

Handwerk (n = 12) Design (n = 13)

(9)

6

4 KOOPERATIONEN

Kooperationen sind sowohl im Handwerk als auch in der Design- wirtschaft gängig Praxis. Lediglich 8% der Handwerker:innen und 6%

der Designer:innen gab an nicht zu kooperieren. Besonders ausge- prägt sind Kooperationen inner- halb der eigenen Branche. Rund 69% der Handwerker:innen ko- operierte mit Betrieben im eigenen Gewerk, im Design sind des 64%

die mit anderen Unternehmen der Designwirtschaft zusammenarbei- ten.

Ähnlich stark ausgeprägt sind in beiden Branchen die Kooperatio- nen mit Kunden. Während die De- signer:innen zudem vielfach mit Materialherstellern zusammenar- beiten (64%), erfolgen diese Ko- operationen mit 15% der Nennun- gen eher selten.

Mit Blick auf künftige Kooperatio- nen gaben 58% der Handwerksbe- triebe an, Interesse an einer Aus- weitung der Zusammenarbeit mit Betrieben im eigenen Gewerk und mit anderen Gewerken zu haben.

Annähernd dreiviertel der Desig- ner:innen strebt eine Ausweitung der Zusammenarbeit innerhalb der eigenen Branche interessiert.

Daneben besteht ein starkes Inte- resse von Designer:innen künftig verstärkt mit Handwerksbetrie- ben, Materialherstellern, Kund:in- nen und Vertriebspartnern koope- rieren zu wollen (je 69% der Nen- nungen).

Aber auch die Handwerksbetriebe sind an einer Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Design interessiert (48%).

(10)

7%

8%

14%

69%

64% 23%

36%

15%

43% 46%

Ja, mit andere Handerker:innen aus meinem Gewerk / Tätigkeitsfeld

Ja, mit Designer:innen

Ja, mit Materialhersteller:innen

Ja, mit Kund:innen

Ja, mit Vertriebspartner:innen

Mehrfachauswahl möglich

43% 46%

Ja, mit andere Handerker:innen aus anderen Gewerken / Tätigkeitsfeldern

69%

58%

69%

58%

17%

38%

58%

77% 42%

69% 25%

50% 15%

69% 25%

Nein, wir kooperieren nicht / auch nicht künftig

Handwerk (n = 12)

Design (n = 13)

Kooperieren Sie im Rahmen ihrer Tätig- keit mit anderen?

Mit wem würden Sie gerne künftig gerne vermehrt kooperien?

Kooperationen bieten Optimierungs- potentiale für die eigenen Prozesse ...

8%

Nein

54%

Materialbeschaffung

50% 8%

Planungsprozesse

14% 31%

Prototyping

7%

54%

Produktions- / Herstellungsverfahren

79%

Qualitätssicherung

14% 23%

Vertrieb

79% 31%

Weiterentwicklung des Geschäftsmodells

64%

(11)

Handwerk und Design sind sich einig:

Kooperationen helfen die eigenen Prozesse zu optimieren.

8

Sowohl Handwerker:innen als auch Designer:innen gehen davon aus, dass sich die eigenen Prozesse durch Kooperationen verbessern ließen. Rund 54% der Handwer- ker:innen und 50% der Desig- ner:innen Kooperationen als hilf- reich, um die Materialbeschaffung zu optimieren. Ebenso schreiben beide Gruppen der Zusammenar- beit mit Partner eine hohes Opti- mierungspotenzial im Bereich der Produktions-/Herstellungsverfah- ren zu. Unter den Designer:innen wird das Verbesserungspotenzial

mit 79% der Nennungen als beson- ders hoch eingeschätzt. Dies gilt analog für den Vertrieb. Nach Auf- fassung von 54% der Handwer- ker:innen und 79% der Desig- ner:innen ließen sich außerdem die eigenen Geschäftsmodelle durch eine Zusammenarbeit opti- mieren.

Geringere kooperationsinduzierte Verbesserungspotenziale werden dagegen den eigenen Planungspro- zessen und der Qualitätssicherung zugeschrieben.

(12)

5 Nachhaltigkeit

Ökologische, ökonomische und so- ziale Nachhaltigkeitsaspekte sind für das Handwerk und Design glei- chermaßen wichtig.

Nach eigener Aussage berücksich- tigen zehn der zwölf Handwerks- betriebe Nachhaltigkeitsaspekte in der Produktion. Unter den Desig- ner:innen sind es sogar 100%.

Auch besteht ein sehr hohes Inte- resse mit neuen Materialien, Ent- würfen und Produkten zu experi- mentieren und diese regional zu Fertigen.

(13)

10

NACH

HALTIG KEIT

Berücksichtigung von Nachhaltigkeit

in der Produktion/

Leistungs- erstellung

Interesse am Ex- perimentieren mit nachhaltigen Materialien,

Entwürfen & Produkten und deren regionalen

Fertigung (100%)

13 10

(83%)

(100%)

13

12

(100%)

(14)

6 Resümee

Diese Pilotstudie hat erste Anhalts- punkte für das Interesse des Hand- werks und der Designwirtschaft am »nachhaltiger Wertschöpfung«

geliefert. Handwerker:innen und Designer:innen schreiben Koope- rationen ein hohes Potenzial zur Optimierung ihrer eigenen Wert- schöpfungsprozesse zu.

Unklar bleibt jedoch was die Be- fragten konkret unter Nachhaltig- keit verstehen, wie solche Koope- rationen ausgestaltet werden kön- nen und wo sie ansetzen sollten.

Zur Beantwortung dieser Fragen haben sich 21 Handwerker:innen und Designer:innen zu einem ver- tiefende Interviews bereit erklärt.

Für gelingende kooperative For- schung und Entwicklung von Handwerk und Design sowie das gemeinsame Experimentieren ist es – gerade mit Blick auf Soloselb- ständige und Kleinstbetriebe – es- sentiell, ihre konkreten Bedarfe, Erwartungen und Herausforderun- gen zu kennen. Nur so lassen sich Synergien ausschöpfen, neue Ideen entwickeln und in nachhaltige In- novationen umsetzen.

Zur weiteren Fundierung dieser ersten Ergebnisse ist daher eine re- präsentative Umfrage im Hand- werk und Design geplant.

(15)

IMPRESSUM

Herausgeber

Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Institut Arbeit und Technik

Munscheidstr. 14 D-45886 Gelsenkirchen Fon +49 (0) 209.17 07 Fax +49 (0) 209.17 07 110 Web www.iat.eu

Projektpartner

Folkwang Universität der Künste Essen CREATIVE.NRW

HEIMATDESIGN Autorinnen Maria Rabadjieva Judith Terstriep

© IAT 2021

Bildnachweis

Das Titelbild und alle anderen in diesem Bericht verwen- deten Bilder sind frei nach CCO.

Titelbild RhodaK Native Florida Folk Artist auf Unsplash

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