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Archiv "POLITIK: Immer dran denken" (04.01.1979)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Briefe an die Redaktion

5) Präzise Information von Ärzte- schaft und Bürgern

6) Umfassende Bestandsaufnahme und Wertung ohne Zeitdruck 75 Aufrechterhaltung der ärztlichen Tradition

Zu Punkt 2 sei noch angemerkt, daß die Vergebung der Studien- plätze nicht nach dem bisherigen Numerus-clausus-System erfolgen sollte.

Mit Erlangung der Reife müßte jeder Abiturient bei entsprechender Nei- gung wenigstens eine Chance ha- ben, Arzt zu werden. Ein guter Arzt wird nicht unbedingt derjenige, der eine Traumnote im Abitur hat. Ein Medizinstudent aus einer Arztfamilie bringt unter Umständen bessere Voraussetzungen mit als ein Student aus Funktionärskreisen, da er von Kindesbeinen an mit den Problemen des Arztberufes vertraut ist. Wenn in Deutschland mit 60 Mill. Einwoh- nern ebenso viele Ärzte ausgebildet werden wie in den USA mit 240 Mil- lionen Einwohnern, wenn nur 40 Prozent eines teuer ausgebildeten Jahrganges eine Weiterbildungs- stelle finden, wenn 1970 von der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) 4627 Studien- anfänger angegeben werden und es aber 1975 6590 Approbierte gibt, wenn voraussehbare Entwicklungen ignoriert werden, wenn jährlich 6000 arbeitslose Akademiker (nur im Me- dizinbereich) produziert werden, wenn bereits in den vergangenen 4 Jahren der durchschnittliche Ein- kommensverlust der Ärzte 24 Pro- zent betrug, wenn trotz immenser

Fehlplanung weiter zentralisiert wird, wenn bei einer angeblichen Kostensenkung die nachweislichen Kostenverursacher ausdrücklich ausgespart werden, und wenn bei all diesem Tun Arzt und Patient die Leidtragenden sind, dann müßte nun doch schleunigst etwas gesche- hen, bevor das ganze Porzellan zer- schlagen ist.

Dr. med. Wolfgang Troll Kreuzensteinstraße 7 7700 Singen

FORSSMANN

Zu dem Nachruf auf Prof. Dr. med. Wer- ner Forßmann in Heft 27/1979:

Versehen

... Ich nehme an, daß Ihnen nur aus Versehen eine drei für eine fünf her- eingerutscht ist, denn Prof. Forß- mann erhielt den Nobelpreis erst 1956 (und nicht 1936). Daß er ihn schon 1936 verdient hätte zu be- kommen, steht auf einem anderen Blatt.

Dr. med. H. Hubrich Castroper Hellweg 414 4630 Bochum-Gerthe

Bedeutung

... Werner Forßmann erbrachte 1929 als eben promovierter Arzt den Beweis, daß man das Herz des le- benden Menschen katheterisieren kann. Im Selbstversuch führte er nach einer Venaesectio am linken Arm einen Ureterenkatheter in sei- ner ganzen Länge bis in den rechten Vorhof des Herzens ein. Anschlie- ßend überprüfte er vor dem Rönt- genapparat durch einen vorgehalte- nen Spiegel selbst die Lage des Ka- theters. Forßmanns Selbstversuch fand jahrelang keine Beachtung.

Erst 1941 kam der entscheidende Zeitpunkt für eine Weiterentwick- lung, als Andrö Cournand seine er- sten Untersuchungen mit dem Herz- katheter als klinische Methode be- kanntgab. In den folgenden Jahren konnten dann Cournand und Dickin- son William Richards den Wert des Herzkatheterismus endgültig be- weisen.

Als man Cournand und Richards von der Columbia-Universität New York für ihre Experimente mit dem Herz- katheter auszeichnen wollte, mach- ten diese selbst darauf aufmerksam, wie sehr sie sich anfangs auf die Selbstversuche Forßmanns gestützt hatten, so daß sich die Nobelpreisju- ry entschloß, den Preis in drei Teilen zu vergeben. Es war dies auch der

erste medizinische Nobelpreis, der einem Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg verliehen wurde.

Dr. med. Gerhard Grosch Taunusklinik

6240 Königstein-Falkenstein

Wörtchen wert

Die deutsche Universitätsmedizin hat es nicht geschafft, Forßmanns Verdienst (Selbstversuch mit Ver- höhnung von seiten seines damali- gen Chefs) zu honorieren, in irgend- einer Form, auch nicht nach dem II.

Weltkrieg durch Übertragung seiner leitenden Position! Wäre dies nicht ein Wörtchen wert gewesen?

Dr. med. Detlef Dann Friedrichstraße 9

6530 Bingen-Bingerbrück

POLITIK

Eine Meinung zur Haltung der Parteien in Sachen „Kostendämpfung':

Immer dran denken

Nach Verabschiedung des soge- nannten Kostendämpfungsgesetzes ist meines Erachtens für den nieder- gelassenen Kassenarzt keine der drei etablierten Parteien mehr wähl- bar.

Als es darauf ankam, ließen sie uns in seltener Einmütigkeit schmählich im Stich. Keine vertrat die Position der Heilberufe. Im gleichen Schritt und Tritt marschierten sie gnaden- los über uns hinweg. Apropos Tritt.

Täglich verspüre ich bei meiner Pra- xisarbeit höchst schmerzhaft diesen gemeinen Tritt. Vermutlich geht es Ihnen ähnlich, verehrter Herr Kolle- ge. Tun wir uns doch zusammen.

Geben wir den Parteien diesen hin- terhältigen Tritt in Form einer un- übersehbaren Quittung bei der nächsten Wahl mit Zinsen zu- rück .. .

Dr. med. Friedrich Luce Hellweg 30

4782 Erwitte

2762 Heft 42 vom 18. Oktober 1979 DEUTSCHES ARZTEBLATT

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