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Archiv "Organhandel: Internationales Abkommen gefordert" (23.10.2009)

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A 2122 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 43

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23. Oktober 2009 Eine neue, an der Universität Leipzig entwickel-

te Operationsmethode, die totale mesometriale Resektion (TMMR), ermöglicht eine sichere und schonendere Behandlung des Zervixkarzinoms.

Die innovative Operationstechnik ist von Prof.

Dr. rer. nat. Dr. med. Michael Höckel, Direktor der Universitätsfrauenklinik Leipzig entwickelt und in einer prospektiven Studie evaluiert wor- den (Lancet Oncology 2009; 10: 683–92).

Die Operationsmethode basiert maßgeblich auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Beckenanatomie der Frau sowie zur Tu - morausbreitung im menschlichen Gewebe inner- halb eines anatomischen Kompartiments. Der Tu- mor breitet sich nicht einfach räumlich aus, son- dern wächst in den Gewebestrukturen, aus denen er embryonal hervorgegangen ist. Obwohl es kei- ne mechanische Trennwand gibt, wird die an-

grenzende Harnblase offenbar aus diesem Grund in frühen Stadien des Zervixkarzinoms nicht be- fallen. Es können aber andere, vom Primärherd weiter entfernte Gewebe infiltriert werden, da diese Gewebetypen denselben embryonalen Ur- sprung haben wie das Krebsgewebe. Höckel und sein Team entfernen den Gebärmutterhalskrebs nun konsequent in den entsprechenden anatomi- schen Kompartimenten, Harnblase, Enddarm und angrenzende Nerven werden verschont.

Keine Strahlentherapie notwendig Die TMMR-Operation ist schonender und si- cherer. Eine Studie mit 212 Patientinnen (FIGO- Stadien Ib, IIA, IIB) ergab eine Heilungsrate von 96 Prozent. Die Heilungsrate war definiert als ein Überleben ohne Rezidiv innerhalb von fünf Jahren. In der Studie erhielten die Patientinnen

keine adjuvante Bestrahlung, wie sie sonst üb- lich ist.

Zum Vergleich: Die Heilungsraten lagen frü- her – trotz Radiatio – zwischen 80 und 85 Pro- zent. Bei der herkömmlichen Operation wurden häufig Nerven verletzt, die die Blasen-, End- darm- und Vaginalfunktionen regulieren. Bei der TMMR-Operation liegt die behandlungsbedingte Morbidität dagegen nur bei neun Prozent.

„Die totale mesometriale Resektion dürfte sich im Hinblick auf ihre neue Radikalität als wirklich bahnbrechende Innovation der operati- ven Therapien erweisen“, meint Höckel. Das Prinzip dieser Vorgehensweise verbessere auch die Operationsergebnisse bei anderen Tumoren des Genitaltraktes. Allein am Zervix- karzinom erkranken in Deutschland jährlich

circa 6 200 Frauen neu. NSI

SCHONENDERE UND EFFIZIENTERE OP BEI GEBÄRMUTTERHALSKREBS

Als „absurd“ hat der Vorsitzende des Hart- mannbundes, Prof. Dr.

med. Kuno Winn, die Diskussion in Union und FDP darüber be- zeichnet, ob Rudolf Henke Mitglied im Ge- sundheitsausschuss des Deutschen Bundesta- ges werden dürfe, obwohl er Vorsit- zender des Marburger Bundes und Vorstandsmitglied der Bundesärzte- kammer sei. „Gerade die CDU soll- GESUNDHEITSAUSSCHUSS

Streit um Personalie Henke

te nach dem Verlust eines ausge- wiesenen Experten wie Hans-Georg Faust froh über jeden neuen Sach- verstand sein, den sie in die gesund- heitspolitische Debatte einbringen kann“, sagte Winn. Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen könne es sich das Parlament nicht erlauben, an einer zentralen Schalt- stelle der Gestaltung künftiger Ge- sundheitspolitik auf entsprechendes Fachwissen zu verzichten.

„Völlig zu Recht käme wohl nie- mand in der CDU auf die Idee, ei-

Eine gemeinsame Studie von Euro- parat und Vereinten Nationen (UN) fordert ein internationales Abkom- men gegen Organhandel. Dabei müsse das Verbot im Mittelpunkt stehen, mit dem menschlichen Kör- per und seinen Teilen Gewinn zu er- zielen, teilte der Europarat in Straß- burg mit. Laut Schätzungen kämen fünf bis zehn Prozent aller Nieren- transplantationen weltweit durch Organhandel zustande.

ORGANHANDEL

Internationales Abkommen gefordert

Die Autoren der Studie plädie- ren dafür, freiwillige Organspender stärker zu ermutigen, um die Knappheit an Spenderorganen zu vermindern. Dabei solle die Ent- nahme bei Verstorbenen gegenüber Lebendspenden Priorität haben.

Daneben müssten genauere Daten über den Umfang illegalen Organ- handels erhoben werden. Bislang hätten die Täter nur ein geringes Ri- siko, entdeckt zu werden, könnten Rudolf Henke sitzt

künftig für die CDU im Bundestag.

Foto: dpa

nen ehemaligen Turnweltmeister wie Eberhard Gienger nicht in den Sportausschuss zu entsenden, weil er im Vorstand der Stiftung Deut- sche Sporthilfe sitzt und Vizeprä- sident für den olympischen Spit- zensport beim Deutschen Turner- bund ist“, sagte Winn. Die Debatte sei nicht nur in der Sache unver- ständlich, sondern auch scheinhei- lig. „Bei Herrn Henke weiß jeder, woran er ist. Da ist so mancher an- dere Lobbyist im Parlament weni- ger klar identifizierbar.“ hil

durch Organhandel aber zugleich enorme Gewinne erzielen.

Illegaler Organhandel finde oft in Form von „Transplantations-Touris- mus“ statt. Dabei reisten die häufig aus reichen Industrieländern stam- menden Empfänger in die Staaten, in denen es keinen ausreichenden Schutz der Spender gebe. Die Studie unterstreicht, ein Teil des Problems sei auch der Menschenhandel zum Zweck der Organentnahme. kna

A K T U E L L

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