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Archiv "Organhandel: Ermittlungen und Festnahmen im Kosovo" (24.06.2011)

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A 1406 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 25

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24. Juni 2011 Ein halbes Jahr nach einem Bericht

des Europarates über illegalen Or- ganhandel während des Kosovo- Krieges (1998 bis 1999) hat die Jus- tizmission der Europäischen Union (EULEX) eine Ermittlungsgruppe ins Leben gerufen. Sie soll den Vor- würfen des Schweizer Europarats- abgeordneten Dick Marty nachge- hen. Dieser hatte im Dezember ei- nen Report vorgelegt, nach dem der amtierende Regierungschef des Ko- sovos, Hashim Thaci, während des Krieges serbische Gefangene und kosovarische Dissidenten verschlep- pen und ihre Organe verkaufen ließ.

Thaci war damals Kommandant der UÇK-Milizen. Die Ermittlungs- gruppe wurde eingerichtet, obgleich ORGANHANDEL

Ermittlungen und Festnahmen im Kosovo

EU-Vertreter die Vorwürfe Martys zunächst abgetan hatten. Dies be - lege den Willen zur Aufklärung, erklärte Maja Kocijancic, Spreche- rin der EU-Außenbeauftragten Ca- therine Ashton. Die serbische Re- gierung drängt dagegen auf ein Un- tersuchungsmandat der Vereinten Nationen. Auch Marty hatte der EULEX die Fähigkeit abgespro-

Immer häufiger erkranken Erwach- sene an Masern. Betrafen zwischen 2001 und 2003 nur acht bis 13 Pro- zent der gemeldeten Fälle Patien- ten, die älter waren als 20 Jahre, lag der Anteil 2009 bei 31 Prozent. In diesem Alter ist die Rate der Kom- plikationen, wie der Masern-Enze- phalitis, deutlich erhöht. Die Ständi- ge Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut empfiehlt des- halb seit 2010, die Standardimpfung gegen Masern auf jüngere Erwach- sene zu erweitern. Der Vorsitzen- de der Stiftung Kindergesundheit, MASERN

Impfstatus von Erwachsenen überprüfen

Prof. Dr. med. Berthold Koletzko, rät jungen Eltern, ihren Impfstatus überprüfen zu lassen: „Sie schützen nicht nur sich selbst, sondern sind dann keine Infektionsquelle mehr für ungeimpfte Kinder.“ Zur Be- kämpfung der Masern empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent der Bevölkerung. Für die erste Imp- fung wird dieser Wert unter den Zweijährigen annähernd erreicht.

Für die zweite Masernimpfung be- trägt die Impfquote jedoch lediglich

89 Prozent. zyl

chen, den mutmaßlichen Skandal aufzudecken.

Derweil versucht EULEX, dem Misstrauen entgegenzutreten. Mitte Juni wurden im Kosovo zwei mut- maßliche Organhändler festgenom- men. Sie sollen mittellosen Spen- dern für 15 000 Euro Nieren entnom- men und diese für bis zu 100 000 Euro weiterverkauft haben. HN

Dick Marty: Der Schweizer Europa- ratsabgeordnete er- hob schwere Vor- würfe gegen den kosovarischen Re- gierungschef Has- him Thaci.

Foto: dpa

Wegen der großen internationalen seuchenhy- gienischen Relevanz sind im sogenannten Fast-track-Verfahren die Ergebnisse der Cha- rakterisierung des hochpathogenen, HUS-aus- lösenden Escherichia-coli-Stamms HUSEC- Ausbruchsstamms HUSEC041 (O104:H4) in der Online-Ausgabe von „Lancet Infectious Diseases“ veröffentlicht worden (23. Juni). Es handelt sich um eine Arbeit des Instituts für Hygiene und des Instituts für medizinische Mi- krobiologie an der Universität Münster sowie des Nationalen Referenzzentrums für Salmo- nellen und andere enteritische Pathogene am Robert-Koch-Institut (RKI, Außenstelle Werni- gerode). Untersuchungsmaterial waren Stuhl- proben von 80 HUS-oder Kolitis-Patienten aus der Zeit vom 23. 5. bis 2. 6. 2011 mit identi- schen Erregerklonen, also dem Ausbruchs- stamm. Analysetechniken waren Nukleinsäure-

sequenzierungen und phänotypische Tests wie Adhärenz- und Zytotoxizitätstests.

Der Erreger hat Eigenschaften von entero- aggregativen E.coli (EAEC) und Shigatoxin-pro- duzierenden enterohämolytischen E. coli (EHEC). Genanalysen aus Münster, aber auch von anderen Arbeitsgruppen, hatten zuvor eine hohe Sequenzhomologie des Ausbruchs- stamms mit EAEC belegt, die Durchfälle her- vorrufen. Von EAEC hat der Ausbruchsstamm Virulenzfaktor-enthaltende Plasmide und ag- gregative Adhärenzproteine, die auf Fimbrien exprimiert werden. EAEC aggregieren auf epi- thelialen Oberflächen wie Reihen übereinander geschichteter Backsteine („stacked brick pat- tern“). Eine weitere Gemeinsamkeit mit EAEC ist die Expression des Shigellen-Enterotoxins 1 und des Pic-Gens. Dieses kodiert für eine Se- rinprotease, die zusätzlich zur guten Adhärenz

der Erreger deren Kolonisierung im Mukus des Verdauungstrakts fördert.

Mit EHEC gemeinsam hat der Stamm be- stimmte Fimbrienproteine (lpf O26 lpf O113) und die Bildung von Shigatoxin 2. Es wirkt direkt zellschädigend und über eine Aktivierung der Komplementkaskade indirekt zytolytisch. Der Stamm ist unempfindlich gegenüber Penicilli- nen und Cephalosporinen sowie gegenüber Tri- methoprim-Sulfmethoxazol. Eine Antibiotikasen- sibilität besteht unter anderem für Carbapeneme.

„Es ist der Cocktail aus Pathogenitätsfakto- ren und der hohen Umweltresistenz, wie der Säurestabilität, der diesen Erreger so aggressiv macht“, erläuterte Prof. Dr. rer. nat. Helge Karch, Leiter des Hygieneinstituts. Bis zum 20.

Juni sind dem RKI in Berlin 3 494 EHEC/HUS- Erkrankungen und 39 Todesfälle gemeldet worden. Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

STAMM DES AKTUELLEN HUS-AUSBRUCHS IST CHARAKTERISIERT

A K T U E L L

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