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Archiv "PET: Fürchtet der G-BA eine Kostenexplosion?" (13.05.2011)

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gnen Lymphomen und Lungenkar- zinomen. Denn beim Lungenkarzi- nom liegen mindestens fünf RCTs mit deutlich positiveren Ergebnis- sen vor. Es ist offensichtlich, dass hier keine „vergleichbare Evidenz- lage“ besteht und dass unterschied- liche Entscheidungen gut begründ- bar sind.

Literatur bei den Verfassern Stefan Sauerland, Fülöp Scheibler,

Ressort Nichtmedikamentöse Verfahren, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswe- sen (IQWiG), 51105 Köln

Keine überhöhten Anforderungen

Neumeyer-Gromen und ihre Mitau- toren stellen die Frage ob „Über- höhte Anforderungen an die Evi- denz“ bei der Entscheidung zur PET-Diagnostik gestellt wurden.

Die ausdrückliche Antwort bleiben sie allerdings schuldig – vermutlich deshalb, weil sie hätte lauten müs- sen „Nein, es wurden keine über- höhten Anforderungen gestellt“.

Der Gemeinsame Bundesausschuss hat vielmehr eine sehr differenzierte Bewertung der PET bei den mali- gnen Lymphomen vorgelegt, die alle in dem Artikel angesprochenen As- pekte – von adäquaten Studiende- signs und der Relevanz unterschied-

licher Fragestellungen bei diagnosti- schen Methoden über Strahlenschutz- fragen bis hin zur Versorgungssicher- heit – umfassend berücksichtigt. Hier sei einmal dafür geworben, diese differenzierte Argumentation auch an dem entscheidungsrelevanten Ort tatsächlich nachzuvollziehen: Der Gemeinsame Bundesausschuss stellt seinen detaillierten Bewertungsbe- richt („Zusammenfassende Doku- mentation“) frei im Internet (www.

g-ba.de) zur Verfügung.

Kernvorwurf der Autoren ist, man habe sich bei der Entscheidung an unrealistischen Studienanforderun- gen orientiert und dabei anderes wertvolles Wissen ignoriert, sich quasi außerhalb von Wissenschaft- lichkeit und rationalem Denken ge- stellt. Dabei hat sich der Gemeinsa- me Bundesausschuss gerade der Komplexität der Bewertung dia - gnostischer Verfahren angenommen.

So basiert die Entscheidung unter anderem auf einer in hoher wissen- schaftlicher Verantwortlichkeit durchgeführten Studienfolge der Deutschen Hodgkin-Studiengruppe.

Auch in anderen Anwendungsfel- dern der PET werden aktuell in Deutschland Studien geplant, die – endlich, nach teilweise jahre- und jahrzehntelangem Experimentieren mit der PET oft ohne greifbare Er-

kenntnisse zum Nutzen – in abseh- barer Zukunft eine substanzielle Bewertung der PET in den entspre- chenden Anwendungsfeldern hof- fentlich erlauben werden.

Philipp Storz-Pfennig, M.A., MPH, Diedrich Bühler,

GKV-Spitzenverband, Abteilung Medizin, 10117 Berlin

Fürchtet der G-BA eine Kostenexplosion?

In dem Beitrag der Kollegin Neu- meyer-Gromen et al. wird zu Recht die Frage gestellt: Sind die Anfor- derungen an die Evidenz für die Be- zahlung der PET durch die Kran- kenkassen zu hoch?

Die Frage kann auch lauten: Fürch- tet der Gemeinsame Bundesaus- schuss eine Kostenexplosion, und lehnt er daher eine Kostenübernah- me ab?

Ich kann aus den Erkenntnissen ei- ner internistischen Praxis betonen, dass die PET für die Diagnostik und damit für die Therapie einem Quan- tensprung gleicht. Ich habe viele Patienten überzeugen können, dass sie diese PET-Untersuchungen selbst zahlen sollten, um Gewiss- heit für die absehbare Zukunft zu erhalten.

Zahlreiche Patienten mit erhöhten PSA-Werten und Prostatavergröße-

B R I E F E

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A 1066 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 19

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13. Mai 2011 rungen wollten sich nicht mehr den

invasiven Prostatapunktionen un- terziehen. Nach Kolonkarzinomen werden immer wieder die belasten- den Chemotherapien beklagt. Nach Mammaoperationen und Ovarial- neoplasien kam es oft erst nach über fünf Jahren zum Anstieg der Tumormarker. Spätestens dann wurden regelmäßig Ganzkörper- CT und auch NMR durchgeführt.

Ich bin der Meinung, dass den On- kologen die Kompetenz gegeben werden muss, schon frühzeitig – zum Beispiel sechs Monate nach einer kurativen Therapie – mit Hilfe der funk tionellen PET die Notwendigkeit von Chemotherapie oder auch operativer Maßnahmen zu prüfen.

Dann könnten die regelmäßig bis zu dreimal pro Jahr durchgeführten Ganzkörper-CT und NMR erheb- lich eingeschränkt werden. Ich den- ke nicht, dass die Kosten insgesamt reduziert werden können. Es wer- den aber sicherlich viele sehr teure Chemotherapien auf ihre Notwen- digkeit infrage gestellt werden . . .

Dr. med. Fred Reiß, 14169 Berlin

P ATIENTENRE CHTE

Philipp Rösler will die Rechte von Pa- tienten transparen- ter machen (DÄ 12/

2011: „Patienten- rechtegesetz: Eck- punkte kommen noch im März“).

Patientenpflichtengesetz

„Wo Rechte, da Pflichten“ heißt es doch. Der Patientenbeauftragte mö- ge seine/meine Klientel ermuntern, Wissen auch lernen zu wollen und eben auch umzusetzen. Wenn ein Patient nicht motiviert ist und nur passiv fordert, nach Jahren immer noch nicht weiß, wozu welche

„gelbe Tablette“ dient oder wie hoch sein HbA1 sein sollte, und was er dafür tun oder lassen sollte, ja, für sein Kranksein auch noch Belohnung erhält . . .

– Also, da bin ich doch glatt für ein Patientenpflichtengesetz.

Dr. med. Hans-Ulrich Sappok, 40549 Düsseldorf P

d t t 2 r p n

In Therapie und Beratung wird dem Abbau von Stress und Burn-out immer noch zu wenig Beachtung geschenkt.

Dies hat unterschiedliche Gründe. Stresssignale werden oft nicht als Krankheitszei- chen wahrgenommen und da- mit auch nicht als Gefahr in- terpretiert, oder sie werden in der irrationalen Hoffnung ver- drängt, dass sich die dahinter- liegenden Probleme von selbst lösen. Hier bietet das Buch ei- ne profunde Hilfe.

Der erste Teil des Buches beschäf- tigt sich mit dem Störungsbild und stellt Werkzeuge für die Verwendung in Beratung und Therapie bereit. Zu- dem werden verschiedene Stressmo- delle vorgestellt. Hierzu zählen bei- spielsweise ein logotherapeutischer Ansatz, das Stressmodell von Laza- rus, die Werteentwicklung von Schulz von Thun oder das Konzept der inneren Antreiber. Im zweiten Teil des Buches werden in einer the- rapeutischen beziehungsweise bera- STRESSPRÄVENTION

Profunde Hilfe mit hoher Praxisorientierung

terischen Perspektive die Stressprä- vention und der Stressabbau in der Praxis vorgestellt. Den Einstieg stellt der therapeutische Arbeitsvertrag dar. Nach der Informationsvermitt- lung geht es um das Erfassen der Stresssignale und die Suche nach den Stressursachen. Mit den definierten Veränderungszielen werden geeigne- te Strategien und Maßnahmen ausge- wählt und umgesetzt. Weil Stress ein völlig individuelles Phänomen ist und es die eine richtige Maßnahme für einen Klienten nicht gibt, be- schreiben die Autoren in einem eige- nen Kapitel 20 Maßnahmen und Strategien für eine erfolgreiche Stressbewältigung, die im Bedarfs- fall angewendet werden können.

Umfangreiche Arbeitsmaterialien und Fragebögen, die dem Buch im dritten Teil beigegeben sind, verwei- sen auf die hohe Praxisorientierung.

Des Weiteren berechtigt der Erwerb des Buches dazu, sich beim Verlag Online-Materialien herunterzuladen und so fertige Arbeitsblätter zur Ver- fügung zu haben. Joachim Koch I

w u w D G o c m t d d l

Den Autoren ist es in hervorragen- der Weise gelungen, die klassisch urologischen bildgebenden Unter- suchungsverfahren durch Compu- tertomographie, Angiographie und Magnetresonanztomographie so zu ergänzen, dass alle wesentlichen Er- krankungen im urologischen Fach- gebiet zielgerichtet untersucht wer- den können. Das Bildmaterial und die dazugehörigen Erläuterungen sind übersichtlich und einprägsam dargestellt, unnötige diagnostische Behandlungsschritte werden weit- gehend vermieden. Vielleicht fehlt an der einen oder anderen Stelle der Hinweis auf die klinischen Konse- quenzen einer falschpositiven oder negativen Diagnosestellung.

Autoren und Verlag ist es gelun- gen, ein gut gegliedertes übersicht- liches Werk anzubieten, das auch UROLOGIE

Übersichtlich und einprägsam

von der Didaktik nicht zu beanstan- den ist. Durch den Verzicht auf un- nötige oder wenig bedeutungsvolle Indikationen konnte auch der Um- fang des Werkes erfreulich gering gehalten werden. Insgesamt ist die

„Urogenitale Bildgebung“ jedem urologisch Interessierten als Lek - türe zu empfehlen. Herbert Rübben Hans Bernhard,

Josef Wermuth:

Stressprävention und Stressabbau.

Praxisbuch für Bera- tung, Coaching und Psychotherapie. Beltz, Weinheim 2011, 205 Seiten, 39,95 Euro

Peter Hallscheidt, Axel Haferkamp (Hrsg.):

Urogenitale Bildgebung. Springer, Berlin, Heidel- berg 2011, 457 Seiten, gebunden, 169,95 Euro

B R I E F E / M E D I E N

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