Die zukünftige demographische Entwicklung in Rheinland-Pfalz und im Rhein-Hunsrück-Kreis
Vortrag von Jörg Berres
Präsident des Statistischen Landesamtes
Rheinland-Pfalz
1
Bevölkerungsentwicklung 1990 bis 2004 im Vergleich
Die Bevölkerung im Rhein-Hunsrück- Kreis ist zwischen 1990 und 2004 deutlich stärker gestiegen als in Rheinland-Pfalz.
• Rhein-Hunsrück-Kreis: +13,7%
• Rheinland-Pfalz: +7,9%
Bevölkerungszuwachs in der Vergangenheit
95 100 105 110 115 120
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 Rhein-Hunsrück-Kreis Rheinland-Pfalz Messzahl
1990 = 100
2
Salden der Bevölkerungsbewegungen im Rhein-Hunsrück-Kreis 1970 bis 2004
natürlicher Wanderungs- Saldo saldo
Ø 1970 - 1979 - 100 + 400
Ø 1980 - 1989 - 100 + 200
Ø 1990 - 1999 - 50 + 1400
Ø 2000 - 2004 - 200 + 400
Bevölkerungsbewegungen in der Vergangenheit im Rhein-Hunsrück-Kreis
Seit den 1970er-Jahren ist die Bevölke- rungsentwicklung in Rheinland-Pfalz geprägt durch
● Geburtendefizite und
● Wanderungsüberschüsse.
-2 -1 0 1 2 3 4
1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Tausend
Natürlicher Saldo Wanderungssaldo
3
Bevölkerungsentwicklung in Rheinland-Pfalz 2000 bis 2050
Mittelfristig wird der Rückgang der Bevölkerungszahl auf Landesebene nur gering ausfallen.
Langfristig sinkt die Einwohnerzahl nach der mittleren Variante aber um rund 18 Prozent.
Variante
untere mittlere obere 2000 - 2015 -3,0% -2,4% -0,4%
2000 - 2050 -25,2% -17,5% -7,8%
Veränderung der Bevölkerungszahl in der Zukunft in Rheinland-Pfalz
2,5 3,0 3,5 4,0 4,5
2000 2010 2020 2030 2040 2050 Obere Mittlere Untere Variante Millionen
4
Annahmen der Modellrechnungen 2000 bis 2050
● Untere Variante: Zunahme der Lebenserwartung um zwei Jahre bis 2015;
ausgeglichener Wanderungssaldo bis 2050.
● Mittlere Variante: Zunahme der Lebenserwartung um vier Jahre bis 2050;
jährlicher Wanderungsüberschuss von 5 000 Personen.
● Obere Variante: Zunahme der Lebenserwartung um sechs Jahre bis 2050;
jährlicher Wanderungsüberschuss von 10 000 Personen.
●
Alle Varianten: Bis 2050 Geburtenrate von 1,4 Kindern je Frau.
5
Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen 2000 bis 2015
Mittlere Variante
In allen kreisfreien Städten und Land- kreisen ist der Saldo der natürlichen Bevölkerungsbewegung negativ (Geburtendefizit).
Die Bevölkerungszunahmen entlang der Rheinschiene resultieren ausschließlich aus Wanderungsüberschüssen.
6
Bevölkerungsentwicklung 2000 bis 2050 im Vergleich
Mittlere Variante
Die Bevölkerung im Rhein-Hunsrück- Kreis wird zwar wie im Land
schrumpfen, jedoch wird die Abnahme deutlich geringer ausfallen.
2000 - 2015 2000 - 2050 Rhein-Hunsrück-
Kreis -0,4% -8,7%
Rheinland-Pfalz -2,4% -17,5%
Veränderung der Bevölkerungszahl in der Zukunft
75 80 85 90 95 100 105
2000 2010 2020 2030 2040 2050
Rhein-Hunsrück-Kreis Rheinland-Pfalz Messzahl
2000 = 100
7
10 20 30 40 50 90 80
70
60
40 000 20 000 20 000 40 000
1950 2000 2050
Alter in Jahren Alter in Jahren Alter in Jahren Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen
Männerüberschuss Frauenüberschuss
Altersaufbau der rheinland-pfälzischen Bevölkerung
10 20 30 40 50 60 70 80
40 000 20 000 20 000 40 000
90
80
70
60
50
40
30
20
10
40 000 20 000 20 000 40 000
40 000 40 000 40 000 40 000 40 000 40 000
8
Altersstruktur im Rhein-Hunsrück-Kreis 2000 bis 2050
Mittlere Variante
Bereits mittelfristig nimmt die Zahl der unter 20-Jährigen beträchtlich ab.
Gleichzeitig steigt die Zahl der über 60-Jährigen deutlich an.
2000 - 2015 2000 - 2050
unter 20 Jahre -15,1% -29,9%
20 bis 60 Jahre +0,1% -17,5%
60 Jahre und älter +12,6% +30,7%
Bevölkerung -0,4% -8,7%
Veränderung der Bevölkerungszahl nach Altersgruppen in der Zukunft im
Rhein-Hunsrück-Kreis
40 60 80 100 120 140 160
2000 2010 2020 2030 2040 2050 Unter 20 Jahre 20 bis 60 Jahre 60 Jahre und älter Bevölkerung Messzahl
2000 = 100
9
Bedarf an Kindergartenplätzen 2002 bis 2050
Mittlere Variante
Der Bedarf an Kindergartenplätzen sinkt schon mittelfristig.
Der Rückgang fällt im Rhein-Hunsrück- Kreis deutlich schwächer aus als
im Land.
2000 - 2015 2000 - 2050 Rhein-Hunsrück-
Kreis -15,7% -28,8%
Rheinland-Pfalz -22,0% -38,2%
Veränderung des Bedarfs an Kindergartenplätzen in der Zukunft
0 20 40 60 80 100 120
2002 2015 2030 2050
Rhein-Hunsrück Rheinland-Pfalz Messzahl
2002 = 100
10
Plätze in allgemein bildenden Schulen im Rhein-Hunsrück-Kreis 2002/03 bis 2050/51
Mittlere Variante
Der Bedarf an Schulplätzen wird in Zukunft stark abnehmen.
Mittelfristig sind am deutlichsten die Grundschulen und die Sekundarstufe I betroffen. Langfristig wird besonders der Bedarf an Schulplätzen in der Sekundar- stufe II sinken.
2002/03 - 2002/03 - 2015/16 2050/51 Grundschule -17,9% -30,3%
Sekundarstufe I -21,2% -35,7%
Sekundarstufe II -10,9% -42,3%
Veränderung des Bedarfs an Schulplätzen in der Zukunft
im Rhein-Hunsrück-Kreis
0 20 40 60 80 100 120
2002/03 2015/16 2050/51 Grundschule Sekundarstufe I Sekundarstufe II
Messzahl 2002/03 = 100
11
Über 60-Jährige im Vergleich 2000 bis 2050
Mittlere Variante
Die Zahl der über 60-Jährigen steigt schon mittelfristig stark an.
Der Anstieg fällt im Rhein-Hunsrück- Kreis deutlich stärker aus als im Land.
2000 - 2015 2000 - 2050 Rhein-Hunsrück-
Kreis + 12,6% +30,7%
Rheinland-Pfalz +10,4% +18,3%
Veränderung der Altersgruppe der über 60-Jährigen in der Zukunft
im Rhein-Hunsrück-Kreis
90 100 110 120 130 140
2000 2010 2020 2030 2040 2050
Rhein-Hunsrück-Kreis Rheinland-Pfalz Messzahl
2000 = 100
12
Pflegebedürftige im Vergleich 2001 bis 2050
Mittlere Variante
Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt beträchtlich zu.
Im Rhein-Hunsrück-Kreis wird die Zahl sowohl kurz- als auch langfristig
stärker ansteigen als im Land.
2001 - 2015 2001 - 2050 Rhein-Hunsrück-
Kreis +28,2% +84,1%
Rheinland-Pfalz +25,5% +76,2%
Veränderung der Zahl
der Pflegebedürftigen in der Zukunft im Rhein-Hunsrück-Kreis
0 50 100 150 200
2001 2015 2030 2050
Rhein-Hunsrück-Kreis Rheinland-Pfalz Messzahl
2001 = 100
13
Bevölkerungsentwicklung in der
Verbandsgemeinde Kirchberg 2000 bis 2015
Mittlere Variante
Bis zum Jahr 2015 wird die Bevölkerung nur leicht abnehmen.
Der Bevölkerungsrückgang wird in der Verbandsgemeinde Kirchberg leicht über dem Landeswert liegen.
Im Rhein-Hunsrück-Kreis wird die Bevölkerung nahezu konstant bleiben.
2000 - 2015
VG Kirchberg -2,9%
Rhein-Hunsrück-Kreis -0,4%
Rheinland-Pfalz -2,4%
Veränderung der Bevölkerungszahl in der Zukunft
96 98 100 102
2000 2005 2010 2015
VG Kirchberg Rhein-H Rheinland-Pfalz
Messzahl 2000 = 100
Rhein-Hunsrück-Kreis
14
Entwicklung der Zahl der unter 6-Jährigen in der Verbandsgemeinde Kirchberg 2000 bis 2015
Mittlere Variante
Die Zahl der Kinder unter 6 Jahren wird sehr stark abnehmen.
In der Verbandsgemeinde Kirchberg und im Rhein-Hunsrück-Kreis wird dieser Verlust jedoch etwas geringer als im Land ausfallen.
2000 - 2015
VG Kirchberg -14,4%
Rhein-Hunsrück-Kreis -16,6%
Rheinland-Pfalz -19,0%
Veränderung der Bevölkerungszahl der unter 6-Jährigen in der Zukunft
75 80 85 90 95 100 105
2000 2005 2010 2015
VG Kirchberg Rhein-Hunsrück Rheinland-Pfalz
Messzahl 2000 = 100
VG Kirchberg Rhein-Hunsrück Rheinland-Pfalz
Rhein-Hunsrück-Kreis
15 Bis zum Jahr 2015 wird es immer weni- ger junge Menschen im Alter zwischen 6 und 20 Jahren geben.
In der Verbandsgemeinde Kirchberg wird diese Bevölkerungsgruppe um ein Viertel schrumpfen.
Entwicklung der Zahl der 6- bis unter 20-Jährigen in der Verbandsgemeinde Kirchberg 2000 bis 2015
Mittlere Variante
2000 - 2015
VG Kirchberg -26,9%
Rhein-Hunsrück-Kreis -14,6%
Rheinland-Pfalz -15,0%
Veränderung der Bevölkerungszahl der 6- bis unter 20-Jährigen
in der Zukunft
VG Kirchberg Rhein-Hunsrück Rheinland-Pfalz
Rhein-Hunsrück-Kreis 60
70 80 90 100 110
2000 2005 2010 2015
Messzahl 2000 = 100
16
Entwicklung der Zahl der 20- bis unter 60-Jährigen in der Verbandsgemeinde Kirchberg 2000 bis 2015
Mittlere Variante
Die Bevölkerung zwischen 20 und 60 Jahren wird sich in Rheinland-Pfalz, dem Rhein-Hunsrück-Kreis und der Verbandsgemeinde Kirchberg kaum verändern.
2000 - 2015
VG Kirchberg +2,5%
Rhein-Hunsrück-Kreis +0,1%
Rheinland-Pfalz -2,7%
Veränderung der Bevölkerungszahl der 20- bis 60-Jährigen in der Zukunft
96 98 100 102 104 106 108
2000 2005 2010 2015
G Messzahl 2000 = 100
VG Kirchberg Rhein-Hunsrück Rheinland-Pfalz
Rhein-Hunsrück-Kreis
17
Entwicklung der Zahl der 60-Jährigen und Älteren in der Verbandsgemeinde Kirchberg 2000 bis 2015
Mittlere Variante
Die Zahl der über 60 Jahre alten Bevölkerung wird deutlich steigen.
Im Rhein-Hunsrück-Kreis wird die
Zunahme stärker ausfallen als im Land.
In der Verbandsgemeinde Kirchberg wird diese Bevölkerungsgruppe unterdurch- schnittlich zunehmen.
2000 - 2015
VG Kirchberg +7,5%
Rhein-Hunsrück-Kreis +12,6%
Rheinland-Pfalz +10,4%
Veränderung der Bevölkerungszahl ab 60 Jahre in der Zukunft
90 95 100 105 110 115 120
2000 2005 2010 2015
Messzahl 2000 = 100
VG Kirchberg Rhein-Hunsrück Rheinland-Pfalz
Rhein-Hunsrück-Kreis
18
Ursachen für den demographischen Wandel
Zwei Ursachen:
• Die zu niedrige Geburtenrate führt zu einer schrumpfenden und gleichzeitig alternden Bevölkerung.
• Die steigende Lebenserwartung bremst zwar den
Bevölkerungsrückgang, verstärkt aber die demographische
Alterung der Gesellschaft.
19
Entwicklung der Geburtenrate in Rheinland-Pfalz seit 1950
Durchschnittliche Zahl der Kinder, die eine Frau im Laufe ihres Lebens
zur Welt bringt.
Definition Geburtenrate
Zur langfristigen Bestandserhaltung ist eine Geburtenrate in Höhe von 2,1 Kindern je Frau erforderlich.
In Rheinland-Pfalz liegt die Geburten- rate seit Anfang der 1970er-Jahre um ein Drittel unter diesem Bestands- erhaltungsniveau.
1,0 1,4 1,8 2,2 2,6 3,0
1950 1960 1970 1980 1990 2000
20
Frauen im gebärfähigen Alter und Geburten im Rhein-Hunsrück-Kreis 2000 bis 2050
Mittlere Variante
Die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter (15 bis unter 45 Jahre) und die Zahl der Lebendgeborenen werden bis 2050 jeweils um mehr als ein Viertel abnehmen.
2000 - 2015 2000 - 2050 Frauen im gebär-
fähigen Alter -12,5% -25,5%
Geburten -15,8% -27,9%
Veränderungen der Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter
und der Lebendgeborenen im Rhein-Hunsrück-Kreis
50 60 70 80 90 100 110
2000 2010 2020 2030 2040 2050 Frauen im gebärfähigen Alter Geburten Messzahl
2000 = 100
21
Versorgung mit Krippenplätzen und Geburtenrate 1998 bis 2000
Ein schlechter Versorgungsgrad bei Krippenplätzen geht in Deutschland mit einer niedrigen Geburtenrate einher.
Versorgungsquote Krippenplätze: 10%
Geburtenrate: 1,36 Kinder je Frau Fakten für Deutschland
Irland Norwegen Frankreich
Finnland Dänemark
Ver. Königreich Niederlande
Belgien
Portugal Schweden
Slowakei Österreich
Deutschland Griechenland
Italien Spanien Tschechische Rep.
1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0
0 10 20 30 40 50 60 70
Plätze in Kinderkrippen je 100 Kinder unter drei Jahren1
Geburtenrate2
1) Anteil der Kinder von 0 bis 3 Jahren, der ganztägige Kinderbetreuung in Anspruch nimmt. – 2) Zusammengefasste Geburtenziffer.
22
Entwicklung der Lebenserwartung in Rheinland-Pfalz seit 1949*
Die Lebenserwartung misst (für ein Neugeborenes) die Zahl der im Durchschnitt noch zu erwartenden
Lebensjahre.
Definition Lebenserwartung Die Lebenserwartung ist in
Deutschland und Rheinland-Pfalz in den vergangenen 50 Jahren bei den Männern um etwa 11 und bei den Frauen um fast 13 Jahre gestiegen.
* 1949/51 und 1960/62 Werte für Westdeutschland.
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
1949/51 1960/62 1970/72 1986/88 1997/99 2001/03 Alter in
Jahren
Männer Frauen
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Noch Fragen?
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Jörg Berres,
Präsident des Statistischen Landesamtes Telefon: 02603 71-2000
E-Mail: joerg.berres@statistik.rlp.de
Referat „Analysen, Prognosen, Forschungsdaten“
Dr. Ludwig Böckmann Telefon: 02603 71-2940
E-Mail: ludwig.boeckmann@statistik.rlp.de
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