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„Es geht auch um Gesundheit und den sozialen Frieden“

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Academic year: 2022

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12 Tirol

Nummer 196 | Sonntag, 18. Juli 2021

Obsteig – Der Besucher- andrang war groß – und so musste die letzte Ob- steiger Gemeinderatssit- zung in die Tennishalle des Hotels Tyrol verlegt werden. Immerhin stand einmal mehr das Projekt des Geflügelbauern Alex- ander Schaber im Weiler Wald auf dem Programm.

Und der Gemeinderat gab in einer geheimen Ab- stimmung grünes Licht – mit 8:5 Stimmen. Al- lerdings muss hier noch einmal das Land als Auf- sichtsbehörde entschei- den.

Und da hofft neben den Anrainern auch Bür- germeister Hermann Fö- ger auf eine Wende: „Es gibt Alternativen“, betont Föger, „ich nehme die Sorgen um die Gesund- heit und den sozialen Frieden im Dorf sehr ernst.“

Seit 2014 schwelt der Konflikt zwischen Scha- ber und den Anrainern in Wald. Schaber hatte den Hof seines Großvaters übernommen und begann sich auf Hühner zu spezi- alisieren. Es begann mit mobilen Hennenställen,

„Es geht auch um Gesundheit und den sozialen Frieden“

Der Obsteiger Gemeinderat stimmte für die Widmung eines seit Jahren umstrittenen Geflügelhofes. Der Dorfchef hofft auf die Aufsichtsbehörde.

Für diesen geplanten Geflügelhof im Obsteiger Weiler Wald gibt es seitens des Gemeinderates vorerst grünes Licht. Foto: liste6416.org

die vom Großteil der Be- wohner in Wald bekämpft wurden. Inzwischen liegt der Plan für einen 33 mal 16 Meter großen Geflügel- stall vor – im Landschafts- schutzgebiet. Dort sollen Masthühner, Perlhühner, Puten und Enten gezüch- tet werden.

Der Gemeinderat hat- te nun elf Stellungnah- men (eine zwölfte wur- de zurückgezogen) zu behandeln. Diese wurden anhand eines immissi- onsfachlichen Gutachtens der Abteilung Waldschutz

des Amtes der Landes- regierung sowie eines raumordnungsfachlichen Gutachtens des Obsteiger Raumplaners entkräftet.

Keine Berücksichtigung fand übrigens ein Schrei- ben des Sprengelarztes Stefan Oberleit. Dieses führte sehr wohl „medi- zinische Bedenken“ auf- grund von Kot, der durch die Luft getragen würde, an. Das Schreiben wurde aber weder als Gutachten noch als Stellungnahme gewertet – es langte zu- dem auch zu spät ein.

BM Hermann Föger gab noch vor der Abstim- mung eine persönliche Erklärung ab. Darin hielt er fest, dass die geplante Größe „nicht ortsüblich“

sei, das naturschutzrecht- liche Gutachten negativ war, keine umweltme- dizinische Beurteilung vorliege und schließlich auch der soziale Friede als wichtiges Argument berücksichtigt werden müsse. Zudem bat er den Widmungswerber, eine

„Neuausrichtung mit der Tauschfläche“ zu überle-

gen, um sein Ziel zu errei- chen.

Der Gemeinderat blieb aber bei seiner schon im Dezember gefassten Meinung und lehnte die Stellungnahmen ab. Als Nächstes wurde die Um- widmung mit Auflagen beschlossen, sodass kei- ne Erweiterung des Be- triebes möglich ist.

Föger hofft nun, dass die Aufsichtsbehörde die Themen Gesundheit und sozialen Frieden in ihre Entscheidung einfließen lässt. (pascal)

Am 19. Mai 1945 wurden hier im Putzenwald bei Imst drei SS- Mitglieder von Amerikanern erschossen. Foto: Stillebacher-Heltschl

Imst – Wie soll die Stadt Imst mit der umstrittenen Gedenkstätte für drei er- schossene SS-Mitglieder im Putzenwald umgehen?

Mit dieser Frage sind nun die Leiterin des Muse- ums im Ballhaus, Sabi- ne Schuchter, sowie die Gruppe „Erinnerungs- kultur“ rund um Barba- ra Stillebacher-Heltschl

und Andreas Wohlfarter betraut. Elf Tage nach Kriegsende waren die drei Männer (Totenkopf- und Waffen-SS) ohne Prozess von Amerikanern am 19. Mai 1945 erschossen worden. BM Stefan Wei- rather erwartet bis Herbst Vorschläge, die von Ent- fernung bis Zusatztafel reichen können. Schuch-

ter schließt eine völlige Entfernung, wie sie nun von den Grünen gefordert wird, ab: „Das löscht Ge- schichte aus“, ist sie für eine Aufarbeitung.

Weirather schließt eine generelle Aufarbeitung der NS-Zeit in Imst nicht aus – die würde aber wohl zwei Jahre in Anspruch nehmen. (pascal)

Diskussion im Sommer

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