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Zusammenfassende Darstellung der Materialflüsse Top-Down (Schicht 1) Nachfolgende Tabelle 1 sowie die Abbildung 8 und Abbildung 9 stellen die Input- und Nachfolgende Tabelle 1 sowie die Abbildung 8 und Abbildung 9 stellen die Input- und

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4 Top-Down-Analyse der Materialflüsse in das und aus dem Lager (Analyseschicht 1) (Analyseschicht 1)

4.2 Materialflüsse langlebiger Güter im Basisjahr 2010

4.2.3 Zusammenfassende Darstellung der Materialflüsse Top-Down (Schicht 1) Nachfolgende Tabelle 1 sowie die Abbildung 8 und Abbildung 9 stellen die Input- und Nachfolgende Tabelle 1 sowie die Abbildung 8 und Abbildung 9 stellen die Input- und

Output-Materialflüsse des Anthropogenen Lagers für das Basisjahr 2010 als Übersicht dar.

Die Daten für lagerrelevante Rohstoffe aus inländischer Extraktion umfassen Bauminerale16 sowie Aussagen zur inländischen Entnahme von Holz. Die Daten für Bauminerale sind der UGR entnom-men. Die Angaben zur inländischen Entnahme von Holz stellen eine Schätzung dar, die unter Nut-zung von Daten der Food and Agriculture Organisation (FAOSTAT) sowie Umrechnungskoeffizienten aus dem (Eurostat 2012) ermittelt wurden. FAOSTAT macht Angaben zur „production quantity“ ver-schiedener Holzkategorien, aus denen Rückschlüsse auf die Quantität an inländischer Entnahme möglich sind. Berücksichtigt wurden die Kategorien „Säge- und Furnierholz“ sowie „Anderes Indust-rieholz“. Die Originalwerte nach FAOSTAT in Kubikmeter wurden mit Koeffizienten aus dem Eurostat MFA compilation guide in t Feuchtgewicht (15 % Feuchtegehalt) konvertiert. Auf die Datengrundla-gen der weiteren aufgeführten Größen wird in den ErläuterunDatengrundla-gen verwiesen, die am Ende der Tabelle 1 mit aufgeführt sind.

Die inländischen Extraktionen von insgesamt 523 Mio. t stellen den größten Anteil der lagerrelevan-ten Flüsse (Abbildung 8). Importe und Exporte umfassen in dieser Darstellung Rohstoffe und Halb-waren sowie Baustoffe, Kapitalgüter und langlebige Konsumgüter. Sie liegen mit 185 Mio. t bzw.

174 Mio. t deutlich unter den inländischen Rohstoffentnahmen und zeigen einen leichten Netto-Import lagerrelevanter Güter an.

16 Berücksichtigt sind Bausande und andere natürliche Sande, Feldsteine, Kiese, gebrochene Natursteine sowie sonstige Baumaterialien (hierzu zählen: nicht gebrochene Natursteine, Kalk, Gipsstein, Anhydrit, Kreide, Dolomit, Schiefer sowie Tone).

18 Tabelle 1: Input- und Output-Materialflüsse des Anthropogenen Lagers (2010) [Mio. t]

(Analyseschicht 1)

Exporte Abgaben an die Umwelt

Spalte 1: inländische Extraktion; Quellen: UGR und Berechnungen Wuppertal Institut auf Grundlage von FAOSTAT Spalten 3, 4, 6, 7: Abfallwirtschaftlich geprägte lagerrelevante Input- und Outputströme; Quelle: Berechnungen INTECUS Spalten 2, 5: Lagerrelevante Materialflüsse durch Importe und Exporte von Rohstoffen und Halbwaren sowie langlebiger Güter, Importe und Exporte von Kunststoffen beinhalten auch die Importe von Rohstoffen (Energieträger), aus denen dann im Inland Kunststoffe für langlebige Güter produziert werden; Quelle: Berechnungen von Wuppertal Institut auf Grundlage von Daten der Außenhandelsstatistik und anderen Quellen

Aus der Differenz der Summen der bezifferten Inputströme (757,2 Mio. t) und Outputströme

(227,8 Mio. t) kann für das Jahr 2010 ein Lagerzuwachs in Höhe von 529,4 Mio. t berechnet werden.

Nicht berücksichtigt bleibt der in den Abbildungen zwar angedeutete, aber nicht bezifferte Anteil der Abgaben an die Umwelt. Dieser Lagerzuwachs liegt nahezu 40 % unter dem auf Grundlage der UGR ermittelten NAS-Wert (820 Mio. t).

Ein wesentlicher Grund dieser Abweichung wird in der Methodik von Bilanzausgleichsgrößen im Rahmen der NAS-Berechnungssystematik vermutet. Bei der oben dargelegten Berechnung des NAS als Bilanzrestposten erfolgt keine Einschränkung auf langlebige Güter. Stattdessen wird mit Bilanz-ausgleichgrößen gearbeitet, um Durchflussströme in der Materialverbleibsrechnung zu berücksichti-gen. Hier kommt es zu Unschärfen in der Abgrenzung zu kurzlebigen Gütern18.

17 „Nicht zugeordnet“ bezeichnet Güter, welche bei Eurostat als „other products“ bezeichnet werden, weil sie nicht ganz oder überwiegend einer Materialkategorie zugeordnet werden können.

18 Eurostat (2001) empfiehlt daher, eine direkte Methode zur Ermittlung von NAS in Ergänzung anzuwenden: „NAS may be calculated indirectly as the balancing item between the annual flow of materials that enter the economy (DMI), minus ex-ports, minus DPO, taking into account the appropriate memorandum items for balancing. This method is not necessarily very reliable (for details see section 5.4). NAS may also be calculated directly as gross additions to material stocks, minus removals (such as construction and demolition wastes and disposed durable goods, but excluding materials recycled).” Die

19 Abbildung 8: Gesamt-Input- und Output-Materialflüsse des Anthropogenen Lagers (2010)

[Mio. t] (Analyseschicht 1)

Quelle: eigene Darstellung

Abbildung 9 stellt die maximale Differenzierung der Material-Input- und Outputströme des

Anthropogenen Lagers nach Materialhauptgruppen dar, die mit den herangezogenen Daten der Ana-lyseschicht erreichbar ist. Dabei wird deutlich, dass sich der Lagerzuwachs größtenteils aus minerali-schen Materialien speist. Einen weiteren deutlichen Anteil daran haben die Metalle, bei denen der Input im untersuchten Basisjahr 2010 den Output um ca. 30 % übersteigt.

Beim Außenhandel nehmen metallische Güter einen großen Anteil ein. Bei den Importen liegen sie deutlich höher als mineralisch basierte Gütereinfuhren. Bei den Exporten ist es ähnlich. Minerale und Metalle zusammen machen 79 % der lagerrelevanten Importe und 81 % der lagerrelevanten Exporte aus.

Insgesamt stellen die herangezogenen Daten eine übersichtliche Wiedergabe der Gesamtflussgröße dar. Die Ergänzung von Materialflussdaten insbesondere der UGR mit abfallwirtschaftlichen Daten stellt eine wesentliche Erweiterung im Bestreben, ein möglichst umfassendes Bild darzustellen. Ne-ben den Importen und Exporten betrifft dies insbesondere die Position der AbgaNe-ben an die Umwelt.

direkte Methode hat sich jedoch als schwierig in der Anwendung für Statistische Ämter erwiesen und wurde nicht weiter verfolgt.

Bilanzraum lagerrelevanter Materialflüsse

lagerrelevante inländische Extraktionen

anthropogenes Stofflager Deutschlands

lagerrelevante Importe

Abgaben an die Umwelt lagerrelevante

Exporte

nicht lagerrelevante Materialien*

523,1

185,4 17,2

173,6

21,7

31,5

32,5

Stoffströme [Mio. t]

MFA Abfallwirtschaft

Abraum, Bodenaushub, nicht stofflich verwendete Energieträger, Nahrungsmittel, Exporte inländischer Extraktionen, direkte Transitflüsse

*

20 Letztere stellen insbesondere19 Massenströme abfallwirtschaftlicher Prägung dar, was vor allem auch dem Umstand geschuldet ist, dass außerhalb dessen, was durch die Abfallwirtschaft ermittelbar ist, keine belastbaren Datengrundlagen zur Quantifizierung weiterer Ströme verfügbar sind.

Abbildung 9: Nach Hauptmaterialgruppen differenzierte Input- und Output-Materialflüsse des Anthropogenen Lagers (2010) [Mio. t] (Analyseschicht 1)

Quelle: eigene Darstellung

Die Möglichkeiten der inhaltlichen Differenzierung der Materialströme mit den auf Analyseschicht 1 herangezogenen Daten werden hier deutlich. Sie unterliegen engen Grenzen. Die Quantifizierung ist nur nach groben Materialgruppen möglich. Bezüge zu Gütergruppen können nicht hergestellt wer-den. Die Anschlussfähigkeit an abfallwirtschaftliche Analysen zur Abbildung von Strömen innerhalb des Lagers sowie an gütergruppenbezogene Bestandschätzungen im Zuge von Hochrechnungen ist damit begrenzt.

19 jedoch nicht ausschließlich

Bilanzraum lagerrelevanter Materialflüsse

* Abraum, Bodenaushub, nicht stofflich verwendete Energieträger, Nahrungsmittel, Exporte inländischer Extraktionen, direkte Transitflüsse Stoffströme [Mio. t]

MFA

505,2

Abfallwirtschaft Mineralisch Metall Kunststoffe Holz Sonstiges

lagerrelevante

21

5 Top-Down-Analyse von Input-, Output- und lagerinternen Material-flüssen nach Güter- und Materialgruppen (Analyseschicht 2)

Die im vorangegangenen Kapitel dargestellten Ergebnisse, die mit den Daten der Analyseschicht 1 erzielbar sind, lassen keine differenzierten Aussagen nach Gütergruppen und keine Aussagen zur lagerinternen Dynamik zu. Dies ist Ziel der Untersuchungen auf der Analyseschicht 2, die gleich der Schicht 1 einen Top-Down-Ansatz verfolgt. Der Strang der MFA greift auf weitere, differenziertere Daten der Produktionsstatistik, der Außenhandelsstatistik sowie auf nichtamtliche Statistiken, ins-besondere von Verbänden, zurück. Die angelagerten abfallwirtschaftlichen Analysen nutzen amtli-che Daten der Abfallstatistik, die unter Nutzung von Erkenntnissen vorliegender Studien und weite-rer Quellen ergänzt und differenziert werden.

Die Analysen umfassen einerseits Zeitreihenbetrachtungen und treffen andererseits Aussagen für das Basisjahr 2010. Zunächst werden unter Nutzung von Angaben der Produktionsstatistik Materialflüs-se beschrieben, die durch die inländische Produktion ausgelöst werden (Abschnitt 5.1). Unter Ver-wendung von Daten der Außenhandelsstatistik werden Importe und Exporte differenziert betrachtet (Abschnitt 5.2). Die Transformation der Daten der genannten Statistiken in Materialflussdaten erfolgt unter Hinzuziehung von Konversionsfaktoren, die u. a. dem “economy-wide MFA Questionnaire“

entnommen sind. In einem weiteren Analyseschritt wurde eine Schätzung der „Inputflüsse in den Güterbestand Deutschlands“ vorgenommen (Abschnitt 5.3). Hierbei wurde der Top-Down-Ansatz, der in seiner reinen Form auf ökonomieweite Daten zurückgreift, ausgeweitet und mit Verbandsdaten kombiniert. In Abschnitt 5.4 werden abfallwirtschaftlich geprägte Input-, Output- und lagerinterne Materialflüsse analysiert. Die in den genannten Abschnitten diskutierten Erkenntnisse werden in Abschnitt 5.5 zu einem Gesamtbild des Anthropogenen Lagers aus Top-Down Perspektive zusam-mengeführt

5.1 Materialflüsse der inländischen Produktion langlebiger Güter ermittelt

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