• Keine Ergebnisse gefunden

Zitieren und Zitationsweisen

Im Dokument Wissenschaftliches Arbeiten (Seite 21-27)

Gute wissenschaftliche Praxis zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass der/die Verfasser/-in eines wissenschaftlichen Textes nachweist, woher die von ihr/ihm verwendeten Fakten und Aussagen stammen.

5.1 Plagiat und Eigenplagiat

Insbesondere fremdes Gedankengut, sei es wörtlich oder sinngemäß übernommen, ist mit der/den dazugehörigen Quelle(n) zu belegen und in Form von Zitaten kenntlich zu machen.

Gleiches gilt für Textpassagen, die aus Ihren eigenen bereits eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten stammen. Werden Passagen hieraus entnommen, sind diese als solche zu kennzeichnen.

Wird diese Kenntlichmachung unterlassen, wird dies als geistiger Diebstahl, als so genanntes „Plagiat“ bzw. „Eigenplagiat“ bezeichnet. Sollten Sie sich dessen schuldig machen, wird Ihre Arbeit als Betrugsversuch gewertet, da Sie am Ende einer jeden schriftlichen Arbeit mit Ihrer Unterschrift beglaubigen, dass Sie alle verwendeten Quellen kenntlich gemacht haben. In diesem Fall wird Ihre Arbeit mit „nicht ausreichend“ (5,0) bzw.

mit „nicht bestanden“ bewertet und Sie können der Hochschule verwiesen werden2. Für die Prüfung von möglichen Plagiaten verwendet die Hochschule eine spezielle Plagiatssoftware.

5.2 Arten von Zitaten

Generell lassen sich zwei Arten von Zitaten unterscheiden:

Direkte Zitate

Bei direkten Zitaten handelt es sich um wörtlich übernommene Texte oder Textteile. Diese werden vorne und hinten in Anführungszeichen gesetzt und deren Fundstelle exakt wiedergegeben (vgl. Tabelle 2). Hierbei gibt es einige Dinge zu beachten:

2 Näheres hierzu regelt die aktuelle RSPO.

16

• Sollten sich in dem von Ihnen ausgewählten Textteil Rechtschreibfehler befinden, sind diese zu übertragen und mit einer eckigen Klammer und dem Wort „sic“ nach dem Fehler zu kennzeichnen:

„Text Text Text Text [sic] Text Text“ (Quellenangabe).

• Auslassungen innerhalb eines Zitates werden durch eine eckige Klammer und drei Punkte […] gekennzeichnet:

„Text Text Text Text […] Text Text“ (Quellenangabe).

• Müssen Sie das Zitat für den besseren Lesefluss in seiner Reihenfolge umstellen, so fügen Sie das zusätzliche Wort ebenfalls in eckiger Klammer ein:

„Text Text Text Text [Ergänzung] Text Text“ (Quellenangabe).

• Ist es für das Verständnis des Zitates notwendig, dass ein Wort oder mehrere Wörter näher erklärt werden, fügen Sie die Erklärung ebenfalls in einer eckigen Klammer dazu:

„[…] wie er [Max Mustermann] bereits vor Jahren bemerkte“ (Quellenangabe).

• Sollte das Zitat ca. 40 Wörter überschreiten, verkleinern Sie die Schriftgröße und rücken Sie das Zitat ein:

„Text Text Text Text Text Text Text. Text Text Text. Text Text Text. Text Text Text. Text Text Text. Text Text Text. Text Text Text. Text Text Text. Text Text Text.“

(Quellenangabe)

Indirekte Zitate

Indirekte oder auch sinngemäße Zitate/Paraphrasen geben eine Aussage inhaltlich und mit den eigenen Worten wieder. Dies kann ein Satz oder auch eine komplette Seite umfassen.

Indirekte Zitate stehen nicht in Anführungszeichen. Der exakte Quellennachweis erfolgt jedoch auch hier.

17

5.3 Zitierweisen

In der Wissenschaft existiert eine Vielzahl von Zitierweisen, deren Präferenz sich je nach Fachgebiet und Universität unterscheidet. Aus dieser Vielzahl nutzt die Hochschule zwei sogenannte Teilbelegmethoden3, von denen eine zu nutzen ist:

a) Harvard-Zitierweise

b) APA-Style (American Psychological Association)

Unabhängig davon, für welche Zitierweise Sie sich entscheiden bzw. welche Sie mit ihrem/ihrer Betreuer/-in absprechen, gilt:

Wenden Sie diese in Ihrer Arbeit einheitlich und konsequent an!

Beispiel:

Sie möchten folgenden Satz von Rödiger Voss (2011) in Ihrer Arbeit zitieren:

„Eine wissenschaftliche absolute Wahrheit ist nicht oder nur in seltenen Fällen, wie z. B.

Fragen der Logik erreichbar.“

Folgende Tabellen geben Ihnen einen Überblick über die zu unterscheidenden Zitierweisen4. Hierbei wird zunächst auf die Zitierweise bei direkten/wörtlichen Zitaten eingegangen (vgl. Tabelle 2), bevor im Anschluss die Zitierweisen bei indirekten/sinngemäßen Zitaten dargelegt werden (vgl. Tabelle 3). Hierzu sei vorab angemerkt, dass beim APA-Style die Seitenzahl(en) ausschließlich bei direkten Zitaten angegeben werden. Bei indirekten Zitaten erfolgen einzig die Angaben der Autorinnen/Autoren und die Jahreszahl (vgl. Hascher o.J.:1).

3 Methode, bei der die Quellenangabe direkt im Text eingefügt wird.

4 Die Harvard-Zitierweisen sind Bahr und Frackmann (2011) entnommen. Die Zitierweise im APA-Style orientiert sich an Hascher (o.J.).

!

18 Tabelle 2: Zitierweise bei direkten/wörtlichen Zitaten

a) Harvard-Zitierweise Laut Voss (2011: 28) ist „[e]ine wissenschaftliche absolute Wahrheit […]

nicht oder nur in seltenen Fällen, wie z. B. Fragen der Logik erreichbar“.

„Eine wissenschaftliche absolute Wahrheit ist nicht oder nur in seltenen Fällen, wie z. B. Fragen der Logik erreichbar“ (Voss 2011: 28).

b) APA-Style Laut Voss (2011, S. 28) ist „[e]ine wissenschaftliche absolute Wahrheit […] nicht oder nur in seltenen Fällen, wie z. B. Fragen der Logik erreichbar“.

„Eine wissenschaftliche absolute Wahrheit ist nicht oder nur in seltenen Fällen, wie z. B. Fragen der Logik erreichbar“ (Voss, 2011, S. 28).

Tabelle 3: Zitierweise bei indirekten/sinngemäßen Zitaten

a) Harvard-Zitierweise Wie Voss feststellt, ist eine absolute Wahrheit in der Wissenschaft schwer zu erlangen (vgl. 2011: 28).

Eine absolute Wahrheit ist in der Wissenschaft schwer zu erlangen (vgl.

Voss 2011: 28).

b) APA-Style Wie Voss (2011) feststellt, ist eine absolute Wahrheit in der Wissenschaft schwer zu erlangen.

Eine absolute Wahrheit ist in der Wissenschaft schwer zu erlangen (Voss, 2011).

19

5.4 Besonderheiten

Bei zwei Autorinnen/Autoren werden immer alle Namen angegeben und mit dem Wort

„und“ oder dem entsprechenden Zeichen „&“ verbunden (vgl. Tabelle 4):

Tabelle 4: Zitierweise bei zwei Autorinnen/Autoren

a) Harvard-Zitierweise Laut Ebster und Stalzer (2013: 18) „[…] ist anzunehmen, dass eine wissenschaftliche Arbeit wissenschaftlichen Kriterien entsprechen sollte, um als solche angesehen zu werden“.

„Es ist anzunehmen, dass eine wissenschaftliche Arbeit wissen-schaftlichen Kriterien entsprechen sollte, um als solche angesehen zu werden“ (Ebster und Stalzer 2013: 18).

b) APA-Style Laut Ebster und Stalzer (2013, S. 18) „[…] ist anzunehmen, dass eine wissenschaftliche Arbeit wissenschaftlichen Kriterien entsprechen sollte, um als solche angesehen zu werden“.

„Es ist anzunehmen, dass eine wissenschaftliche Arbeit wissen-schaftlichen Kriterien entsprechen sollte, um als solche angesehen zu werden“ (Ebster & Stalzer, 2013, S. 18).

Bei drei oder mehr Autorinnen/Autoren wird nur der/die erste Autor/-in erwähnt und die Abkürzung „et al.“ hinzugefügt (vgl. Tabelle 5):

Tabelle 5: Zitierweise bei drei oder mehr Autorinnen/Autoren

a) Harvard-Zitierweise Laut Renz et al. (2013: 305) „[…] steht [am Anfang] in der Regel die Themenfindung, welche keinem linearen Prozess folgt“.

„Am Anfang steht in der Regel die Themenfindung, welche keinem linearen Prozess folgt“ (Renz et al. 2013: 305).

b) APA-Style Laut Renz et al. (2013, S. 305) „[…] steht [am Anfang] in der Regel die Themenfindung, welche keinem linearen Prozess folgt“.

„Am Anfang steht in der Regel die Themenfindung, welche keinem linearen Prozess folgt“ (Renz et al., 2013, S. 305).

20

• Wird ein und dieselbe Quelle direkt hintereinander verwendet, wird anstelle des Namens ein „ebd.“ (= ebenda) gesetzt.

• Bei mehreren Quellen einer Autorin / eines Autors aus demselben Jahr, wird hinter der Jahreszahl ein Kleinbuchstabe (a, b, c…) eingefügt. Dies gilt sowohl für den Quellenbeleg im Fließtext als auch für die Angaben in Klammern am Ende eines Satzes:

a) Voss 2011a: 28, Voss 2011b: 167 b) Voss, 2011a, S. 28, Voss, 2011b, S. 167

• Bei mehreren Quellen für einen Informationsbaustein werden diese hintereinander und mit einem Semikolon getrennt aufgeführt:

a) … (Ebster und Stalzer 2013: 18; vgl. Voss 2011: 28).

b) … (Ebster & Stalzer, 2013; Voss, 2011).

• Zitieren Sie eine Quelle, die über eine Seite hinausgeht, so wird die Seitenzahl mit „f.“

versehen:

a) … (Voss 2011: 28f.).

b) … (Voss, 2011, S. 28f.).

• Zitieren Sie eine Quelle, die über mehr als zwei Seiten hinausgeht, so werden die exakten Seiten angegeben:

a) … (Voss 2011: 28-30).

b) … (Voss, 2011, S. 28-30).

• Wird ein ganzes Kapitel zitiert, verweisen Sie entsprechend darauf:

a) … (Voss 2011: Kapitel 2).

b) … (Voss, 2011, Kapitel 2).

21

Im Dokument Wissenschaftliches Arbeiten (Seite 21-27)