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Von Irene Müller-Hartmann und Michael Schlese

Wir wollen darstellen, zu welchen Veränderungen es auf dem Gebiet der sozialwissen­

schaftlichen Wissenschafts- und Technikforschung in Ostdeutschland seit der Einigung Deutschlands gekommen ist, wie der Zustand dieser Wissenschaftsdisziplin ist und welche aktuellen Probleme sich stellen. Dabei konzentrieren wir uns auf die außeruniversitäre For­

schung. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist in diesem Bereich der strukturelle und institutio­

nelle Wandel klarer zu verfolgen als im universitären Bereich. Von den Universitäten und Hochschulen haben wir kaum präzise Aussagen über Forschungsabsichten und -inhalte auf dem Gebiet der sozialwissenschaftlichen Wissenschafts- und Technikforschung erhalten. Die Formierung des Lehrkörpers stellt hier die zentrale Aufgabe dar. Aussagen zu den For­

schungsprofilen und zu konkreten Forschungsprojekten sind erst in den nächsten Monaten zu erwarten. Ausnahmen bilden die Technische Universität Dresden, w o eine Außenstelle des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationstechnik Karlsruhe (ISI) im Auf­

bau ist, die Technische Universität Cottbus sowie die Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg.

Im Rahmen unserer Recherche (Literaturauswertungen, Auswertung einer Konferenz im Herbst 1992 im Wissenschafszentrum Berlin, offene Interviews mit Leitern von For­

schungsgruppen und Einzelwissenschaftlem) haben wir uns nicht nur mit der wissenschafts­

soziologischen Forschung im engeren Sinne beschäftigt, sondern einem weiteren Verständ­

nis folgend auch mit wissenschaftstheoretisch, -historisch und wirtschaftswissenschaftlich orientierten Forschungen. Gerade eine solche komplexe Sicht war für die Wissenschaftsfor­

schung der DDR in der Vergangenheit charakteristisch.

Zur Erinnerung: Es gab in der DDR ein quantitativ beachtliches Forschungspotential, das zum großen Teil im Raum Berlin konzentriert war. Geistes- und sozialwissenschaftliche Arbeitsrichtungen wurden vor allem an der Akademie der Wissenschaften im Institut für Theorie, Geschichte und Organisation der Wissenschaften - ITW - (ca. 100 Mitarbeiter), an der Humboldt-Universität in der Sektion "Wissenschaftstheorie und -organisation" (seit 1989/90 "Wissenschaftsinformatik und -theorie") (ca.40 Mitarbeiter) sowie im Zentralinsti­

tut für Hochschulbildung - ZfH -(ca. 260 Mitarbeiter) verfolgt. Dazu kamen Potentiale an

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der Technischen Universität Dresden sowie an anderen Universitäten, Technischen Hoch­

schulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen der DDR. Sie waren hauptsächlich mit techniksoziologischen Arbeiten beschäftigt.

Entsprechend den Empfehlungen des Wissenschaftsrates wurde bei der arbeitsteiligen Ein­

passung des Wissenschaftspotentials der ehemaligen DDR in die gesamtdeutsche For­

schungslandschaft die historisch gewachsene institutioneile Struktur der ostdeutschen Wis­

senschafts- und Technikforschung der DDR aufgrund mangelnder Funktionalität aufgelöst.

Ein Teil der Wissenschaftler wurde institutionell neu zugeordnet und in seinen Forschungen weiter gefördert - vorausgesetzt war die Tätigkeit an einer Einrichtung, die hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit evaluiert wurde. Mit diesem instiutionellen Wandel verringerte sich die Zahl der auf diesem Wissenschaftsgebiet arbeitenden Forscher beträcht­

lich.

Beispielsweise wurden am Institut für Theorie, Geschichte und Organisation der Wissen­

schaften der Akademie der Wissenschaften 43 von 75 Wissenschaftlern zur Weiterführung ihrer Arbeiten und zur Eingliederung in bestehende Wissenschaftseinrichtungen empfohlen (Universitäten: 23; Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin, WZB: 9; Gruppen- und Einzelförderung: 11).

Im Zentralinstitut für Hochschulbildung in Berlin-Karlshorst, das keiner fachlichen Evaluie­

rung unterzogen wurde, erfolgte 1990 eine ersatzlose "Abwicklung". Die Aufgaben eines solchen Instituts (Politikberatung für die zentrale Leitung und Planung des Hochschulwe­

sens der DDR) entfielen in einem vereinigten Deutschland mit einer föderativen Struktur des Wissenschaftsbereichs. Im Nachhinein entstand aus diesem Kreis von Wissenschaftlern auf Initiative und durch Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft die Projektgruppe Hochschulforschung (18 Mitarbeiter).

Die Sektion "Wissenschaftstheorie und -organisation" an der Humboldt-Universität wurde ebenfalls abgewickelt. Der Verbleib der dort tätigen Wissenschaftler wie auch der Wissen­

schaftler an anderen Universitäten und Hochschulen in den neuen Bundesländern ist kaum noch zu verfolgen.

Das heißt, im Ergebnis der strukturellen Veränderungen seit der Vereinigung beider deut­

schen Staaten gibt es in den neuen Bundesländern keine außeruniversitäre Forschungsein­

richtung mehr, die sich mit sozialwissenschaftlicher Wissenschafts- und Technikforschung beschäftigt. Auch zu einer Verlagerung qualifizierter und leistungsfähiger Potentiale an Uni­

versitäten oder Hochschulen ist es bis zum heutigen Zeitpunkt nicht gekommen. Insofern

wurde das Hauptziel der vom Wissenschaftsrat empfohlenen Förderungsmaßnahmen - die Rückführung von qualifiziertem Personal in die Hochschulen - nicht erreicht.

Nach den Beschäfiigungsformen lassen sich drei Gruppen der Wissenschaftler unterschei­

den, die heute auf dem Gebiet der sozialwissenschaftlichen Wissenschafts- und Technikfor­

schung tätig sind:

Erstens, die bereits angesproche Gruppe der Akademie-Wissenschaftler, die im Rahmen des Wissenschaftlerintegrationsprogramms (WIP) für die Dauer von max. 5 Jahren gefördert werden. Diese Wissenschaftler sollen sich in diesem Zeitraum für eine Position an den Uni­

versitäten wissenschaftlich qualifizieren und dort eine Beschäftigung finden.

Zweitens, die Gruppe der Akademie-Wissenschaftler, die eine zeitlich begrenzte W eiterför­

derung ihrer Forschungsprojekte in Anbindung an bestehende Einrichtungen erfahren. Sie arbeiten für 5 Jahre am WZB bzw. an Forschungsschwerpunkten der Max-Planck-Gesell­

schaft. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang, daß eine dauerhafte Weiterführung von Pro­

jekten dieser Wissenschaftsdisziplin bisher fehlt. Es gibt keine langfristigen Stellen für Wis­

senschaftler aus der ehemaligen DDR.

Drittens, die zahlenmäßig große Gruppe der Wissenschaftler, die in Forschungsinstitutionen beschäftigt waren, die ersatzlos aufgelöst wurden oder an Themen in der AdW gearbeitet haben, die seitens des Wissenschaftsrates nicht zur Weiterführung empfohlen wurden. Diese Wissenschaftler sind, wenn sie nicht in andere Tätigkeiten wechselten oder in den Ruhe­

stand gingen, zumeist für ein bis zwei Jahre befristet in Vereinen und Gesellschaften be­

schäftigt (z.B. im Verein für Wissenschaftssoziologie und -Statistik, in der Gesellschaft für Wirtschaftsanalysen und Sozialforschung e.V., in der Forschungsagentur Berlin GmbH u.a.). Oder sie arbeiten in Außenstellen westdeutscher Forschungseinrichtungen (z.B. im Büro für Sozialforschung Kassel - Außenstelle Erfurt, im Institut für Angewandte Innova­

tionsforschung e.V. der Ruhr-Universität Bochum - Außenstelle Leipzig). Solche Vereine und Gesellschaften finanzieren sich überwiegend durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) bzw. durch kurzfristige Projekte der Auftragsforschung. Mit dem Auslaufen der ABM-Förderung ist ihre Existenz gefährdet. Ihre Überlebensfahigkeit wird maßgeblich von der Fähigkeit abhängen, Drittmittel einzuwerben und Auftragsforschung zu betreiben. Sie sind die eigentlichen Auffangstrukturen für Wissenschaftler geworden und stellen aus unse­

rer Sicht das wichtigste Charakteristikum der "Transformation" der ostdeutschen Wissen­

schaftslandschaft dar

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Nach unseren Erkenntnissen umfaßt das von den Wissenschaftlern in Ostdeutschland bear­

beitete Forschungsfeld heute folgende thematischen Schwerpunkte: empirische Potential­

forschung, bibliometrische Forschung, Labor- und Diskursstudien, historische Arbeiten zu wissenschaftlichen Institutionen und Personen, Technikfolgenabschätzung, Hochschul- und Intelligenzforschung, Arbeiten zu erkenntnistheoretischen und sozialen Grundlagen der Wissenschaft, Regionalforschung zum Wissenschaftspotential und zu betrieblichen Innova­

tionspotentialen, Transformationsforschung und Osteuropaforschung mit Bezug zur dorti­

gen Wissenschaftslandschaft.

Infolge der unklaren Beschäftigungssituation vieler Wissenschaftler auch dieser Disziplin ist, was die thematische Ausrichtung der Forschung betrifft, folgende nicht unbedenkliche Ten­

denz zu beobachten: Wissenschafts- und techniksoziologische Forschung im akademischen Kontext, d.h. insbesondere Grundlagenforschung, wird nur noch von den Wissenschaftlern, die im Rahmen des Wissenschaftlerintegrationsprogrammes, der Max-Planck-Gesellschaft und in anderen Forschungseinrichtungen wirken, betrieben. In den Vereinen und Gesell­

schaften, die nach Auslaufen der ABM-Förderung in die Situation kommen, entweder sich selbst finanzieren zu müssen oder ihre Mitarbeiter zu entlassen, rücken immer mehr solche Forschungsthemen in den Vordergrund, die sich pragmatisch an der Nachfrage in Politik, Wirtschaft und an Anforderungen aus dem Weiterbildungssektor orientieren. Es handelt sich dabei zumeist um kurzfristig finanzierbare Projekte jenseits der Grundlagenforschung. Diese Entwicklung läßt sich als Drift der Forscher aus dem akademischen in den privatwirtschaft­

lichen Bereich bezeichnen - mit einer Zwischenphase, die durch ABM (und zum Teil WIP) gekennzeichnet ist. Als Folge dieser Entwicklung wird sozialwissenschaftliche Wissen­

schafts- und Technikforschung im akademischen Zusammenhang zunehmend zurückge­

drängt. Das ostdeutsche personelle Potential der akademischen Forschung und Lehre dünnt mit dieser Drift immer mehr aus. Damit verschlechtern sich die Bedingungen für einen erfolgreichen Aufbau einer Wissenschafts- und Technikforschung in Ostdeutschland. Gewis­

se positive Effekte ergeben sich aus dieser Entwicklung bei entsprechender zahlungsfähiger Nachfrage für den möglichen Aufbau einer regionenorientierten Auftragsforschung.

Eine andere Gefahr besteht im Verlust der Disziplinarität der sozialwissenschaftlichen Wis­

senschafts- und Technikforschung Ostdeutschlands. Aufgrund der institutionellen Umbrüche sowie der bisher nicht erfolgten Schaffung neuer Strukturen und Überführung von Potentia­

len an Universitäten geht der langfristig gewachsene arbeitsteilige Forschungszusammen­

hang in dieser Disziplin immer mehr verloren. Deutlich wird das bei der quantitativen Wis­

senschaftsforschung ("Input"- und "Output"-Analysen des Wissenschaftssystems) und den ebenfalls interdisziplinär angelegten Arbeiten zur Wissenschaftstheorie und -geschichte. Die

Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterführung dieser Forschungen wurden in die­

sem Fall nicht konsequent umgesetzt.

Überlegungen zur Förderung der noch vorhandenen Potentiale der sozialwissenschaftlichen Wissenschafts- und Technikforschung der ehemaligen DDR sollten folglich von zwei Prä­

missen ausgehen: Erstens muß es darum gehen, die Forscher wieder in einen akademischen Kontext zu integrieren und zweitens müssen die dafür zur Anwendung kommenden Förder­

maßnahmen und Auffangstrukturen den arbeitsteiligen Forschungszusammenhang, die Dis- ziplinarität der Wissenschafts- und Technikforschung sichern.

Unsererseits möchten wir dazu folgende Vorschläge unterbreiten. Sie betreffen die Kon­

struktion eines Auffangmodells, das in unterschiedlicher Weise angelegt sein kann.

(1) Die Konstruktion eines Auffangmodells, das inhaltlich und personell stark selektiert.

Solch ein Modell ist beispielsweise das vom Bundesministerium für Forschung und Techno­

logie geplante Osteuropa-Projekt, mit dem die Transformation der dortigen Wissenschafts­

systeme begleitend erforscht werden soll. Es erfolgt dabei eine doppelte Auswahl: nach dem Gegenstand und den dafür fachlich geeigneten Personen. Problematisch erscheint die damit verbundene langfristige Isolierung der Kollegen, ihre thematische Reduzierung auf ein For­

schungsfeld, für das eben ostdeutsche Wissenschaftler zuständig sind, weil sie aus dem

"Osten" kommen.

(2) Die Konstruktion eines offeneren Auffangmodells, das einen allgemeinen Zugang zu Fördermitteln (für die grundlagenorientierte Forschung) gestattet.

Hier gehen unsere Vorstellungen vor allem in die Richtung, geeignete Anbindungsinstitu­

tionen zu finden. Es wäre zu prüfen, welche Rückholemöglichkeiten für Forscher in die wis­

senschaftliche Forschung bestehen. Das bedeutet vor allem, für qualifizierte Wissenschaftler (und nicht nur für die Kollegen aus dem WIP) Arbeitsmöglichkeiten an Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen zu schaffen. Institutionelle Träger dafür könnten Insti­

tute, An-Institute, Lehrstühle oder Gruppen sein.

Dafür sind institutionelle Kerne zu bilden, die thematische Pluralität sichern und diese für das Einwerben von Drittmitteln nutzen können. Auch der Aufbau von stabilen Netzwerken für die Ost-West-Kooperation gehört dazu. Denkbar ist ferner,"geschützte" Bereiche an bestehenden Wissenschaftseinrichtungen zu schaffen, an denen die Wissenschaftsforschung zusammengeführt und profiliert werden sollte. Das könnte heißen, Forschungsgruppen an

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Universitäten und Hochschulen anzugliedem oder Vereine als Anbindungsinstitutionen aus­

zubauen.

Voraussetzung dafür wäre, die Arbeit der Vereine aus dem Blickwinkel der wissenschaft­

lichen Forschung zu bewerten, ihre Forschungsergebnisse öffentlich zugängig zu machen und durch entsprechende Projektangebote auf die Themenwahl im Interesse der Wissen­

schaftsforschung Einfluß zu nehmen.

Zur Schaffung von Gelegenheitsstrukturen gehören ebenfalls Kolloquien, Mitteilungen, Zeitschriftenbeiträge u.ä. Regelmäßig stattfindende Kolloquia würden helfen, die wissen­

schaftliche Kommunikation unter den Kollegen zu vertiefen. Sie würden ihnen die Möglich­

keit zur Darstellung ihrer Forschungsergebnisse sowie zum Gedankenaustausch mit ost- und westdeutschen Fachwissenschaftlem bieten.

Interessante inhaltliche Angebote seitens der ostdeutschen Wissenschafts- und Technikfor­

scher, sowohl was die quantitative Forschung ("Input"- und "Output"- Analysen des Wis­

senschaftssystems) als auch was die qualitative Forschung mit längerfristiger Perspektive (wissenschaftshistorische und laborbezogene Fallstudien) betrifft, liegen vor. Damit ließe sich einerseits Anschlußfähigkeit zur westdeutschen Diskussion, andererseits eine Ergän­

zung der Wissenschafts- und Technikforschung in Westdeutschland erreichen. Das betrifft die quantitative Ausrichtung der Analyse des Wissenschaftssystems (Meske u.a., Kret­

schmer, Parthey u.a.), modellgetriebene Forschungen zur Evolution des Wissenschaftssy­

stems (Bonitz, Bruckner, Scharnhorst), die regionale Innovationsforschung (Voß, Hart­

mann) sowie die Dauerbeobachtung des gesellschaftlichen Wandels vor dem Hintergrund älterer Studien (insbesondere der Hochschul- und Jugendforschung).

Deutlicher müssen unserer Meinung nach bei einem Teil der ostdeutschen Kollegen die Anschlüsse an die westdeutsche und internationale Diskussion herausgearbeitet werden. Die abweichenden "traditionellen" Themenstellungen sind zu profilieren und als Beiträge zur aktuellen Diskussion - vor allem natürlich im deutschsprachigen Raum - auszuweisen. Zum Beispiel bei der bibliometrischen Forschung fallt auf, daß Verbindungen zur Diskussion im angelsächsischen Raum weit stärker entwickelt sind als zum deutschen Sprachraum.

Zu einer weiteren denkbaren Förderung gehört die Unterstützung von Initiativen, um Trä­

gereinrichtungen für eine programmbezogene Finanzierung von Stellen zu gründen. Denn Handlungsbedarf gibt es nicht nur bei allen unter ABM geführten Kollegen, einschließlich derer, die bereits arbeitslos geworden sind, sondern auch bei den durch das W IP geförder­

ten Wissenschaftlern, insofern sie bis Ende diesen Jahres keine Anbindung an eine Universi­

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tät oder Hochschule gefunden haben. Auch bei den Wissenschaftlern, die befristete Verträge mit dem WZB haben oder mit dem Forschungsschwerpunkt zur Wissenschaftsgeschichte und -theorie von der Max-Planck-Gesellschaft gefördert werden, bestehen Probleme der Eingliederung, die erst mit der Zeit verschwinden werden.

Zusammenfassend halten wir vier Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der sozialwis­

senschaftlichen Wissenschafts- und Technikforschung in den neuen Bundesländern für drin­

gend geboten:

1. Die sofortige Entscheidung über ABM und WIP bis Ende 1993 und früher.

2. Die Organisation eines regelmäßig stattfindenden Kolloquiums als kommunikatives Zen­

trum, das der inhaltlichen Profilierung und wissenschaftlichen Selbstdarstellung dient.

3. Die Bewertung und Auswahl von Themen und Personen, die für eine weitere Förderung infrage kommen, jedoch noch keine Anbindung an eine wissenschaftliche Institution haben.

4. Der Ausbau einer mittelfristigen Trägerstruktur oder die Kombination verschiedener Formen der Förderung und der instituionellen Absicherung. Hierzu gehört als Beispiel die Konstruktion eines thematisch und personell selektierenden Foschungschwerpunktes, wie

"Osteuropa", der aber den unterstellten Förderungsbedarf nicht abdecken kann.

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