Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB im Jahresvergleich (TEUR)
3.1.9 Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH Chemnitz
Die VVHC nimmt als Managementholding im Interesse der Gesellschafterin Stadt Chemnitz Einfluss auf die Planung und regelt die Kontrolle und Steuerung ihrer Beteiligungsgesellschaften.
Zum einen ist ein Hauptanliegen der VVHC - wie in den meisten Großstädten üblich - die Ergebnisverrechnung zwischen den Versorgungsbereichen eins energie in sachsen GmbH & Co. KG (über KVC) und dem ÖPNV-Bereich (Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft - CVAG). Zum anderen soll die Holding dahingehend wirken, dass die Stadtentwicklung einheitlich in versorgungs- und verkehrswirtschaftlicher Sicht unterstützt wird.
Dementsprechend erbringt die VVHC durch ihre Beteiligungsunternehmen die Versorgung der Stadt mit Elektrizität, Gas, Wärme, Kälte, Wasser und Verkehrsleistungen sowie Leistungen der Daseinsfürsorge bei hoher Versorgungssicherheit und zu angemessenen Preisen.
Am 11.11.1998 wurde die VVHC gegründet.
Im Dezember 1998 erfolgte die Übertragung der bisher von der Stadt Chemnitz selbst gehaltenen Aktien der CVAG und der SWC AG. Nach der Aktienübertragung hielt die Holding 51 % der Anteile der SWC AG und 94 % der Anteile der CVAG. Im Jahr 2010 fusionierte die SWC AG mit der Erdgas Südsachsen GmbH & Co. KG. Nach der Fusion hielt die VVHC an dem neu entstandenen Unternehmen eins energie in sachsen GmbH & Co. KG (eins) 25,5 % der Anteile. Im Zusammenhang mit der Fusion wurde gleichzeitig als 100%ige Tochter der VVHC die Kommunale Versorgungsdienstleistungsgesellschaft Chemnitz mbH im Jahr 2010 gegründet (KVC) und mit ihr ein Ergebnisabführungsvertrag geschlossen. Im Jahr 2011 wurde die 25,5%ige Beteiligung der VVHC an der eins auf die KVC übertragen.
Zwischen der VVHC und der CVAG besteht gleichfalls ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Die VVHC ist auf der Grundlage des genannten Vertrages gegenüber der CVAG zum Verlustausgleich verpflichtet.
Zwischen der Stadt Chemnitz, der VVHC und der CVAG wurde im Jahr 2005 eine Betrauungsvereinbarung über
gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen zur Durchführung des ÖPNV in der Stadt Chemnitz geschlossen. Diese Vereinbarung dient dazu, die Voraussetzungen für gemeinschaftsrechtskonforme Ausgleichszahlungen für die Erfüllung
gemeinwirtschaftlicher Verpflichtungen im ÖPNV außerhalb des Anwendungsbereichs der EG-VO 1191/69 (Urteil des EuGH in der Rechtssache Altmark Trans vom 24.07.2003) zu schaffen. Die Stadt sichert den Ausgleich der Aufwendungen der CVAG aufgrund dieser Betrauungsvereinbarung im Rahmen der Eigenwirtschaftlichkeit der Verkehrsleistungen in rechtlich zulässiger Höhe zu. Die Stadt erfüllt ihre Verpflichtungen als Gesellschafterin der VVHC und durch die VVHC auf der Grundlage des bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages.
Aufgrund der zum 03.12.2009 wirksam werdenden Neuregelung des Beihilfenrechtes mit der EU-Verordnung 1370/2007 wurde im Jahr 2009 eine Anpassung der Betrauungsvereinbarung an die geänderte Rechtslage vorgenommen.
Stammkapital
EUR Beteiligung Kommunale Versorgungsdienstleistungsgesellschaft Chemnitz mbH, Chemnitz 50.000,00 100,00 %
Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft, Chemnitz 23.040.000,00 94,00 %
SAXONIA Service- und Verwaltungs GmbH, Chemnitz 50.000,00 45,00 %
SAXONIA Service GmbH & Co. KG, Chemnitz 100.000,00 30,00 %
make IT GmbH, Chemnitz 100.000,00 15,00 %
RSM Verhülsdonk GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Eine wesentliche Aufgabe des Berichtsjahres bestand in der ergebnisorientierten Steuerung der CVAG als bedeutendste Beteiligung des Verkehrsbereiches. Für den Ergebnisausgleich des Berichtsjahres stand eine gegenüber dem Plan deutlich höhere Gewinnabführung der KVC aus den anteiligen Beteiligungserträgen der eins (25,5 %) zur Verfügung.
Begründung für die Beteiligung der Stadt Chemnitz
Wirtschaftliche Grundlagen
Beteiligungen
bestellter Abschlussprüfer
Das Geschäftsjahr 2014
Die sich im Jahresverlauf für den mittelfristigen Planungszeitraum abzeichnenden veränderten Rahmenbedingungen sowie die daraus resultierenden geringeren Ergebnisbeiträge des Versorgungs- und die höheren Ausgleichsbedarfe des Verkehrsbereiches wurden in der Mittelfristplanung bis 2019 transparent dargestellt.
Die VVHC weist ein Jahresergebnis von 998 TEUR (Vorjahr: 1.223 TEUR) aus. Ergebnismindernd wirkt der Rückgang der Ergebnisübernahme auf 1.952 TEUR (Vorjahr: 2.392 TEUR). Sie resultiert aus einer leichten Verbesserung der
Gewinnabführung der KVC um 30 TEUR sowie einer Erhöhung des auszugleichenden Ergebnisses der CVAG um 470 TEUR. Die geplante Ergebnisübernahme konnte um 3.495 TEUR überschritten werden. Daran waren die KVC mit einer um 1.531 TEUR höheren und die CVAG mit einer um 1.964 TEUR geringeren Ergebnisübernahme beteiligt.
Die Geschäftstätigkeit des Berichtsjahres trug zu einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse bei. Maßgeblichen Anteil daran hat die im Saldo positive Übernahme der Ergebnisse der KVC/eins und CVAG.
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 11.12.2014 dem Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2015 zugestimmt. Die Mittelfristplanung nahm er zustimmend zur Kenntnis und beauftragte die Geschäftsführung, an einer weiteren
Ergebnisverbesserung zu arbeiten. Wesentliche Planungsgrundlagen sind die Planung der CVAG, die Planung der KVC sowie die Planung der eins.
Die Planung des Versorgungsbereiches erwartet für 2015 ein gegenüber 2014 geringeres Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Gründe dafür sind vor allem sinkende sonstige Umsatzerlöse durch den Wegfall von Betriebsführungen und den Rückgang von Pachterlösen sowie der Entfall von Sondereffekten wie der Rückzahlung von Regelenergieumlage sowie von Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen.
Die Planung des Verkehrsbereiches geht unter Berücksichtigung durchschnittlicher Preissteigerungen, einer durchschnittlichen Instandhaltungsquote sowie der Lohntarifentwicklung von einem Anstieg der auszugleichenden Aufwendungen aus.
Für 2015 wird wegen des Rückgangs der Ergebnisübernahme ein Jahresfehlbetrag erwartet. Daher sind bei der VVHC liquiditätsverbessernde Maßnahmen notwendig. Deshalb enthält die Mittelfristplanung Beteiligungserträge aus der Ausschüttung eines Bilanzgewinns der CVAG unter Berücksichtigung der Auflösung der freien Kapitalrücklage der CVAG.
Unter diesen Voraussetzungen kann die VVHC ihre Zahlungsverpflichtungen bis zum Geschäftsjahr 2017 ohne städtische Zuschusszahlungen sichern. Darüber hinaus sind liquiditätsverbessernde Maßnahmen erforderlich.
Zukünftige Entwicklung des Unternehmens
Entwicklung der Bilanz nach HGB im Jahresvergleich (TEUR)
Aktiva 2010 2011 2012 2013 2014
Sachanlagevermögen 0 0 0 0 0
Finanzanlagevermögen 176.274 177.274 177.224 177.224 177.224
Anlagevermögen 176.274 177.274 177.224 177.224 177.224
Vorräte 0 0 0 0 0
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 23.947 22.735 20.170 21.476 19.935
Kassenbestand, Bankguthaben 2.484 2.904 9.201 4.701 4.592
Umlaufvermögen 26.430 25.639 29.371 26.176 24.528
Rechnungsabgrenzungsposten 0 0 0 0 0
Summe Aktiva 202.705 202.913 206.595 203.401 201.752
Passiva 2010 2011 2012 2013 2014
Gezeichnetes Kapital 7.730 7.730 7.730 7.730 7.730
Kapitalrücklage 48.465 48.465 48.465 48.465 48.465
Bilanzergebnis 4.899 5.368 3.063 4.285 5.283
Eigenkapital 61.095 61.563 59.258 60.481 61.479
Sonderposten 0 0 0 0 0
Eigenkapital einschließlich Sonderposten 61.095 61.563 59.258 60.481 61.479
Rückstellungen 1.701 3.016 3.673 788 898
Verbindlichkeiten 139.909 138.333 143.664 142.132 139.375
Rechnungsabgrenzungsposten 0 0 0 0 0
Fremdkapital 141.610 141.349 147.337 142.920 140.273 Summe Passiva 202.705 202.913 206.595 203.401 201.752
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB im Jahresvergleich (TEUR)
Erträge 2010 2011 2012 2013 2014
Umsatzerlöse 0 0 0 0 0
sonstige betriebliche Erträge 85 104 184 159 104
betriebliche Erträge (Gesamtleistung) 85 104 184 159 104
Materialaufwand 0 0 0 0 0
Personalaufwand 314 302 351 339 368
Abschreibungen 1 0 0 0 0
sonstige betriebliche Aufwendungen 563 401 543 814 696
Betriebsergebnis -793 -599 -710 -994 -960
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 94 123 558 549 541
Erträge aus Gewinnabführungen 0 18.193 14.734 17.470 17.500
Erträge aus Beteiligungen 18.713 122 1.000 52 38
Abschreibungen auf FA und auf WP des UV 1.107 1.558 986 581 566
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 371 803 498 598 452
Aufwendungen aus Verlustübernahme 11.126 12.963 15.170 14.497 14.982
Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit 5.409 2.514 -1.073 1.400 1.119
außerordentliche Erträge 0 0 990 293 0
außerordentliche Aufwendungen 0 0 0 382 0
Steuern vom Einkommen und Ertrag 550 1.046 433 -87 121
sonstige Steuern 0 0 0 176 0
Jahresergebnis 4.859 1.469 -515 1.223 998
Gewinn-/Verlustvortrag aus Vorjahr 40 3.899 3.578 3.063 4.285
Gewinnausschüttung nach Bilanzaufstellung 0 1.790 0 0 0
Bilanzergebnis 4.899 5.368 3.063 4.285 5.283
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens Vermögens- und Finanzstruktur
2014 2013 Veränderungen
TEUR % TEUR % TEUR
Anlagevermögen 177.224 87,8 177.224 87,1 0
Umlaufvermögen 24.528 12,2 26.176 12,9 -1.649
Gesamtvermögen 201.752 100,0 203.401 100,0 -1.649
2014 2013 Veränderungen
TEUR % TEUR % TEUR
Eigenkapital einschließlich Sonderposten 61.479 30,5 60.481 29,7 998
Fremdkapital 140.273 69,5 142.920 70,3 -2.646
Gesamtkapital 201.752 100,0 203.401 100,0 -1.649
Finanzlage
2014 2013 Veränderungen
TEUR Jahre TEUR Jahre TEUR bzw. Jahre
cash flow 998 1.223 -225
Nettoverschuldung 114.847 115.955 -1.108
Schuldentilgungsdauer 139,7 116,2 23,4
Ertragslage- betriebswirtschaftliche Ergebnisaufspaltung
2014 in % des 2013 in % des Veränderungen TEUR Ges.-lstg. TEUR Ges.-lstg. TEUR
Betriebliche Gesamtleistung 94 100,0 % 114 100,0 % -20
Betrieblicher Gesamtaufwand 1.064 1134,8 % 1.131 990,4 % -67
Betriebsergebnis -971 -1034,8 % -1.017 -890,4 % 46
Finanzergebnis 2.063 2199,3 % 2.438 2134,6 % -375
Neutrales Ergebnis -42 -44,5 % -38 -33,5 % -4
Außerordentliches Ergebnis 0 0,0 % 0 0,0 % 0
Investitionsergebnis 0 0,0 % 0 0,0 % 0
Ertragsteuern -53 -56,3 % -160 -140,1 % 107
Ergebnisausgleich/-abführung 0 0,0 % 0 0,0 % 0
Gesamtergebnis 998 1063,8 % 1.223 1070,7 % -225
Investitionen (TEUR)
2010 2011 2012 2013 2014
für Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte 0 0 0 0 0
für Finanzanlagen 9.000 2.558 986 581 566
Anzahlungen für Investitionen 0 0 0 0 0
Gesamtinvestitionen 9.000 2.558 986 581 566
Personalentwicklung
2010 2011 2012 2013 2014
durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter 8 8 8 8 8
Kennziffern (TEUR) 2010 2011 2012 2013 2014
Umsatz 0 0 0 0 0
Umsatz pro Mitarbeiter 0 0 0 0 0
Personalaufwand 314 302 351 339 368
Personalaufwand pro Mitarbeiter 39 38 44 42 46
Gegenüberstellung Plan/Ist-Vergleich
Erfolgsplan 2014 2014 Abweichu
ng Wi.-plan in % der Ergebnis in % der zum
Wi.-plan TEUR betr. Lstg. TEUR betr. Lstg. TEUR
Umsatzerlöse 0 0,0 % 0 0,0 % 0
Bestandsveränderungen UE/FE 0 0,0 % 0 0,0 % 0
andere aktivierte Eigenleistungen 0 0,0 % 0 0,0 % 0
sonstige betriebliche Erträge 125 100,0 % 104 100,0 % -21
betriebliche Erträge (Gesamtleistung) 125 100,0 % 104 100,0 % -21
Materialaufwand 0 0,0 % 0 0,0 % 0
Personalaufwand 372 297,4 % 368 352,9 % -4
Abschreibungen 0 0,0 % 0 0,0 % 0
sonstige betriebliche Aufwendungen 456 365,0 % 696 667,5 % 240
Betriebsergebnis -703 -562,5 % -960 -920,5 % -257
Erträge aus Beteiligungen 1.923 1538,4 % 38 36,5 % -1.885
Erträge aus Gewinnabführungen 15.969 12775,5 % 17.500 16778,6
% 1.531
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 392 313,2 % 541 518,2 % 149
Abschreibungen auf FA und auf WP des UV 1.000 800,0 % 566 453,1 % -434
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 553 442,3 % 452 433,2 % -101
Aufwendungen aus Verlustübernahme 16.512 13209,6 % 14.982 14364,3
% -1.530 Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit -484 -387,3 % 1.119 1072,4 % 1.603
außerordentliche Erträge 0 0,0 % 0 0,0 % 0
außerordentliche Aufwendungen 0 0,0 % 0 0,0 % 0
Steuern vom Einkommen und Ertrag 0 0,0 % 121 115,7 % 121
sonstige Steuern 0 0,0 % 0 0,0 % 0
Jahresergebnis -484 -387,3 % 998 956,7 % 1.482