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2 Marketingschwerpunkte bei regionalen und Landestourismusorganisationen

2.3 Vermarktete Produkte

Für die Vernachlässigung bestimmter Wege bei der Vermarktung auf Ebene der regionalen Tourismus-marketingorganisationen wurden folgende Gründe genannt:

Tab. 30: Gründe für die Nicht-Vermarktung existie-render Radrouten durch regionale Marketingorgani-sationen (n = 94)

Weg entspricht nicht unseren Qualitätsanforderungen

38 %

Weg entspricht nicht unserer Zielgruppenausrichtung

32 %

Konzentration auf „Leuchttürme“ 30 % Kostenaufwand für zusätzliche Vermarktung ist zu hoch

30 %

Das bereits vermarktete Angebot ist ausreichend 15 % Arbeitsaufwand für zusätzliche Vermarktung ist zu hoch

13 %

Wege werden von einer anderen Organisation bereits vermarktet

6 %

Fehlende Abstimmung mit anderen vermarkteten Organisationen (Nachbarregionen)

6 %

Marketingorganisation steht noch am Beginn der Vermarktung

4 %

Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen

Der am häufigsten genannte Grund – „Weg ent-spricht nicht unseren Qualitätsanforderungen“ – hängt eng mit den in einigen Bundesländern existie-renden Konzepten zur Ausweisung eines

landestouristischen Radroutennetzes zusammen.

Eine Auswahl an befahrenswerten touristischen Rad-routen und –wegen, welche die in den Konzepten dar-gestellten qualitativen Mindeststandards erfüllen, wird in einigen Bundesländern unter einer eigenen Produktbezeichnung als ein eindeutig touristisches Produkt des Landes dargestellt und beworben. Erfüllt werden müssen Qualitätskriterien wie die durchgän-gige und einheitliche wegweisende Beschilderung, eine Mindestlänge und Mindestbreite der Wege, die sichere Befahrbarkeit, Allwettertauglichkeit, Famili-engerechtigkeit u. v. m. Der Radtourist, der diese Rou-ten befahren will, kann also sicher sein, dort einen ho-hen Qualitätsstandard der Wege vorzufinden.

In Bayern werden unter dem Namen Bayern-netz für Radler (www.bayerninfo.de) 111 Routen mit einer Gesamtlänge von etwa 8.700 km

ver-

marktet. Wichtigstes Informationsmedium hier-für ist die Bayernkarte (Printprodukt) mit allen Radrouten, die über das Internet kostenlos bezo-gen werden kann. Zudem existiert diese Karte seit Kurzem in digitaler Form mit Routing-Funk-tion zur kostenlosen Verwendung im Internet.

Herausgeber sind das Bayerische Staatsministe-rium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern.

Sieben Radfernwege und weitere (über-)regio-nale thematische Routen bilden das Radwan-derland Rheinland-Pfalz. Das Internetportal www.radwanderland.de informiert mithilfe von Routenplaner, Listung der Wege etc. sehr aus-führlich über das in Rheinland-Pfalz befindliche Wegenetz. Initiator hierfür ist das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz.

SaarRadLand umfasst die Radfernwege, mehre-re weitemehre-re mehre-regionale Routen sowie verschiedene Mountainbiketouren. Vor Ort informieren große Informationstafeln unter diesem Titel über die dortigen radtouristischen Angebote. Die schöns-ten Rouschöns-ten sind in einer über die Tourismus-zentrale Saarland beziehbaren SaarRadland-Kar-te sowie in der Informationsbroschüre des Saarlands zum Radfahren beschrieben.

Das Radtouristische Landesnetz Thüringen wurde im Radverkehrskonzept für den Freistaat Thüringen formuliert und soll neben dem Rad-fernnetz (konzipierte Länge 1.500 km) auch ein Radhauptnetz (konzipierte Länge 1.700 km) so-wie Erlebnisrouten umfassen. Gegenwärtig be-steht es aus 13 Radfernwegen sowie weiteren touristischen Routen, die bereits zentral ver-marktet werden und zu einem zusammengehö-renden Netz ausgebaut werden sollen (vgl. TM-BLM 2008).

Die Vorzeige-Radrouten in Hessen werden unter der Bezeichnung Hessische Radfernwege ver-marktet. Hierzu gehören die neun Radfernwege R1 bis R9 sowie der Lahntalweg. Eine Besonder-heit hierbei entsteht in der intensiven Bemü-hung zur aktiven Qualitätssicherung der Wege (vgl. auch Kapitel V.1.6).

Unter der Bezeichnung RadLand Brandenburg werden die 13 Radfernwege und weitere regio-nale Routen in einer Karte der Organisation Tou-rismus-Marketing Brandenburg vermarktet. Die

Mehrfachnennungen möglich

Besondere radtouristische Produktlinien, die sich aus verschiedenen Angeboten zu bestimmten Themenbe-reichen zusammensetzen und unter einem Marken-namen beworben werden, finden sich bei weniger als einem Fünftel der regionalen Tourismusmarketingor-ganisationen. Radtouristen sind sehr aktive Urlauber, die für vielerlei Aktivitäten aufgeschlossen sind. Pro-duktkombinationen wie „Weingenuss & Radelspaß“,

„Kanu & Bike“, „Ship & Bike“, „Paddel und Pedal“, „Kri-mi & Radfahren“, „Römer & Radfahren“, „Bilden &

Radfahren“ etc. sind attraktive Verknüpfungen von Radfahren mit sonstigen für die jeweilige Region ty-pischen Aktivitäten oder Themen. Die Benennung dieser Produkte über einen Markennamen bringt

Abb. 73: Werbung mit radtouristischen Produktlinien (n = 94)

Transparenz in die Angebotspalette und weckt Inte-resse.

2.3.2 Radpauschalen/Reisepakete

Neben unabhängigen Radreiseveranstaltern bietet ein Viertel der Tourismusmarketingorganisationen auf regionaler Ebene auch eigens organisierte Radrei-sen und Ausflüge an. Sie treten als Veranstalter (Ver-tragspartner) für Reisen und Ausflüge in der eigenen Region auf. Weitere 13 % planen gerade die Aufnahme von Radreiseangeboten in das Sortiment. In drei Fäl-len, die aktuell keine Radreisen anbieten, wurde die-ser Service aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit wieder eingestellt. Bei den restlichen Organisationen gab es noch keine Angebote und auch in absehbarer Zukunft sind keine geplant.

Abb. 74: Tourismusmarketingorganisationen als Radreiseveranstalter (n = 94)

Ausstattung der Wege orientiert sich am radtou-ristischen Entwicklungskonzept von Branden-burg.

SachsenNetz Rad umfasst zehn Radfernwege und weitere regionale Hauptradrouten. Die Aus-stattung der Wege orientiert sich am radtouristi-schen Entwicklungskonzept des Freistaats Sach-sen. Die Bezeichnung „SachsenNetz Rad“ wird jedoch in der aktuellen Vermarktung nicht ver-wendet.

Über drei Viertel der Regionen werben nach eigenen Aussagen gezielt mit radtouristischen „Leuchtturm“-Projekten, die für ihre Region ein Alleinstellungs-merkmal darstellen. Dabei verbinden fast alle Regio-nen hiermit eiRegio-nen oder mehrere Radwege, die für ihre Region besonders typisch erscheinen. Sonstige inno-vative Initiativen rund um das Thema Radtourismus wurden nur ausnahmsweise genannt, so z. B. Hinwei-se auf den FietHinwei-senbus in der Grafschaft Bentheim oder den „Bike-Lift“ im Naturpark Frankenwald.

Abb. 72: Werbung mit radtouristischen „Leucht-turm“-Projekten (n = 94)

23%

ja 77%

nein

Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen

18%

nein 82%

ja

Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen

59%

25%

13%

3%

nein

nein, das Angebot wurde eingestellt

nein, wird jedoch geplant

ja

Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen

In der Mehrzahl der Fälle (80 %) ist die Möglichkeit des Tourendownloads über die eigene Internetseite gegeben und lässt sich vergleichsweise leicht realisie-ren. Bereits die Hälfte der regionalen Tourismusorga-nisationen bietet ihren Gästen auch die Möglichkeit, ein GPS-Gerät mit aufgespielten Touren auszuleihen.

Dieses Angebot ist für die Tourismusorganisationen zwar mit mehr Aufwand verbunden (Investitionskos-ten in Geräte und Technik, Ausgabe, Rücknahme und Wartung der Geräte), bringt sie gleichzeitig aber nä-her an den Gast (Gespräche bei der Einweisung in die Handhabung der Geräte, persönliche Tipps für die Gäste, Nachfragen bei der Rücknahme, wie es gefal-len hat) und bietet die Möglichkeit, Attraktionen der Region gezielt zu bewerben (Blütentour im Frühling, Badetour im Sommer etc.).

2.3.3 GPS-Angebote

Die Ergebnisse zur Situation der touristischen GPS-An-gebote für Radfahrer basieren auf den durchgeführ-ten Website-Checks bei den Landestourismusmarke-tingorganisationen sowie auf der Befragung der regionalen Tourismusmarketingorganisationen.

Das entscheidende Kriterium bei der Analyse der In-ternetseiten der Landestourismusorganisationen war die Frage, ob der interessierte Radfahrer bereits auf Landesebene mindestens eine Fahrradtour als GPS-Datei zum Download angeboten bekommt oder ein deutlicher Link zu einer solchen Downloadmöglich-keit vorhanden ist. Bloße Informationen über die GPS-Technik ohne Downloadmöglichkeit einer Radtour und damit ohne konkreten Nutzen für den Touren su-chenden Radfahrer wurden nicht als GPS-Angebot ge-wertet. Abbildung 75 zeigt, dass die Bedeutung des Themas GPS für Radfahrer auf Landesebene erkannt wurde und gut die Hälfte der Internetseiten bereits GPS-Daten zum Download anbietet bzw. auf eine Downloadmöglichkeit verlinkt.

Abb. 75: GPS-Angebote auf den Internetseiten der 16 Landestourismusorganisationen (n = 16)

Die regionalen Tourismusmarketingorganisationen ziehen nach, bereits ein Viertel derer, die befragt wur-den, macht den Radfahrern konkrete Angebote mit GPS-Technik (vgl. Abbildung 76) und immerhin fast die Hälfte derjenigen, die diesen Service noch nicht anbieten, planen, ein solches Angebot in Zukunft in ihr Portfolio aufzunehmen (42,3 %).

50% 44%

GPS-Informationen 6%

auf der Internetseite

keine GPS-Informationen auf der Internetseite

Link auf externes GPS-Angebot Quelle: BTE 2008, eigene Internetrecherche

Abb. 76: Bieten Sie Radtouristen GPS-Serviceleistun-gen oder GPS-Mietgeräte für das Fahrrad an?

Erfragt man bei den regionalen Tourismusorganisati-onen die Resonanz der Gäste auf das GPS-Angebot, ist das Ergebnis allerdings ernüchternd: Bei über der Hälfte ist die Nachfrage der Fahrradfahrer nach GPS-Angeboten gering und nur knapp 8 % sprechen von ei-ner hohen Nachfrage (vgl. Abbildung 77). Dies kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen belegt die Grundlagenuntersuchung die hohe Individualität der Fahrradtouristen, d. h., Radfahrer, die sich mit der GPS-Nutzung gut auskennen, werden sich ihre Wunschtouren selbst im Internet zusammenstellen und nicht die Hilfe von Tourismusorganisationen in Anspruch nehmen. Zum anderen sind die Internetan-gebote der Tourismusorganisationen relativ anonym nutzbar und meist ist gar nicht bekannt, wie oft die Downloadangebote genutzt werden. Dies spiegelt auch das Befragungsergebnis wider, nach dem 38,5 % der Tourismusorganisationen keine Informationen darüber haben, wie hoch die Nachfrage nach ihren GPS-Angeboten ist, und noch weniger wissen, wie das GPS-Angebot von den Radfahrern bewertet wird (73 %;

vgl. Abbildung 78). Zumindest bei der Informationslü-cke bezüglich der Nutzung des GPS-Angebotes lässt sich Abhilfe schaffen.

Meist gibt es zu jeder Internetseite ein Analysetool, das i. d. R. kostenfrei vom Provider zur Verfügung ge-stellt wird und Auskunft darüber gibt, wie oft eine In-ternetseite aufgesucht oder eine Datei heruntergela-den wird. Diese Möglichkeit der

Informationsbeschaffung sollte genutzt werden, zu-mal die Tourismusorganisationen bei der Pflege ihrer GPS-Angebote ein hohes Maß an Eigenständigkeit be-sitzen (s. u.).

Abb. 77: Wie hoch ist die Nachfrage nach Ihren GPS-Angeboten? (n = 26)

54%

39%

8%

gering

keine Informationen darüber bekannt hoch

Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen Rundungsabweichungen möglich

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

GPS-Dateien zu m

Download auf de r

Webseit e Vermietung von

GPS-Gerä ten

buchbare Pauschale

n

(z. B. Geocach

ing) Sonstiges 81%

50%

19% 23%

57%

28%

15%

58%

42%

ja keine Angabe

nein

nein ja

In welcher Form werden die GPS-Serviceleistungen angeboten?

Planen Sie, in nächster zeit den GPS-Service anzubieten?

Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen Mehrfachnennungen möglich

Abb. 79: Welche Bedeutung hat das GPS-Angebot in Zukunft? (n = 26)

Abb. 80: Wer ist für die Entwicklung der GPS-Ange-bote zuständig? (n = 26)

Abb. 81: Von wem werden die GPS-Angebote ge-pflegt? (n = 26)

2.3.4 Radsport-/Radtouristische Veranstaltungen Radsportveranstaltungen oder auch sonstige radtou-ristische Großveranstaltungen, wie Sternfahrten oder Raderlebnistage (nicht gemeint sind Messen), kön-nen, wie bereits in Kapitel V.1.9 dargestellt, große Werbeträger für den Radtourismus in den Regionen sein. Zwar zählt der Besuch von Sportveranstaltungen zu den zehn am seltensten getätigten Aktivitäten von Radurlaubern, jedoch sind Radtouristen diesen Ver-anstaltungen stärker aufgeschlossen als Nicht-Rad-touristen. Obwohl das radtouristische Angebot in Form von Wegen und Routen bereits deutschland-weit in allen Bundesländern präsentiert wird, werden große Radsportveranstaltungen bei Weitem nicht überall als ein Produkt für (Rad-)Touristen beworben.

Erfreulich ist, dass, sofern Rückmeldungen seitens der Radfahrer zu den GPS-Angeboten bei den Tourismus-organisationen bekannt sind, diese überwiegend po-sitiv ausfallen. Negative Rückmeldungen sind selten.

Trotz der (scheinbar) geringen Nachfrage wollen über 90 % der regionalen Tourismusorganisationen ihr GPS-Angebot verbessern und noch weiter ausbauen, keine der Organisationen will auf dem heutigen Stand stehen bleiben oder das Angebot gar einstellen.

Auch Aufwand und Technik schrecken die Tourismus-organisationen nicht. Fast die Hälfte von ihnen hat die GPS-Angebote selbst entwickelt (46 %; vgl. Abbil-dung 80) und über die Hälfte (58 %; vgl. AbbilAbbil-dung 81) betreut und pflegt diese selbst (vgl. auch Kapitel VII.3.5).

Abb. 78: Wie werden die GPS-Angebote von den Rad-fahrern bewertet? (n = 26)

73%

27%

überwiegend positive Rückmeldungen

keine Informationen darüber bekannt

keine einzige TMO gab an, dass die negativen Rückmeldungen überwiegen (0%)

Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen

92%

8%

keine Angabe GPS-Angebot wird

weiter ausgebaut

GPS-Angebot wird eingestellt (0%)

GPS-Angebot bleibt unverändert bestehen (0%)

Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen

46%

31%

23%

externe Firmen

Sonstige (Zweckverbände, Radsportgruppen, Kommunen, Landkreise, ADFC-Lokalverbände, Privatpersonen)

Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen

Tourismusmarketing-organisation

58% 21%

21%

externe Firmen

Sonstige (Zweckverbände, Radsportgruppen, Kommunen, Landkreise, ADFC-Lokalverbände, Privatpersonen)

Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen

Tourismusmarketing-organisation

Zum Zeitpunkt der Website-Checks, Ende April/

Anfang Mai 2008, wurden bei rund der Hälfte der regionalen Tourismusmarketingorganisati-onen und bei drei Viertel der Landestourismus-marketingorganisationen radtouristische oder radsportliche Großveranstaltungen beworben.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass während der Hauptsaison im Sommer oder zu Ferienzeiten insgesamt häufiger radtouristische Veranstal-tungen stattfinden und auch stärker beworben werden.

Auch die Abfrage der Tourismusorganisationen auf Länderebene ergab, dass drei Viertel von ih-nen radtouristische Veranstaltungen und insbe-sondere Radsportveranstaltungen bewerben.

Nur für jede dritte Landesmarketingorganisati-on haben diese Veranstaltungen eine größere Bedeutung und stellen einen festen Bestandteil des gesamten radtouristischen Angebots dar.

In Zukunft sollen Radsportveranstaltungen bei den meisten Landestourismusmarketingorgani-sationen genau in dem Maß weiter vermarktet werden wie bisher. Bei denjenigen Ländern, in denen Radsportveranstaltungen bisher keinerlei Berücksichtung bei der Vermarktung gefunden haben, sind auch in Zukunft keine derartigen Be-mühungen geplant. In Hessen, Sachsen, Saar-land und Thüringen, wo Radsportveranstaltun-gen schon fest zum radtouristischen Angebot gehören, sollen nach eigenen Aussagen die Ver-marktungsbemühungen hierfür noch weiter ausgebaut und intensiviert werden.

2.3.5 Besondere Serviceleistungen/Angebote Über die bisher in vielen Regionen verbreiteten Ange-bote für den Fahrradtouristen hinaus lassen sich z. B.

Pannen- oder Servicetelefone sowie besondere Ange-bote, etwa zu „spirituellem“ Radtourismus, in nur we-nigen Regionen Deutschlands finden.

Pannen-/Servicetelefon

Ähnlich dem Pannenservice im Straßenverkehr kön-nen Radurlauber in einigen Regiokön-nen Deutschlands im Falle eines unvorhergesehenen Zwischenfalls ein Pannen-/Servicetelefon kontaktieren. Bei über einen Veranstalter gebuchten Fahrradreisen übernimmt diesen Service zumeist der Reiseveranstalter. Bei

selbst organisierten Reisen ist man auf das Engage-ment der Tourismusorganisationen oder sonstiger Verantwortlicher angewiesen.

In bisher nur knapp einem Drittel der touristi-schen Regionen wird dieser Service angeboten.

Abb. 82: Erfahrungen der touristischen Regionen mit Pannen-/Servicetelefonen für Radwanderer (n = 94)

Bei der Bereitstellung dieses Service muss klar kom-muniziert werden, ob es sich um ein reines Servicete-lefon oder auch um einen Pannenservice handelt.

Servicetelefon: Radurlauber kann sich rein tele-fonisch Informationen zur Wegführung, zu tou-ristischen Einrichtungen, Servicebetrieben etc.

einholen.

Pannenservice: Im Falle einer Panne kann vor Ort Hilfe angefordert werden.

Als weitere, besondere Serviceangebote konnten in einzelnen Regionen beispielsweise ein Lunchpaket-service oder monatliche Rad-Newsletter ausgemacht werden.

Spiritueller Radtourismus

Unter spirituellem Tourismus versteht man allgemein Reisen mit religiösem oder geistlichem Hintergrund.

Spezielle Angebote zu „spirituellem“ Radtourismus können in knapp 11 % der befragten Tourismusregi-onen in Anspruch genommen werden. Das Angebot beschränkt sich hier jedoch fast ausschließlich auf Radrouten mit religiösem Hintergrund, wie z. B. den Benediktradweg, wo man auf den Spuren des Papstes Benedikt XVI. Rad fahren kann. In nur wenigen Fällen

68%

17%

11%

4%

keine Erfahrung, gibt es nicht gibt es aktuell

(wertende Angabe nicht möglich)

gibt es aktuell, läuft befriedigend

gibt es aktuell, läuft gut

keine Fälle von „Angebot wurde eingestellt“ oder „läuft schlecht“ (0%) Quelle: dwif 2008, Befragung von 134 regionalen Marketingorganisationen

Zurzeit sehr beliebt sind Pilgerreisen, so z. B. ent-lang des Jakobswegs. Die Kombination von Spirituali-tät und Radfahren könnte für knapp über 60 % der Re-gionen auch in Zukunft ein Thema sein. Knapp 40 % der Regionen sehen hierfür kein Potenzial in ihrer Re-gion.

2.4 Präsentation der