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3 Ergebnisse

3.4 Verknüpfung von Labor- und Datenbankergebnissen

Es sollte überprüft werden, ob ein Zusammenhang zwischen der Sialylierung des Gesamt-IgGs und den klinischen Parametern DAS28, HAQ und CRP sowie der RA-spezifischen Basistherapie bestand. Hierzu wurde zunächst eine Spearman-Korrelation zwischen den einzelnen klinischen Parametern und der Sialylierung durchgeführt (3.4.1).

Weiter wurden die mit jeder erfolgten Medikamentenumstellung Veränderungen an den klinischen Parametern und an der Glykosylierung des Gesamt-IgGs mit Sialinsäure analysiert und deskriptiv ausgewertet (3.4.2).

Folgevisite ACPA-positive und ACPA-negative Patienten

0.00 0.05 0.10 0.15 0.20

0.25 ACPA-positiv

(N=21) ACPA-negativ (N=12)

Patienten

Ratio OD LCA : IgG-Konzentration

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64 3.4.1 Korrelation der Sialylierung des Gesamt-IgGs mit klinischen Parametern

Es wurde eine Spearman-Rangkorrelationsanalyse durchgeführt, um zu überprüfen, ob die Veränderung der Höhe der Sialylierung mit der Veränderung der Höhe des DAS28, HAQ und CRP korrelierte. Der Spearman-Rangkorrelations-Test wurde bei ACPA-positiven und ACPA-negativen Patienten durchgeführt. Es wurde hierzu jeweils die Differenz der Werte zwischen beiden Visiten gebildet (Wert bei Folgevisite minus Wert bei Ersteinschluss). Die graphische Darstellung sowie die p-Werte und die Korrelationskoeffizienten (Spearman r) sind Abbildung 26 (ACPA-positiv) und Abbildung 27 (ACPA-negativ) zu entnehmen. Auch hier wurde eine statistische Signifikanz bei einem p-Wert < 0,05 angenommen. Umso größer Spearman r, desto stärker die Korrelation und umso kleiner der p-Wert, desto größer die statistische Signifikanz. Die Spearman-Korrelationsanalyse ergab bei den ACPA-positiven Patienten keine statistisch signifikante Korrelation zwischen der Glykosylierung mit Sialinsäure (Ratio OD SNA:IgG-Konzentration) und CRP, HAQ und DAS28. Die p-Werte betrugen hier 0,974 (DAS28), 0,492 (HAQ) und 0,951 (CRP) (Abbildung 26).

Bei den ACPA-negativen Patienten konnte eine statistisch signifikante positive Korrelation zwischen der ∆ Ratio OD SNA:IgG-Konzentration und ∆ CRP nachgewiesen werden mit einem p-Wert von 0,031 und einem Spearman r von 0,662. Die weiteren Ergebnisse waren nicht statistisch signifikant mit p-Werten von 0,366 (DAS28) und 0,133 (HAQ) (Abbildung 27).

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Abbildung 26: Spearman-Rangkorrelation von ACPA-positiven Patienten mit HAQ, CRP und DAS28

Korrelation ∆ Ratio OD SNA : IgG-Konzentration mit ∆ HAQ

-0.06 -0.04 -0.02 0.02 0.04

-10 -5 5 10

p-Wert 0.492 Spearman r -0.163 HAQ

SNA:IgG

Korrelation ∆ Ratio OD SNA:IgG-Konzentration mit ∆ CRP

-0.06 -0.04 -0.02 0.02 0.04

-2 -1 1 2

p-Wert 0.951 Spearman r 0.014 CRP

SNA:IgG Korrelation ∆ Ratio OD SNA:IgG -Konzentration mit ∆ DAS28

-0.06 -0.04 -0.02 0.02 0.04

-2 -1 1 2

p-Wert 0.974 Spearman r -0.009 DAS28

SNA:IgG

Ergebnisse

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Abbildung 27: Spearman-Rangkorrelation von ACPA-negativen Patienten mit HAQ, CRP und DAS28 Korrelation ∆ Ratio OD SNA:IgG-Konzentration mit ∆ DAS28

0.02 0.04 0.06 0.08

-6 -4 -2 0 2

p-Wert 0.366 Spearman r -0.288 DAS28

SNA:IgG

Korrelation ∆ Ratio OD SNA:IgG-Konzentration mit ∆ HAQ

0.02 0.04 0.06 0.08

-1.0 -0.5 0.0 0.5 1.0 1.5

p-Wert 0.133 Spearman r 0.506 HAQ

SNA:IgG

Korrelation ∆ Ratio OD SNA:IgG-Konzentration mit ∆ CRP

0.02 0.04 0.06 0.08

-6 -4 -2 0 2

p-Wert 0.031 Spearman r 0.662 CRP

SNA:IgG

Ergebnisse

67 3.4.2 Auswertungen innerhalb von Medikamentengruppen

In den vorangehenden Abschnitten wurde dargestellt, dass es zwischen Ersteinschluss und Folgevisite teils signifikante Unterschiede in der Ratio OD SNA:IgG-Konzentration gab.

Außerdem veränderten sich die klinischen Parameter DAS28, HAQ und CRP zwischen beiden Visiten. Der Einflussfaktor, der sich extern bei den Patienten zwischen beiden Visiten verändert hatte, war die RA-spezifische Therapie. Deshalb sollte untersucht werden, ob die zwischen beiden Visiten erfolgte Medikamentenumstellung einen Einfluss auf die gemessenen Werte hatte. In diesem Fall wurde nicht getrennt nach ACPA-Positivität/-Negativität ausgewertet, sondern alle 33 Patienten in medikamentenspezifische Gruppen eingeteilt, je nachdem auf welches neue Medikament sie umgestellt worden waren. Es wurde von allen verglichenen klinischen Parametern die Differenz der Werte zwischen beiden Visiten errechnet (Wert Folgevisite minus Wert Ersteinschluss). Dies wird im Folgenden als ∆“Wert“ bezeichnet. Um die Veränderung der Sialylierung zu vergleichen, wurde die Differenz zwischen beiden Visiten berechnet (Mittelwert Ratio OD SNA:IgG-Konzentration bei Folgevisite minus Mittelwert Ratio OD SNA:IgG-Konzentration bei Ersteinschluss). Wir legten unser Augenmerk darauf, ob die Werte zwischen beiden Visiten angestiegen oder gesunken waren, also ob die berechneten Differenzen positiv oder negativ waren. Alle Differenzen < 0 werden im Folgenden als

„Abnahme“ bezeichnet, alle Differenzen > 0 werden als „Zunahme“ bezeichnet und alle Differenzen = 0 als „keine Veränderung“ (siehe Tabelle 33). Die Absolutwerte hierzu sind im Anhang 8.4 ersichtlich. In Tabelle 33 ist zusammengefasst, wie viele Patienten (Spalte N) jeweils auf welches Medikament (Spalte Medikament) umgestellt wurden. Es wurde berechnet, wie viel Prozent aller Patienten, die auf das gleiche Medikament umgestellt wurden, jeweils „Zunahme“, „Abnahme“ oder „keine Veränderung“ der Parameter hatten.

Methotrexat

Es wurden 8 Patienten auf Methotrexat umgestellt (24%). Werte des DAS28 wurden bei 7 Patienten berechnet. Der DAS28 nahm bei 57,1% ab und bei 42,9% zu. Der HAQ nahm bei 25,0% ab, bei 50,0% zu und blieb bei 25,0% beim gleichen Wert wie vorher. CRP-Werte sanken bei 37,5% und nahmen bei 50,0% zu. Keinen Unterschied gab es bei 12,5%. Die Ratio OD SNA:IgG-Konzentration nahm bei 75,0% der Patienten zu und bei 25,0% ab.

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Abbildung 28: Anzahl der auf Methotrexat umgestellten Patienten und Veränderung der klinischen Parameter und der Sialylierung zwischen Ersteinschluss und Folgevisite

(Hydroxy-)Chloroquin

Es wurden 6 Patienten auf (Hydroxy-)Chloroquin umgestellt (18,2%). Davon gab es bei 60,0% Prozent einen Abfall des DAS28 und bei 40,0% einen Anstieg des DAS28. Beim HAQ bestand bei 40,0% ein Abfall der Werte und bei 60,0% ein Anstieg. Die CRP-Werte sanken unter (Hydroxy-)Chloroquin bei keinem Patient, sie stiegen bei 50,0% und blieben bei 50,0%

konstant. Die Ratio OD SNA:IgG-Konzentration stieg bei 6 Patienten an (100%).

Abbildung 29: Anzahl der auf Chloroquin umgestellten Patienten und Veränderung der klinischen Parameter und der Sialylierung zwischen Ersteinschluss und Folgevisite

Abatacept

6 Patienten wurden auf Abatacept umgestellt (18,2%). Die Werte des DAS28 sanken bei 75,0% und nahmen bei 25,0% zu. Die Werte des HAQ sanken bei 20,0% und stiegen bei 80,0% an. Die CRP-Werte sanken bei 83,3% und blieben konstant bei 16,7%. Die Ratio OD SNA:IgG-Konzentration sank bei 16,7% und stieg bei 83,3% an.

Abbildung 30: Anzahl der auf Abatacept umgestellten Patienten und Veränderung der klinischen Parameter und der Sialylierung zwischen Ersteinschluss und Folgevisite

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69 Tocilizumab

Auf Tocilizumab wurden 4 Patienten umgestellt (12,1%). Von diesen sank der DAS28 bei zwei Patienten (50,0%), stieg bei einem Patient (25,0%) und blieb ebenfalls bei einem Patient (25,0%) konstant. Der HAQ sank bei zwei Patienten (50,0%), stieg bei einem Patient (25,0%) und blieb bei einem Patient konstant (25,0%) konstant. Die CRP-Werte sanken bei zwei Patienten (50,0%) und stiegen bei (50,0%). Die Ratio OD SNA:IgG-Konzentration sank bei zwei Patienten (50,0%), stieg bei einem Patient (25,0%) und zeigten bei einem Patient (25,0%) keine Veränderung.

Abbildung 31: Anzahl der auf Tocilizumab umgestellten Patienten und Veränderung der klinischen Parameter und der Sialylierung zwischen Ersteinschluss und Folgevisite

TNF-Blocker

Hier wurden die Ergebnisse von Adalimumab und Certolizumab gemeinsam ausgewertet.

Insgesamt wurden 4 Patienten auf TNF-Blocker umgestellt (12,1%). Davon sank der DAS28 bei 3 Patienten (75,0%). Ein Abfall von HAQ und CRP fand bei jeweils 2 Patienten (50,0%) statt. Die Ratio OD SNA:IgG-Konzentration stieg bei 2 Patienten (50,0%) und sank bei 2 Patienten (50,0%).

Abbildung 32: Anzahl der auf TNF-Blocker umgestellten Patienten und Veränderung der klinischen Parameter und der Sialylierung zwischen Ersteinschluss und Folgevisite

Unter TNF-Blocker wurden Certolizumab und Adalimumab zusammengefasst

Sulfasalazin

Es wurden 2 Patienten auf Sulfasalazin umgestellt (6,1%). Davon fand bei allen verglichenen Parametern bei je einem Patienten ein Anstieg (50,0%) und bei einem ein Abfall (50,0%) von DAS28, HAQ, CRP und Ratio OD SNA:IgG-Konzentration statt.

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Abbildung 33: Anzahl der auf Sulfasalazin umgestellten Patienten und Veränderung der klinischen Parameter und der Sialylierung zwischen Ersteinschluss und Folgevisite

Leflunomid

Es wurde ein Patient auf Leflunomid umgestellt (3,0%). Bei diesem Patient sank der DAS28 zwischen beiden Visiten, der HAQ stieg an und CRP blieb konstant. Die Ratio OD SNA:IgG-Konzentration stieg an.

Abbildung 34: Anzahl der auf Leflunomid umgestellten Patienten und Veränderung der klinischen Parameter und der Sialylierung zwischen Ersteinschluss und Folgevisite

NSAID/Steroide

Es wurde ein Patient auf NSAID/Steroide neu eigestellt (3,0%). Bei diesem Patient sanken DAS28 und CRP, eine Differenz der HAQ-Fragebögen konnte nicht berechnet werden. Die Ratio OD SNA:IgG-Konzentration an.

Abbildung 35: Anzahl der auf NSAID/Steroide umgestellten Patienten und Veränderung der klinischen Parameter und der Sialylierung zwischen Ersteinschluss und Folgevisite

Rituximab

Ein Studienpatient wurde auf Rituximab umgestellt (3,0%). Eine Differenz zwischen beiden Werten des DAS28 konnte nicht berechnet werden. Es gab einen Abfall des HAQ, einen Anstieg des CRP und einen Anstieg der Ratio OD SNA:IgG-Konzentration.

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Abbildung 36: Anzahl der auf Rituximab umgestellten Patienten und Veränderung der klinischen Parameter und der Sialylierung zwischen Ersteinschluss und Folgevisite

Medikament Nges. ∆DAS28 ∆HAQ ∆CRP ∆OD SNA:IgG

Tabelle 33: Darstellung der Anzahl der Veränderungen (Abfall, Anstieg) von DAS28, HAQ, CRP und Ratio OD SNA:IgG unter den einzelnen neu eingestellten Medikamenten, Pat.=Patienten

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Diskussion

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