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Unterrichtsausfall und Vertretungsunterricht

Im Dokument Bildung im Landkreis Elbe-Elster (Seite 154-159)

D. Berufliche Bildung

D.2. Berufsbildende Schulen

D.2.4. Unterrichtsausfall und Vertretungsunterricht

An berufsbildenden Schulen in Brandenburg wird in gleicher Weise wie an allgemeinbildenden Schulen des Landes eine Ausfallstatistik geführt. Beim Vergleich der beiden Schularten fällt auf, dass die Schüler am Oberstufenzentrum des Landkreises in den vergangenen vier Schuljahren – mit Ausnahme des ersten Halbjahres 2013/14 – anteilig häufiger vom Unterrichtsausfall betroffen waren als der Durchschnitt aller allgemeinbildenden Schulen zusammen. Im jeweils ersten Schul-halbjahr beträgt die Differenz 0,7 Prozent zulasten der berufsbildenden Schule. Für das jeweils zweite Halbjahr stehen für alle allgemeinbildenden Schulen nur Daten der letzten beiden Schul-jahre zur Verfügung. In diesem Fall liegt die durchschnittliche Ausfallquote in den beruflichen Bildungsgängen 0,6 Prozent höher als bei den allgemeinen Bildungsgängen.

Abb. 99 Anteil des Vertretungsunterrichts und Unterrichtsausfalls an berufsbildenden Schulen in Elbe-Elster und Brandenburg (Schuljahre 2010/11 bis 2013/14)

Quelle: Bildungsserver Berlin-Brandenburg – Schulporträt Oberstufenzentrum Elbe-Elster, Ausfallstatistik

Im Verlauf der letzten vier Schuljahre lassen sich sowohl im Landkreis Elbe-Elster als auch im Land Brandenburg ein Anstieg des Vertretungsunterrichts sowie eine Abnahme des Unterrichts-falls beobachten (Abb. 99). Jedoch waren die Werte verhältnismäßig größeren Schwankungen im Landkreis als im Land unterworfen. Betrachtet nach jeweiligen Halbjahren, sind für das erste Halbjahr zwischen 2010 und 2013 in Elbe-Elster eine Zunahme des Vertretungsunterrichts von

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1%

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1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ

2010/11 2011/12 2012/13 2013/14

Vertretung EE Vertretung BB Ausfall EE Ausfall BB

⅓ der Lehrkräfte am OSZ EE sind zw. 50 &

54 Jahren alt

Durchschnittlich fällt am OSZ EE häufiger Unterricht aus als an den allgemeinbildenden Schulen des LK

0,4 Prozent (BB: 0,9 %) sowie ein Rückgang des ersatzlos ausgefallenen Unterrichts von 2,6 Pro-zent zu verzeichnen (BB: -0,5 %). Allerdings ist der Anteil des Vertretungsunterrichts von 5,5 Prozent in 2010 auf 6,9 Prozent in 2012 gestiegen, bevor er im Schuljahr 2013/14 um ein Pro-zent gesunken ist. Im jeweiligen zweiten Schulhalbjahr ist der Anteil der Vertretungsstunden ver-gleichsweise stärker gestiegen als im ersten Schulhalbjahr. Betrug ihr Anteil im zweiten Halbjahr 2010/11 6,1 Prozent, waren es in 2013/14 7,7 Prozent. Gleichzeitig verringerte sich der Anteil des Unterrichtsausfalls weniger stark von 2,2 Prozent (2010/11) auf 1,6 Prozent (2013/14).

Abb. 100 Anteile der vertretenen und ersatzlos ausgefallenen Unterrichtsstunden am Stundensoll an berufsbildenden Schulen in Elbe-Elster und Brandenburg (1. Halbjahr 2013/14)

Quelle: Bildungsserver Berlin-Brandenburg – Schulporträt Oberstufenzentrum Elbe-Elster, Ausfallstatistik

Im ersten Halbjahr des Schuljahres 2013/14 fiel am Oberstufenzentrum des Landkreises Elbe-Elster 0,8 Prozent des regulären Unterrichtsvolumens (ca. 270 Stunden) ersatzlos aus (BB: 3,7 %) (Abb. 100). Vom drohenden Unterrichtsausfall (6,7 %) konnte der Großteil (5,9 % bzw. ca. 1.993 Stunden) durch Vertretungsunterricht abgewendet werden. Folglich betrug der Anteil des regulär durchgeführten Unterrichts am Soll (33.785 Stunden) 93,3 Prozent. Im Ver-gleich dazu fand im Land Brandenburg 89,4 Prozent des Unterrichts nach Plan statt.

Abb. 101 Anteile der vertretenen und ersatzlos ausgefallenen Unterrichtsstunden am Stundensoll an berufsbildenden Schulen in Elbe-Elster und Brandenburg (2. Halbjahr 2013/14)

Quelle: Bildungsserver Berlin-Brandenburg – Schulporträt Oberstufenzentrum Elbe-Elster, Ausfallstatistik

93,3% 5,9%

0,8%

6,7%

Elbe-Elster

Planmäßiger Unterricht Vertretung Ausfall

89,4%

6,9%

3,7%

10,6%

Brandenburg

Planmäßiger Unterricht Vertretung Ausfall

90,7% 7,7%

1,6%

9,3%

Elbe-Elster

Planmäßiger Unterricht Vertretung Ausfall

88,4%

7,6%

4,0%

11,6%

Brandenburg

Planmäßiger Unterricht Vertretung Ausfall

Im 1. HJ 2013/14 konnte in EE 93,3 % des Unter-richts planmäßig gehal-ten werden –

im brandenburgischen Durchschnitt nur 89,4 %

Im 2. HJ 2013/14 fiel in EE 1,6 % des Unter-richts aus – im branden-burgischen Durchschnitt war es 4 %

Im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2013/14 hat sich der Anteil der ersatzlos ausgefallenen Unterrichtsstunden im Landkreis Elbe-Elster (1,6 %) gegenüber dem ersten Schulhalbjahr ver-doppelt (Abb. 101). Ca. 480 Stunden konnten nicht durchgeführt werden. Gleichzeitig stieg der Anteil des Vertretungsunterrichts auf 7,7 Prozent (entspricht ca. 2.312 Stunden) (BB: 7,6 %).

Der planmäßige Unterricht in Höhe von 30.029 Stunden wurde zu 90,7 Prozent sichergestellt (BB: 88,4 %). Damit ergibt sich eine Differenz beim regulär durchgeführten Unterricht zwi-schen dem ersten und zweiten Halbjahr von 2,6 Prozent im Landkreis. Obwohl im Land Bran-denburg weniger Unterricht regulär durchgeführt wurde als im Elbe-Elster-Kreis, veränderte sich der Anteil innerhalb des ersten und zweiten Schulhalbjahres 2013/14 nur um ein Prozent.

D.2.5. Übergänge und Wechsel

Die Auswirkungen des Geburteneinbruchs Anfang der 1990er Jahre erreichen erstmals mit dem Arbeits- bzw. Ausbildungsstellenmarkt im Jahr 2007 einen nachschulischen Bereich.213 Neben der demografiebedingten Abnahme der Schülerzahlen im allgemeinbildenden Bereich bedingt auch der Trend zur Höherqualifizierung in Form der zunehmenden Studierneigung der Schul-abgänger mit Hochschulreife die rückläufigen Zahlen bei den Neuzugängen in den jeweiligen Teilbereichen der Berufsausbildung.214 Erstmals lag die Zahl der Studienanfänger aus dem Landkreis Elbe-Elster im Schuljahr 2009/10 über den Ausbildungsanfängern im dualen System (Abb. 102). Mit Ausnahme des Schuljahres 2008/09 ist die Zahl der Studienanfänger zwischen 2006 und 2009 um 66 Personen bzw. 14,7 Prozent gestiegen (BB: 26,7 %). Seitdem hat sich ihre Anzahl jedoch erneut verringert auf 376 Studienanfänger im Schuljahr 2012/13, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Landkreis Elbe-Elster erworben haben. Demgegenüber hat sich die Zahl der Neuzugänge in dualer Berufsausbildung, die mit 807 Personen im Schuljahr 2007/08 um das 1,7fache höher lag als die der Studienanfänger, viel stärker verringert. Wäh-rend die Zahl der Studienanfänger im Landkreis Elbe-Elster zwischen 2006 und 2012 um 16 Prozent zurückging, hat sich die Zahl der dual Auszubildenden im gleichen Zeitraum um 34 Prozent reduziert. Im Bundesland Brandenburg befand sich die Anzahl der Studienanfänger erstmals im Schuljahr 2012/13 über den Neuzugängen in dualer Berufsausbildung. Trotz eines Rückgangs zwischen 2009 und 2012 von 19 Prozent, lag die Anzahl der Studienanfänger in Brandenburg im Schuljahr 2012/13 drei Prozent oberhalb des Wertes aus dem Basisjahr 2006.

Gleichzeitig reduzierte sich in Brandenburg die Anzahl der Auszubildenden im dualen System um 41 Prozent. Die Neuzugänge im Schulberufssystem in Elbe-Elster (Bildungsgänge Berufs- und Fachschule) sind gegenüber dem Basisjahr um 58,5 Prozent gesunken (BB: -50,7 %). Der Rückgang im Übergangssystem bei den neu hinzugekommenen Schülern gegenüber dem Schuljahr 2006/07 beträgt 57,3 Prozent in Elbe-Elster (BB: 57,2 %).

213 Nenning (2007): S. 48.

214 Landtag Brandenburg (2014): S. 51.

2009/10: mehr Studien- als Ausbildungsanfänger

Abb. 102 Neu eingetretene Schüler am Oberstufenzentrum in Elbe-Elster nach Teilbereichen (Schuljahre 2006/07 bis 2014/15)

* Schüler der Jgst. 11 in der gymnasialen Oberstufe des OSZ (2006/07) bzw. am beruflichen Gymnasium (Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg – SB B I 9)

** nur Angaben für den Zeitraum von 2006 – 2012 verfügbar; Quelle: Landtag Brandenburg (2014): Anlage 26, S. 1).

Quelle: Regionaldatenbank Deutschland der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 2015, eigene Berechnungen

Bei der Ausbildungsplatzsuche ist neben der Angebotssituation der Wirtschaft die Qualifika-tion der Bewerber, insbesondere deren schulische Vorbildung, ein wichtiges Erfolgskriterium.

Während Absolventen mit mittlerem Schulabschluss gute Chancen auf einen sofortigen Ein-stieg in die Berufsausbildung haben, ist es für weniger gut qualifizierte Jugendliche mit höchs-tens einer Berufsbildungsreife schwierig, direkt im Ausbildungsmarkt unterzukommen.215

Abbildung 103 verdeutlicht, dass die Einstiegsqualifizierung von Schülern an beruflichen Schulen in Elbe-Elster und Brandenburg annähernd konstant geblieben ist. Trotz des Rück-gangs der Schülerzahlen insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass das Potential der Ausbildungsanfänger an beruflichen Schulen gleich geblieben ist. Zum Schuljahr 2014/15 wie-sen von den Neuzugängen im berufsbildenden System des Landkreises Elbe-Elster 45,9 Pro-zent einen Realschulabschluss (BB: 49,2 %), 28,3 ProPro-zent einen Hauptschulabschluss (BB: 22,9 %), zwei Prozent die Fach- und sieben Prozent die allgemeine Hochschulreife vor.

Über ein Viertel besaß keinen Schulabschluss (BB: 12,3 %).

215 Autorengruppe Regionale Bildungsberichterstattung Berlin-Brandenburg (2013): S. 115.

0 100 200 300 400 500 600 700 800

2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15

Duale Ausbildung Schulberufssystem

Übergangssystem Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung*

Berufliche Fortbildung Studium**

Einstiegsqualifizierung an berufl. Schulen ist seit 2006 relativ konstant

> ¼ der Neuzugänge des berufl. Schulsystems in EE besaß 2014/15 kei-nen Abschluss

Abb. 103 Neu eingetretene Schüler an berufsbildenden Schulen in Elbe-Elster und Brandenburg nach erworbenem allgemeinbildenden Schulabschluss (Schuljahre 2006/07 bis 2014/15)

Quelle: Regionaldatenbank Deutschland der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 2015, eigene Berechnungen

Differenziert nach den drei Sektoren des Berufsbildungssystems, besaß die Hälfte der Ausbil-dungsanfänger im dualen System einen Realschulabschluss (Abb. 104). Ihr Anteil ist im Elbe-Elster-Kreis von 48,8 auf 45 Prozent gesunken. In Brandenburg nahm dieser Anteil zwischen 2006 und 2013 um ein Prozent zu auf 43 Prozent. Angestiegen ist im Landkreis der Anteil der Neueintritte mit Hauptschulabschluss in das duale Berufsausbildungssystem von 29,4 Prozent (2006) auf 33,2 Prozent (2013). Der Anteil der Berufsschüler, die eine duale Ausbildung neu begonnen haben und über keinen allgemeinbildenden Schulabschluss verfügten, ist im Betrach-tungszeitraum konstant geblieben (9 %). In Brandenburg hat sich dieser Anteil nahezu halbiert auf 6,7 Prozent zum Schuljahr 2014/15. Fast unverändert ist der Anteil der dualen Ausbildungs-anfänger mit Fach-/ Hochschulabschluss in Elbe-Elster in Höhe von 11 Prozent. Der Ver-gleichswert auf Landesebene stieg hingegen um rund vier auf 19 Prozent in 2014.

Das Schulberufssystem (Bildungsgänge Berufs- und Fachschule) erfreut sich zunehmendem In-teresse von Absolventen allgemeinbildender Schulen mit Hochschulzugangsberechtigung (Abb. 104). Zwischen 2006 und 2014 verzeichnete der Anteil an Neuzugängen mit Fach-/ Hoch-schulreife im Schulberufssystem sowohl auf Landkreis- als auch auf Landesebene einen Anstieg von ca. sechs Prozent. Demgegenüber ist in Elbe-Elster der Anteil der Jugendlichen im Schulbe-rufssystem mit Mittlerer Reife um 7,5 Prozent zurückgegangen (BB: +4,1 %). Kaum verändert hat sich im Landkreis der Anteil der Neuzugänge im Schulberufssystem mit Hauptschulabschluss (+0,6 %), während auf Landesebene dieser Wert um 11 Prozent abgenommen hat.

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EE BB EE BB EE BB EE BB EE BB EE BB EE BB EE BB EE BB 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15

ohne Angabe Hochschulreife

Fachhochschulreife Realschulabschluss/ Fachoberschulreife Hauptschulabschluss/ Berufsbildungsreife ohne Hauptschulabschluss/ Berufsbildungsreife

3 % mehr Schüler mit Hauptschulabschluss in der dualen Berufsausbil-dung

Anteil der Einsteiger in duale Ausbildung mit Fach- bzw. Hochschul-reife in EE fast unverän-dert

Einsteiger in Schulbe-rufssystem steigt um ca.

6 %

Abb. 104 Verteilung der Neuzugänge auf die drei Sektoren des Berufsbildungssystems in Elbe-Elster und Brandenburg nach schulischer Vorbildung (2006 und 2013)

Quelle: Regionaldatenbank Deutschland der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 2015

Fast zwei Drittel der neu eingetretenen Schüler ohne Hauptschulabschluss begannen im Schul-jahr 2014/15 in Elbe-Elster eine Maßnahme des Übergangssystems (BB: 60 %). Gegenüber dem Schuljahr 2006/07 ist dies eine Zunahme von 18 Prozent (BB: 0,5 %). Hingegen reduzierte sich der Anteil der Neuzugänge in das Übergangssystem mit Hauptschulabschluss um 16,6 auf 25,7 Prozent (BB: Rückgang um 3 auf 29,7 %). Gleichgeblieben mit 12 Prozent ist im Land-kreis der Anteil an Jugendlichen, die trotz eines Realschulabschlusses an einer berufsvorberei-tenden Maßnahme des Übergangssystems teilgenommen haben (BB: Anstieg um 2,7 auf 9 %).

Im Schuljahr 2014/15 gab es weder in Brandenburg noch in Elbe-Elster Neueintritte durch Schüler mit Hochschulzugangsberechtigung ins Übergangssystem.

Im Dokument Bildung im Landkreis Elbe-Elster (Seite 154-159)