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Schulartwechsel in den Klassenstufen 7 bis 9

Im Dokument Bildung im Landkreis Elbe-Elster (Seite 122-126)

C. Allgemeinbildende Schulen

C.4. Übergänge und Wechsel

C.4.4. Schulartwechsel in den Klassenstufen 7 bis 9

Schulartwechsel in den Jahrgangsstufen 7 bis 9 stellen einen weichen Indikator für Umorien-tierungen innerhalb der Schullaufbahn dar. Dabei wird eine leistungsbasierte Entscheidung un-terstellt, obwohl auch veränderte Rahmenbedingungen, bspw. bedingt durch einen Umzug, für einen Wechsel ursächlich sein können.185 Die Quote der Schulartwechsel in den Klassenstufen 7 bis 9 erlaubt eine Beurteilung des Ausmaßes der Mobilität der Schüler zwischen den einzel-nen angeboteeinzel-nen Schularten. In vielen Fällen handelt es sich dabei um eine „Auf- oder Ab-wärtsmobilität“ (z. B. Wechsel von einer Oberschule an ein Gymnasium oder von einem Gym-nasium auf eine Oberschule).

Abb. 77 Schulartwechsel in den Jahrgangsstufen 7 bis 9 in Elbe-Elster (Schuljahr 2014/15)

Quelle: Regionaldatenbank Deutschland der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 2015, eigene Berechnungen

185 Autorengruppe Regionale Bildungsberichterstattung Berlin-Brandenburg (2008): S. 107 Wechsel von FS zu RS

sowohl in EE als auch in BB sehr gering

Gymnasium

Oberschule

Gesamtschule 0 %

16,7 % 0 % 16,7 %

61,1 %

5,6 %

Im Landkreis Elbe-Elster wechselten zwischen den Schuljahren 2013/14 und 2014/15 insgesamt 18 Schüler die ursprünglich gewählte Schulform in den Klassenstufen 7 bis 9. Fast zwei Drittel (61 %) dieser Schüler vollzog einen Abwärtswechsel (Übergang von einem Gymnasium an eine Oberschule). 16,7 Prozent der Oberschüler setzten ihre Bildungslaufbahn an einem Gymnasium fort (Aufwärtswechsel). 16,7 Prozent der Oberschüler und 5,6 Prozent der Gymnasiasten des Landkreises in den Jahrgangsstufen 7 bis 9 waren zuvor von einer Gesamtschule übergegangen (abschlussneutraler Wechsel) (Abb. 77).

In den letzten Jahren ist in Elbe-Elster ein Trend hin zur Abnahme der Wechsel von einer Ober-schule an ein Gymnasium zwischen der 7. und 9. Jahrgangsstufe zu beobachten. Verließen im Schuljahr 2010/11 13 Schüler bzw. 1,2 Prozent aller Schüler der 7. bis 9. Klassen eine Ober-schule, um ihre Bildungslaufbahn an einem Gymnasium fortzusetzen, waren es im Schuljahr 2014/15 nur noch drei Schüler (0,3 %) (Abb. 78). Im Zeitraum von 2006 bis 2014 wechselten im Durchschnitt acht Oberschüler an ein Gymnasium. Dies entspricht einem Anteil von 0,8 Prozent an allen Schülern der 7. bis 9. Klasse in Elbe-Elster.

Abb. 78 Entwicklung des Anteils der Schulformwechsel in den Klassenstufen 7 bis 9 nach Schulart in Elbe-Elster und Brandenburg (Schuljahre 2006/07 bis 2014/15)

Quelle: Regionaldatenbank Deutschland der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 2015

Abgesehen vom Schuljahr 2014/15 lag der durchschnittliche Anteil der Schulformwechsel von einer Oberschule an ein Gymnasium auf Landesebene unter dem Wert des Landkreises. Auf-grund der Schwankungen der Abwärtswechselquote (Wechsel von einem Gymnasium an eine Oberschule) im Landkreis, lässt sich keine eindeutige Tendenz feststellen.

C.4.5. Klassenwiederholungen

Wiederholungen einer Klasse oder Jahrgangsstufe führen zur Verlängerung der Bildungszeit der betroffenen Schüler. Sie sind ein wichtiger Indikator sowohl für den Schulerfolg des

Ein-0,0%

0,2%

0,4%

0,6%

0,8%

1,0%

1,2%

2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 Elbe-Elster OS → Gym Elbe-Elster Gym → OS

Brandenburg OS → Gym Brandenburg Gym → OS

Abnahme der Wechsel von OS an Gym in EE In EE wechselten zw.

2013/14 & 2014/15 18 Schüler die Schulform, dav. 12 v. Gym auf OS

zelnen als auch für die Leistungsstärke des Gesamtschulsystems.186 Die Ursachen können un-terschiedlichster Natur sein – neben Nichtversetzungen kann auf Wunsch eine Klasse freiwillig wiederholt werden.187

Im Schuljahr 2014/15 wiederholten insgesamt 113 Schüler an den allgemeinbildenden Schulen im Landkreis Elbe-Elster eine Klassenstufe. Dies waren 27 Schüler mehr als im vorhergehen-den Schuljahr und einer mehr als im Basisjahr 2008/09. Der Anteil derjenigen, die nicht versetzt wurden, an der Gesamtheit der Schüler betrug im Durchschnitt des Betrachtungszeitraums 1,2 Prozent (BB: 1,6 %). Unterschiedlich fällt dabei der Anteil der Wiederholer an der jeweili-gen Schulart aus. Bei der Entwicklung der Wiederholungsquoten ist in Bezug auf die Grund-schulen sowie die OberGrund-schulen mit Grundschulteil zu beachten, dass Wiederholungen erst ab der dritten Jahrgangsstufe und dann nur in Ausnahmefällen zulässig sind. Dies ist u. a. dann der Fall, wenn trotz individueller Förderung nicht erwartet werden kann, dass der Leistungsstand des jeweiligen Schülers den erfolgreichen Besuch der nächsthöheren Jahrgangsstufe erlaubt.

Somit finden Klassenwiederholungen erst ab Jahrgangsstufe 3 Eingang in die Analyse.188

Abb. 79 Anteil der Klassenwiederholungen an allgemeinbildenden Schulen* in Elbe-Elster nach Schulart (Schuljahre 2008/09 bis 2014/15)

* ohne ZBW

Quelle: Regionaldatenbank Deutschland der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 2015, eigene Berechnung

Im Zeitverlauf von 2008 bis 2014 zeigt sich, dass an den Oberschulen des Landkreises anteilig die meisten Schüler eine Klasse wiederholen (Abb. 79). Im Durchschnitt waren es 47 Schüler bzw. 2,5 Prozent an allen versetzten und nicht versetzten Oberschülern (BB: 3,9 %). Seit dem Schuljahr 2012/13 hat sich die Wiederholungsquote an Oberschulen in Elbe-Elster mehr als verdoppelt. Wiederholten in 2012/13 24 Oberschüler eine Jahrgangsstufe, waren es im Schul-jahr 2014/15 67 Schüler. Im Vergleich zum VorSchul-jahr ist ebenfalls der Anteil der Wiederholer an

186 Statistisches Bundesamt et. al. (Hg.) (2013): S. 110.

187 Autorengruppe Regionale Bildungsberichterstattung Berlin-Brandenburg (2008): S. 112.

188 Ebd. (2013): S. 97 0,0%

0,5%

1,0%

1,5%

2,0%

2,5%

3,0%

3,5%

2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 Grundschule Oberschule Gymnasium Förderschule

2014/15 wiederholten insgesamt 113 Schüler eine Klassenstufe in EE Anteil der Nichtversetz-ten: EE 1,2 %, BB 1,6 %

Wechselquote an OS durchschnittlich 2,5 % in EE (BB: 3,9 %) In den letzten 3 Jahren hat sich die Zahl der Wiederholer an OS in EE mehr als verdoppelt

Förderschulen um fast ein Prozent (2 Schüler) gestiegen. Nach einem Anstieg von drei auf sie-ben Schüler im Schuljahr 2009/10, nahm die Anzahl der Wiederholer an Förderschulen konti-nuierlich ab. Im Schuljahr 2013/14 wurden alle Förderschüler versetzt.

Im Schuljahr 2014/15 wurden 20 Grundschüler nicht in die nächst höhere Klasse versetzt. Be-zogen auf alle Grundschüler, die die dritte, vierte, fünfte oder sechste Jahrgangsstufe eines Schuljahres beendeten, entsprach dies einem Anteil von 0,8 Prozent. Mit einem durchschnittli-chen Anteil von 0,5 Prozent war die Wiederholungsquote an Grundschulen im Betrachtungs-zeitraum deutlich niedriger als in den anderen Schularten. Während die Wiederholungsquoten an Grundschulen, Oberschulen und Förderschulen gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind, ist einzig der Anteil der nicht versetzten Schüler an Gymnasien im Schuljahr 2014/15 zurückge-gangen. Wiederholten im Schuljahr 2013/14 35 Schüler eine Klasse (1,6 %), waren es im Schuljahr 2014/15 24 Schüler (1,1 %).

Differenziert nach Geschlecht sind eindeutige Unterschiede bei den nicht versetzten Schülern sichtbar. Insgesamt sind im Landkreis Elbe-Elster knapp zwei Drittel aller Wiederholer männ-lich (EE: 64,9 %, BB: 60,4 %). Ihr Anteil ist gegenüber dem Schuljahr 2008/09 um 8,6 Prozent gesunken (BB: -0,7 %). Der größte Anteil an Schülerinnen, die nicht versetzt werden, wird in Elbe-Elster an Förderschulen unterrichtet (45 %). Demgegenüber ist ihr Anteil in Brandenburg insgesamt mit 30 Prozent der geringste. In den anderen Schularten beträgt der Anteil der Wie-derholerinnen durchschnittlich 37 Prozent an Grundschulen (BB: 39 %), 33 Prozent an Ober-schulen (BB: 40 %) und 34 Prozent an Gymnasien (BB: 40 %).

Abweichungen beim Anteil der Wiederholer gibt es nicht nur bei der Betrachtung aus einer geschlechtsspezifischen Perspektive, sondern auch über Jahrgangsstufen hinweg. In Abbil-dung 80 ist der Anteil der wiederholenden Schüler einer Schulart nach Jahrgangsstufen für das Schuljahr 2014/15 dargestellt. Daraus ist ersichtlich, dass der Anteil der Grundschüler, der eine Jahrgangsstufe wiederholt, mit zunehmender Klassenstufe steigt. Betrug ihr Anteil in der 3. Klasse 0,1 Prozent, lag er in der 6. Klasse bei 1,2 Prozent. Diese Entwicklung im Landkreis steht im Gegensatz zum vorherigen Schuljahr, wo der Anteil der Wiederholer in Grundschulen mit steigender Klasse abgenommen hat. Auf Landesebene ist der Anteil der Grundschüler, der eine Klasse wiederholt, im Verlauf der Jahrgangsstufen annähernd konstant.

2014/15 wiederholten an den Gymnasien in EE 24 Schüler (1,1 %) eine Jgst.

⅔ der Wiederholer sind männlich

2014/15: im Gegensatz zum Landesschnitt steigt in EE an GS mit zuneh-mender Klassenstufe der Anteil der Wiederholer

Abb. 80 Wiederholungsquoten an allgemeinbildenden Schulen* in Elbe-Elster und Brandenburg im Schuljahr 2014/15 nach Schulart und Jahrgangsstufe

* ohne Förder- und Gesamtschulen; Gymnasium und Oberschule: nur Sek I und II

Quelle: Regionaldatenbank Deutschland der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 2015

An Oberschulen ist die 9. Jahrgangsstufe sowohl im Landkreis Elbe-Elster (7,8 %) als auch in Brandenburg (7,7 %) vom höchsten Wiederholeranteil betroffen. Daraus ist zu schließen, dass diese Schüler die Versetzungsvoraussetzungen für die 10. Jahrgangsstufe nicht erreicht haben.

Ähnlich verhält es sich auch bei den Wiederholern an Gymnasien in Elbe-Elster, deren größter Anteil in der Jahrgangsstufe 11 mit 3,6 Prozent liegt (BB: 6,2 %). Allerdings gibt es in der Jahrgangsstufe 11 keine Versetzungsentscheidungen, sodass die hohe Wiederholungsquote vielmehr freiwillig aufgrund des Wunsches einer Verbesserung der Abschlussnote zustande kommt. Ebenfalls wird ein Großteil der Schüler mit nicht zufriedenstellenden Abschlusszeug-nis – und der damit einhergehenden Gefahr, keinen Ausbildungsplatz zu finden – freiwillig die 10. Jahrgangsstufe an Oberschulen wiederholen.189

C.5. Unterstützungsangebote des Landkreises Elbe-Elster am Übergang Schule –

Im Dokument Bildung im Landkreis Elbe-Elster (Seite 122-126)