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Bildungsstand der Bevölkerung

Im Dokument Bildung im Landkreis Elbe-Elster (Seite 28-32)

Das Qualifikationsniveau der Bevölkerung, dargestellt anhand des höchsten allgemeinbilden-den Schul- und beruflichen Ausbildungs- bzw. Hochschulabschlusses, ist ein wichtiger Indika-tor für das Bildungs- und Arbeitskräftepotential einer Region. Denn die formalen Bildungsab-schlüsse bestimmen maßgeblich den Zugang zu weiterführenden Ausbildungsgängen sowie

27 Landtag Brandenburg (2011): S. 4f.

28 Ebd.

2012 mussten 47,8 % der nicht verwendeten Mittel an das Land zu-rückgezahlt werden

Schulabschluss ist wich-tiger Indikator für Ar-beitskräftepotential einer Region

den Erwerbschancen und beruflichen Entwicklungswegen. Je höher der Bildungsstand ist, umso besser sind die Voraussetzungen auf eine individuelle Lebensführung und aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.29 Jedoch liegen auf Kreisebene zum Bildungsstand der Bevölkerung keine konkreten Daten vor. Deshalb kann an dieser Stelle nur auf dem Mikrozensus basierende Hochrechnungen zurückgegriffen werden30. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist ferner zu beachten, dass teilweise Daten aufgrund ihrer begrenzten Verfügbarkeit (z. B. Angaben zum Ab-schluss nach höchsten sieben Schuljahren) nicht in der Analyse Berücksichtigung erfuhren. Folg-lich kommt es zu einer Differenz zwischen der Einwohnerzahl sowie der Summe der Personen mit Angaben zum Bildungsstand bei den absoluten Werten. Aufgrund der prozentualen Betrach-tung der Indikatoren entsprechen jedoch die Anteile im Verhältnis den absoluten Werten.

Angesichts einer 2010 erfolgten Umstellung der Daten aus dem Mikrozensus für den Bildungs-stand ist die zeitliche Vergleichbarkeit mit den Angaben der Vorjahre nur eingeschränkt gewähr-leistet. Eine Neuerung war die veränderte Zuweisung von Bevölkerungsdaten mit einem Schul-abschluss der Polytechnischen Oberschule der DDR (POS). Bis zum Jahr 2009 waren die Ab-schlüsse der 8. und 9. Klasse der POS bei den RealschulabAb-schlüssen enthalten, ab 2010 werden sie den Hauptschulabschlüssen zugeordnet. Nichtsdestotrotz kann auch vor diesem Hintergrund von einem Anstieg des Anteils der Bevölkerung in Elbe-Elster mit einem mittleren Bildungsab-schluss (RealschulabBildungsab-schluss/ POS) ausgegangen werden (Abb. 12). Im Jahr 2013 besaß mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Elbe-Elster (52,2 %) einen solchen Abschluss (BB: 46,7 %). Be-zogen auf die Erwachsenenbevölkerung (15- bis unter 65-Jährige) verfügten in 2012 zwei Drittel bzw. 50.708 Personen in Elbe-Elster über einen Schulabschluss der mittleren Reife.31

Abb. 12 Anteil der Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in Elbe-Elster nach Art des höchsten allge-meinbildenden Schulabschlusses (2005-2013)

1 Darunter noch in schulischer Ausbildung

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg - Das Statistische Informationssystem [Zugriff: 17.09.2015], eigene Berechnungen

29 Autorengruppe Nationale Bildungsberichterstattung (2014): S. 40; (2012): S. 42; (2010): S. 37.

30 Beim Mikrozensus handelt es sich um eine jährlich durchgeführte, amtliche Repräsentativbefragung von einem Prozent statistisch zufällig ausgewählter Haushalte in Deutschland.

31 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2013a); eigene Berechnungen.

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50%

60%

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

ohne Abschluss¹ Haupt-/ Volksschulabschluss Realschulabschluss/ POS Fach-/ Hochschulreife

2012 besaß ⅔ der Be-völkerung im Alter von 15-65 Jahren einen Ab-schluss der mittleren Reife

Der Anteil der im Landkreis lebenden Bevölkerung mit einem Fachhochschulabschluss bzw. der Hochschulreife lag im Jahr 2013 bei 10,6 Prozent (BB: 21,8 %). Zwischen 2005 und 2009 stieg dieser Anteil in Elbe-Elster um rund vier Prozent. Seitdem hat er stetig abgenommen. Ebenfalls rückläufig ist der Anteil der Bevölkerung mit Haupt- bzw. Volksschulabschluss. Im Zeitraum von

2005 bis 2013 reduzierte er sich insgesamt um 10,7 Prozent im Landkreis Elbe-Elster (BB: -9,6 %). Allerdings konnte er nach dem starken Abfall im Jahr 2010, erneut ansteigen auf

23,6 Prozent in 2012. Im Vergleich zum Vorjahr ging er in 2013 um ein Prozent zurück (EE: 22,6 %, BB: 14,7 %). Mit neun Prozent bzw. 6.302 Personen (2012) fiel die Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren mit diesem niedrigsten Schulabschluss wesentlich geringer aus.32 Keinen Schulabschluss wiesen 14,5 Prozent der Bevölkerung in Elbe-Elster im Jahr 2013 auf (BB: 16 %). Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg von einem Prozent. Werden nur die 15- bis unter 65-Jährigen betrachtet, besaßen 3.778 Personen bzw. fünf Prozent der Erwachse-nenbevölkerung des Landkreises in 2012 keinen Schulabschluss. Darunter befanden sich 2.848 Schüler. Im Durchschnitt machte der Anteil 15- bis unter 65-Jährigen, die noch zur Schule gingen und somit bislang keinen allgemeinbildenden Schulabschluss erworben hatten, ca. vier Prozent an der Gesamtbevölkerung aus.33 Die Entwicklung bei den Bevölkerungsanteilen mit Haupt-schulabschluss und ohne einen Schulabschluss im Landkreis Elbe-Elster verlief relativ analog zur Landesebene. Im Gegensatz zum Elbe-Elster-Kreis stieg im Land Brandenburg die Bevölkerung mit einem mittleren Schulabschluss mit 7,1 Prozent nur halb so stark an. Zudem nahm die Bevöl-kerung mit einem Fach-/ Hochschulabschluss in Brandenburg um 4,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 zu, während der Anteil auf Landkreisebene um zwei Prozent zurückging.

Abb. 13 Anteil der Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in Elbe-Elster nach Art des höchsten allge-meinbildenden Schulabschlusses und Geschlecht (2005-2013)

1 Darunter noch in schulischer Ausbildung

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg - Das Statistische Informationssystem [Zugriff: 17.09.2015], eigene Berechnungen

32 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2013a); eigene Berechnungen.

33 Ebd.

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40%

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2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

ohne Abschluss¹ weiblich ohne Abschluss¹ männlich

Haupt-/ Volksschulabschluss weiblich Haupt-/ Volksschulabschluss männlich Realschulabschluss/ POS weiblich Realschulabschluss/ POS männlich Fach-/ Hochschulreife weiblich Fach-/ Hochschulreife männlich Anteil der Bevölkerung

mit Fach- bzw. Hoch-schulreife in EE seit 2009 rückläufig

Bei Berücksichtigung des Geschlechts wird deutlich, dass die weibliche Bevölkerung im Land-kreis Elbe-Elster seltener über gar keinen Schulabschluss verfügt als die Männer (Abb. 13). Im Betrachtungszeitraum besaßen durchschnittlich 12,5 Prozent der Frauen und 16 Prozent der Männer keinen Schulabschluss. Jedoch stieg der Anteil der weiblichen Bevölkerung ohne Schulabschluss in Elbe-Elster gegenüber dem Jahr 2005 um 1,6 Prozent an, während der Anteil der männlichen Bevölkerung zurückging (-4,3 %). Aufgrund dieser unterschiedlichen Ent-wicklung näherten sich beide Werte an. Erstmals lag im Jahr 2013 der Anteil der weiblichen Bevölkerung ohne Schulabschluss (14,8 %) im Landkreis oberhalb dem der Männer (14,3 %).

Einen Realschulabschluss bzw. einen Abschluss der Polytechnischen Oberschule der DDR wiesen zwischen 2005 und 2013 im Durchschnitt 46,4 Prozent der Männer und 42,1 Prozent der Frauen in Elbe-Elster auf. Im Vergleich zum Basisjahr ist das ein Anstieg von rund 14,7 Prozent bei den Männern und 14 Prozent bei den Frauen. Allerdings besaßen im Betrach-tungszeitraum durchschnittlich ca. zwei Prozent mehr Frauen einen der höchsten allgemeinbil-denden Schulabschlüsse. Nichtsdestotrotz verfügte im Jahr 2013 ca. ein Prozent mehr Männer als Frauen über einen Fach-/ Hochschulabschluss aufgrund des stärkeren Rückgangs gegenüber 2005 (Frauen: -2,7; Männer: -1,8). Bei den Hauptschulabschlüssen betrug die durchschnittliche Geschlechterdifferenz in der Bevölkerung des Landkreises sechs Prozent zulasten der Männer.

Im Jahr 2013 verfügten in Elbe-Elster 21,9 Prozent der Männer und 24,1 Prozent der Frauen über den niedrigsten allgemeinbildenden Schulabschluss.

Abb. 14 Anteil der Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in Elbe-Elster nach Art des höchsten berufli-chen Ausbildungs- bzw. Hochschulabschlusses (2006-2013)

1darunter noch unter 15 Jahren

2 einschließlich berufliches Praktikum, Berufsvorbereitungsjahr, berufsqualifizierender Abschluss an Berufsfach-/ Kollegschulen und Abschluss einer einjährigen Schule des Gesundheitswesens

3 einschließlich einer Meister-/ Technikerausbildung, Fachschulabschluss in der DDR, Abschluss einer 2- oder 3-jährigen Schule des Gesundheitswesens, Abschluss einer Fach- oder Berufsakademie

4 einschließlich Ingenieurabschluss und Abschluss einer Verwaltungsfachhochschule, Universität, wissenschaftlichen Hochschule, Kunsthochschule, Promotion

Quelle: Amt für Statistik Brandenburg - Statistische Berichte A I 10, A VI 2, Das Statistische Informationssystem Berlin-Brandenburg (Mikrozensus) [Zugriff: 17.09.2015], eigene Berechnungen

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60%

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

ohne Abschluss¹ Berufsfachschulabschluss² Fachschulabschluss³ Fach-/ Hochschulabschluss⁴

Frauen haben seltener keinen Abschluss

Bzgl. des höchsten Schulabschlusses haben sich Männer & Frauen angenähert

Ebenso wie bei den allgemeinbildenden Schulabschlüssen zeigt sich auch bei den beruflichen Abschlüssen im Landkreis Elbe-Elster eine leichte Tendenz zu einem steigenden Bildungsstan-dard in der Bevölkerung. Im Zeitraum von 2006 bis 2013 stieg der Anteil der Bevölkerung mit einem beruflichen Ausbildungs- bzw. Hochschulabschluss um 5,6 Prozent (BB: 4 %). Dieser Zu-wachs ist vor allem auf die Entwicklung der Berufsfachschulabschlüsse in der Bevölkerung zu-rückzuführen, deren Anteil um 6,6 Prozent gegenüber dem Basisjahr gestiegen ist (Abb. 14). Eine leichte Zunahme ist in Elbe-Elster auch für die Fachschulabschlüsse in der Bevölkerung zu ver-zeichnen, deren Anteil um 1,3 Prozent im Vergleich zu 2006 gestiegen ist. Leicht zurückgegan-gen (-2,2 %) ist hingezurückgegan-gen der Anteil der Bevölkerung mit einem beruflichen Fach- bzw. Hoch-schulabschluss. Ebenso ist ein Rückgang des Anteils der Bevölkerung ohne einen Berufsab-schluss sowohl im Landkreis (-5,6 %) als auch im Land (-4 %) zu konstatieren. Knapp ein Viertel der Bevölkerung im Landkreis verfügte im Durchschnitt des Betrachtungszeitraums über keinen beruflichen Ausbildungs- bzw. Hochschulabschluss (BB: 26,9 %). Trotz des höheren Anteils an Personen ohne Berufsabschluss, besitzen in Brandenburg durchschnittlich rund drei Prozent mehr Personen als im Elbe-Elster-Kreis einen Fach-/ Hochschulabschluss bzw. eine Promotion.

Im Dokument Bildung im Landkreis Elbe-Elster (Seite 28-32)