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Straßennetz

Im Dokument Aktionsplan zur Lärmminderung (Seite 31-39)

2.2 Verkehrsinfrastruktur des Kfz-Verkehrs

2.2.1 Straßennetz

Bei den untersuchten Straßen (Abbildung 15) handelt es sich um:

Bundesautobahn A 33,

Bundesstraßen B 1, B 64 und B 68,

Landesstraßen L 755, L 756, L 813, L 814, L815, L 937 und

die übrigen kartierten Kreis- und Gemeindestraßen des Hauptverkehrs- und Hauptsammelstraßennetzes.

27 Über die Anzahl der Bewohner pro Wohnung (2,08) und die belasteten Personen in einer Pegelklasse wurde auf die von Lärm belasteten Wohnungen geschlussfolgert.

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Abbildung 15: Straßenhierarchie

Quelle: H. Feier u.a. (Heinz+Feier GmbH): „Stadt Paderborn Verkehrsentwicklungs-plan“ im Auftrag der Stadt Paderborn, Wiesbaden 2004.

Die Fahrbahndeckschichten des untersuchten Straßennetzes sind überwiegend in Asphaltbauweise erstellt. Damit sind im Hauptstraßennetz grundsätzlich lärmarme Beläge vorhanden. Mehrere Erschließungsstraßen in Wohngebieten sind mit Betonsteinpflaster oder Klinkersteinen ausgeführt. Im Innenstadtbe-reich und im Zentrum Schloss Neuhaus sind einige Straßen mit Natursteinen gepflastert. Diese Materialien führen zwar grundsätzlich zu höheren Schalle-missionen, da es sich hierbei jedoch um Nebenstraßen geringer verkehrlicher Bedeutung handelt, überwiegen die gestalterischen Anforderungen. Neben dem Fahrbahnmaterial ist auch der Zustand der Fahrbahnoberfläche akustisch von Bedeutung.

Die Abbildung 16 zeigt den Straßenzustand nach Zustandsklassen. Die Stadt Paderborn greift für die Beurteilung auf ein 8-stufiges Bewertungssystem zurück. Straßen, die in die Kategorien 6 bis 8 eingestuft sind, sind sanierungs-bedürftig. Die Kategorie 1 repräsentiert den Neuzustand, Kategorie 0 bedeutet, dass der Zustand nicht näher bestimmt wurde. Es werden zum Teil deutliche Mängel erkennbar. So wurden der Ludwigsfelder Ring, der Heinz-Nixdorf-Ring und diverse Straßenabschnitte in der Innenstadt den hohen Zustandsklassen 6 bis 8 zugeordnet.

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25 Abbildung 16: Straßenzustandsklassen im Berechnungsnetz

Quelle: eigene Darstellung, Daten Stadt Paderborn, Stand 2009.

2.2.2 Verkehrsorganisation

Auf den Landes-, Kreis- und Bundesstraßen außerhalb der Ortschaften gilt eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h bis zu 100 km/h. Nur auf der Bundesstraße B 64 sind zwischen der Querung der Barkhauser Straße und der Anschlussstelle Warburger Straße bis zu 120 km/h zulässig. Der im Stadtgebiet verlaufende Autobahnabschnitt der A 33 ist einseitig auf 130 km/h begrenzt.

Im Hauptnetz gilt überwiegend die zulässige Höchstgeschwindigkeit von

50 km/h. Beschränkungen auf 30 km/h oder auf 7 km/h sind im Stadtkern und in den Straßen der Wohngebiete, die nicht zum Bus-Vorrangsnetz gehören, eingerichtet (vgl. Abbildung 17).

In einzelnen Straßen sind Lastwagendurchfahrtsverbote abgestuft nach der Begrenzung des zulässigen Gesamtgewichtes eingerichtet worden.

Keine Angaben Zustandsklasse 1 bis 3 Zustandsklasse 4 und 5 Zustandsklasse 6 bis 8

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Abbildung 17: zulässige Höchstgeschwindigkeiten und Beschränkungen des zulässigen Gesamtgewichtes im Berechnungsnetz

Quelle: Eigene Darstellung, Daten Stadt Paderborn, Stand 2010.

Das Radwegenetz der Stadt Paderborn weist besonders an den Hauptstraßen noch einige Lücken auf. Das Gehwegnetz ist dagegen weitgehend gut ausge-baut. Außerorts und entlang des äußeren Hauptstraßenrings sind zumeist gemeinsame Geh- und Radwege vorhanden, ebenso in den äußeren Bereichen der Radialen. Auf dem Innenstadtring erfolgt eine Trennung beider Verkehrs-teilnehmer. Diese Trennung wird auch im innenstadtnahen Bereich der Radia-len und in den Stadtteilzentren fortgeführt.

In Paderborn existieren in einzelnen Streckenabschnitten separate Busfahrstrei-fen, zumeist fährt der Bus jedoch im Mischverkehr mit den anderen Kraftfahr-zeugen. Die Haltestellen sind nicht einheitlich gestaltet. Es gibt Busbuchten, mit/ohne Materialwechsel und Fahrbahnhaltestellen.

Die Lage der Lichtsignalanlagen (LSA) ist der Abbildung 18 zu entnehmen.

LSA-Koordinationen (Grüne Wellen) sind auf Teilen des inneren und äußeren Stadtrings, sowie teilweise auf den äußeren (K 7, L 813, B 64, L 756, K 38) und inneren (B 68, K 38, Borchener Straße, Bahnhofstraße, Neuhäuser Straße, Fürstenweg) Radialen vorhanden. An allen LSA-Knoten, die von Bussen des PaderSprinters befahren werden, sind ÖPNV-Bevorrechtigungen eingerichtet.

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27 Abbildung 18: Standpunkte von Lichtsignalanlagen und LSA-Koordinationen in

Paderborn

Quelle: Darstellung Stadt Paderborn, Stand 2009.

2.2.3 Verkehrsmengen

Die im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung aus dem Jahr 2004 verwen-deten Verkehrsmengen wurden im Zuge der Arbeiten zur Luftreinhalteplanung vom Stadtplanungsamt aktualisiert, so dass die vorliegenden Verkehrsmengen derzeit aus dem Jahr 2006 stammen. Für die A 33 liegen Daten aus einer Verkehrszählung des Landes NRW im Jahr 2005 vor.

Die höchsten Verkehrsmengen im Untersuchungsnetz treten auf der A 33 mit 33.500 Kfz / 24 h bis 44.600 Kfz / 24 h auf. Die B 64 nordwestlich der Autobahn weist Werte zwischen 17.400 Kfz / 24 h und 20.500 Kfz / 24 h auf, südöstlich der Autobahn liegen sie bei 15.600 Kfz / 24 h bis 25.620 Kfz / 24 h, entlang der B 1 zwischen 19.900 Kfz / 24 h bis 21.800 Kfz / 24 h. Der innere Straßenring weist Verkehrsmengen von 17.200 Kfz / 24 h bis 32.600 Kfz / 24 h auf. Auch auf dem äußeren Ring sind überwiegend hohe Werte von 17.000 Kfz / 24 h bis 25.400 Kfz / 24 h vorhanden. Etwas niedriger liegen sie im Straßenzug Schwa-benweg, Augustdorfer Straße, Steubenstraße und Karl-Schurz-Straße mit

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10.100 Kfz / 24 h bis 15.400 Kfz / 24 h und auf der K 29 mit 11.200 Kfz / 24 h bis 16.400 Kfz / 24 h. Bei den Radialen zwischen dem inneren und äußeren Ring sind vor allem die Bahnhofstraße, die Neuhäuser Straße (bis Elsener Straße), die Detmolder Straße, die Borchener Straße, der Abschnitt Warburger Straße zwischen Fanny-Nathan-Straße und B 64 und die Benhauser Straße zwischen Berliner Ring und Karl-Schurz-Straße hoch belastet mit Verkehrs-mengen zwischen 16.900 Kfz / 24 h bis 31.800 Kfz / 24 h.

Verkehrsmengen zwischen 8.100 Kfz / 24 h und 14.800 Kfz / 24 h weisen die B 68, die L 755 bis Frankfurter Weg, der Frankfurter Weg und der Grüne Weg bis zur Breslauer Straße, ein Teil der Breslauer Straße, die K 37 ab Frankfurter Weg Richtung Wewer, die Rathenaustraße, die Riemekestraße zwischen Rathenaustraße und L 813, die Elsener Straße und Neuhäuser Straße ab Weierstraßweg, der Straßenzug Paderborner Straße-Von-Ketteler-Straße-Sander Straße bis Nesthauser Straße, der Straßenzug Wilhelmshöhe-Münsterstraße-Residenzstraße, der Straßenzug Fürstenweg-Dubelohstraße-Bielefelder Straße, die Detmolder Straße ab Steubenstraße stadtauswärts, der Straßenzug Löffelmannweg-Nordstraße,-Penzlinger Straße, die Benhauser Straße zwischen Dörener Platz und Schwiete–Ring, der Hermann-Schwiete–Ring, die L 755 ab Karl-Schurz-Str. bis Benhausen, die Driburger Straße, die Leostraße-Warburger Straße zwischen Husener Straße und Von-Spee-Straße und der Dahler Weg zwischen L 755 und Brakeler Straße auf.

Dies sind vor allem die Verbindungsstraßen zwischen dem inneren und äuße-ren Straßenring und die weiterfühäuße-renden Bundes-, Landes- und Kreisstraßen.

Auf den übrigen Abschnitten des Untersuchungsnetzes liegt die Verkehrsstärke unter 8.000 Kfz / 24 h.

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29 Abbildung 19: DTV im Jahr 2006 in Kfz/24h

Quelle: Eigene Darstellung, Datengrundlage Stadt Paderborn.

Die Schwerverkehrsanteile (SV-Anteile) im Hauptstraßennetz innerorts betra-gen tagsüber überwiebetra-gend zwischen 2 % und 3,5 %. Auf den Bundesstraßen B 1 und B 64 sowie der Landesstraße L 813 (zwischen B 1 und B 64) liegt der SV-Anteil überwiegend bei 5-7 %. Die höchsten SV-Anteile mit über 7 % treten in folgenden Bereichen auf: auf der B 64 nordwestlich der Autobahn, auf der B 1 südwestlich der A 33 in Teilabschnitten, auf der Borchener Straße südlich der B 64, auf der Bahnhofstraße im Abschnitt Rathenaustraße bis Friedrich-straße, auf den Wohngebietsstraßen mit stärkeren Buslinienverkehren und im gesamten Autobahnabschnitt der A 33 (vgl. Abbildung 20).

Nachts ist die Verteilung der hochbelasteten Strecken grundsätzlich ähnlich.

Jedoch gehen die SV-Anteile in der Kernstadt auf unter 2 % zurück, während sie auf der A 33 und dem die Stadt umschließenden Bundesstraßenring sowie der L 814 (Gogrevenstraße) in weiten Teilen auf über 7 % ansteigen.

0 – 2.500

>2.500 – 5.000

>5.000 – 10.000

>10.000 – 15.000

>15.000 – 20.000

>20.000 – 35.000

>35.000

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Abbildung 20: SV-Anteil am Tag (6-18 Uhr) im Berechnungsnetz

Quelle: Eigene Darstellung, Daten Stadt Paderborn, Stand 2009.

Abbildung 21: SV-Anteil in der Nacht (22-6 Uhr) im Berechnungsnetz

Quelle: Eigene Darstellung, Daten Stadt Paderborn, Stand 2009.

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