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254 OBJEKT: Skarabäus, D6/0/d5, kleine Beschädigungen am Rücken und an der Basis, Basisrand bestossen, Gravur linear mit Schraffur, hellgrauer Enstatit, 15,7 x 11,9 x 7,2 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung schreitender Stier (§ 554); seine Hörner sind in Vorderansicht gezeigt; ähnlich darge-stellte schreitende Stiere zeigen Sichem: Horn 1966: 50 Fig. 52; ein Stück aus dem Jerusalemer Handel: Niccacci 1980:

Nr. 249; ein Skarabäus im Britischen Museum in London Inv. Nr. EA 53208 (auf allen drei Stücken wird der Stier von Uräen ankiert); ein Skarabäus im Ägyptischen Museum in Kairo: Newberry 1907: Pl. 7,36406 und ein weiterer Skara-bäus im British Museum in London Inv. Nr. EA 58932 = Keel 1995: 202 Abb. 381 (in diesem Fall ist der Stier mit einem ge ügelten Uräus kombiniert); vor dem Stier und über dem Rücken des Stiers je ein Zweig (§ 433; Staubli 2005 und 2015a); ein Skarabäus in Cambridge im Fitzwilliam Museum Inv. Nr. 680.1943 = Keel 1997: 789 Abb. 20 kombiniert den Stier mit einem Zweig und einer Blüte; vgl. weiter SK 255; die Kombination mit den Zweigen legt nahe, den Stier auf diesem Skarabäus und auf SK 255 als Symbol des Wetter- und Fruchtbarkeitsgottes zu verstehen.

DATIERUNG: MB IIB (1700-1550).

HERKUNFT: In Jerusalem von J. Zadok gekauft. 1996.27.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

255 OBJEKT: Skarabäus, D3/0/d5, Basisrand stark bestossen, Gravur linear mit Strichelung, hellgrauer Enstatit, 19,4 x 13,8 x 9 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung schreitender Stier (§ 554); seine Hörner sind in Vorderansicht gezeigt; ähnlich dar-gestellte Stiere nden sich auf SK 254 und Parallelen; vor dem Stier ein waagrechter Zweig (§ 433; Staubli 2005 und 2015a) und einer, der mit einem Stück der Umrandungslinie kombiniert ist; zur Kombination Stier und Zweig und der Bedeutung dieser Kombination siehe ebenfalls SK 254; über dem Rücken des Stiers wird die Form der Hörner von zwei bogenförmigen Gebilden wieder aufgenommen; vom zweiten Bogen gehen eine senkrechte Linie und eine fast senkrechte aus; die ganze Komposition ist ungewöhnlich.

DATIERUNG: MB IIB (1700-1550).

HERKUNFT: In Jerusalem von J. Zadok gekauft. 2002.18.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

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256 OBJEKT: Rechteckige, beidseitig gravierte Platte mit umlaufendem Wulst (§ 216 und Staubli 2001: 99f und 103-105 Abb. 2-6), ächige Gravur mit Schraffur und Quadrierung, hellgrauer Enstatit, 35,8 x 32,5 x 11,8 mm.

BASIS: Seite A: In waagrechter Anordnung über einer rhomboiden Grund äche ein Lastesel samt Treiber; das Element über dem Rücken des Esels ist als hochgeklappter Packsattel zu verstehen; im Gegensatz zu entsprechenden Darstellun-gen in der Grosskunst (sieh z. B. Staubli 2001: 107 Abb. 13) ist der Packsattel, auf der Seite, die eiDarstellun-gentllich dargestellt ist, nicht zu sehen; die gleiche Merkwürdigkeit zeigt die Darstellung eines Lastesels auf einer ovalen Platte im Pelizaeus Museum in Hildesheim: Staubli 2001: 106 Abb. 8 = Schulz 2004: 56 Abb. 3a und b; noch unrealistischer ist der hoch-geklappte Packsattel auf dem Skarabäus des British Museums in London Inv. Nr. EA 43103: Staubli 2001: 106 Abb. 9;

weniger merkwürdig nehmen sich die Darstellungen aus, wenn nicht an Packsättel, sondern an Getreidesäcke gedacht ist; vgl. dazu Staubli 2001: 101 und 107 Abb. 14a und b; der Treiber hinter dem Esel trägt kurzes Haar und einen kurzen Schurz; sein ‚hinterer’ Arm hängt dem Körper entlang herunter; die ‚vordere’ Hand ist auf den Rücken des Esels gelegt;

ein Skarabäus in den Staatlichen Museen in Berlin, Inv. Nr. 9517 zeigt einen Eseltreiber mit Stock hinter einem Esel mit Reiter: Staubli 1991: Abb. 22 = Keel 1994: 212 und Taf. 17,4; vor dem Esel ein Zweig (§ 433; Staubli 2005 und 2015a);

ein Esel in Kombination mit Zweigen zeigen der Skarabäus Tell el-ŦAŗul Nr. 279 und eine ovale Platte in den Staatlichen Museen in Berlin, Inv. Nr. 759/73: Keel 1997: 789 Abb. 19 = Staubli 2001: 106 Abb. 10; zu einem Esel mit einem Uräus über dem Rücken siehe Geser Nr. 583; Seite B: Auf der gleichen rhomboiden Grund äche wie auf Seite A ankieren zwei Männer einen Baum; der Baum besteht aus einem dicken Stamm und einer ach ausfächernden Krone, ein Gebilde, das nicht an eine bestimmt botanische Spezies erinnert; die beiden Männer tragen nackenlanges Haar und einen kurzen, vorn spitzen Schurz; ihre ‚hinteren’ Arme hängen dem Körper entlang hinunter, die ‚vorderen’ sind gewinkelt nach vorn gestreckt und berühren den Baum; vergleichbare Kompositionen sind Abu Sureq Nr. 3; Tell el-ŦAŗul Nr. 155 und 784;

Bet-Mirsim Nr. 6 und 19; Jerusalem Nr. 50 vgl. weiter SK 84; SK 380; SK 381 und SK 383; zu den in § 596 und 606-607 genannten Argumenten, dass es sich wohl um die Darstellung eines Vertragsschlusses handelt vgl. auch Heintz 2015:

besonders 309-322 und 335-349; Th. Staubli 2001 setzt unter dem Titel „Stabile Politik – orierende Wirtschaft und um-gekehrt“ die Ikonographie der beiden Seiten der Platte in Beziehung zueinander.

DATIERUNG: MB IIB (1650-1550).

HERKUNFT: In Fribourg von K. Bester (Marseille) gekauft, der das Stück von den Brüdern Khawam, den Besitzern der Galerie Khépri, Paris, erworben hat, die das Stück in den 50er Jahren in der Gegend von Avaris / Tell el-DabŦa erworben haben wollen. 1998.1.

BIBLIOGRAPHIE: Keel/Staubli 2001: 38 Nr. 13 (nur Seite A abgebildet); Staubli 2001: 97-115 mit Abb. 1 und Taf. 1;

Schulz 2004: 58-60, besonders 59 (nur Seite A abgebildet); Schroer 2008: 74f Nr. 267; Keel 2014: 19f Nr. IV 12.

257 OBJEKT: Skarabäus, D6/Pronotumlinie I, Elytrenlinie II, dec.; zur Rückengestaltung vgl. Tell el-ŦAŗul Nr. 856/d6, Ba-sisrand bestossen, Gravur linear mit Strichelung und Schraffur, hellgrauer Enstatit, 22,4 x 15,6 x 10 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung ungewöhnliche Komposition; sie zeigt einen Caniden (§ 555), am ehesten einen Wolf, der einen schräg dargestellten, nach rückwärts blickenden Mann mit kurzem Haar und kurzem Schurz anzugreifen scheint; die Schnauze des Tiers ist am Oberarm des Mannes; beide Arme des Mannes sind nach unten gehalten; die linke Hand scheint einen Stock zu halten; die Szene kann nur versuchsweise gedeutet werden; am ehesten bringt die Basisgra-vur eines ebenfalls singulären Igelskaraboids in Basel: Hornung/Staehelin 1976: Nr. Va 5 Licht in die Sache; sie zeigt einen Mann, der sich vor zwei angreifenden Krokodilen zu retten versucht; diese Szene besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit der ramessidischen Stele des Pataweret im Britischen Museum Inv. Nr. 1632: Brunner 1958: Taf. 3 = Keel 51996: 204 Abb. 307a; die Stele zeigt in drei Registern, wie der schakalsköp ge Upuaut, der Hauptgott der Stadt Asiut, Pataweret vor einem angreifenden Krokodil rettet und wie der Gerettete seinem Retter Dankbarkeit erzeigt; eine ähnliche Funktion wie diese Stele können ursprünglich auch der vorliegende Skarabäus mit dem Wolf und der Igel-Skaraboid mit den Kroko-dilen gehabt haben; beide können in der Art eines Ex-Votos aus Dankbarkeit in ein Heiligtum gestiftet worden sein (vgl.

dazu § 719); die Hauptszene umgibt ein Kranz von nicht immer ganz eindeutigen Nefer-Zeichen; von rechts unten nach links unten: nfr (§ 459), ١w (N 26), rʕ (§ 461), Straussenfeder der MaŦat (vgl. § 456 und 462), wঌ١ (§ 463), eine zweite Straussenfeder und ein zweites ١w; über dem Rücken des Wolfs und zwischen seinen Beinen je ein t (§ 463); Kerbband-umrandung (§ 513).

DATIERUNG: Wahrscheinlich frühe MB IIB (1700-1600)

HERKUNFT: In Jerusalem von Abu Yasser (in der Nähe der Flagellatio) gekauft. 1984.7.

BIBLIOGRAPHIE: Keel 1994: 212f, Taf. 18,1; Keel 1995a: 104f Pl. II.1.

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3.14. Löwen

Vgl. SK 143 (D-Head); SK 144 (D-Head); SK 211 (mit Krokodil).

258 OBJEKT: Skarabäus, D6/0/e9a, Rücken leicht beschädigt, Basisrand bestossen, Gravur linear mit Strichelung und Schraf-fur, hellgrauer Enstatit, 22,5 x 15,7 x 9,8 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung schreitender Löwe (§ 536f) mit über dem Rücken nach vorn gebogenem Schwanz; vor ihm Zweig (§ 433; Staubli 2005 und 2015a) und Andeutung eines weiteren Zweigs zwischen den Vorder- und Hinterbei-nen; zwischen beiden Hinterbeinen ʕ (§ 448); zu schreitenden Löwen mit Zweigen kombiniert siehe Tell el-ŦAŗul Nr. 816 und Tell el-FarŦa-Süd Nr. 25.

DATIERUNG: Wahrscheinlich frühe MB IIB (1700-1600).

HERKUNFT: In Jerusalem von Abu Salah Momjian gekauft. 1978.10.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

259 OBJEKT: Skarabäus, D6?/II?/d5, Rücken weitgehend weggebrochen, Basisrand bestossen, Gravur linear mit Strichelung und Schraffur, grauer Enstatit, 24,3 x 17,2 x 9,6* mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung schreitender Löwe (§ 536f) mit über dem Rücken nach vorn gebogenem Schwanz;

vor ihm nfr (§ 459) und darunter Lotosblüte (§ 429); zu Löwe und Lotosblüte vgl. Lachisch: Tufnell 1958: Pl. 35,217; die Lotosblüte nimmt den Platz des Zweigs als Vegetations- und Regenerationssymbol ein; vgl. dazu SK 258 mit Parallelen.

DATIERUNG: MB IIB (1650-1550).

HERKUNFT: In Jerusalem von L. A. Wolfe gekauft, der das Stück von G. Kloetzli erworben hat. 1993.57.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht

260 OBJEKT: Skarabäus, D9/0/d5, ein Stück des Rückens weggebrochen, Basisrand bestossen, Gravur linear mit Schraffur, grauer Enstatit, 20,7 x 15,5 x 10,2 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung nach links gerichteter auf einem nb (§ 458) liegender Löwe (§ 536f) mit überdurch-schnittlich langen Beinen; der Schwanz ist ungewöhnlich senkrecht nach oben gerichtet; die Zunge ist weit aus dem Maul gestreckt; über dem Rücken des Löwen w١ঌt-Auge (§ 464); ungewöhnliche Komposition; zu einem nach links gerichte-ten, liegenden Löwen siehe Tell el-ŦAŗul Nr. 1139; vgl. auch Tell el-ŦAŗul Nr. 163; Tell el-FarŦa-Nord Nr. 39 und Geser Nr. 585; zu einem Löwen mit herausgestreckter Zunge siehe Cambridge, Fitzwilliam Museum Inv. Nr. 549.1939.

DATIERUNG: MB IIB (1650-1550).

HERKUNFT: In Jerusalem von J. Zadok gekauft. 1999.9.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

261 OBJEKT: Skarabäus, D3/S/e9a, Basisrand stark bestossen, Gravur linear mit Strichelung und Schraffur, grauer Enstatit, 23,3 x 16,6 x 10,9 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung Löwe über einem Capriden (§ 538 und 540); der Löwe ist schreitend dargestellt (§ 536f) mit schräg nach hinten abstehendem Schwanz; der Capride in gestrecktem Lauf mit rückwärts gewendetem Kopf; zu Löwe über Capride in gestrecktem Lauf vgl. Tell el-ŦAŗul Nr. 405; Tel Gamma Nr. 127; Jericho Nr. 106 (auf allen dreien hat der Capride den Kopf nach rückwärts dem Löwen zugewendet) und Hazor Nr. 32 (Capride mit gerade nach vorn gestrecktem Kopf); zu einem schreitenden Löwen über einem Capriden mit rückwärts gewendetem Kopf siehe Tell el-ŦAŗul Nr. 668; Tell el-FarŦa-Süd Nr. 99 und 420 und Geser Nr. 584; unter dem Capriden eine Zickzack-Linie, die vielleicht ein Gebirge darstellt; der Löwe ist von zwei nach links gerichteten Uräen (§ 522 und 528) ankiert; auf dem Rücken des Skarabäus zwei Zweige (§ 433; Staubli 2005 und 2025a).

DATIERUNG: Wahrscheinlich frühe MB IIB (1700-1600).

HERKUNFT: Von Frau Puder-Rosen, Bottmingen BL gekauft, die das Stück von ihrem Vater geerbt hat, der Antiquitäten-händler in Tel Aviv war. 1982.1.

BIBLIOGRAPHIE: Schroer 2008: 134f Nr. 346.

262 OBJEKT: Skarabäus, A10/0/d6, an beiden Bohrlochenden Stücke weggebrochen, Basisrand bestossen, Gravur linear mit Strichelung und sorgfältiger Innenzeichnung, weisslicher Enstatit mit Spuren grünlicher Glasur, 14,8* x 10,6 x 6,9 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung Löwe über einem Capriden (§ 538 und 540); der Löwe ist auf den Hinterbeinen hockend, die Vorderbeine in Schrittstellung graviert; nur ein Vorderbein ruht auf dem Capriden; dieser ist liegend dar-gestellt und hat den Kopf rückwärts gewendet; zur Form der Hörner vgl. SK 241; zum schreitenden Löwen über einem Capriden mit rückwärts gewendetem Kopf siehe die Parallelen bei SK 261; über dem Rücken des Löwen ein wঌ١ (§ 463);

vgl. weiter den Kommentar zu SK 263.

DATIERUNG: Wahrscheinlich frühe MB IIB (1700-1600).

HERKUNFT: In Jerusalem von L. A. Wolfe gekauft. 1995.14.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

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263 OBJEKT: Skarabäus, D9/0/d5, Basisrand stark bestossen, Gravur ächig mit viel Quadrierung, grauer Enstatit, 19,1 x 13,3 x 9,1 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung Löwe über einem Capriden (§ 538 und 540); der Löwe ist schreitend dargestellt mit über dem Rücken nach vorn gebogenem Schwanz; der Capride mit geraden Hörnern in gestrecktem Lauf bietet dem Lö-wen die Unterseite seines Halses dar, auf die der Löwe einen Vorderfuss gesetzt hat; die Position wirft die Frage auf, ob das Ganze als Metapher für das Verhältnis zwischen Mann und Frau zu verstehen sei; vgl. dazu dazu § 539; Keel 21992:

52; Görg 2004; siehe weiter SK 265.

DATIERUNG: Wahrscheinlich späte MB IIB (1600-1500).

HERKUNFT: In Jerusalem von S. Taha gekauft. 2010.12.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

264 OBJEKT: Skarabäus, D9/0/d5, Rücken beschädigt, Basisrand bestossen, Gravur linear mit Strichelung, Schraffur und Quadrierung, wahrscheinlich weisslicher Enstatit, 27,8 x 20,7 x 10,7 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung Löwe über einem Capriden (§ 538 und 540); der Löwe ist liegendend dargestellt (§ 536f) mit über dem Rücken nach vorn gebogenem Schwanz; der Capride in gestrecktem Lauf mit rückwärts gewende-tem Kopf; vgl. SK 261 mit den weiteren dort genannten Parallelen; unter dem Capriden ein Krokodil (§ 531); die Kom-bination von Löwe, Capride und Krokodil ist ungewöhnlich; gewöhnlich ist Löwe über Krokodil; vgl. dazu Tell el-ŦAŗul Nr. 819 und 1003; Jericho Nr. 106 zeigt anstelle des Krokodils einen Menschen; diese Variante legt nahe, im Löwen ein Symbol des Herrschers zu sehen; Kerbbandumrandung (§ 513).

DATIERUNG: MB IIB (1700-1550).

HERKUNFT: In Zürich von L. Mildenberg geschenkt bekommen. 1998.7.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

265 OBJEKT: Skarabäus, A6/0, zum rotbraunen Streifen auf dem Rücken vgl. § 98/e9a, Basisrand bestossen, Gravur linear mit Schraffur, grauer Enstatit, 21,3 x 14,8 x 9,5 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung Löwe über einem liegenden Menschen (§ 539); der Löwe ist schreitend dargestellt mit über seinem Rücken nach vorn gebogenem Schwanz; die menschliche, wahrscheinlich weibliche Gestalt mit schul-terlangem Haar und engem Kleid liegt auf dem Rücken, hat das Gesicht aber vom Löwen abgewendet; die eine Hand ist abwehrend-verehrend erhoben, während die ‚hintere’ dem Körper entlang ausgestreckt ist; eine gute Parallele ist Schilo:

Brandl 1993: 211f Nr. 9 = Keel 1995: 197 Abb. 360; wenn die Deutung der Gestalt als weiblich richtig ist, stellt sich die Frage, ob der Feind des Königs damit als „weibisch“ charakterisiert werden soll oder ob das Ganze als Metapher für das Verhältnis zwischen Mann und Frau zu verstehen und der Löwe als Liebhaber zu deuten ist; vgl. dazu den Kommentar zu SK 263 und die dort genannte Literatur; Kerbbandumrandung (§ 513).

DATIERUNG: MB IIB (1700-1550).

HERKUNFT: In Jerusalem von Ch. Baidun gekauft. 1995.13.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

266 OBJEKT: Skarabäus, D9/0/d5, Basisrand schwach bestossen, Gravur linear mit Strichelung und Schraffur, weisslicher Enstatit, 23,4 x 17,3 x 9,8 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung nach links gerichteter Löwe über einem liegenden Menschen (§ 539); der Löwe ist schreitend dargestellt mit über seinem Rücken nach vorn gebogenem Schwanz; die menschliche, wahrscheinlich weib-liche Gestalt mit langem Haar und engem Kleid liegt auf dem Bauch, hat den Oberkörper aber dem Löwen zugewendet und die eine Hand abwehrend-verehrend erhoben, während die ‚hintere’ dem Körper entlang ausgestreckt ist; zu Parallele und Deutung vgl. SK 263 und SK 265; Kerbbandumrandung (§ 513).

DATIERUNG: MB IIB (1700-1550).

HERKUNFT: In Jerusalem von Ch. Baidun gekauft. 1996.24.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

267 OBJEKT: Skarabäus, B3/0/d5, Rücken beschädigt, ringsum dem Basisrand entlang Stücke weggebrochen, Gravur ächig mit Schraffur und Quadrierung, grauer Enstatit, 18,5* x 12,7* x 8* mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung Löwe über einem Menschen (§ 539); der Löwe ist auf den Hinterbeinen hockend, die Vorderbeine in Schrittstellung dargestellt; die menschliche Gestalt halb liegend, halb sitzend; der Oberkörper ist dem Löwen zugewendet; das Haar ist schulterlang; die Bekleidung scheint nur aus einem kurzen Schurz zu bestehen; der

‚vordere’ Arm ist abwehrend-verehrend erhoben; auf den ‚hinteren’ scheint sich die Gestalt abzustützen; das Geschlecht bleibt unklar; es dürfte eher männlich sein; eine recht gute Parallele ist Tell el-FarŦa-Süd Nr. 45 und mit zwei Feinden SK 268 mit Parallele; die vorliegende Komposition dürfte wie die der folgenden drei Stücke eindeutig den siegreichen König zeigen; zur Geschichte dieses Motivs vgl. Rühlmann 1964; Strawn 2005, besonders S. 174-178.

DATIERUNG: Wahrscheinlich späte MB IIB (1600-1500).

HERKUNFT: In Jerusalem von L. A. Wolfe gekauft. 1993.22.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

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268 OBJEKT: Skarabäus, D6/0, zum rotbraunen Streifen auf dem Rücken vgl. § 98/d5, Basisrand stark bestossen, Gravur ächig mit Schraffur und Quadrierung, hellgrauer Enstatit, 22,1 x 15,1 x 9,3 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung Löwe, der über einen liegenden Menschen hinweg schreitet (§ 539); der Löwe hat den Schwanz über den Rücken nach vorn gebogen; der Mensch liegt mit dem Gesicht nach unten und hat beide Arme dem Körper entlang ausgestreckt; er trägt kurzes Haar und ein enges Kleid; zu dieser Konstellation vgl. Tell el-ŦAŗul Nr. 158;

Jericho Nr. 560 und SK 270; vor dieser Gruppe kniet eine zweite menschliche Figur mit schulterlangem Haar und engem Kleid; der ‚vordere’ Arm ist gewinkelt vorgestreckt; der ‚hintere’ hängt dem Körper entlang herunter; eine ähnliche Kom-position mit König als Löwe und zwei Feinden ist Lachisch: Tufnell 1958: Pl. 36,215; zu Deutung und Kommentar vgl.

SK 267.

DATIERUNG: Wahrscheinlich späte MB IIB (1600-1500).

HERKUNFT: In Jerusalem von Ch. Baidun gekauft. 2007.44.

BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht.

269 OBJEKT: Skarabäus, eine Kombination von A5 und 6/0, Spuren eines rotbraunen Streifens auf dem Rücken, vgl. dazu 98/Kombination von e9a und e10, Rücken versintert, Basisrand leicht bestossen, feine lineare Gravur mit Schraffur und Quadrierung, weisslicher Enstatit, 21,8 x 15,7 x 10 mm.

BASIS: In waagrechter Anordnung Löwe, der auf den Hinterbeinen steht und seine Vorderpranken auf die Oberschenkel eines Menschen stemmt, der ihm zugewandt in die Knie gegangen ist; dieser trägt schulterlanges Haar und ein Kleid, das ihn wohl als Asiaten kennzeichnen soll; sein ‚vorderer’ Arm stützt sich auf den Oberschenkel, sein ‚hinterer’ ist in einem Klagegestus über den Kopf erhoben; den gleichen Klagegestus zeigt auch die halb stehende, halb kniende Figur hinter der Gruppe, die mit ihrem üppigen Haupthaar und dem Trägerkleid wohl als weiblich charakterisiert werden soll; im Lichte von SK 268 und der dort angeführten Parallele aus Lachisch ist der Löwe wohl als triumphierender König zu sehen; die Dreiergruppe wird von ʕ (§ 448) ankiert; über der Gruppe bilden ein paar Striche zusammen mit der Umrandungslinie einen Zweig (§ 433; Staubli 2005 und 2015a); das Ganze stellt eine ungewöhnliche Komposition dar.

DATIERUNG: Wahrscheinlich frühe MB IIB (1700-1600).

HERKUNFT: In Jerusalem von Y. Sasson gekauft. 1991.4.

BIBLIOGRAPHIE: Keel 1994: 219 und Taf. 20,3; Keel 1995a: 111 Pl. IV.3 und 113.

270 OBJEKT: Ovale, beidseitig gravierte Platte Typ I, um deren senkrechte Seite eine tiefe Rille läuft (§ 204-205), das Stück hat keine für diesen Typ übliche Längsdurchbohrung, sondern zwei Querdurchbohrungen, der Rand beider Seiten ist stark bestossen, Gravur ächig mit Schraffur und Quadrierung, grauer Enstatit, 35,8 x 24 x 9,8 mm.

BASIS: Seite A: In waagrechter Anordnung Löwe, der über einen liegenden Mann hinweg schreitet (§ 539); der Löwe hat den Schwanz über den Rücken nach vorn gebogen; der Mann liegt mit dem Gesicht nach unten und hat beide Arme dem Körper entlang ausgestreckt; er trägt kurzes Haar und einen kurzen Schurz; zu dieser Konstellation vgl. SK 268 mit den dort genannten Parallelen; vor dem triumphierenden Löwen kniender Krokodilköp ger (§ 590f); seinen ‚hinteren’

Arm hat er in die Hüfte gestemmt, den ‚vorderen’ Arm segnend gewinkelt nach vorn gehalten; ein Krokodilköp ger in ähnlicher Haltung, allerdings vor einem Krokodil nden sich auf einem Skarabäus in den Staatlichen Museen in Berlin:

Keel 2002: 203 und 217 Fig. 37 und auf zwei unveröffentlichten Skarabäen im Louvre E18444 und E2073; die ganze vor-liegende Konstellation ist unüblich; Seite B: In waagrechter Anordnung kniender bzw. im „Knielauf“ dargestellter Mann mit kurzem Haar und engem knielangem Schurz; sein ‚hinterer’ Arm hängt dem Körper entlang herunter, der ‚vordere’ ist gewinkelt vorgestreckt und hält einen „Stab“, der in den Schwanz eines nach innen gerichteten Uräus (§ 617) übergeht;

vergleichbare Figuren sind Asor Nr. 14; Jericho Nr. 520; der Kniende wird ankiert von zwei stehenden ihm zugewandten Krokodilköp gen (§ 590f); ihre ‚hinteren’ Arme hängen dem Körper entlang herab; mit dem ‚vorderen’ halten sie den

„Stab“ des Knienden bzw. dessen ‚hinteren’ Arm; ein segnender Krokodilköp ger vor einem stehenden Mann ndet sich auf SK 369 und auf einem Skarabäus in den Staatlichen Museen in Berlin: Keel 2002: 207 und 220 Fig. 50; die ganze vorliegende Konstellation ist unüblich.

DATIERUNG: Wahrscheinlich späte MB IIB (1600-1500).

HERKUNFT: In Jerusalem von Ch. Baidun gekauft. 1995.23.

BIBLIOGRAPHIE: Staubli 2001: 99 und 103 Abb. 3.

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