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Schritt 2: Zuteilungen von CO 2 -Emissionen auf regionalem Niveau

Im Dokument Climate Change (Seite 58-62)

3.5 Szenarien zur Stabilisierung der CO 2 Konzentrationen bis 2100

3.5.3 Schritt 2: Zuteilungen von CO 2 -Emissionen auf regionalem Niveau

Ecofys leitete regionale Emissionszuteilungen aus einem vereinfachten Stufenansatz ab, der konsistent war mit dem optimalen, langfristigen, globalen Emissionspfad, der vom ZEW zur Verfügung gestellt wurde.11 In allen Berechungen wurde nur CO2 berücksich-tigt. Die globalen Emissionsniveaus für das Jahr 2010 der ZEW Emissionspfade sind niedriger als die Niveaus, die erreicht werden würden, wenn die Entwicklungsländer sich entlang ihrer Referenzszenarien entwickeln und die Annex I-Länder ihre Kyoto Ziele erreichen.

Der stufenweise Ansatz, der für diese Analyse verwendet wurde, soll eher als eine ver-einfachende Annahme der langfristigen Verteilung der globalen Minderungslasten

ange-11 Die Berechnungen wurden von Sara Moltmann and Niklas Höhne durchgeführt.

sehen werden, als ein detaillierter Vorschlag für eine globale Klimapolitik nach 2012.

Grundsätzlich bewegen sich die Länder auf die nächste Stufe, wenn ihre Pro-Kopf Emis-sionen über einem Schwellenwert liegen, wobei dieser über die Zeit abnimmt. Länder können nur alle zehn Jahre eine Stufe aufwärts kommen und nie abwärts. Als Basisdaten und zukünftige Referenzemissionen wurden die Daten vom ZEW verwendet. Wir be-rücksichtigten nur die durch das ZEW bereitgestellten Regionen (OECD, Deutschland, Osteuropa; Lateinamerika, Indien, China und Rest der Welt) und verwendeten keine län-derspezifischen Daten.

Die Regionen nehmen an verschiedenen Stufen mit unterschiedlichen Arten und Niveaus der Verpflichtungen teil. Drei Stufen wurden dabei wie folgt berücksichtigt:

· Stufe 1 – Ohne Verpflichtungen: Schwach entwickelte Regionen würden keinerlei klimapolitische Verpflichtungen haben. Bei der Implementierung im Modell folgen diese Länder ihren Referenzszenarien, da sie keine Emissionsreduktionen übernom-men haben.

· Stufe 2 – Stabilisierung der Emissionen: Auf der nächsten Stufe haben alle Regio-nen, die einen bestimmten Schwellenwert an Pro-Kopf Emissionen überschreiten, ihre absoluten Emissionen zu stabilisieren (Tabelle 13).

· Stufe 3 – Absolute Reduktionsziele: Regionen in der dritten Stufe erhalten absolute Emissionsminderungsziele und müssen ihre Emissionen deutlich bis zum Erreichen ei-nes niedrigen Pro-Kopf Niveaus senken (im Grunde ist das eine vierte Stufe). Im zeit-lichen Verlauf erreichen mehr und mehr Regionen Stufe 3. Die prozentuale Reduktion der Emissionen ist auf dieser Stufe für alle Länder gleich. Annex I-Länder sind von Anfang an in dieser Stufe.

Die Regionen bewegen sich über diese Stufen entsprechend dem Niveau ihrer Pro-Kopf Emissionen. Da Nachfolger es leichter haben (weil sie von den technischen Entwicklun-gen der anderen profitieren können), nimmt der Schwellenwert zum Erreichen der zwei-ten und dritzwei-ten Stufe linear mit der Zeit ab. Dem ZEW Pfad folgend nimmt der Wert langsamer ab zwischen 2010 und einem Zwischenjahr. Zwischen diesem Zwischenjahr und 2100 sinkt der Schwellenwert dann schneller. Diese Zwischenjahre sind die Jahre 2050 für den 400 ppm Pfad und 2070 für den 450 ppm Pfad.

Nach jedem 10-Jahres Abschnitt wird festgestellt, ob eine Region auf die nächste Stufe kommen sollte. Ecofys führte die Bedingung ein, dass der Eintritt in die dritte Stufe erst möglich ist, wenn die Region mindestens eine Dekade auf der zweiten Stufe war. Das soll die Möglichkeit verhindern, dass ein Entwicklungsland direkt von Stufe 1 zu Stufe 3 springen kann. Damit werden alle derzeitigen Nicht-Annex I-Länder Regionen frühestens ab dem Jahr 2020 in Stufe 2 und ab 2030 in Stufe 3 sein.

Freie Parameter (wie Schwellenwerte und Minderungsniveaus) werden so gesetzt, dass die resultierenden globalen Emissionen mit den Stabilisierungsszenarien des ZEW über-einstimmen. Alle 10 Jahre werden als erstes die Emissionen der Länder in Stufe 1 und 2 berechnet. Daraus resultiert die prozentuale Reduktion für die dritte Gruppe, so dass die resultierenden globalen Emissionen mit dem Niveau der Stabilisierungsszenarien überein-stimmen. Diese prozentuale Reduktion wird auf alle Länder dieser Gruppe angewendet.

Tabelle 13 zeigt die dafür verwendeten Parameter.

Tabelle 13: Verwendete Parameter für den vereinfachten Stufenansatz

Parameter Unit 450 ppm 400 ppm

Threshold to enter stage 2 (stabilisation of emissions)

2010 tC/cap 1.4 0.9

Intermediate year

(2050 for 400 ppm, 2070 for 450 ppm) tC/cap 0.8 0.7

2100 tC/cap 0.0 0.0

Threshold to enter stage 3 (absolute reductions)

2010 tC/cap 1.9 1.8

Intermediate year

(2050 for 400 ppm, 2070 for 450 ppm) tC/cap 0.9 0.7

2100 tC/cap 0.0 0.0

Emission reduction ranges in stage 3, reduction

ranges compared to emissions of previous decades % 9.1-56.3 2.5-58.9 Threshold for no further reduction in stage 3 tC/cap 0.15 0.05

Quelle: Ecofys

Folgende Einschränkungen gelten bei diesem Vorgehen:

· Länder werden nur in wenige Gruppen eingeteilt. Die vier Gruppen der Entwick-lungsländer sind sehr groß. Das globale Emissionsniveau ändert sich drastisch, wenn eine dieser Gruppen beginnt, teilzunehmen (und klimapolitische Verpflichtungen ü-bernimmt). Das bedeutet, dass die prozentuale Reduktion für Länder in der Stufe 3 von einem Jahr zum anderen deutlich kleiner sein kann.

· Die Stabilisierungspfade des ZEW unterscheiden sich schon im Jahr 2000. Die Emis-sionsniveaus für dieses Jahr hängen damit vom gewählten Stabilisierungspfad ab.

· Die Emissionsniveaus im Jahr 2010 unterscheiden sich von denen, die im Kyoto-Protokoll festgesetzt wurden.

· Die Analyse berücksichtigt nur CO2. Der Anteil der Nicht-CO2-Emissionen in Nicht-Annex I-Ländern ist im Allgemeinen höher als in Nicht-Annex I-Ländern. Die Einbeziehung der Nicht-CO2-Gase würde zu einer früheren Teilnahme (d.h. klimapolitischen Maß-nahmen) der Nicht-Annex-I-Regionen führen, und somit potentielle Kosteneinspa-rungen ermöglichen.

· Die resultierenden regionalen Emissionszuteilungen von 2010 bis 2100, die erforder-lich sind um die jeweiligen Stabilisierungsziele zu erreichen, sind als regionale Emis-sionspfade in Abbildung 11 und Abbildung 12 zu sehen. Es lässt sich festhalten, dass durch die intertemporal optimale Natur der CO2-Emissionspfade auf globaler Ebene gen Ende des Jahrhunderts relativ starke Anforderungen an die Emissionsreduktionen

gegenüber BaU auf regionaler Ebene erforderlich sind – welche allerdings schon im Jahr 2010 beginnen.

Abbildung 11: CO2-Emissionspfade um das 450 ppm CO2-Stabilisierungsziel zu erreichen

0 2,000 4,000 6,000 8,000 10,000 12,000 14,000

2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090 2100 Mt CO2e

OOE 450 ppm GER 450 ppm EUR 450 ppm BRA 450 ppm IND 450 ppm CHN 450 ppm ROW 450 ppm

Quelle: Ecofys, Berechnungen des ZEW

Abbildung 12: CO2-Emissionspfade um das 400 ppm CO2-Stabilisierungsziel zu erreichen

0 2,000 4,000 6,000 8,000 10,000 12,000 14,000

2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090 2100 Mt CO2e

OOE 400 ppm GER 400 ppm EUR 400 ppm BRA 400 ppm IND 400 ppm CHN 400 ppm ROW 400 ppm

Quelle: Ecofys, Berechnungen des ZEW

Im Dokument Climate Change (Seite 58-62)