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leicht hätte also das russische Ministerium dle üblen Adlicbten des französischen Gesandten ver,

Im Dokument andern kürzern Aufsätzen lc. (Seite 123-127)

«mtthen kömien * ) ; es r i c h t e aber seine Aufmerk-samkeit weit mehr auf desselben Schritte in Anse»

hung der Türken, einiger unzufriedenen Polen, und der Schweden; als auch dessen übrige Unterneh?

»nungen. S o verfehlte man oe» rechten Punkt;

oder ward ihn wenigstens zu spat gewahr: man bildete sich ein, Chetardie wolle blos Rußlands S t ä r k e , die Beschaffenheit der Armee, und die Gesinnung der Liefiänder, auskundschaften; ein gewisses Einuerständüiß zwischen den Türken, eini<

gen misvergnügten Polen und den Schweden, nw

«erhalten; die Absichten des hiesigen Ministeriums erforschen, und ihnen so viel möglich entgegen ar-beiten. Gegen diese Bemühungen nahm man dienliche Maasrcaeln; ließ ihn, auch mit Fleiß von l>er Beschaffenheit der Armee, und von der GesitU nung der Lieflänver * * ) / alle Kundschaft zukommen:

weil 5) Dieß ist wohl manchem Zwllsts umelwo> fen. Vntel

den russischen Miu»st«n waren gswiß auch damals fü»

hige M n n e l . 2lnmerk. b. Hn-ausg.

" ) Nemlick od sie wünschten wieder »nler dre fHwedlsck«

Vb^herrfchast zukommen^ die ihnen «b« »ezen d«

drückenden Reduaion fürchterlich war. Und »«<

eine günstige Oesmnuns «ege»

Anm«ek. d.

weil er aus beiden mußte überzeugt werden, wie sehr wir an Stärke den Schweden überlegen wä-ren, und wie wenig dieselben hoffen könnten, in einem Krieg mit Rußland, Vottheil zu erhalten.

Der Erfolg hat erwiesen, daß dieß keinesweges die Hauptabsicht des Gesandten gewesen/ sondern daß sein Plan dabin gegangen ist, durch eine in»

«erljche Revolution das Reich in Unruhe zu setzen, und dadurch den Schweden Gelegenheit zu geben, das in sich ftlvst zerrüttete Nußland zu nnterdlü»

lken, und in seine alten Glänzen zu setzen.

Die erste Hofnung dazu gab das allgemeine Misvergnügen der Nation über den gewesenen Herzog von Kurland * ) . Er wußte daß fle, und

selbst

* j Er Halle zwar einige Freunde, die ihm wegen genos«

senel Wohlcham!, auch aus dankbaren Andenken ge«

gen die Waisen» A n n a , anhiengen: aber die Zahl der Misvttgnüglln üdclttllf jene weit; «heil« wegen sci<

M l , vielen unerflürdaren, Erhebung zur Regentschaft,

«heil« und vvrzügüch weil man die meisten unter der U«>s«l>» Anna vurgcfüllenen unangenehmen Gchll'tt lind Ihre zuweilen gelusses!« Strenge, ihm zur Last legtt, und ihn wegen seines bekannten großen Ansehns un) Zwfiusse«/ für den Anstifte!- hielt. Unter andern glaubte man, daß auf sein dringende« Zureden, ein angesehener Kablneisnmnfter, den die Kaiserin selbst soll für unschuldig erklär« haben, s,n verurtheilt, und Mi« zffenliicl«i!ebensstt«ft belegt worden, »eil ihn

der H«l«g haßlt. Ann,, de». Heraueg.

»25 ftlbst die hier dienende» Ausländer, gegen de»

Herzog erbittert wäre,»: schon hierauf aründtte er den Plan einer anzufangenden Revolution. Pie damalige Prinzessin lLlisabech war unstreiti,, das dienstlichste Werkzeug zur Ansfichrul'g seiner Ab, ficht: ihre Freundlichkeit gegen alle Mensch,'«;

ihre Freigebigkeit, da sie alles was in ihrem Ver<

mögen stand, austheilte; ihre Herablassung; das, bey dem ganzen Volk heilige Andenken ihres große«

Vaters; ihr Unglück, da sie nemlich unter der Ne<

gierung der Kaiserin Anna ziemlich gedrückt wurde, und oft am Nothwendigen Mangel hatte: alles dieß hatte ihr die Zuneigung des gemeinen Man»

nes aufs höchste erworben, so daß derselbe bey aller Gelegenheit seine Liebe für die Prinzessin öf-fentlich blicken ließ. Inzwischen war keine Hofnnng bey Lebzeiten der Kaiserin A n n a etwas ausführe!»

zu können, theils weil das Volk zu viel Ehrfurcht und Liebe für diese gnädige und glückliche Beherr?

scherin hegte, ob es gleich ihren Favon'ten haßte;

theils weil die Prinzessin selbst damals zu keine?

Unternehmung zu bewegen war. Aber die Kaise,

»in starb im Ocloder 174a, recht zur gelegenen Zeit für die ftanzösischen Absichten: nun faßte-mau mehr als jemals Hofmmg sie ausführen zu können.

Der Anfang wurde also gemacht, den Herzog Von Kurland als damaligen Regenten/ zu gewin»

nen;

nen; ihn zu überführen wie wenig seine Erhaltung mit dem Kasepl, des jungen Kaisers I w a n beste«

hen könnte; und ihn folglich thti'.s durch falsche (eben nicht znbestimmende) Versprechungen, ll,eils durch Vorstellung der ihn bedrohenden Gefahr, in die gegenseitige Partey zu ziehen. Er war auch dazu ganz geneigt * ) , »Heils aus Furcht die Prin-zessin A n n a als Mutter des jungen Kaisers, würde die ihr zugefügten Drangsale niemals vergessen, Heils weil er bey der andern Valley noch gewis«

sere seiüer Absicht gemäße Vorlheile zu erhalten glaubte * * ) . Es soll also schon so weit gediehen, und er willens gewesen sepu die Regentschaft nies derzus

" ) Dieß war eine Sage, welcher aber der Herzog da er nack seiner Arremuna darüber befra«! wurde, stand»

Haft widersprach. Wäre die Sache gegründet, so würde wahlschtlnlicherweise die «Eselin Elisabeth

«u« einer Art von Erkenmlichkeit, ihn aus der Ge»

fangensckast zurückberufen, und in sein Herzog«,»»

eingesezt haben. An,nerk des HevausF.

->"») Grlßere Vortheilefür i h n , unter einer neuen Regie«

lung, ließm sich wohl schwerlich erwarten. Als Re«

gen» des giößien Reichs, genuß ergänz «u«mh«ende<

Ansehn; sogar der Ti'el I h r o Hoheit ward chin bey»

gelez«, wie denn auch alle an fremden Hlfen befind»

licke russische M>n»stel den Befehl erhielten, ibn nie»

«als ander« zu nennen — Dieß kormtt also für H » lein Beweggrund lern. Amnerk. de» Heraus«.

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vorzulegen, und solche nicht nur, sondern auch die Krone selbst, der Prinzessin Elisabeth abzutreten.

Was mich dieß desto mehr zu glauben bewegt, waren die Verlegenheit und desperaten Aeusserun«

gen sowohl des Chetardie, als besonders des v o n Vtolr'e, als welcher schon alles mit jenem verabre-det hatte, und also eben in der Zeit da ihr Plan solle ausgeführt werden, solchen unterbrochen sähe * ) .

Dieß waren die geheimen Bewegursachen der damaligen schwedischen Zurüstungen in Finland, welche ganz Europa in Erstaunen sezten, da Niemand begreifen konnte, wie Schweden sich unter« -stand, die weit überlegene Macht von Rußland, zu einer Zeit da solches mit Allen Friede hatte zu bedrohen und wirklich anzugreifen. Allein der wahre Grund aller ihrer Hofnungen bestand wie die Zeit entwickelt hat, in diesen ihren auszufüh.

renden Absichten. — N o l k e konnte seinen Ver»

druß über die Arretirung des Herzogs vonKurland, als einen dazwischen gekommenenZufall, so wenig ver»

bergen, daß er sich gegen verschiedene seiner Freunde hat verlauten lassen, dieser Zufall hätte eher oder

später geschehen sollen. Inzwischen da dieses Werk

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